Das olympische Fussball-Turnier in Rio de Janeiro begrüsst auch drei Spieler aus der Super League – und einen Schweizer Trainer. Internationaler Star bei den 16 Männerteams ist aber Brasiliens Neymar.
Schon zwei Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier am 5. August stehen in Rio de Janeiro die Fussballer im olympischen Turnier im Einsatz. Mit dabei sind 16 Männer- und 12 Frauen-Teams mit je 18 Spielern.
Aus der Schweizer Super League haben drei Kicker den Sprung – in ihre mit drei älteren Spielern verstärkte U23-Auswahlen geschafft – und reisen nach Brasilien. Damit verpassen sie je nach Erfolg bis zu fünf Partien in der heimischen Liga und die erste Cup-Runde. Der Olympia-Final steigt am 20. August.
Von Meister Basel spielt der neu verpflichtete Mittelfeldspieler Alexander Fransson (22) für seine Heimat Schweden. Die Berner Young Boys verzichten auf ihre japanische Offensiv-Kraft Yuya Kubo (22), der damit auch in der Champions-League-Quali gegen Donezk fehlt. Im Aufgebot des irakischen Teams steht zudem Sherko Gubari (20) von den Grasshoppers.
Die Olympia-Teilnahme der drei Fussballer beruht auf grosszügigem Entgegenkommen der Klubs. Eine Abstellung fürs olympische Fussball-Turnier während der laufenden Meisterschaft ist freiwillig, weil es sich nicht um einen offiziellen Fifa-Termin handelt.
Echte olympische Stimmung dürfte bei den Kickern wie üblich bei Olympischen Spielen wenig aufkommen. Keiner trägt ein Gruppenspiel in Rio de Janeiro aus. Die Matches verteilen sich auf sieben Stadien in ganz Brasilien. Das Duell Fransson – Kubo oder Schweden – Japan steigt beispielsweise am 10. August in Salvador.
Näher am olympischen Puls ist hingegen der einzige Schweizer im Turnier. Trainer und Lausanne-Legende Pierre-André Schürmann (56) coacht seit 2014 die algerische U23. Diese sicherte sich den Olympia-Platz als Zweite des U23-Afrika-Cups im letzten Dezember. Schürmann spielt mit seinen Algeriern zweimal im Olympia-Stadion von Rio de Janeiro. Gegner sind Honduras und Argentinien.
Der absolute Superstar im Turnier heisst aber Neymar. Der 24-jährige Barcelona-Stürmer könnte in seiner Heimat die erste Olympia-Goldmedaille Brasiliens erobern. Es wäre eine Genugtuung für die Schmach der Seleçao an der WM 2014 (1:7 im Halbfinal gegen Deutschland).