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Sepp Blatter trauert um seinen Freund: «Ich besuchte Ferdy noch vor vier Wochen»

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Ex-Fifa-Boss Sepp Blatter (80) verband eine tiefe Freundschaft mit Ferdy Kübler. «Er müsste noch heute ein Vorbild für alle Jungen sein.»

Sepp Blatter und Ferdy Kübler kennen sich jahrzehntelang. Sie treffen sich regelmässig, zuletzt am 25. November in Küblers Zuhause in Birmensdorf. Ein Foto hält den letzten gemeinsamen Moment der beiden fest.

Blatter sagt zu BLICK: «Er nahm immer noch aktiv am Leben teil, fuhr sozusagen noch im Feld mit. Er war über den Sport immer auf dem Laufenden, auch wenns ihm körperlich nicht mehr gut ging. Wenn die Frühjahrsklassiker anstanden, ist er jeweils nochmals richtig aufgeblüht.»

Blatter hielt auf Wunsch von Kübler 1983 die Laudatio, als dieser zum Schweizer Sportler des Jahrhunderts gekürt wurde. «Mit seiner Einstellung und seinem Kampfgeist müsste er noch heute das Vorbild für alle jungen Sportler sein. Er war nicht mit dem ganz grossen Talent gesegnet, er hat sich alles erarbeitet, hat es bis ganz nach oben geschafft und ist so zu einer Ikone geworden.»

Doch im traurigen Moment des Abschiednehmens denkt Blatter vor allem an Küblers Frau. «Christina gebührt ein grosser Dank. Sie hat sich bis zuletzt sich rührend um ihn gekümmert.»


Das meint BLICK zum Tod von Ferdy Kübler: Unser Sportler des Jahrhunderts!

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Mit Ferdy Kübler († 97) geht einer der Grössten des Schweizer Sports. Ein Kommentar von BLICK-Radsport-Experte Hans-Peter Hildbrand.

Ferdy Kübler ist im Alter von 97 Jahren friedlich eingeschlafen. Er war unser Sportler des letzten Jahrhunderts. Die Schweizer gaben ihm den Ehrentitel «Ferdy National».

Ende der Vierziger- bis Mitte der Fünfzigerjahre war Ferdy neben Fausto Coppi, Gino Bartali, Louison Bobet, Rik van Steenbergen und Hugo Koblet einer der ganz Grossen. Nie mehr seit dieser goldenen Epoche hat der Radsport mehr Stars in einem Peloton erlebt.

Es war eine andere Zeit. Sie waren Helden der Landstrasse. Die Velos wogen über zehn Kilos. Defekte musste der Rennfahrer selbst beheben. Hilfe war verboten. Und wer Getränke beim Sportlichen Leiter im Materialwagen holte, wurde vom Rennen ausgeschlossen. Viel trinken war in jenen Zeiten verpönt, Teigwaren gar verboten!

Es war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Alles war im Aufbau. Wer Ferdy Kübler sehen wollte, der musste an den Strassenrand. Fernsehen war damals noch kein Thema. Wer ihn hören wollte, schaltete Radio Beromünster ein. Vor dem Radio bastelte sich jeder Hörer seinen eigenen Ferdy Kübler.

Ferdy Kübler war auf dem Velo ein Angreifer. Jeden Tag wollte er alle in Grund und Boden fahren. Die Franzosen taufen Kübler später «le fou pédalant». Er wird 1940 Prof und beendete 1957 mit mehr als 400 Siegen (bei 2300 Starts) seine Karriere. Er ist 38jährig.

1983 wird er zum populärsten Schweizer Sportler der letzten 50 Jahre gewählt. 2010 erhält er für sein Lebenswerk vom Schweizer Fernsehen den «Lifetime Award».

Ferdy «National» Kübler gewann als erster Schweizer die Tour de France 1950. Er war Strassenweltmeister 1951. Er gewann 1951 und 1952 sowohl die Flèche Wallonne als auch Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Nach seiner Karriere bleibt er populär. Er machte nun die längsten Autogramm- und Werbetouren. Er wirbt für Bio-Strath, Mercedes, die National-Versicherung und für die Schweizerische Kreditanstalt (heute CS).

Seit seinem Rücktritt war er an rund 1800 Tagen für verschiedene Firmen und Anlässe im Einsatz. Hat rund eine Million Unterschriften gezeichnet. Viele davon ruhen in den Schubladen der Schweizer Stuben. Werden vom Grossvater bis zu den Enkeln vererbt. Der Nachkriegs-Generation und den Baby-Boomern bleibt er in den Herzen.

Kloten-Shore begeistert auch beim HCD: «Ich fühle mich bereits als Teil des Teams»

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Klotens Leihgabe Drew Shore trumpft beim HC Davos gross auf, hat noch in jedem Spiel gepunktet. Auch heute gegen Lugano?

Für den EHC Kloten ist Drew Shore ein Glücksfall. Der US-Amerikaner, der es letzte Saison bei Calgary in der NHL bloss auf zwei Einsätze brachte, ist hinter Denis Hollenstein zweitbester Skorer des Teams – und passt auch charakterlich hervorragend in die Mannschaft. Präsident Hans-Ueli Lehmann war von den Leistungen des 25-Jährigen dermassen angetan, dass er vor Wochen in die Garderobe marschierte und ihm kurzerhand eine Schachtel Pralinen übergab. «Geld haben wir ja keines», so Lehmann.

Am Spengler Cup verstärkt Shore nun den HCD – und spielt auch hier gross auf. Der Ami hat noch in jedem Spiel gepunktet, ist mit zwei Toren und zwei Assists in drei Spielen nach Tuomo Ruutu (1 Tor und 5 Assists) zweitstärkster Davoser. «Ich fühle mich bereits als Teil des Teams», schwärmt Shore.

Dass er heute (20.15 Uhr) im Halbfinal – statt mit Kloten – mit Davos auf Lugano trifft, sei zwar komisch, doch: «Ich sass schon in vielen Garderoben. Da integriert man sich schnell», sagt der Stürmer, der in den letzten Jahren zwischen der NHL und der AHL hin- und herpendeln musste und nun erstmals am Traditionsturnier teilnimmt. «Alle sagten mir, ich soll die Chance unbedingt packen, sollte ich sie je erhalten.»

Dass der Kampf um den Finaleinzug am Abend stattfindet, passt Shore perfekt in den Kram. «So können meine Eltern zuhause in Colorado endlich wieder ein Spiel von mir am Fernsehen schauen. Zum Mittagessen quasi. Das freut sie total.»

Auch dank Shore träumt Davos weiter vom 16. Spengler-Cup-Titel.

Hockey-Serie «Eiszeit und Neuzeit»: «Da flogen Pucks noch regelmässig ins Publikum»

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Es ist die 90. Ausgabe des Spengler Cups. Höchste Zeit, einen Vergleich zwischen früher und heute zu machen: Was hat sich im Eishockey genau verändert? Heute im Fokus: Die Sicherheit der Zuschauer damals und heute.

Plexiglas und meterhohe Puck-Fangnetze? Für HCD-Legende Oskar Jenni (77) in seiner Aktivzeit in den 50er und 60er Jahren ein Fremdwort. «Hinter dem Tor hatte es ein kleines Netz, auf der Längsseite des Eisfeldes gar nichts», erzählt der zweifache Meister mit dem HCD (1958, 1960). «Da flogen die Pucks noch regelmässig ins Publikum.» Einmal, so erinnere er sich, wurde ein kleiner Junge in den Mund getroffen und habe dabei praktisch alle Zähne verloren.

Solche Puck-Unfälle sind dank der Modernisierung der Eishallen glücklicherweise seltener geworden, wie auch HCD-Sicherheitschef Hans-Peter Stuber versichert: «Das Risiko ist dank dem Plexiglas und den Schutznetzen viel kleiner.»

Statt auf Holzbänken, die es im tiefsten Winter schon mal zugeschneit hat, nehmen die Zuschauer heuer auf Schalensitzen Platz und haben es gemütlich – zumindest seit 1979. Seit diesem Jahr wird der Spengler Cup unter dem unverwechselbaren Holz-Dach ausgetragen und die Zuschauerzahlen steigen rapide an.

Vor Halbfinal Minsk - Kanada: SCB-Ebbet: «Jetzt wollen wir den Titel am Spengler Cup»

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Das Team Canada hat am Spengler Cup Fahrt aufgenommen. Mit einer Revanche gegen Minsk will es den Einzug in den Final schaffen. Verfolgen Sie den ersten Halbfinal ab 15.05 in Ticker und Stream mit BLICK!

Alle Jahre wieder wird von den Kanadiern beschrieben, dass sich die Mannschaft anfangs schwerer tut, weil sie zu erst ihre Chemie finden muss. Nach dem diskussionslosen 5:1-Sieg gegen Mountfield sagt Torschütze Andrew Ebbett: «Mittlerweile finden wir uns besser auf dem Eis. In der Offensive verfügen wir über genügend Skills, aber in der Defensive mussten wir uns zuerst aneinander anpassen. Aber unsere Leistung in der Abwehr wird besser und besser.»

Dass es für den SCB-Kanadier, der an diesem Spengler Cup fürs Team Canada debütiert, sogleich so gut läuft, verdankt er auch einem alten Bekannten. «Mason Raymond und ich kennen uns aus zwei gemeinsamen Saisons in der NHL bei Vancouver. Und da hat es sofort wieder Klick gemacht», beschreibt Ebbett, der aktuell mit drei Toren und drei Assists der Topskorer des Turniers ist.

Und wenn die Kanadier erst mal Fahrt aufgenommen haben, wollen sie sich so schnell nicht bremsen lassen. Die Halbfinal-Quali ist gut, «aber nun ist die Titelverteidigung das Ziel!» Dafür muss das Team Canada heute Minsk aus dem Weg räumen. Und mit den Weissrussen haben die Kanadier noch eine Rechnung offen: Für die 4:7-Auftakt-Klatsche wollen sie sich revanchieren. «Gut, dass wir dafür gleich eine Chance bekommen», so Ebbett. Das Rezept? «Von der Strafbank fernbleiben.»

Wer schaffts in den Final? Verfolgen Sie die Partie Minsk - Kanada live auf BLICK im Stream und Ticker.

Klare Sache im Schweizer Duell am Spengler Cup: Lugano folgt Team Canada in den Final

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Das Schweizer Duell im Halbfinal des Spengler Cups ist eine klare Angelegenheit: Lugano schlägt Davos mit 4:0. Somit kommts im Final vom Samstag zur Neuauflage von 2015 zwischen Team Canada und Lugano.

Das Spiel: Der HC Lugano steht wie schon im letzten Jahr im Spengler-Cup-Final und trifft dort erneut auf das Team Canada. Der HCD erlebt ein bitteres Déjà-vu. Die Bündner verlieren nicht nur den Halbfinal, sondern wie schon im Vorjahr auch noch Gregory Sciaroni. 2015 zog sich der Stürmer eine Handverletzung zu – und fiel bis im September aus. Nun wird er von Luganos Alessio Bertaggia gegen den Kopf gecheckt – und kracht aufs Eis. Der HCD wirkt in der Folge geschockt. Die Bündner, die zu diesem Zeitpunkt 0:1 hinten liegen, kassieren innerhalb von vier Minuten zwei Tore. Erst trifft Dario Bürgler in Überzahl. Dann Alessandro Chiesa. Für die Peinlichkeit des Abends sorgt wieder einmal Maxim Lapierre. Der Lugano-Stürmer legt sich mit HCD-Back Daniel Rahimi an. Der kontert: «Alle hassen dich. Du bist einfach nicht gut genug.»

Der Beste: Elvis Merzlikins (Lugano): Der Goalie spielt tadellos, holt sich den ersten Shutout des Turniers.

Die Pflaume: Maxim Lapierre (Lugano)

Im Viertelfinal der Darts-WM: «Barney» gewinnt Duell der Giganten

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Im Viertelfinal der Darts-WM kommts zum Treffen zweier Legenden. Dabei setzt sich der Holländer Raymond Van Barneveld gegen den Engländer Phil Taylor durch. Im Halbfinal wartet nun Landsmann Van Gerwen.

Die beiden bringen zusammen mehr Kilos auf die Waage als eine junge Seekuh – und doch betreiben sie Spitzensport auf allerhöchstem Niveau: Phil «The Power» Taylor (56) und Raymond «Barney» van Barneveld (49). 

Am Freitagabend kommts im WM-Viertelfinal zum Duell der beiden Darts-Legenden, Rekordweltmeister Taylor (16 Titel) und van Barneveld (5 Titel) haben ihren Sport in den vergangenen Jahrzehnten geprägt, wie keine anderen.

Zum 77. Mal stehen sich die beiden Rivalen gegenüber, die Bilanz spricht mit 56 Siegen (4 Remis, 16 Niederlagen) klar für Taylor. Auch bei Weltmeisterschaften hat der Engländer im direkten Vergleich mit 3:1 die Nase vorn.

Doch die Statistik sollte nicht Recht behalten. Van Barneveld setzt sich mit 5:3 durch, obwohl er seinen Rivalen am Ende fast noch einmal rankommen lässt und sichert sich seinerseits seinen 17. Sieg gegen «The Power».

Der Showdown der beiden Legenden ist der letzte noch offene Viertelfinal. Mit dessen Ausgang steht fest: im Halbfinal kommts zum Holländer-Duell zwischen «Barney» und Michael van Gerwen. Der zweite Finalist wird im schottischen Duell zwischen Gary Anderson und Peter Wright ausgemacht.

Die Viertelfinalpaarungen: 
Raymond Van Barneveld (Holland)
vs. Phil Taylor (England) 5:3
Michael van Gerwen (Holland) vs. Daryl Gurney (Nordirland) 5:1
Gary Anderson (Schottland) vs. Dave Chisnall (England) 5:3
James Wade (England) vs. Peter Wright (Schottland) 3:5

Die Halbfinalpaarungen:
Van Barneveld (Holland) vs. Van Gerwen (Holland)
Gary Anderson (Schottland) vs. Peter Wright (Schottland)

Premiere für Nashville: Weber schiesst nach 81 Spielen wieder ein NHL-Goal

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Yannick Weber erlöst sich nach 81 NHL-Matches ohne Torerfolg. Der Verteidiger erzielt erstmals für Nashville einen Treffer - beim 4:0 über St. Louis.

Mehr als zwanzig Monate oder 81 Spiele muss Yannick Weber auf ein persönliches Erfolgserlebnis warten. Nun hat er wieder eines. Der 28-jährige Schweizer Verteidiger trifft erstmals seit dem 9. April 2015 (für Vancouver gegen Arizona) wieder in ein NHL-Tor.

Weber eröffnet das Skore für seinen neuen Verein Nashville gegen St. Louis in der 25. Minute mit einem Handgelenkschuss. Am Ende stehts 4:0 für die Predators. Ohne Skorerpunkt bleiben Roman Josi und Kevin Fiala.

Die Vancouver Canucks (mit Bärtschi und Sbisa) schlagen Anaheim 3:2 nach Verlängerung und Timo Meier jubelt mit den San Jose Sharks gegen die Philadelphia Flyers (2:0), wo Mark Streit noch immer verletzt ausfällt. (rib)

NHL-Resultate
Carolina - Chicago 3:2
St. Louis - Nashville 0:4
Vancouver - Anaheim 3:2 n.V.
San Jose - Philadelphia 2:0


BLICK-Reporter Hildbrand besuchte Kübler noch Anfang Dezember: «Ich spürte, dass es der letzte Händedruck war»

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BLICK-Reporter Hans-Peter Hildbrand (61) kennt Ferdy Kübler seit 1980. Er erinnert sich an seinen letzten Besuch Anfang Dezember.

Ferdy Kübler nimmt meine Hand. Drückt sie fest. Will sie fast nicht loslassen. Sagt zum Abschied: «Danke für deinen Besuch – und für die Flasche Wein. Und gib Walter Bucher einen Gruss zurück.» Walter Bucher (90), Steher-Weltmeister 1958 in Paris, habe ich tags zuvor zufällig getroffen. «Gäll, lasch mer dr Ferdy la grüesse.»

Es ist der 8. Dezember, ich bin bei Ferdy Kübler daheim in Birmensdorf ZH. Ich habe ihm eine Flasche «Heida» aus dem höchst gelegenen Rebberg Europas mitgebracht. Engelberg Stoffel heisst der Winzer, auch schon 80-jährig. «Visperterminen», lacht Ferdy trocken. «Da waren wir aber mit der Tour de Suisse noch nie!» Und in den steilen Rebbergen sei halt die Arbeit schon ein «ä huere Chrampf», fast zu vergleichen mit der Arbeit eines Velofahrers.

Christina Kübler entschuldigt sich, ihr Mann habe heute einen eher schlechten Tag. Er klagt über Schmerzen in den Beinen, in der Brust. Aber geistig ist er mit 97 Jahren voll da. «Die Schmerzen einer Tour de France sind nichts gegen die, die mich jetzt plagen.» Am Vorabend hat er am Tisch noch seinen so sehr geliebten Curry-Risotto gegessen. Aber heute mag er nicht mehr aufstehen.

Christina lagert seine Beine hoch, lässt die Storen runter, weil die Sonne Ferdy blendet. Es ist für einen Dezember viel zu warm. «Typisches Herbst-Golfwetter», werfe ich in die Runde. Erinnerungen an die letzte gemeinsame Golfrunde im Rheinblick kommen hoch. Als Ferdy auch nach der zweiten Flasche Rotwein (zu viert!) nicht heim wollte. Und sich bei mir entschuldigte, dass er mir nur drei Schachteln Golfbälle geschenkt habe. «Gäll du, mit deinen Abschlägen», sagt er und lacht.

Dann klagt er wieder über Schmerzen. «Mein Körper ist alt. Ich bin immer so müde. Das Atmen fällt mir seit einiger Zeit so schwer. Ich brauche zur Unterstützung immer wieder Sauerstoff.» Zur Aufmunterung reicht ihm Christina ein Glas Champagner. Ferdy nimmt einen Schluck und legt sich wieder hin. Dann reden wir über das und jenes.

Als ich von Lüttich–Bastogne–Lüttich spreche, kommt Ferdy wieder ins Fieber. Er richtet sich selbständig auf. Christina dreht ihn auf den Bettrand. Dann legt er los. Von Lüttich und der Flèche Wallonne. Den beiden Klassikern, die damals an einem Wochenende ausgetragen wurden. Zweimal hat er das Double geschafft. Ich frage ihn nach Koblet. «Ohne Hugo wäre ich nicht der Ferdy Kübler», sagt er. Die Funktionäre hätten seinen Lieblingsgegner und späteren Freund kaputt gespritzt. Er wettert über die damaligen Verbandspräsidenten, Funktionäre, die ihn nur geplagt hätten.

«Die haben mir 1954 den zweiten Sieg an der Tour de France geklaut!» Er wird Zweiter, gewinnt zwei Etappen und das Punkteklassement, «obwohl ich für Hugo fahren musste». Kübler ist schon Mitte dreissig, Koblet erst 29. Verbandspräsident Carl Senn fordert, der Jüngere müsse die Tour gewinnen. Das hat Kübler nie vergessen. Ich beruhige ihn. Ferdy wird müde. Ich verabschiede mich. Sein Händedruck wirkt lange nach. Irgendwie spüre ich – es war wohl der letzte.

Hockey-Serie «Eiszeit und Neuzeit»: «Heute schlüpfen die Goalies in Kuchenbleche»

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Es ist die 90. Ausgabe des Spengler Cups. Höchste Zeit, einen Vergleich zwischen früher und heute zu machen: Was hat sich im Eishockey genau verändert? Heute im Fokus: die Torhüter damals und heute.

HCD-Legende Oskar Jenni (77) gerät selbst ins Staunen, als er im Wintersportmuseum in Davos die antiken Torhüter-Utensilien betrachtet. Zur Zeit des zweifachen Davoser Meister-Stürmers in den 50er und 60er-Jahren war die Stockhand-Oberfläche bloss mit einer ein Zentimeter dicken Filzmatte gepolstert.

Dem Lederhandschuh fehlte die spezielle Fläche zum Fangen des Pucks. «Im Vergleich zu damals schlüpfen die Torhüter heute in Kuchenbleche», sagt Jenni.

Waren die Goalies damals ratzfatz umgezogen, braucht HCD-Keeper Gilles Senn (20) dafür heute knapp 20 Minuten. «Zuerst ziehe ich die Schlittschuhe an. Dann die Hosen. So lassen sich die Schuhe besser schnüren», so Senn, der seit dieser Saison massgeschneiderte Utensilien trägt.

Der Gesichtsschutz setzte sich erst in den sechziger Jahren nach und nach durch. Danilo Morandi hat sich damals als erster HCD-Goalie selbst eine primitive Maske angefertigt. Heute tragen die Torhüter richtige Helme mit diversen Motiven.

So prangt auf Senns Helm ein Yeti. Das Walliser Wappen. Das HCD-Logo. Und sein Spitzname Puttitschif. Das walliserdeutsche Wort für Büstenhalter. «Ich suchte noch was Spezielles. Ein Kollege brachte mich schliesslich auf die Idee», verrät er.

Xherdan Shaqiri über sein Traum-Tor an der EM: «Diese Emotionen werde ich nie vergessen»

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Fussball Euro 2016 - Schweiz - Polen

Es war der Sport-Moment des Jahres 2016. Xherdan Shaqiri (25) trifft gegen Polen per Fallrückzieher. Hier erinnert er sich daran.

BLICK: Xherdan, wie war jener Moment, als Sie sich gegen Polen in die Luft legen und zum Fallrückzieher ansetzen?
Xherdan Shaqiri: Was soll ich sagen, das war purer Instinkt. Der Ball kommt, es gibt irgendein Pingpong rund um den Strafraum und ich probiere einen Fallrückzieher. Ich habe gar nicht viel studiert, ich machte es automatisch – wie schon gegen Rumänien, wos einfach nicht geklappt hat.

Wann realisierten Sie: Das Ding landet im Tor?
Erst, als der Ball im Netz zappelte … Es war unbeschreiblich, diese Emotionen, die ich in mir hatte, werde ich mein ganzes Leben lang nie vergessen. Die Fans sind total durchgedreht, so eine Energie im Stadion, die sich entlud, habe ich noch nie erlebt. Ich bin stolz auf dieses Tor, auch weil es in einem wichtigen Spiel war. Ich habe hunderte Nachrichten bekommen. Überall, wo ich auf der Welt bin, werde ich nur auf dieses Tor angesprochen.

Nur die Fifa und die Uefa sehen es anders – und nominierten Sie nicht für das Tor des Jahres.
Das ist für mich sicher unverständlich, aber auch relativ unwichtig.

Aber auch noch heute fällt es schwer zu sagen, warum man dann gegen diese Polen ausgeschieden ist.
Ich denke immer noch ab und zu daran. Wenn wir weiter gekommen wären, hätten wir den Final erreichen können. Aber wir haben guten Fussball gespielt, die Schweiz war mega stolz auf uns. Und wir müssen nun Details verbessern, um an der WM weiterzukommen.

Aber es war nicht Ihre EM, einverstanden?
Muss ich das jetzt beantworten?

Sagen wir es anders: Sie mussten sehr viel defensiv arbeiten.
Ja. Ich musste sehr viel für die Mannschaft arbeiten und konnte nach vorne dann nicht immer glänzen.

Wie beurteilen Sie Ihr Jahr 2016?
Positiv. Der Transfer zu Stoke war eine sehr gute Sache, ich habe mich inzwischen in England durchgesetzt. Mein Tor gegen Everton wurde zum schönsten der Saison gewählt, das EM-Tor war auch toll – es war ein erfolgreiches Jahr.

Was bringt Dir 2017?
Hoffentlich viel Gesundheit und wenig Muskelverletzungen.

U20-Nati steht im WM-Viertelfinal: «Wir haben uns zurück gekämpft»

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Die Schweizer U20-Nationalmannschaft steht an der WM in Kanada in den Viertelfinals. Das Team von Christian Wohlwend gewinnt gegen Dänemark mit 5:4 nach Penaltyschiessen.

Trotz eines 1:4-Rückstandes konnten die Schweizer das Spiel für sich entscheiden. Die U20-Nationalmannschaft gewinnt an der WM in Kanada nach einem Penaltyschiessen gegen Dänemark mit 5:4.

Matchwinner im Penaltyschiessen war Marco Miranda, der als einziger Schütze traf. In der regulären Spielzeit hatte sich Yannick Zehneder als zweifacher Torschütze ausgezeichnet.

Mit einem Sieg gegen Finnland können sich Schweizer im besten Fall noch in den 2. Gruppenrang verbessern. Dann würden sie im Viertelfinal auf Russland oder die Slowakei treffen. Ansonsten ist Kanada oder die USA der Gegner.

Grösster Schweizer Sportstar des 20. Jahrhunderts: Darum war Ferdy National so beliebt

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Ferdy Kübler, der «Adler aus Adliswil» ist tot. Er war der populärste Schweizer Sportler des letzten Jahrhunderts. Ein Grund für diese Popularität war wohl auch die romantische Sicht auf eine abenteuerliche Zeit.

Das Rad. Es wurde rund 3500 Jahre vor Christus erfunden. Es gilt als eine der wichtigsten Errungenschaften der Menschheit. Weil es das Leben erleichtert hat. Und weil es immer rollt. 

Jetzt steht das Rad für einen Moment still. Ferdy Kübler ist tot. Der Mann mit dem Velo und mit der grossen Nase. Der «Adler aus Adliswil». Das Rad hat aus einem mausarmen Bauernknechtli einen Millionär gemacht. Eine Ikone des Schweizer Sports.

Ja, Ferdy Kübler war mehr als ein Sportstar. Er war ein Mythos. Generationenübergreifend. Der Grossvater hat dem Vater von den Heldentaten Küblers berichtet. Der Vater hat die Geschichten dem Sohn überliefert. So, wie das in ferner Zukunft einmal bei Roger Federer, dem Schweizer Sportler dieses Jahrhunderts, der Fall sein wird. 

Warum diese Popularität von Ferdy National? Mit ein Grund ist wohl die romantische Sicht auf eine abenteuerliche Zeit. Damals, als sich die Veloprofis bei Pannen noch den umgeschnallten Ersatzreifen vom Leib gerissen und am staubigen Strassenrand die Panne selber behoben haben. Als sie sich mit Weisswein, Eiern und allerlei Chemikalien noch die eigenen Cocktails gemixt haben. Tom Simpson fiel am
Mont Ventoux tot vom Rad.

Ferdy Kübler schaffte es, auch weit über seine Aktivzeit hinaus, enorme Popularität zu geniessen. Er war der fleissige Schaffer, der sparsame Büezer, der sich alles erarbeitet hat. Er war kein Schillerfalter wie Hugo Koblet, der Pédaleur de charme, dem das Talent in die Wiege gelegt wurde.

Dieser Lebemann, dieser Frauenschwarm, der das Geld mit vollen Händen ausgegeben hat. Und mit seinem Sportwagen in einen Baum gerast ist. 

Die Biografie Küblers passt vielleicht etwas besser zur Schweiz. Zu unserem strebsamen und fleissigen Volk, das zu viel Glitzer und Glamour noch immer kritisch begegnet.
Die Geschichte von Kübler ist auch die Geschichte vieler Menschen in diesem Land.

Der Schweizer Sport verliert mit Ferdy Kübler den grössten Star des letzten Jahrhunderts. Der ewige Ferdy ist nicht mehr.

2016 war ein ereignisreiches Sportjahr. Mit vielen Höhepunkten, aber auch vielen traurigen Geschichten. Und es ist ein Jahr der schmerzlichen Verluste. Nicht nur Showgrössen wie David Bowie, Prince, Leonard Cohen oder George Michael sind nicht mehr.

2016 haben wir auch ganz grosse Sportler verloren. Muhammad Ali, den Grössten aller Zeiten, der den Profisport überhaupt «erfunden» hat. Und Johan Cruyff, der den Fussball revolutioniert hat. Jetzt Ferdy
National, dem ewiges Leben vergönnt schien. Mit 97 Jahren hat nun auch ihn die Endlichkeit eingeholt. 

Es ist das traurige Ende eines grossen Sportjahres.

Spengler-Cup-Final gegen Team Canada: Kann sich Lugano heute revanchieren?

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Im Final des 90. Spengler Cups kommts zur Wiederauflage des Finals von 2015 zwischen Lugano und dem Team Canada. Gelingt den Tessinern die Revanche? Verfolgen Sie das Spiel ab 12 Uhr live bei BLICK!

Zeit für Revanche!

Nach dem 4:0-Sieg im Schweizer Duell mit Gastgeber Davos steht der HC Lugano heute im Final des 90. Spengler Cups dem Team Canada gegenüber.

Genauso wie schon 2015! Bei der letzten Austragung vor einem Jahr nämlich hiess die Finalpaarung genau gleich. Die Luganesi verloren damals mit 3:4 gegen die kanadische Auswahl.

Gelingt ihnen heute die Revanche? Verfolgen Sie den Final des Spengler Cups live ab 12 Uhr auf BLICK!

 

Als einziger Schweizer: Ammann übersteht Quali in Garmisch

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Dank eines Sprungs über 125 Meter darf sich Simon Ammann beim Neujahrsspringen am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen versuchen.

An der Vierschanzentournee gehts Schlag auf Schlag. Gestern galt es in Oberstdorf erstmals ernst – und heute müssen die Herren der Lüfte bereits in Garmisch-Partenkirchen zur Qualifikation antraben. 

Wie schon beim Tournee-Auftakt erfüllt auch in Garmisch Simon Ammann als einziger Schweizer die Anforderungen für das Springen an Neujahr. Allerdings wächst der Toggenburger auf der grossen Olympiaschanze nicht über sich hinaus. Schon nach 125 Metern (113.5 Punkte) spürt Simi wieder sicheren Boden unter den Füssen – Rang 38. Kein Vergleich zum Chancenrekord, den der 35-Jährige vor sieben Jahren aufstellte. Damals landete er nach 143,5 Metern!  

Diese Spitzenmarke bleibt seither unerreicht – auch heute. Am weitesten saust Manuel Fettner. Nach 139 Metern ist sein Flug zu Ende, was dem Österreicher 138.4 Punkte beschert. Die Qualifikation entscheidet allerdings der Deutsche Markus Eisenbichler für sich (141.8 Pkt.).

Für Gregor Deschwanden (98.4 Pkt., Platz 54) und Gabriel Karlen (95.2 Pkt, Platz 57) reichts nicht fürs Neujahrsspringen, welches am Sonntag ab 14 Uhr über die Bühne geht. (sag)


Cologna verpasst Halbfinal zum Auftakt: Van der Graaff im Tour-de-Ski-Sprint stark

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Dario Cologna gelingt beim Skatingsprint im eigenen Wohnzimmer kein Exploit. Laurien Van der Graaff läuft bei den Frauen auf den fünften Rang.

Die ersten Drei (Männer):
1. Sergei Ustjugow, 3:00,50 (Russland)
2. Federico Pellegrino, +2,03 (Italien)
3. Finn Haagen Krogh, +2,80 (Norwegen)

Die Schweizer:
Keine Jubelausbrüche im Münstertal: Alle Schweizer scheiden bereits im Viertelfinal aus. Selbst der grösste Trumpf, Dario Cologna, sticht nicht. Der 30-Jährige kann den Heimvorteil nicht nutzen und muss bereits nach dem ersten Durchgang die Langlaufskis einpacken. Auch Erwan Käser, Jovian Hediger und Roman Furger können sich in ihren Sechsergruppen nicht unter die besten Vier qualifizieren.

Die ersten Drei (Frauen):
1. Stina Nilsson, 3:26,27 (Schweden)
2. Maiken Caspersen Falla, +2,48 (Norwegen)
3. Heidi Weng, +6,47 (Norwegen)

Die Schweizerinnen:
Starke Darbietung von Laurien Van der Graaff! Die 29-Jährige kämpft sich bis in den Schluss-Durchgang, ergattert dort den 5. Rang. Nadine Fähndrich und Nathalie von Siebenthal erreichen die Halbfinals nicht.

So gehts weiter:
Die Männer erwartet an Neujahr ein 10 km klassisch, für die Frauen gibts ein 5 km klassisch zu absolvieren. Nach einem Tag Pause legen die Athletinnen und Athleten in Oberstdorf mit 10 km, bzw. 20 km Skiathlon los. (sag)

Cologna nach geglücktem Tour-Auftakt: «Ich huste nicht, Ziel erreicht!»

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Der Auftakt in die Tour de Ski glückt aus Schweizer Sicht. Dank einem Top-Ergebnis von Laurien van der Graaff und einer Überraschung von Dario Cologna.

Vor dem Sprint im Münstertal hätte man das nicht unbedingt erwartet. Dario Cologna läuft in der Quali die siebtschnellste Zeit, schafft den Viertelfinal locker. Ein Kunststück, das ihm schon lange nicht mehr gelungen ist.

«Ich habe in der Quali gezeigt, dass die Form gut ist. Sonst hätte ich nicht so schnell sein können», sagt Cologna. Doch so richtig zufrieden ist der 30-Jährige dann doch nicht. Denn im Viertelfinal ist Endstation. «Schade, ich habe deswegen gemischte Gefühle. Der Halbfinal wäre schön gewesen.»

Am Ende belegt Cologna den 13. Platz. «Der Start in die Tour ist damit sicher gelungen», resümiert Dario. Und noch wichtiger, die Gesundheit macht mit. «Ich huste noch nicht, von daher habe ich mein Ziel schon erreicht. Ich habe nach der Quali extra gut geschaut und alles dagegen unternommen.»

Die beste Leistung aus Schweizer Sicht liefert Laurien van der Graaff ab. Sie stösst bis in den Final vor, belegt dort den 5. Rang. Lumpige 49 Hundertstel fehlen aufs Podest!

Totzdem strahlt die Davoserin: «Das war mein bester Sprint seit langer Zeit. Letzte Saison habe ich mich nie so gut gefühlt.» Nach dem Sturz-Pech im Davos hat sie nun etwas Glück – den Halbfinal übersteht sie als Lucky Loserin knapp.

Auch das Ergebnis von Nathalie von Siebenthal lässt sich sehen. Die Bernerin übersteht etwas überraschend den Prolog, läuft auf den für ihre Sprint-Fähigkeiten sehr guten 20. Rang. Nebst diesem Trio schaffen es auch Roman Furger (17.), Jovian Hedigr (19.), Nadine Fähndrich (21.) und Erwan Käser (29.) in die Punkte.

Den Sieg bei den Männern sichert sich der Russe Sergej Ustjugow vor Federico Pellegrino (It) und Finn Haagen Krogh (No). Bei den Frauen setzt sich die Schwedin Stina Nilsson durch. Die Norwegerinnen Maiken Caspersen Falla und Heidi Wenig folgen dahinter.

5:2-Finalsieg gegen Lugano: Das Team Canada gewinnt den 90. Spengler Cup!

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Wieder wirds nichts mit dem Spengler-Cup-Sieg für Lugano! Die Tessiner verlieren im Final der 90. Austragung wie schon 2015 gegen das Team Canada. Diesmal mit 2:5.

Der HC Lugano verliert auch seinen dritten Spengler-Cup-Final. Vor 25 Jahren scheiterten die Tessiner an ZSKA Moskau. Nun schon zum zweiten Mal in Folge am Team Canada. Für die Ahornblätter ist es der 14. Spengler-Cup-Sieg.

Dabei hat das Spiel für die Tessiner so gut begonnen. Wie schon im Vorjahr gehen die Bianconeri auch heuer in Führung. Dario Bürgler trifft nach einem Wechselfehler der Kanadier bereits nach 31 Sekunden. Doch es ist zugleich der Anfang vom Ende. Das Team Canada ist eine Klasse besser – und entscheidet mit vier Treffern bis zur zweiten Pause den Final.

Den Grundstein zur Titelverteidigung legen die Kanadier nach der ersten Pause. Erst trifft Marc-Antoine Pouliot zum 2:1. Dann doppelt Cory Emmerton zwei Minuten später nach. Und das erst noch in Unterzahl! Elvis Merzlikins ist es zu verdanken, dass die Tessiner in derselben Minute nicht noch einen weiteren Shorthander kassieren. Der Lugano-Goalie rettet gegen James Sheppard auf der Linie.

Die Entscheidung fällt zwei Minuten vor der zweiten Pause. Lugano-Verteidiger Ryan Wilson versucht die Scheibe aus der eigenen Zone zu spielen, trifft den Puck aber nicht und ermöglicht Andrew Ebbett so das 4:1. Bitter: Zuvor scheitert Luganos Maxim Lapierre alleine vor Canada-Goalie Zach Fucale.

Im letzten Drittel stellt Lugano-Coach Doug Shedden dann Stefan Müller vom NLB-Farmteam Ticino Rockets ins Tor. Dario Bürgler verkürzt noch auf 2:4. Zu mehr reicht es den Bianconeri aber nicht, sie kassieren sogar noch das 2:5.

Es bleibt also dabei: Lugano kann seit dem letzten Meistertitel 2006 einfach nicht mehr gewinnen.

Der Beste: Cory Emmerton (Canada): Der Topskorer des Turniers vernascht in Unterzahl Luganos Wisniewski, trifft zum 3:1.

Die Pflaume: Ryan Wilson (Lugano): Scheibenverlust hinter dem eigenen Tor. 1:4. Pokalträume geplatzt.

BLICK-Serie: Unsere vergessenen Natistars: Charly In-Albon (59) verkauft heute Medikamente

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Nati-Debüt mit 20, aber nach drei Einsätzen hat Charly In-Albon (59) fünf Jahre Sendepause. Der Eisenfuss kommt dennoch auf 40 Länderspiele.

Seit 1998 ist der Weg von Abwehr-Haudegen In-Albon mit Wundauflagen gepflastert. Damals wird der Oberwalliser vom afrikanischen Sion-Präsidenten Gilbert Kadji als Trainer entlassen. In-Albon: «Kadji holte für die letzten Spiele Olivier Rouyer, aber Sion stieg trotzdem ab. Für mich war damals der Punkt gekommen, wo ich mich fragte: Charly, brauchst du das noch? Beinahe ein Magengeschwür jedes Mal, wenn du zur Arbeit fährst? Jeden Monat um den Lohn zittern?»

Alle seine 3 Söhne kicken

Seither jobbt der 40-fache Internationale als Verkaufsberater für medizinische Verbrauchsgüter. Fussball vor Ort verfolgt er höchstens, wenn seine Söhne Lucien (36), Pascale (28) und Fabien (19) beim Zweitligisten Savièse kicken. «Und täglich halte ich mich im BLICK auf dem Laufenden.»

20 ist der beinharte Verteidiger aus Brig VS, als er im Oktober 1977 im Hardturm (das war bis 2007 das Zürcher Fussball-Stadion) unter Coach Roger Vonlanthen sein erstes Länderspiel macht. «Ich war damals in der RS als Übermittlungs-Soldat.»

Auch bei den beiden nächsten Spielen, einem 1:0 in der WM-Quali gegen Norwegen und bei der 1:4-Testschlappe gegen Deutschland, ist In-Albon in der Startelf. Bei Fischers legendärem Fallrückzieher zum 4:1, das später zum Tor des Jahrhunderts gewählt wurde, ist der Manndecker aber nur Zuschauer. «Fischer war nicht mein Gegner. Der gehörte Trinchero oder Chapuisat. Der Vater von Chappi hat eh immer zu viel ‹gschnurrät›!»

Für In-Albon ist nach dem 3. Spiel für ganze 5 Jahre Pause. «Ich wechselte 1979 zu GC, musste mich als Bergler in der Grossstadt Zürich erst akklimatisieren. In Sion war ich noch reiner Amateur. Als Geometer musste ich mit Pickel und Schaufel auch Marksteine setzen. Ein Meter tiefe Löcher graben, die Steine waren zwischen 50 und 60 Kilogramm schwer.»

In Zürich hat In-Albon als Profi seine beste Zeit: 4 Meistertitel und 4 Cupsiege mit GC. Sein grösster Förderer ist Hennes Weisweiler, die deutsche Trainer-Legende von Gladbach, Barcelona und Köln. In-Albon: «Weisweiler sagte: Aus deinem Kopf werden wir Kapital schlagen.» GC schiesst in der Saison 1982/83 in 30 Spielen 86 (!) Tore, 18 davon gehen auf das Konto der Manndecker In-Albon und Andy Egli. Charly: «Wir übten nach jedem Training Eckbälle, bis uns die Köpfe abfielen.»

1982 gibt Meisterheld In-Albon beim 3:2 gegen Bulgarien sein Nati-Comeback. Neben ihm stehen mit Berbig, Egli, Wehrli, Heinz Hermann und Sulser fünf weitere Hopper in der Startelf. Der Coach: Paul Wolfisberg.

Ein Tor gegen Zimbabwe

1986 macht das Kopfball-Ungeheuer unter Daniel Jeandupeux sein 40. und letztes Länderspiel. Beim 0:2 in Schweden muss er erstmals in einer Dreierkette ohne Libero dahinter spielen. In-Albon: «Irgendwie hatte ich das Gefühl, er wollte, dass wir Schiffbruch erleiden.»

Übrigens: Sein einziges Tor schoss Eisenschädel In-Albon im Dezember 1983 beim 2:3 gegen Zimbabwe nicht mit dem Kopf. Für Gesprächsstoff sorgte die Afrika-Tournee später vor allem, weil Coach Wolfisberg zugab, mit einigen Spielern einen Joint gekifft zu haben. In-Albon energisch: «Da war ich nicht dabei! Damals war ich noch unverdorben.»

Jahresbilanz von Lara Gut: Siege, Tränen und Mini-Dramen

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Der WM-Winter von Lara Gut war bislang eine emotionale Achterbahnfahrt. Was heisst dies für 2017?

Kurz vor Silvester blicken viele Menschen auf das ablaufende Jahr zurück. Die Fragen sind stets die gleichen: Was habe ich erreicht? Bin ich glücklich? Was hätte ich anders machen sollen?

Sollte sich auch Lara Gut (25) diese Fragen stellen, dürfte ihre sportliche Bilanz positiv ausfallen. Der erstmalige Gewinn des Gesamtweltcups im vergangenen März ist etwas, worauf sie mehr als nur stolz sein kann. Der Frühling ist allerdings lange her. Und so wird sich die Tessinerin vor allem an die jüngere Vergangenheit – sprich den neuen Weltcup-Winter – erinnern. Und da ist die Bilanz zwiespältig. 

Gewiss: Lara gewann drei von zwölf bestrittenen Rennen, holte zwei weitere Podestplätze und war – abgesehen von ihrer «Anti-Disziplin» Slalom – nie schlechter als Sechste, wenn sie die Ziellinie erreichte. Dazu versöhnte sie sich mit ihrer «Problemestrecke» in Lake Louise, blieb verletzungsfrei und gesund. Insgesamt sammelte Gut bis Neujahr 583 Punkte, eine starke Marke.

Statistisch gesehen war Lara allerdings schon zweimal besser: In der letzten Saison holte bis zum gleichen Zeitpunkt vier Siege und 658 Zähler, im Winter 2013/14 waren es vor Silvester vier Siege und 588 Punkte. Vor allem aber hatte die Tessinerin heuer mit zahlreichen (negativen) Episoden zu kämpfen, welche ziemlich kräfteraubend waren.

Beispiele gefällig? In Sestrière ärgerte sich Gut trotz Platz drei über «katastrophale» Fahrten. In Val d'Isère folgten nach zwei Ausfällen Material-Debatten und Tränen. Danach legte sie sich beim (später abgebrochenen) Wind-Riesenslalom von Courchevel per Twitter mit der FIS an («Ist das euer Ernst?»). Jüngst kämpfte Lara in Semmering mit Steinen («mein Ski war zerstört») und erneut gegen die FIS – diesmal sprach Gut nach dem Schneefall-Rennen davon, dass man «mit der Gesundheit der Athletinnen spielen» würde.

Chancen auf Gesamtweltcup-Sieg intakt

Lara bleibt trotz (oder wegen) dieser «Mini-Dramen» in aller Munde. «Sie ist eine unserer wichtigsten Fahrerinnen», sagt FIS-Renndirektor Atle Skaardal (50) zu BLICK. Star des Winters ist allerdings klar Mikaela Shiffrin: Die Amerikanerin führt im Weltcup-Duell gegen Gut mit 798:583 Punkten und bricht mit erst 21 Jahren einen Rekord nach dem anderen.

Trotz allem: Gut ist erfahren und selbstbewusst. Sie wird sich mental nicht selbst zerfleischen, nur weil Shiffrin im Kampf um die grosse Kristallkugel vorne liegt. «Ich weiss, dass es keine perfekte Saison braucht, um den Gesamtweltcup zu gewinnen», sagte Lara vor drei Wochen. Österreichs Cheftrainer Jürgen Kriechbaum ist denn auch überzeugt: «Ich denke, dass Lara das Rennen machen wird.» Sein Argument: Die Schweizerin hätte die «Härte», um eine lange Saison durchzustehen. Shiffrin müsse dagegen erst lernen, die hohen Belastungen zu verarbeiten.

Ob Gut im neuen Jahr ihren Rückstand von 215 Punkten wird ausmerzen können? Möglich ist es auf alle Fälle, schliesslich sind erst 15 von 37 Rennen gefahren. Vielleicht ist für Lara die WM in St. Moritz aber sowieso wichtiger. Noch fehlt ihr eine Goldmedaille an einem Grossanlass – würde sie dies im eigenen Land schaffen, wäre die «Schweizer Sportlerin des Jahres 2016» definitiv im Ski-Olymp angekommen. 

Das Fazit: Auch wenn Gut zuletzt eine steife Brise entgegen blies, weiss sie doch ganz genau, dass der Wind 2017 genau so schnell wieder drehen kann.

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