Weil sich der Hockey-Verband schon für Patrick Fischer, Felix Hollenstein und Reto von Arx als Nati-Trainer entschieden hatte, strich man das geplante Meeting mit Larry Huras.
Zum Schluss eines heissen Nati-Herbstes gibt es noch einmal Aufregung. Nati-Trainer-Kandidat Larry Huras (60), der einen Termin zum Vorstellungsgespräch in der Schweiz hatte, sagt, dass er kurzfristig per SMS wieder ausgeladen worden sei. Der Kanadier, der immerhin die ZSC Lions, Lugano und Bern je einmal zum Meistertitel geführt hatte, durfte sein Konzept nicht mehr vorstellen.
«Es stimmt, dass ich Larry Huras per SMS geschrieben habe, dass wir uns nicht mehr zu treffen brauchen. Ich schrieb aber auch, dass ich ihn noch anrufen werde. Das habe ich dann auch getan», sagt Raffainer und erklärt: «Wir hatten uns schon für Patrick Fischer, Felix Hollenstein und Reto von Arx entschieden. Da wäre es nicht fair gewesen, wenn wir Larry Huras noch seine Präsentation hätten machen lassen.»
Dass man sich gegen Huras und für die Schweizer Lösung entschieden hat, ist verständlich. Schliesslich sucht man eine eigene Identität für unsere Nati. Dabei will man keinen Beton anrühren, sondern mutig und selbstbewusst auftreten.
Dass man Huras aber nicht einmal mehr zum vereinbarten Gespräch empfing, erscheint etwas stillos und naiv. Es hätte den Verbandsverantwortlichen klar sein müssen, dass der gewiefte Kommunikator Huras dies nicht für sich behalten würde, zumal er seine neue App für Hockey-Trainer in den Schweizer Medien promoten will.
Auch wenn Huras vielleicht nur ein Kandidat mit Aussenseiterchancen war und der Entscheid zugunsten von Fischer, Hollenstein und Von Arx schon gefallen war, hätten die Einschätzung und die Konzepte eines profilierten Fachmannes den Horrizont der Verbandsleute nur erweitern können.