Der ehemalige holländische Radprofi Thomas Dekker (32) erzählt in seiner Biografie pikante Geschehnisse rund um sein Team Rabobank während der Tour de France 2007.
Ex-Radcrack Thomas Dekker entlastet in diesen Tagen nicht nur Fabian Cancellara vom Gerücht, dass dieser bei Doping-Arzt Fuentes einst den Codenamen «Luigi» getragen haben soll. Nein, er enthüllt in seiner Biografie «Thomas Dekker - mein Gefecht» Details rund um seine Zeit bei Rabobank an der Tour de France 2007.
Dekker beschreibt: «Doping war überall, in unserem Team, in anderen Teams. Cortison, Blutbeutel, Schlaftabletten - wenn du ständig von Absurditäten begleitet wirst, denkst du, es ist normal.» Sein damaliger Zimmergenosse Michael Boogerd habe ihm damals erzählt, dass er während des Rennens (!) achtmal EPO gespritzt habe.
Zudem hätten in jener Zeit auch gefälschte medizinische Ausnahmegenehmigungen für Kortison existiert. «Wir nahmen es jeden Tag. Ich wusste nicht einmal, wofür es gut war. Es ist eine Schande», schreibt Dekker.
Im Buch stellt er auch dar, wie sie sich die Langweile in den Hotelzimmern während der Tour de France vertrieben. Im Internet bestellten Dekker und Boogerd zwei osteuropäische Prostituierte ins Hotel.
«Michael und ich waren aber ein wenig enttäuscht. Sie waren nicht so hübsch, wie auf den Bildern im Internet», schreibt er.
Dekker wurde 2009 nach einer positiven Nachdopingkontrolle von der Tour 2007 für zwei Jahre wegen EPO-Missbrauch gesperrt. 2015 trat er zurück. (rib)