Sepp Blatter will nicht aufgeben. Wenige Stunden nach dem Urteil kündet er bereits an, den Fall weiter zu ziehen. Muss sich gar das Schweizer Bundesgericht mit der Sperre des Wallisers befassen?
Lange hat man auf das Urteil gewartet, jetzt hat die Fifa-Ethikkommission entschieden: Sepp Blatter (79) wird für acht Jahre gesperrt, genau gleich trifft es auch Fifa-Vize Michel Platini (60).
Doch der Walliser will sich noch lange nicht geschlagen geben. «Heute morgen war ich sehr traurig. Jetzt bin ich nicht mehr traurig, jetzt bin ich kämpferisch», sagte er.
Doch welche Wege stehen ihm noch offen? Als erstes müssten die beiden die Fifa-Berufungskommission anrufen. Sie befasst sich mit Berufungen gegen die Entscheide der Disziplinarkommission und setzt sich aus einem Vorsitzenden, einem Vizevorsitzenden und einer wechselnden Anzahl Mitglieder zusammen.
Weist auch die Fifa-Berufungskommission den Entscheid zurück, bleibt Blatter der Gang an den Internationalen Sportgerichtshof CAS.
Als letzte Instanz bleibt das Schweizer Bundesgericht. Dieses überprüft allerdings nur noch das Verfahren, entscheidet also nicht, ob die Ethikkommission inhaltlich richtig lag.
Klar ist: Die Chancen auf einen Erfolg von Blatter sind äusserst gering. Der CAS lehnte bereits Platinis Einspruch gegen die vorläufige Suspendierung ab. Auch Platinis Traum vom Fifa-Präsidium ist ausgeträumt: Er müsste sich bis Ende Januar als Kandidat registrieren. Aufgrund der Bearbeitungszeiten der möglichen Einsprüche ist dieser Termin wohl nicht zu erfüllen. (rmi)