Der Terror hat Europa im Griff. Mittendrin: der Fussball. Doch wie sicher ist die Super League? BLICK hat bei den Sicherheits-Chefs nachgefragt.
Ein Attentäter versucht mit einem Sprengstoffgürtel ins Pariser Stade de France zu gelangen. In Hannover muss Deutschland gegen Holland 90 Minuten vor dem Anpfiff abgesagt werden. Es gab konkrete Hinweise auf einen Anschlag. Der Terror hat Europa im Griff. Mittendrin: der Fussball.
Am Wochenende wird auch in der Schweiz wieder gespielt. Die 16. Runde findet in St. Gallen, Luzern, Bern und gleich zweimal in Zürich statt. Runde 1 seit dem Terror. Wie verändert es die Super League? Wie sicher ist der Stadionbesuch?
Obwohl die Bundespolizei das Risiko in der Schweiz immer noch als gering einstuft, fanden seit Montag intensive Gespräche zwischen Bundesbehörden, Liga und Klubs statt. «Wir haben die Vorkommnisse in Paris und Hannover sehr ernst genommen. Es wurde in Absprache mit den Bundesbehörden und den Klubs eine neue Risikobeurteilung vorgenommen», sagt Liga-Sprecher Philippe Guggisberg.
Wie ernst man die Terror-Gefahr nimmt, zeigt sich in St. Gallen, wo am Samstag das Spiel gegen Basel stattfindet. «Auch wenn es bisher keine konkreten Hinweise auf eine Bedrohung gibt, haben wir die Sicherheit verstärkt. Die Massnahmen werden für die Fans nicht sichtbar sein. Würde es konkrete Hinweise auf eine Bedrohung geben, wären wir vorbereitet, um Massnahmen einzuleiten, wie zum Beispiel Personenkontrollen durchzuführen oder das Stadion zu evakuieren», sagt Benni Burkhart, Leiter Sicherheit in St. Gallen.
Auch in Zürich, wo mit GC – Vaduz und FCZ – Lugano zwei Spiele stattfinden, hat man reagiert. «Es wurde eine neue Risikobeurteilung vorgenommen. Es wurden Massnahmen getroffen. Über Details kann ich nichts verraten», sagt Christian Inauen, Leiter Sicherheit im Letzi.
Noch bedeckter hält man sich in Luzern, wo Thun in der Swissporarena gastiert. «Wie vor jedem Spiel sind wir mit der Polizei in Kontakt. Klar werden dabei aktuelle Ereignisse mitberücksichtigt. Aus taktischen Gründen machen wir keine Angaben zum Sicherheitsdispositiv», heisst es auf Anfrage. Und in Bern, wo am Sonntag Sion antritt, lässt man verlauten: «Die Anschläge in Paris haben gezeigt, dass alle Arten von Grossveranstaltungen ein Ziel von Terror sein können. Wir sind ständig in Kontakt mit den Behörden, der Liga und den Sicherheitsverantwortlichen der anderen Klubs.»
Der Terror betrifft die Super League, aber er lässt sie nicht erstarren. Burkhart: «Die Leute sollen ins Stadion kommen, ihre Freiheit geniessen, nicht in Panik verfallen und so ein Zeichen setzen.»