Die Paris-Absage hat weitreichende Folgen. Ohne Spiele und ohne Vertrauen in den eigenen Körper triumphiert Roger Federer auch nicht in Wimbledon, meint BLICK-Tennis-Reporter Simon Häring.
Weil er am Rücken verletzt ist, verpasst Roger Federer (34) erstmals seit 1999 und 65 Teilnahmen in Folge ein Grand-Slam-Turnier. Er macht Fortschritte. Will aber kein Risiko eingehen. Auf den Körper zu hören, einmal eine Pause mehr zu machen – das zeichnet ihn aus. Es ist unbestritten die Basis seines Erfolgs.
Langfristig gesehen mag der Verzicht auf die French Open die einzig richtige Entscheidung sein. Kurzfristig ist es vor allem eines: ein empfindlicher Schlag in der Vorbereitung auf das ganz grosse Ziel – den achten Sieg in Wimbledon, der ihn auch beim ältesten und wichtigsten Tennis-Turnier unsterblich machen würde.
Denn Federer fehlt das Vertrauen in den eigenen Körper. Krankheiten, der Meniskus-Riss und nun der Rücken haben Zweifel gesät. Zweifel, ob der Körper den Belastungen noch gewachsen ist. Ob bei einer falschen, alltäglichen Bewegung am nächsten Morgen nicht doch wieder die Verletzung am Rücken ausbricht.
Zwar spielt Federer in diesem Jahr zwei Vorbereitungs-Turniere auf Rasen, doch weil er in den letzten vier Monaten nur gerade fünf Matches bestritten hat, fehlen ihm selbst dann Spiele auf höchstem Niveau, wenn er sowohl in Stuttgart als auch in Halle gut abschneiden sollte. Das weiss auch Federer.
Weil er in Paris ohnehin nicht hätte gewinnen können, macht die Absage zwar Sinn. Trotzdem ist sie vor allem eines: ein ganz schlechtes Zeichen für Wimbledon.