Neun Pleiten aus den letzten zehn Spielen, Sturz auf den letzten Platz – jetzt spricht Biel-Boss Daniel Villard.
Herr Villard, weshalb halten Sie so stur an Kevin Schläpfer fest?
Daniel Villard: Ich bin kein Fan von Trainerwechseln. Was machen wir, wenn es danach im selben Stil weitergeht? Wechseln wir noch einmal? Ich bin überzeugt, dass nicht Kevin das Problem ist. In jedem Spiel haben wir Aussetzer. Es sind die Routiniers, die Böcke schiessen.
Gehen Sie mit Schläpfer bis in die NLB?
Sie sind ein Hetzer! Kevin ist nicht unentlassbar. Er ist realistisch genug und weiss, dass er irgendwann weg ist, sollten wir die Kurve nicht kriegen. Wir haben auch früher stets reagiert.
Wie viel Kredit geniesst er noch?
Es gibt kein Ultimatum. Würde Kevin resignieren, müsste man handeln. Doch ich spüre seine Leidenschaft. Das Feuer brennt. Und der Glaube an den Turnaround ist da.
Erreicht er das Team noch?
Da bin ich sicher.
Wie überprüfen Sie das?
Im Austausch mit den Spielern. Sie sind selbstkritisch. Niemand zeigt mit dem Finger auf ihn.
Hoffen Sie, dass er zu Ihnen kommt, falls es nicht mehr geht?
Ja, Kevin ist ehrlich genug und weiss, dass es nicht um Einzelpersonen, sondern um das Schicksal des Klubs geht. Er wird nicht an seinem Job kleben, sollte er merken, dass er nicht mehr der Richtige ist.
Haben Sie Angst, das Gesicht zu verlieren, nachdem man ihm den Nati-Traum zerstört hat?
Nein, darauf darf man keine Rücksicht nehmen. Hätten wir ihn damals gehen lassen und wären jetzt Letzter, hätte man uns auch kritisiert. Auch deshalb machte uns das Ganze so sauer.
Wie sieht nun die Zielsetzung aus?
So wie wir spielen? Der Ligaerhalt. Der Playoff-Zug ist abgefahren. Wir müssen bei Beginn der Zwischenrunde bereit sein.
Es besteht die Gefahr, dass man Pleiten akzeptiert.
Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und die Dinge ansprechen. Wir schauen nun, ob wir das Trainerteam verstärken können. Zudem suchen wir einen weiteren Ausländer.
Müssen Spieler gehen?
Das müsste man tun, sollte jemand gegen uns arbeiten. Das ist nicht so. Die Spieler sind verunsichert. Drohungen bringen nichts. Wir haben mit Fabian Sutter gesprochen. Er weiss selbst, dass er schlecht spielt.