Die Tennis-Elite muss im Januar zum Medizin-Check antraben. Ab sofort ist dieser Pflicht.
Ab Januar 2016 müssen die Tennis-Stars zum obligatorischen Medizin-Check. Roger Federer, Novak Djokovic, Stan Wawrinka und ihre Kollegen werden von der ATP auf Herz und Nieren geprüft. Der Test wird alle zwei Jahre wiederholt. Ziel sei es zum Beispiel, angeborene Herzfehler zu entdecken.
«Solche Pflicht-Checks gibt es in vielen anderen Sportarten mit Elite-Athleten», erklärt Todd Ellenbecker, der sich bei der ATP für das Programm verantwortlich zeichnet. «Auch bei jungen, gesunden Athleten können Erkrankungen des Herzens und andere gesundheitliche Probleme durch solche Untersuchungen entdeckt werden.»
Für ihn ist die Neuerung ein logischer Schritt: «Die Spieler sind stärker und schneller. Und weil das Spiel immer schneller und die Bewegungen aggressiver werden, steigt die Belastung für den Kreislauf und die Gelenke immer weiter an.» Die Mehrheit der Turniere findet heute auf Hartbelägen statt. Eine enorme Belastung für den gesamten Bewegungsapparat.
Eine Herausforderung für den Kreislauf der Athleten ist auch der australische Sommer. Mitte Januar klettert das Quecksilber in Melbourne regelmässig auf gegen 40 Grad Celsius an. Nicht selten kollabieren dort Spieler. Auch solche, die zu den besten Athleten aller Zeiten gehören. Wie Novak Djokovic, der dort schon Opfer der extremen Bedingungen wurde.
Bei der Rehabilitation und Prophylaxe sieht sich der Tennis-Zirkus hingegen weit vorne. Tatsächlich ist der Altersdurchschnitt der Top-Ten-Spieler in den letzten Jahren massiv angestiegen. Kei Nishikori ist mit 25 Jahren klar der Jüngste. Der Älteste? Roger Federer. Er denkt auch mit 34 Jahren nicht an Rücktritt. Und wird im kommenden Jahr seine Gegner wieder auf Herz und Nieren testen. Diesmal sogar mit ärztlichem Attest.