Max Verstappen. Seit einem Monat erst 18. Jüngster GP-Millionär, bei Ferrari auf der Wunschliste! Der WM-Zehnte hat neun Punkte mehr als Sauber 2015. Ein Talent, das es sehr selten gibt.
Blick.ch: Nach Budapest und Austin jetzt schon zweimal Rang 4 – etwas enttäuscht, dass es mit dem Podium noch nicht geklappt hat?
Max Verstappen: Nein, das Podest ist mit unserem Auto noch weit entfernt. Platz vier ist schon ein sehr gutes Ergebnis.
Macht es mehr Spass vorne mit Stars wie Vettel oder Räikkönen zu kämpfen?
Klar geniesse ich das. Man kann sehr schnell erkennen, dass sie mehr Erfahrung besitzen. Und da will ich ja auch irgendwann hin. Bis dann muss ich mir noch sehr viel Respekt verschaffen. Mit wenig Crashes und sauberen Überholmanövern.
Als Sie mit erst 17 Jahren in Australien starteten, hagelte es von vielen Seiten Kritik. Max sei zu jung, er gefährde die Gegner ...
Das hat sich seither stark gebessert, ich höre oder lese kaum noch was zu diesem Thema. Die Kritiker schweigen. Das ist gut so.
Aber nach dem Brems-Crash in Monaco mit Grosjean forderten Kollegen, dass Sie sich beim Gegner entschuldigen müssen?
Warum? Wenn ich Fehler mache, gebe ich die auch zu. Dort waren wir aber beide nicht unschuldig.
Vettel hat Toro Rosso nach zwei Jahren zu Red Bull verlassen, Kvyat schon nach einem. Wie sieht Ihr Plan aus?
Ich kann das nicht sagen, was passieren wird. Da muss man bei Red Bull nachfragen. Ich kann nur die Ergebnisse für eine Beförderung auf der Strecke liefern. Und die waren bisher sehr gut.
Wenn Sie ein Auto frei wählen könnten – dann welches?
Das ist einfach. Man will immer das schnellste Auto.
Also Mercedes?
Ja, man will als Pilot vor allem Rennen gewinnen. Und das geht nur mit dem schnellsten Auto.
Vettel würde widersprechen. Er sagt, Ferrari sei etwas Besonderes. Sehen Sie das auch so?
Da hat er schon recht. Ferrari ist speziell. Aber wie gesagt: Man will Rennen und WM-Titel gewinnen. Vielleicht ist ja der Ferrari bald das schnellste Auto. Oder wieder Red Bull. Oder Mercedes. Oder jemand anderes.
Gab es denn schon Kontakt mit Ferrari?
Ich habe noch einen Vertrag mit Red Bull. Und damit bin ich sehr glücklich. Bei Toro Rosso ist der Druck noch nicht sehr hoch, wie bei andern Teams.
Hamilton teilt sein ganzes Privatleben über die sozialen Medien. Vettel gibt gar nichts preis. Wie halten Sie das?
Irgendwo in der Mitte. Ich veröffentliche ein paar kleine Dinge, aber nicht alles. Ich führe mein Leben nicht ganz privat, aber ich bin auch nicht ganz offen.
Sie sind seit dem 30. September 18 Jahre alt. Was hat sich in Ihrem Leben seitdem geändert?
Ich habe den Führerschein. Ich darf endlich selber fahren. Der Prüfer war aber sehr streng. Es gab leider keine Sonderbehandlung, nur weil ich ein Formel-1-Fahrer bin. Ich musste alles korrekt absolvieren.
Was für ein Auto fahren Sie?
Einen Renault Clio.
Und wo ging die erste Fahrt hin?
Nach Hockenheim. Meine Freundin ist dort ein Rennen gefahren.
Ihre Freundin ist einige Jahre älter als Sie. Hat Sie auch mehr Erfahrung auf der Rennstrecke?
Ich fahre ja schon, seitdem ich vier Jahre alt bin. Sie hat etwas später angefangen. Ich verfolge genau, was sie macht. Aber ich fahre ein Formel-Auto und sie ist im GT-Bereich unterwegs. Das ist schwierig mit Tipps, weil ich noch keine Erfahrung mit GT-Autos habe. Wir sind auch noch nie gegeneinander gefahren.
Und wer sitzt im normalen Strassenverkehr am Steuer?
Das kommt darauf an, wo es ist. Wenn wir bei mir sind, fahre ich. Bei ihr, sitzt sie am Steuer.
Wie ist das Verhältnis zu Ihrem Vater Jos, der früher ja bei Benetton neben Schumi fuhr?
Das ist ganz einfach: Seine Tipps öffneten mir viele Türen, also sind sie wohl sehr nützlich
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