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Manager Horst Heldt: «Shaqiri und Inler waren für Schalke zu teuer»

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Schalkes Sportchef Horst Heldt sagt, warum er keinen Nati-Star bekam. Und wie komisch Sion bei Kevin-Prince Boateng vorging.

SonntagBlick: Herr Heldt, sagen Sie mal: Warum haben Sie Kevin-Prince Boateng nicht an Sion abgegeben?
Horst Heldt (45):
Es gab Gespräche mit Sion, aber am Schluss war die Offerte auch für den Spieler nicht akzeptabel.

Heisst: Schalke hätte etwa vier Fünftel von seinem Gehalt übernehmen müssen?
Ich würde eher sagen fünf Fünftel. Das wäre eine ziemlich risikolose Sache für den FC Sion geworden.

Präsident Christian Constantin wollte, dass Sie den ganzen Lohn übernehmen?
Sion hat Boateng eigentlich nur Prämien, ein Haus und ein Auto geboten. Dazu einen Vertrag bis Jahresende, der sich nur ver­längert, wenn der Spieler eine gewisse Anzahl Partien erreicht.

Überraschend war, dass Xherdan Shaqiri lieber zu Stoke als zu Schalke wechselte. Warum?
Er konnte sich vorstellen, zu uns zu kommen. Aber leider hat es nicht geklappt, weil wir Anfang August das Gesamtpaket mit Ablöse und Lohn nicht hätten stemmen können. Und der Transfer von Julian Draxler zu Wolfsburg kam erst kurz vor Ende der Transfer-Frist zustande.

Man spricht von 35 Millionen Euro, die Schalke für Draxler bekam. Hätte Shaqiri mehr Geduld haben müssen?
Nein, sein Verhalten war absolut nachvollziehbar. Ich hätte ihm keine Garantie geben können, dass wir ihn holen. Und er musste sich entscheiden, weil sich sonst seine Optionen in England hätten zerschlagen können.

Sie wollten auch Gökhan Inler holen.
Bei ihm gilt im Grundsatz dasselbe wie bei Shaqiri: Wir konnten zu jenem Zeitpunkt das Gesamtpaket nicht stemmen. Beide waren zu teuer für uns.

Das ist schon erstaunlich: Schweizer Spieler, die für das grosse Schalke zu teuer sind.
Weil beide sehr, sehr gute Spieler sind. Der eine war bei Bayern und Inter, der andere bei Napoli. Solche Spieler kosten nicht nur Ablöse, sondern auch viel Gehalt.

Stoke und Leicester sind aber eher kleinere Klubs als Schalke.
Für die Engländer ist es dank des alten und vor allem des neuen, kommenden TV-Vertrags im Moment nicht so ein Problem, solche grossen Gesamtpakete zu stemmen.


So lebt Niederreiter in Minnesota: «Ich war sehr schüchtern und hatte starkes Heimweh»

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Er ist born to be Wild: Nino Niederreiter glaubt fest daran, dass ihm mit den Minnesota Wild in der kommenden Saison der ganz grosse Coup gelingt.

Als Nino Niederreiter (23) noch in seinem Elternhaus in Chur sesshaft war, hat er regelmässig zum Calanda und aufs Fürhörnli hinauf geschaut. In seinem jetzigen Wohnort im mittleren Westen der USA sucht man zwar vergeblich nach derart imposanten Bergen. Die Aussicht, die der treffsicherste Schweizer NHL-Spieler in seinem Eigenheim in Minneapolis geniesst, ist trotzdem atemberaubend.

Niederreiter residiert im 16. Stock des «Ivy Hotel» in einem 170 Quadratmeter-Apartment mit der exklusiven Balkon-Sicht auf die spektakuläre Skyline. Dieser Wohnsitz ist bezeichnend für den sportlichen Aufstieg des Bündners, der in der letzten Saison 28 Tore und 14 Assists für die Minnesota Wild produziert hat. Damit hat der Sohn eines Schlossers in der 400 000-Einwohner-City am Ufer des Mississippi seinen American Dream vom Heizungsmonteur-Stift zum Multi-Millionär wahrgemacht.

Nino erzählt mit einem spitzbübischen Lächeln das erste Kapitel seiner aussergewöhnlichen Geschichte: «An meinem ersten Tag an der Berufsschule musste ich in einem Aufsatz meine Erwartungen und Ziele an meine Lehre als Heizungsmonteur formulieren. Ich habe ziemlich böse Blicke vom Lehrer geerntet, weil ich geschrieben habe, dass ich die Ausbildung wohl nicht beenden werde, damit ich voll auf Eishockey setzen kann.»

Und dann? «Am zweiten Schultag habe ich wegen eines U20-Turniers in der Slowakei gefehlt. Und am dritten Schultag habe ich die Lehrbücher abgegeben und dem Direktor ‹ade› gesagt. Zu diesem Zeitpunkt war es klar, dass ich in einer nordamerikanischen Juniorenliga Eishockey spielen kann. Viele haben mich damals für verrückt erklärt, aber jetzt hat es sich gelohnt.»

Niederreiter wird aber nie vergessen, wie hart die ersten Jahre in der Fremde waren: «Mittlerweile fällt mir das Englischsprechen manchmal fast leichter als das Deutsch. Aber am Anfang habe ich kaum ein englisches Wort über die Lippen gebracht. Ich war sehr schüchtern und hatte starkes Heimweh.»

Diese Zeit und die ersten Jahre in der NHL haben ihn abgehärtet: «Der Hierarchie-Gedanke ist bei den meisten NHL-Teams sehr ausgeprägt. Als Rookie musst du nach dem Training die Pucks einsammeln und du darfst im Teamhotel auch nicht denselben Lift benutzen wie die Stars der Mannschaft. Mittlerweile ist mein Status so gut, dass ich mit unserem Team-Captain Mikko Koivu nicht nur Lift fahren darf. Bei unseren Flugreisen darf ich sogar neben ihm sitzen ...»

In der Hitparade der Wild-Fans hat der Schweizer seinen finnischen Team-Leader offensichtlich bereits überholt. Ted, der Verkäufer im grössten Fanshop im Wild-Stadion Xcel Energy Center, reibt seine Hände: «Ninos Trikot mit der Nummer 22 ist in den Charts der verkauften Spielerleibchen die Nummer 2 in unserem Laden. Noch besser läuft einzig das Shirt unseres Vize-Captains Zach Parise.»

An diesem Nachmittag macht «El Nino» ein paar Fans besonders glücklich – er fährt mit seinem weissen Geländewagen in eine Wohnsiedlung in St. Paul, um einer besonders Wild-verrückten Family die Dauerkarte für die kommende Saison zu überreichen. Amanda, die Dame des Einfamilienhäuschens, fällt fast in Ohnmacht, als sie dem prominenten «Briefträger» die Haustüre öffnet: «Oh my God, Niiiinooooo! This is amazing, I can’t believe it!» «The Swiss Goal Machine» nimmt die Frau und deren beiden Enkelkinder in die Arme, spricht ihnen einige herzliche Wort zu und fährt dann zufrieden zurück in die Stadt. «Solche Aktionen bereiten mir sehr viel Spass», sagt Nino.

«Auf diese Weise kann ich unseren tollen Fans etwas zurückgeben. Wir haben hier 16 000 Saisonkartenbesitzer, die bei jedem Heimspiel für eine fantastische Stimmung sorgen. Zudem gibt es für mich kein schöneres Gefühl, als wenn ich jemandem eine Freude machen kann.»

Richtig Freude hat Niederreiter auch, wenn er in Minneapolis die «Mall of America» betritt. «Das ist das grösste Einkaufszentrum Nordamerikas. Wenn man sich in jedem Geschäft der Mall zehn Minuten aufhält, benötigt man 82 Stunden. Ich komme aber weniger wegen den vielen Geschäften, sondern wegen den Achterbahnen und der Minigolf-Anlage hierher.»

Nino agiert beim Putten mit dem Minigolfschläger ähnlich abgebrüht wie vor dem Hockey-Goal. «Obwohl mich hier schon sportliche Schweizer Freunde wie der Spitzenschwinger Christian Schuler herausgefordert haben, bin ich auf dieser Bahn noch ungeschlagen. Mein Rekord liegt bei 36 Schlägen. Zum Vergleich: Schuler hat für die 18 Löcher 51 Schläge benötigt.»

Über alles gesehen kann Niederreiter an seinem Dasein im Bundesstaat Minnesota nur ein Handicap erkennen: «Im Winter wird es hier brutal kalt. Das Thermometer zeigt von November bis Anfangs März regelmässig minus zwanzig bis minus dreissig Grad an.»

In dieser frostigen Zeit erwärmt er sein Herz in seinem Traum-Apartment gerne mit einem Schweizer Klassiker. «Das Raclette-Öfeli war etwas vom ersten, was ich mir gekauft habe, als ich in die USA gezogen bin. Ich bekomme in dieser Stadt sehr guten Käse. Und meine geliebten Oswald-Kräutermischungen nehme ich jeden Sommer aus der Schweiz mit.»

Neben dem Raclette-Öfeli, den Oswald-Kräutern und einer grossen Tafel Lindt-Schoggi erinnert im US-Haushalt des Junggesellen noch etwas anderes an die alte Heimat – neben den Bildern von seinem Lieblingsmaler Paul Peterson hängt ein Foto mit seinen Eltern Ruth und René und den älteren Schwestern Lorena und Romina. «Ich bin in Gedanken immer bei ihnen. Und obwohl mir das Leben in den USA wirklich sehr gut gefällt, werde ich eines Tages in die Schweiz zurückkehren. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich noch einmal für den HCD oder für einen Klub wie den SC Bern spiele.»

Vorher will er aber mit Minnesota den Stanley Cup gewinnen. «In den beiden letzten Jahren sind wir immer in der zweiten Playoff-Runde an Chicago gescheitert. Aber ich glaube fest daran, dass unser Team in dieser Saison so stark sein wird, dass wir im Kampf um den Stanley Cup sehr viel weiter kommen werden.»

Das Ziel Stanley Cup hat Nino übrigens jeden Tag vor Augen. «Von meinem Apartment aus sehe ich einen Wolkenkratzer, der die Form vom Stanley Pokal hat. Das treibt mich zusätzlich an ...»

Hol dir den echten Cup in die Wohnung, Nino!

«Ich bin zur Realistin geworden!»: Gibt Susie Wolff im Williams bald auf?

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Für die Schottin Susie Wolff (32) ist die Rolle als Testfahrerin bei Williams offenbar in Gefahr. Hier gehts zum Formel 1 inside.

Das lächerliche Theater ist endlich vorbei: Renault, das sich Ende 2015 von Red Bull und Toro Rosso trennt (oder eben umgekehrt), lässt das finanziell schon lange am Boden liegende Lotus-Team nicht sterben. Die Franzosen kehren 2016 als Werksteam in die Formel 1 zurück – nach vier Jahren. Zuletzt war man am 27. November 2011 in Brasilien unterwegs. Der Russe Petrow holte damals als Zehnter den letzten WM-Punkt für Renault. Das neue Fahrerduo: Goldesel Maldonado (Ven) und vielleicht Vergne (Fr), der dieses Jahr bei Ferrari nur im Simulator tätig war.

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Für den in Genf geborenen und wohnhaften Romain Grosjean (29) geht das oft zermürbende Lotus-Abenteuer nach bisher 77 Rennen bald zu Ende. Er unterschrieb letzte Woche bei Neueinsteiger Haas-Ferarri. Damit muss er sich über Finanzielles keine Sorgen mehr machen. Der frühere Sauber-Nachfahrer und Ferrari-Ersatzpilot Esteban Gutiérrez (Mex) wird sein Teamkollege! So verlangt es Ferrari von seinem US-Partner.

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Für die Schottin Susie Wolff (32) ist die Rolle als Testfahrerin bei Williams offenbar in Gefahr – und damit ihr Lebenstraum von der sechsten Formel-1-Lady an einem GP-Start.

«Ich bin sehr ehrgeizig und von meinem Können überzeugt, aber ich bin in diesem harten Business auch zur Realistin geworden!» Bei verschiedenen Tests und an einigen Freitagvormittagen hatte die Frau von Mercedes-Sportchef Toto Wolff mit guten Zeiten im Williams-Mercedes überrascht.

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Nur 2000 Euro Busse muss Williams-Pilot Bottas bei der FIA ablieferen. Der Finne war in der Qualifikation wie ein verrückter aus den Garagen in die Boxenstrasse abgebogen – so dass Ricciardo (Red Bull) voll in die Eisen steigen musste.

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Spruch des Tages von Kimi Räikkönen: «Ich bin von meinem dritten Startplatz überrascht – ich fühlte mich im Ferrari nicht sehr wohl.»

Mittendrin: St. Gallens Früh und FCL-Stäger: Millionen-Zoff im Schweizer Fussball

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Der Konkurs von Sportrechte-Vermarkter Kentaro ist der grösste Finanz-Schlamassel im Schweizer Sport. Mittendrin: Dölf Früh und Ruedi Stäger, die Präsidenten von St. Gallen und Luzern.

Seit die Beschwerdefrist Ende August unbenutzt verstrich, ist es offiziell: Die Kentaro AG ist konkurs. Die Firma wird liquidiert. «Die sind finito, weg, vorbei», sagt der letzte Direktor, der anonym bleiben will. Betreibungen in der Höhe von über 31 Millionen (!) Franken haben sich angehäuft. Ein hoffnungsloser Fall.

In Erinnerung bleiben aber andere Bilder: Jene, wie die Kentaro-Gründer, der Luzerner Philippe Huber und sein deutscher Compagnon Philipp Grothe, in Saus und Braus lebten. Huber im Bentley mit Privatchauffeur in den Strassen von London. Privatjets. Luxuswohnungen im Londoner Nobelviertel Knightsbridge für 2000 Franken – pro Woche. Traum-Anwesen auf Ibiza oder in Hollywood.

Kentaro vermarktet damals Brasilien und weitere namhafte Nationalmannschaften sowie Grossklubs aus der Premier League. Der Rubel rollt. Auch der FC St. Gallen soll ein Teil des Erfolgsmodells der Firma aus Wil SG werden. Im Mai 2011 kommen die FC St.Gallen Event AG und Kentaro ins Geschäft.

Der FCSG gewährt Kentaro ein zinsloses Darlehen in der Höhe von acht Millionen Franken. Das Geld fliesst per 10. 6.11. Im Gegenzug garantiert Kentaro der FCSG Event AG einen fetten Reingewinn. Dank der Durchführung von fünf Test-Länderspielen. Spanien gegen Uruguay, Brasilien gegen Italien, England gegen Italien, Brasilien gegen Deutschland und Brasilien gegen Portugal. Mindestens ein Spiel ist in der AFG-Arena vorgesehen. Die Topspiele sollen im Ausland stattfinden. Dort, wo die Arenen grösser und die Profite fetter sind. Kentaro versichert, die Zusagen aller Verbände mit Ausnahme des spanischen bereits in der Tasche zu haben.

Für den FCSG wird der Vertrag zum Albtraum. St.-Gallen-Präsident Dölf Früh: «Es wurde uns viel versprochen, wir wurden immer wieder vertröstet, die meisten Spiele fanden gar nie statt.» Als sowohl Brasilien gegen Italien als auch Spanien gegen Uruguay nicht stattfinden, die Seleçao stattdessen gegen Mexiko und Ägypten spielt, lupft es den St. Gallern den Hut.

In einem Zusatz wird abgemacht, dass der Reingewinn aus den beiden Spielen, die stattgefunden haben, dennoch Vertragsgegenstand wird. Von diesen 4,5 Millionen soll der FCSG 2,5 erhalten. Kentaro verpflichtet sich, statt 8 Millionen nun 9,5 zurückzuzahlen. Und eines der Topspiele von Brasilien – gegen Italien oder Portugal – zwingend in der AFG-Arena auszutragen.

Doch das wird nie passieren. Stattdessen ist Bosnien-Herzegowina 2012 zu Gast. Und statt des in Aussicht gestellten und vertraglich zugesicherten Millionengewinns guckt der FCSG unter dem Strich total in die Röhre. In einem zweiten Zusatzvertrag anerkennt Kentaro eine Schuld von nicht ganz 7 Millionen Franken. Inklusive Verzugszins 7,5 Millionen. Das ist der Betrag, auf den Kentaro in der Folge betrieben wird.

Früh: «Kein Kommentar»

Aber die Frage stellt sich schon: Sind die St. Galler zu Gamblern geworden, die mit Millionen spielen können? Dölf Früh klärt auf: «In den 7,5 Millionen ist ein vertraglich zugesicherter Gewinn über 1,5 Millionen enthalten, welcher eins zu eins in die Bücher des FC St.Gallen geflossen wäre. Beim Restbetrag handelt es sich um Gelder, die für das Geschäft aufgebracht werden mussten. Und die von mir und einer zweiten Person zur Verfügung gestellt wurden.» Das heisst? Früh: «Der FC St.Gallen stand zu keinem Zeitpunkt des Geschäfts in einem finanziellen Risiko, sondern hätte nur profitieren können. Mein Verlust wird sich leider aller Wahrscheinlichkeit nach somit auf 3,5 Millionen und derjenige der anderen Person auf 2 Millionen beziffern. Der Rest sind Verzugszinsforderungen.»

Lange durfte Früh hoffen. Denn seit der ersten Konkurseröffnung im Oktober 2013 wehrt sich Kentaro vehement gegen den Konkurs. Ihr Argument: Die Überschuldung sei ein buchhalterisches Problem, weil die Rechte für die Spiele wie bei Warentermingeschäften im Voraus zu bezahlen seien, die Einnahmen durch den Weiterverkauf aber erst viel später flössen. So entstehe eine grosse Liquiditätslücke, die aber später immer gefüllt werde.

Mittlerweile können aber nicht mal mehr die Büros in Wil oder die Telefonrechnungen bezahlt werden. Kentaro disloziert Ende April dieses Jahres nach Mels SG und stellt einen Direktor ein, dem Grothe sagt – Philippe Huber hat sich wie sein Bruder Stephan, der jahrelang im Verwaltungsrat war, längst zurückgezogen –, es gebe bloss organisatorische Mängel zu beseitigen. Dann laufe das Geschäft wieder.

Heute sagt dieser Mann: «Das Ganze ist ein Riesen-Schlamassel! Ich habe nie eine Bilanz gesehen. Ich hatte nie Kenntnis von den Vorgängen vor meiner Zeit. Und als die Bundesanwaltschaft im Zuge der Ermittlungen gegen die Fifa im Mai einen Grossteil der Akten sowie Computer beschlagnahmte, waren kaum noch Unterlagen vorhanden. So etwas habe ich noch nie erlebt!» Der Troubleshooter quittiert seinen Job am 10. September. Und geht aufs Betreibungsamt, um seinen Lohn von 8000 Franken pro Monat einzufordern.

Grothe seinerseits ist auf Tauchstation gegangen. Die Anfragen von SonntagsBlick blieben unbeantwortet. Ende 2014 gründet er die Lenani Ltd., welcher er die Sports Entertainment Marketing Ltd. einverleibt. Beide Firmen mit Domizil London. Spätestens seit diesem Zeitpunkt dürfte der Wille zur Sanierung der Kentaro nicht mehr ernsthaft und die Konkursbeschwerden und Rechtsvorschläge bloss noch Mittel zum Zweck des Zeitgewinns gewesen sein. Damit die verbliebenen Aktiva auf die Insel verschoben werden konnten? Ein Indiz: Der Wiler Konkursbeamte fordert die Kentaro auf, ihm Zahlungseingänge zu überweisen, die bei der S.E.M. Ltd. zugunsten der Kentaro AG eingehen. In London, so sagen Insider, mache Grothe bereits wieder Millionendeals. Vielleicht lauern die vielen Gläubiger in der Schweiz bloss darauf, dass er wieder zu genügend Geld kommt. Und schlagen dann zu.

Und was ist mit FCL-Boss Stäger, der von 2008 bis 2014 Verwaltungsratspräsident der Kentaro AG war? Welche Rolle spielte er beim St.-Gallen-Deal mit seinem Super-League-Präsidentenkollegen Früh? «Ich bin operativ nie tätig gewesen», sagt Stäger. «Deshalb kann ich Ihnen zu diesem Deal auch keine Details nennen. Da müssen sie Philipp Grothe fragen.» Und tatsächlich: Unter dem St.-Gallen-Deal steht nicht Stägers Unterschrift.

Dennoch sagt Dölf Früh zum Thema Stäger vielsagend: «Dazu möchte ich keinen Kommentar abgeben.»

WM-Führung verteidigt: Fünfter Podest-Streich von Fässler

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Audi-Pilot Marcel Fässler sichert sich mit seinen Teamkollegen Lotterer und Tréluyer beim 6-Stunden-Rennen in Austin Rang zwei. Grosses Pech hat einmal mehr Neel Jani.

Auch im fünften Rennen der Saison klettert Marcel Fässler aufs Podest. In Austin (Texas) ist nur das Porsche-Trio Webber, Bernhard, Hartley schneller als der Schwyzer mit seinen Teamkollegen Lotterer und Tréluyer.

Drei Rennen vor Schluss liegt Fässlers Equipe nach wie vor an der Spitze des WM-Klassements. Zehn Zähler Rückstand weisen die Austin-Sieger, die ersten Verfolger, auf.

Einmal mehr Pech hat Neel Jani. Er kann zwar zum dritten Mal in Serie im Porsche von der Pole-Position aus losbrettern, doch leider werden er und seine Mitstreiter Dumas und Lieb auch zum dritten Mal in Serie unfreiwillig ausgebremst: Die Elektronik streikt, eine halbe Stunde vor Rennschluss ist die Führung und damit auch der mögliche Sieg futsch. Am Ende reichts nur noch zu Rang zwölf.

Weltmeister Sébastien Buemi (Toyota, Teamkollegen Davidson und Nakajima) beendet das Rennen in Austin als Vierter.

Marcel Fässler (2. im Audi R18 e-tron quattro): «Wir haben heute das Maximum herausgeholt und sind natürlich happy, dass wir einen grossen Teil unserer WM-Führung verteidigen konnten. Allerdings schmilzt der Vorsprung gegenüber Porsche und wir müssen uns in den kommenden Rennen steigern, damit wir entgegenhalten können. Ich selber hatte hier in Austin sehr ruhige Stints ohne direkte Zweikämpfe.»

Sébastien Buemi (4. Toyota TS040 Hybrid): «Wieder ein schwieriges Wochenende für uns,aber das war zu erwarten. Trotzdem, ich hatte meinen Spass im Auto. Wir haben versucht so viel wie möglich in Vorbereitung auf das nächste Jahr dazuzulernen, was Strecke, Reifen und das Auto überhaupt betrifft. Wir wollen sicher stellen, dass wir im nächsten Jahr, wenn wir hier wieder antreten, da mitmischen, wo wir eigentlich hingehören: ganz vorn.»

Neel Jani (12. im Porsche 919 Hybrid): «Nach der Pole-Position vom Freitag entschieden wir uns für eine andere Reifenvariante als unser Schwesternauto. Das war in der Startphase ein kleiner Nachteil. Trotzdem blieben wir in Schlagdistanz und konnten später die Führung übernehmen. Es sah wirklich sehr gut aus, bis wir eine halbe Stunde vor Schluss ein technisches Problem hatten. Es ist sehr frustrierend: Es läuft im Moment in den Rennen einfach nicht für uns. Durch den erneuten Rückschlag wurden wir jetzt auch im Kampf um den WM-Titel zurückgebunden.»

Resultate Austin (Texas), Langstrecken-WM, 6-Stunden-Rennen:
1. Timo Bernhard/Mark Webber/BrendonHartley (De/Au/Neus), Porsche, 185 Runden.
2. Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer(Sz/De/Fr), Audi, 1:06,840 zurück.
3. Luca di Grassi/Loïc Duval/Olivier Jarvis (Bra/Fr/Gb) 1 Runde.
4. Sébastien Buemi/Anthony Davidson/Kazuki Nakajima (Sz/Gb/Jap), 2 Runden.
...
12. NeelJani/Romain Dumas/Marc Lieb (Sz/Fr/De) 17 Runden.

WM-Stand nach 5 von 8 Rennen:
1. Fässler/Lotterer/Tréluyer 113.
2. Bernhard/Webber/Hartley 103.
3. Jani/Dumas/Lieb 77.5.
...
7. Buemi/Davidson 49.

Heute Duell der drei Zuffi-Brüder: «Wenn es sein muss, dann grätsche ich!»

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Heute treffen im Cup die drei Zuffi-Brüder aufeinander. Vorausgesetzt, FCB-Coach Urs Fischer spielt mit.

Natürlich lief der Gruppenchat auf den Handys der drei Zuffi-Brüder heiss. Als bekannt wurde, dass Basel im Cup auf YF Juventus trifft, fanden etliche SMS den Weg von Zürich nach Basel und zurück. «Meine Brüder schrieben mir gleich, dass ich besser die dicken Schienbeinschoner montieren soll», verrät FCB-Star Luca Zuffi (25). Sein älterer Bruder Sandro (28) bekräftigt dies: «Ich werde meinen Fuss sicher nicht zurückziehen, wenn es zum Zweikampf kommt.» Und der Jüngste, Nicola (23), will ebenfalls nichts davon wissen, seinen Bruder im 1 gegen 1 zu schonen: «Wenn es sein muss, dann grätsche ich.»

Ob die drei Zuffi-Brüder aber überhaupt gegeneinander spielen, ist offen. FCB-Coach Urs Fischer spielt mit dem Gedanken, seinen Mittelfeldspieler zu schonen und gegen den unterklassigen Gegner eine B-Elf aufzustellen: «Luca gehört zu den angeschlagenen Spielern und am Mittwoch wartet gegen YB schon die nächste Aufgabe auf uns. Wir werden sehen, ob er im Cup zum Einsatz kommen wird.»

Luca Zuffi sagt: «Urs Fischer weiss, dass es für mich ein ganz spezielles Spiel ist. Ich hoffe, dass ich zumindest zu einem Teileinsatz komme.» Das Spiel sei ein Höhepunkt für die ganze Familie. Etwas, das im Leben vielleicht nur einmal passiere. Etwas, wovon das Brüder-Trio wohl noch in zwanzig Jahren sprechen wird.

«Für meine Brüder ist das natürlich ein Riesenhighlight, einmal im Joggeli auflaufen zu dürfen», sagt Luca. Sie hätten einst vor Jahren alle drei davon geträumt, Profifussballer zu werden, doch nur der Mittlere schaffte den Sprung. «Ich lebe jetzt sozusagen ihren Traum.»

Doch warum machte ausgerechnet Luca sein Hobby zum Beruf während die anderen beiden Hobby-Fussballer blieben? «Ich war immer körperlich etwas weiter als meine Brüder und wurde entsprechend gefördert mit den Fussballausbildungen», sagt der FCB-Star.

Heisse Duelle im Zimmer

Eifersucht komme zwischen ihm und seinen Brüdern deswegen aber nicht auf. Ganz im Gegenteil. Wären seine Brüder nicht gewesen, so Luca, er wäre wohl nicht Profi geworden. Schliesslich hätte dann niemand mit ihm in der Wohnung gekickt: «Meistens spielten wir drin Fussball und nicht draussen. Wir hatten zwei Stockwerke und funktionierten den oberen Stock in ein Fussballzimmer um. Wir stellten zwei Tore auf, einer stand im Tor, die anderen zwei spielten gegeneinander. Eigentlich sind wir jetzt alles ausgebildete Hallenfussballer. Auch wenn es ziemlich laut werden konnte, unserer Mutter war es recht, dass wir am Fussballspielen waren und nicht irgendwo draussen Mist bauten. Trotzdem: Es waren heisse Duelle zwischen uns», verrät Luca.

Das heutige Duell dürfte weniger heiss werden, zu gross ist der Unterschied zwischen dem Meister und der Mannschaft aus der 1. Liga Promotion. «Vielleicht haben wir am Sonntag genug Glück, um die Sensation zu schaffen», gibt sich Sandro zwar optimistisch, trotzdem spricht er von einer «sehr kleinen Chance, den grossen FCB zu schlagen.»

Doch ob Sieg oder Niederlage, eines steht jetzt schon fest: Nach dem Abpfiff gibt es eine Zuffi-Familienparty. Rund 20 Familienmitglieder und Freunde werden im Stadion sein. Und alle hoffen, dass Urs Fischer mitspielt. Und seiner Nummer 7 zumindest einen Teileinsatz gewährt.

Chiasso-Schällibaum und YB-Bickel: Die alte WG-Liebe ist nicht mehr so heiss

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Die YB-WG im Jahr 2001 (von oben nach unten): Freddy Bickel (Sportchef), Marco Schällibaum (Trainer) und Harald Gämperle (Assistenztrainer) in ihrer Wohnung im Berner Marzili.

Marco Schällibaum stand bei YB und St. Gallen ganz weit oben auf den Kandidatenlisten. Doch er bekam keinen der beiden Jobs. So empfiehlt er sich halt weiterhin bei Chiasso für höhere Aufgaben.

Nein, den FC Basel oder Chiassos sonntäglichen Cup-Gegner YB kann man sich hier nicht vorstellen. Zweimal ist Training an diesem verregneten Mittwoch.

Da isst die Mannschaft gemeinsam zu Mittag. Aber nicht im Restaurant. In einer Art Kantine der Kaffeerösterei Chicco D’Oro, die in Chiasso omnipräsent ist. Plastikteller. Kunststoffschüsseln. Neonlicht.

«Bescheiden, aber das reicht», sagt der Coach. Schällibaum verweist auf die Mittel, die dem Grenzklub zur Verfügung stehen. 2 bis 2,5 Millionen. «Das kleinste Budget der Liga. Und dabei müssen wir für jedes Spiel weite Reisen machen.»

Chiasso ist das einzig verbliebene Tessiner Relikt in der Challenge League. Das auch nahe dran war, in den Abstiegssog zu geraten. Bis Schälli im April kam. Und er startete durch!

Die Rettung gelang souverän. Jetzt steht Chiasso mit einem Pünktchen Rückstand auf Lausanne auf Platz drei. Doch viel beeindruckender ist eine andere Zahl: Seit der Zürcher an der Seitenlinie steht, haben die Rossoblu gerade mal zwei Spiele verloren. Von 18!

Auch das nächste wollen sie nicht verlieren. Und es ist für Schälli kein Spiel wie jedes andere. Es geht gegen YB. Seine alte Liebe. Vier Jahre war er in Bern. Er ist derjenige, der YB ins Oberhaus zurückbrachte, weshalb er in Bern vergöttert und diese Epoche verklärt wird. Zusammen mit Sportchef Fredy Bickel und Assistenztrainer Harry Gämperle bewohnte er im Marzili-Quartier die legendäre WG. Eines kann Schälli also gewiss nicht: Sagen, das Spiel gegen YB sei eines wie jedes andere.

«Nein, sicher nicht. Diese vier tollen Jahre existierten ja. Aber ich muss die Emotionen in der Schublade lassen. Es wird unglaublich schwierig.» Trotz der jüngsten YB-Geschichte mit dem peinlichen Scheitern in Le Mont und Buochs? «Gerade deswegen. YB ist gewarnt. Adi Hütter wird bestimmt nicht sieben oder acht Spieler schonen wie letzte Saison. Muss er auch nicht, weil YB nicht im Europacup spielt. Nein, die werden volle Kanne kommen!»

Viel geschrieben wird über die enge Verbindung zwischen Schälli und Bickel. Stimmt das so? «Nicht ganz», sagt Schälli. «Die Beziehung ist nicht mehr so intensiv wie früher. Aber sehr freundschaftlich. Wir haben Freude, wenn wir uns sehen. Aber dazu bleibt in unseren Jobs nicht sehr viel Zeit. Er hat seinen, ich meinen. Wir telefonieren oder simsen ab und zu. Aber nicht regelmässig.»

Und Schälli wäre gerne zurückgegangen zu YB. Jetzt, da der Klub gross ist. Die Mittel enorm. Dinge, die es zu Schällis Zeit nicht gab. «Sicher existierte ich in den Gedanken von YB, war auf irgendeiner Liste. Doch es stimmte halt nicht so, dass man mich hätte nehmen können. Fredy musste sich auch selbst schützen. Jetzt ist ein anderer gewählt worden.» Was Schälli anspricht: Seine Wahl wäre fadengerade auf Bickel zurückgefallen. «Ich weiss um diese Konstellation», sagt Schälli.

Und St. Gallen? «Auch die haben sich für einen Trainer entschieden, der nicht vorbelastet ist.» Schälli nennt zuerst das Positive. Will aber unbedingt anfügen: «In der Super League arbeiten nun sechs Ausländer. Wir sind doch kein Entwicklungsland. Sondern haben mit die weltbeste Trainerausbildung. Das ist beängstigend!»

So also bleibt Schälli weiterhin in Chiasso. Versucht weiter, das Unmögliche hier möglich zu machen. Sagt brav, dass es ihm sehr, sehr gut gefalle. Was man ihm auch fraglos abnimmt. «Aber will nicht jeder Challenge-League-Trainer in die Super League? Und jeder Zweitliga-Coach in die erste Liga?» Die Frage ist rhetorisch.

Kulturschock im Cup: Wie wars im «Breitsch» auf dem «Spitz», Joe Zinnbauer?

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Zinnbauer bei seinem Debüt für St. Gallen gegen den FC Breitenrain Bern.

Erster Auftritt, erster Sieg: Der neue St. Gallen-Trainer Joe Zinnbauer kommt bei seiner Schweizer Premiere in die nächste Cuprunde. Ein Glanzstück ist der Sieg gegen Breitenrain aber nicht.

Das Notizbuch füllt sich. Joe Zinnbauer reicht die erste Halbzeit nicht, um alles aufzuschreiben. Der neue St. Galler Trainer sitzt nach dem Pausenpfiff noch lange mutterseelenalleine auf der Bank und kritzelt seinen Block voll.

Kein Wunder: Wenn das Spiel läuft, konzentriert sich Zinnbauer voll aufs Geschehen. Er steht im Anzug in der Coachingzone. Er lebt bei jeder Szene mit. Schreit Anweisungen aufs Feld wie: «Nachschieben!» Er feuert sein Team an. Sein Team, das er erst seit vier Tagen trainiert.

Bei der Aufstellung geht Zinnbauer bei seiner Premiere auf Nummer sicher. Von zweiter Garnitur ist im Cupspiel gegen Breitenrain keine Spur. Yannis Tafer spielt neu als Stürmer. Er dankt es mit zwei Toren vor der Pause. Dabei bleibts. St. Gallen siegt sicher 2:0.

Ein glanzloser Pflichterfolg gegen den Berner Quartierverein, der in der Promotion League sieglos Letzter ist. Nach dem Seitenwechsel machen die Espen wenig, um dem Debüt des neuen Trainers Glanz zu verleihen. Weil die Gäste kaum Gas geben, darf Breitenrain vor der tollen Kulisse von 3500 Zuschauern munter mitspielen. Ein Tor lässt Cup-Goalie Marcel Herzog aber nicht zu.

Zinnbauer sagt danach: «Ich bin zufrieden mit dem Auftritt. Der Gegner hat sehr gut und bissig gespielt. Unser Problem war, dass wir das dritte Tor nicht gemacht haben.» Vor einem Jahr gab er sein Bundesliga-Debüt – jetzt in der Schweiz kommt er im Berner Breitenrainquarter («Breitsch») auf dem Sportplatz Spitalacker, dem «Spitz», zur Premiere.

Ein Kulturschock? Zinnbauer schmunzelt und sagt: «Aus der dritten Liga in Deutschland bin ich mir schon anderes gewohnt. Hier war der Gegner bei diesem schwachen Flutlicht am Schluss im Vorteil.»

Breitenrain-Sportchef Christoph Schöbi trauert einem Ehrengoal nach. Er sagt sogar: «Wir haben den Gegner an die Wand gespielt. Aber mit Zinnbauer kam bei St. Gallen das Glück.»

Ob der Deutsche mehr Glück hat als Saibene, wird sich erstmals wirklich am Dienstag gegen Thun zeigen.

 


Vorspiel statt Verlängerung: Schiri verpennt Overtime

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Ref Dean Smith.

Beim Eishockey-Cup-Spiel zwischen Belfast und Edinburgh stehts nach 60 Minuten 3:3. Dann geht der Schiedsrichter nach Hause. Die Verlängerung wird an einem anderen Tag nachgeholt.

Die Belfast Giants gegen die Edinburgh Capitals – ein Spiel im britischen Eishockey Cup. Begonnen wird am Freitag, der Schlusspfiff kommt aber erst am Samstag.

Verlängerung bis in die frühen Morgenstunden? Nein. Der Schiedsrichter hat vergessen, dass es im Eishockey keine Punkteteilung gibt und geht nach 60 Minuten nach Hause.

Die Entscheidung fällt erst am nächsten Tag, da wird die zehnminütige Verlängerung quasi als Vorspiel zur Meisterschaftspartie nachgeholt. Belfast gewinnt durch ein Tor des ehemaligen NHL-Spielers Kris Beech zehn Sekunden vor Ablauf der Overtime. Und in der Meisterschaft? 5:2 für Belfast.

Schiedsrichter Dean Smith entschuldigt sich danach auf Twitter für seinen Fehltritt:

Chiasso-Trainer Schällibaum: «Ich musste Rega nach zwei Wochen rausstuhlen»

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Alberto Regazzoni ist Chiasso-Captain.

Ein ganz spezielles Spiel ist der Cup-Knüller gegen YB (Sonntag, 16 Uhr) für Chiasso-Captain Alberto Regazzoni (32).

Als Heissporn ist Alberto Regazzoni bekannt, wird er seiner Reputation immer weniger gerecht.

Bei YB war sein Abgang unschön. Auch in Sion, wo sein Coach einst auch… Marco Schällibaum hiess. «Ich musste ihn nach zwei Wochen rausstuhlen», sagt der Chef. «Derart unprofessionell verhielt er sich.» Und heute? «Heute hat er von sieben Tagen sechs gute. Früher wars umgekehrt. Er macht das toll als Captain! Er hat sich massiv entwickelt, ist gereift.»

Wie übrigens auch Schälli. Rega: «Er macht einen Superjob! Er ist ruhiger geworden, weiss mittlerweile genau, wann er emotional und laut werden und wann er sich zurückhalten soll.»

Und das Spiel gegen seinen Ex-Klub? «Sehr speziell! Ich bin mit YB zweimal Vizemeister geworden und stand in zwei Cupfinals. Cazzo! Und wir haben alles verloren…»

Umgekehrt nicht. Mit Sion stand Rega gegen YB im Final. Und schoss den entscheidenden und letzten Penalty im Elferlotto.

Fühlt sich Rega mit 32 wie eine Art Papa dieser Jungs? Er lacht: «Zum Glück haben wir Andrea Dossena. Der ist 34…»

Ottmar Hitzfeld: Kritik an Shaq und Inler

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Bild aus gemeinsamen Nati-Zeiten: Ottmar Hitzfeld mit Inler und Shaqiri.

Ottmar Hitzfeld äussert sich im «SonntagsBlick» über den Wechsel von Shaqiri und Inler in die Premier League.

Ex-Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld sagt über die Wechsel von Xherdan Shaqiri (Stoke) und Gökhan Inler (Leicester): «Sie sind bei Vereinen, die nicht im Konzert der Grossen mitspielen. Ich als Spieler hätte sicher Schalke oder Dortmund bevorzugt. Einen grossen Klub, wo man international spielen und auf sich aufmerksam machen kann. Und wäre nicht in die Anonymität gewechselt zu englischen Klubs, die mit Geld um sich werfen.»

Shaqiri verdient 9,5 Millionen, Inler rund 6 Millionen Franken pro Jahr. Für Hitzfeld ist klar, dass auch in Zukunft die besten Spieler nicht nach Deutschland wechseln werden.

Hitzfeld: «Die Bundesliga kriegt viermal weniger Geld als die Premier League. Das heisst, dass in Zukunft die besten Spieler abgeworben werden. Wie Shaqiri, der zu einem mittelmässigen Klub geht, wo man nicht für Furore sorgen kann. Wo man nicht mehr im Mittelpunkt des Fussball-Geschehens steht.»

Das Verrückte: Bayern München als deutscher Branchenprimus bekommt jährlich im Moment 55 Millionen Franken an TV-Geld. In der Premier League bekam der Letztplatzierte 97 Millionen Franken. In einem Jahr, wenn der neue TV-Vertrag kommt, werden es im Schnitt sogar 170 Millionen pro Klub sein!

Vettel vor Singapur-GP: «Wir müssen unsere Mission noch erfüllen!»

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Sebastian Vettel nimmt den Nacht-GP in Singapur von der Pole-Position in Angriff. Feiert er seinen dritten Saisonsieg? Und wie schneidet das Sauber-Team ab? Ab 14.00 Uhr gehts los!

Für einmal gehörte der Samstag nicht den Silberpfeilen (Hamilton 5., Rosberg 6.). Dafür lässt es Ferrari krachen. Erstmals seit 60 Rennen (Alonso, Hockenheim 2012) startet wieder ein Ferrari auf der Pole-Position. Ganz Italien ist stolz auf sein Squadra und den Deutschen, der viele schon an seinen Vorgänger Michael Schumacher erinnert.

Und wenn heute Vettel seinen 42. GP-Sieg herausfahren kann, wäre es der dritte für Ferrari. Genau dies war der Plan für 2015. Chef Maurizio Arrivabene: «Nächstes Jahr haben wir dann grössere Ziele – und bis 2017 muss der Titel her!»

Vettel hat es gehört: «Jetzt müssen wir hier zuerst unsere Mission noch erfüllen. Es ist leicht in den 23 Kurven einen Fehler zu machen. Aber Mercedes hat mich schon überrascht, ich glaubte, die bluffen am Freitag.»

Alles Roger in Genf: Schweizer Davis-Cup-Team verbleibt in Weltgruppe

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Roger Federer macht gegen Holland alles klar.

Roger Federer macht im Davis-Cup-Duell gegen Holland alles klar.

Nach der überraschenden Doppel-Pleite gegen Holland muss Roger Federer heute Sonntag in Genf nochmals ran.

Sein Gegner Thiemo de Bakker (ATP 144) bleibt gegen King Roger absolut chancenlos: 6:3, 6:2 und 6:4. Ein Tennis-Festtagsschmaus.

Die Schweiz, notabene Titelverteidiger im Davis-Cup, verbleibt somit in der Weltgruppe.

Und noch viel wichtiger: Dank ihrem Auftritt in Genf haben sich Federer und Wawrinka das Ticket für die Olympischen Spiele in Rio gelöst.

Übrigens: Die fünfte Partie gewann Henri Laaksonen gegen den 18-jährigen Davis-Cup-Debütanten Tim van Rijthoven mit 7:6 (13:11), 6:3. Stan muss nicht mehr ran. (zbi)

Es kommt zum Basler Derby: YB trifft im Cup-Achtelfinal auf den FCZ!

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Am 28. und 29. Oktober finden die Achtelfinals statt. Es kommt zu zwei Super-League-Duellen und zum Basler Derby zwischen Muttenz und dem FCB!

 

Stan muss nicht mehr ran: Federer: «Ich hatte viel Spass»

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Federer gefiel es in Genf.

Roger Federer spielt mit Thiemo de Bakker Katz und Maus: 6:3, 6:2, 6:4 – die Schweiz bleibt in der Weltgruppe der besten 16 Tennis-Nationen!

Nach einer Stunde und 43 Minuten verwandelt Federer seinen zweiten Matchball und nimmt die Gratulationen seiner Team-Kollegen entgegen. «Ich hatte viel Spass und danke den Fans für ihre wundervolle Unterstützung», sagt er und begeistert damit ein letztes Mal in diesen Tagen die Zuschauer, die schon zuvor viel Grund zum Jubeln haben.

Die Gegenwehr des auf Nummer 144 klassierten Holländers ist zuvor nicht besonders gross. Bis zum Break im ersten Satz hält De Bakker mit – danach bricht er ein, glaubt offensichtlich keinen Moment mehr an eine mögliche Wende.

Federer, der nicht einen Breakball abwehren muss, selber aber 4 von 11 verwandelt, soll es recht sein. Ein schneller Sieg für die Tennis-Weltmeister 2014 war das Ziel – Roger steht an diesem Wochenende eh bereits mehr auf dem Platz als ihm lieb ist.

Und er erspart seinem müden Kumpel Stan Wawrinka, noch einmal für ein Entscheidungs-Match an den Start zu müssen. Die fünfte Partie spielte Henri Laaksonen gegen den 18-jährigen Davis-Cup-Debütanten Tim van Rijthoven (7:6 (13:11), 6:3).

Für den 3:1-Sieg über Holland muss der Schweizer Superstar, der genau vor einer Woche im US-Open-Final stand, dreimal an den Start und zapft dafür seine letzten Reserven an. Erst am vergangenen Dienstag aus New York angereist, stand er schon am Mittwoch und Donnerstag für Trainings auf dem Platz in der Genfer Palexpo-Halle. Dann Einzel am Freitag, ein Fünfsatz-Doppel am Samstag.

Und heute trägt er in seinem insgesamt 70. Davis-Cup-Match (Einzel und Doppel) seinen 40. Einzel-Sieg (von 48) davon. Damit liegt er nur noch 9 Spiele hinter dem Schweizer Rekordhalter Jakob Hlasek (79 Matches, 34 Einzel-Siege).


Keine Sensation im Joggeli: Basel lässt gegen YF Juventus nichts anbrennen

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FCB-Captain Delgado trifft doppelt.

Basel schlägt im Cup das unterklassige YF Juventus mit 4:1! Callà und Delgado treffen je doppelt – und Luca Zuffi spielt gegen seine beiden Brüder.

Basel, der letztjährige Cupfinalist (0:3 gegen Sion), lässt im Cup nichts anbrennen und steht in den Achtelfinals.

FCB-Trainer Fischer schont gegen den Unterklassigen YF Juventus (Promotion League) einige Spieler, kommt auch so gegen harmlose Zürcher zu keinem Zeitpunkt unter Druck.

Obwohl YF das nominelle Heimteam ist, findet das Spiel im Joggeli statt. Ein gemeinsames Gesuch der Klubs wurde vom Schweizerischen Fussballverband (SFV) angenommen, sicherheitstechnische Überlegung waren der Grund für den Platztausch.

Bereits nach 15 Minuten bringt Davide Callà seine Farben in Führung. Captain Delgado erhöht nach einer halben Stunde per Kopf per Kopf auf 2:0 und macht kurz nach dem Seitenwechsel (50.) mit dem 3:0 alles klar.

Doch die Fans im spärlich besetzten St. Jakob-Park bekamen noch mehr zu sehen: Zuerst schiesst Callà mit seinem zweiten Tor das 4:0 (79.), ehe Mychell Da Silva vom Penaltypunkt den Ehrentreffer für Juventus erzielt (85.).

Schöne Nebengeschichte: Obwohl er angeschlagen ist, lässt FCB-Fischer Luca Zuffi von Anfang an ran. Aus gutem Grund! Denn mit Sandro Zuffi und Nicolas Zuffi trifft der Winterthurer auf seine beiden Brüder – und holt wenig ganz überraschend den Familiensieg. (sih)

«Fan» läuft über die Strecke: Vettel gewinnt irren Nachtspuk in Singapur

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Ferrari jubelt, Vettel feiert in Singapur seinen dritten Saisonsieg. Mercedes bleibt ohne Podest, Hamilton scheidet gar aus. Sauber-Nasr wird Zehnter. Und ein Verrückter läuft mal eben kurz über die Strecke.

Es hat sich angekündigt. Mercedes erlebt beim irren Nachtspuk von Singapur einen Albtraum. Am Samstag gabs bloss die Startplätze 5 (Hamilton) und 6 (Rosberg), im Rennen reicht es nun nur Rosberg (4.) zu Punkten.

Hamilton stellt nach 33 Runden seinen Boliden ab – Probleme mit dem Gaspedal. Erstmals in dieser Saison muss der bis anhin so souveräne WM-Leader einen Nuller verdauen. Seine Führung auf Team-«Kollege» Rosberg schrumpft auf 41 Punkte.

Den Nachtsieg sichert sich Sebastian Vettel. Der Pole-Setter gewinnt souverän vor Daniel Ricciardo (Red Bull) und Kimi Räikkönen (Ferrari). Es ist der dritte Saisonerfolg des Ferrari-Deutschen aus Ellighausen TG, der 42. insgesamt.

Vettel übersteht zwei Safety-Car-Phasen unbeschadet: Die erste lösen Felipe Massa und Nico Hülkenberg aus. Der Williams-Brasilianer kommt gerade aus den Boxen, als ihm der Force-India-Deutsche in der Linkskurve zu wenig Platz lässt. Hülkenberg fliegt und hüpft gegen die Reifenstapel – Ausfall! Das Safety Car kommt zum Einsatz. Die Jury entscheidet später: Hülkenberg kassiert drei Strafplätze für das nächste Woche stattfindende Rennen in Japan. Massa muss nach 31 Runden auch aufgeben.

Safety-Car-Phase Nummer zwei löst ein Wahnsinniger aus. Urplötzlich spaziert er gemütlich über die Strecke. Der hat Nerven. Nach dem Rennen wird klar: Es handelt sich um einen betrunkenen Briten.

Auch Pastor Maldonado (Lotus, 12.) und Jenson Button (McLaren-Honda, Aufgabe) kommen sich noch in die Quere. Beide verlieren einige Teile. Button jammert in den Bord-Funk: «Ich hätte doch wissen müssen, dass Maldonado geistesgestört ist!»

Und Sauber? Die Hinwiler Equipe punktet erfreulicherweise zum vierten Mal in Serie. Felipe Nasr überholt kurz vor dem Ziel Lotus-Grosjean, weil sich dieser in einer Linkskurve verbremst, und wird Zehnter. Ein hart erarbeiteter Zähler. Auf Platz elf folgt Marcus Ericsson. In der Konstrukteurs-Wertung liegt Sauber nach wie vor auf Rang acht, neu neun Punkte vor McLaren-Honda und 15 hinter Toro Rosso.

Sion siegt in Münsingen: Michi Frey drückt Bruder vergebens die Daumen

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Unter den Zuschauern: Der verletzte Nati-Stürmer Michael Frey, bei Lille unerwünscht.

Münsingen wehrt sich gegen Cupholder Sion tapfer – und verliert nur mit 0:2.

In gewohnter Manier feuert Münsingens Trainerlegende Kurt Feuz sein Team ununterbrochen an. Mit Erfolg. Die Aaretaler aus der 1. Liga Classic halten gegen Cupholder Sion vor 2400 Fans während dem ganzen Spiel wacker dagegen.

Mit der zweiten Torchance gehen die Walliser aber in Führung, Bia trifft in der 16. Minute. Nach einer Stunde hat Follonier die Entscheidung auf dem Fuss, er zielt aber aus sechs Metern übers Tor. Besser macht es Edimilson in der 75. Minute. Sein 2:0 ist die Entscheidung.

Unter den Zuschauern ist auch der verletzte Nati-Stürmer Michael Frey. Er drückt seinem Bruder David die Daumen, dieser sitzt bei Münsingen während 90 Minuten auf der Bank. Trainer Feuz zu Blick.ch: «Fussballerisch ist David unglaublich gut. Er war noch in den Ferien, deswegen hat er nicht gespielt. Ansonsten gehört er zur Stammelf.»

 

Obwohl sein Knöchelbruch schon neun Monate zurückliegt, ist Nati-Stürmer Michi Frey, bei Lille mittlerweile unerwünscht, noch immer mit Krücken unterwegs.

Frey beklagte sich unlängst im «Blick am Abend»: «Wenn ich nochmals operiere, dann tue ich das sicher bei einem Schweizer Doktor, nicht bei einem französischen. Da hätte ich auch zum Metzger von Münsingen gehen können. Der hätte etwa gleich gut operiert.» Heute schweigt Frey.

Übrigens: Kurz vor Ende der Partie sieht Sions Zeman noch Rot. Mitspieler Ziegler erklärt: «Zeman hat etwas gesagt, aber ganz sicher nicht zum Schiedsrichter. Auf hohem Niveau sagt man viele Sachen, die man nur denken sollte.»

Im Achtelfinal muss Titelverteidiger Sion beim FC Schaffhausen ran. Das Team aus der Challenge League würde keine einfach Aufgabe werden, meint Sion-Präsi Christian Constantin: «Schaffhausen ist ein schwieriger Gegner. Maurizio Jacobacci macht dort einen tollen Job. Ich halte ihn für einen guten Trainer. Dass er bei mir scheiterte, lag einzig daran, dass es im Duo mit Charly Roessli nicht ging. Ein schwieriges Los, wie gesagt. Aber gegen wen will jemand lieber spielen? Gegen Schaffhausen oder Sion? Und ich stecke lieber in meiner Haut als in jener der Verantwortlichen von YB oder Zürich, St. Gallen oder Luzern.»

BLICK-Benoit: «Man muss eben erben können, wenn es die Lage zulässt»

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Sebastian Vettel triumphiert in Singapur. Hier können Sie das komplette Rennen noch einmal nachlesen.

VOR DEM START. Hallo Formel-1-Fans in Europa. Hier in Singapur ist es dunkel geworden. Der 13. WM-Lauf steht an. Mit Vettel auf Ferrari auf der Pole-Position – nach 60 Rennen ohne rote Bestzeit in der Qualifikation. Oder Hockenheim 2012 mit Alonso. Dahinter Ricciardo, Räikkönen und Kvyat. Mercedes erlebte ein Debakel: 5. Hamilton, 6. Rosberg. Auch Sauber enttäuschte, fiel schon im ersten Quali-Teil mit dem gross angekündigten «neuen» Auto raus: 16. Nasr, 17. Ericsson. Dagegen war McLaren-Honda (acht Punkte hinter Sauber) für einmal gut: 12. Alonso, 15. Button. Das verspricht Spannung am Äquator.

VOR DEM START. Die Autos stehen jetzt auf der Startgeraden zum 23-Kurven-Tanz über 61 Runden. Das längste Rennen der Saison wartet, fast zwei Stunden. Achtung, Pirelli empfiehlt (wie in Spa) zwei bis drei Reifenstopps. Vettel wird es wohl nicht mehr wie in Belgien mit einem Halt versuchen.... Auf der Aufwärmrunde ist übrigens Rosberg (6.) dreimal stehengeblieben und dann wieder losgefahren. Das sieht nicht gut aus für den Hamilton-Jäger...

START. Pole-Mann Vettel kommt sehr gut weg. Vor Ricciardo, Räikkönen, Kvyat, Hamilton und Rosberg. Bereits ein Ausfall: Verstappen kam im Toro Rosso nicht weg – da wird wohl wieder Renault schuld sein. Und Sauber? 14. Nasr, 16. Ericsson.

RUNDE 3. Vettel fährt dem Feld im Ferrari davon, hat schon fünf Sekunden Vorsprung auf seinen letztjährigen Teamkollegen Ricciardo (Red Bull). Der Deutsche aus Ellighausen TG ist wohl auf einer Drei-Stopp-Strategie. Und aus den Boxen ist Verstappen jetzt doch wieder losgefahren, ist aber natürlich schon überrundet.

RUNDE 6. Auf den Plätzen 14 und 15 kurven die Sauber herum. Jetzt hat sich per Boxenfunk Ericsson beschwert, dass Nasr vor ihm schneller fahren soll! Vorne enteilt Vettel immer mehr – vor Ricciardo, Räikkönen, Kvyat, Hamilton und Rosberg, der schon 14 Sekunden hinter Vettel liegt. Weiter in den Punkten: Bottas, Massa, Hülkenberg und Pérez, also beide Williams-Mercedes und Force India-Mercedes. Auf Position 11 lauert Alonso im McLaren-Honda auf Fehler der Rivalen, WM-Punkte warten. Vielleicht...

RUNDE 10. Der Genfer Romain Grosjean (Lotus-Mercedes), der nächste Saison für Haas-Ferrari fährt, macht schon den ersten Reifenstopp. Jetzt kommen auch Alonso, Ericsson, Sainz und Maldonado kommen an die Boxen. Damit bekommt die Rangliste schon ein verzerrtes Bild. Nur vorne ist alles klar: Vettel dominiert nach Belieben, vier Sekunden vor Ricciardo und sechs vor Teamkollege Räikkönen. Die beiden Mercedes fahren zwar mit, scheinen aber für einen Angriff nicht das nötige Material zu haben. Und seltsam, keiner im Teams weiss eigentlich warum der Seriensieger hier nur hinterherhumpelt.

RUNDE 13. Leader Vettel verliert etwas an Boden, liegt nur noch 3,6 vor Ricciardo. Und jetzt hats gekracht, beim 13. WM-Lauf in der 13. Runde: Als Massa aus den Boxen wieder auf die Strecke kommen will, wird er von Hülkenberg touchiert. Der Deutsche fliegt und hüpft im Force India gegen die Reifenstappel und fällt als Erster aus. Safety Car – und alle Fahrer kommen an die Boxen zum Reifenwechsel. Massa kann im Williams weiterfahren. Die Reihenfolge: Vettel vor Ricciardo, Räikkönen, Hamilton, Rosberg, Kvyat, Bottas, Pérez, Nasr, Massa (der jetzt an die Boxen kommt), Grosjean, Alonso, Sainz, Maldondo, Ericsson, Button, Stevens, Rossi und Verstappen.

RUNDE 18. Neustart. Das Feld liegt jetzt wieder zusammen, Ericsson im Sauber hat so als 15. nur 16 Sekunden Rückstand auf Leader Vettel. Und wie in allen ersten sieben Rennen hier musste also das Safety Car während des Nachtspuks auf die 5,065 km lange Strecke! Hier am Äquator haben ja nur Vettel (dreimal), Hamilton und Alonso (je zweimal) gewonnen.

RUNDE 19. Vettel hat sich beim Neustart nicht überraschen lassen, zieht vor Ricciardo, Räikkönen, Hamilton, Rosberg und Kvyat davon. Dahinter Bottas, Pérez und Nasr, der von Grosjean attackiert wird. Nach Verstappen bekommt jetzt auch der zweite Toro Rosso-Renault mit Sainz Probleme. Und Pirelli meldet jetzt, dass bei der Kollission zwischen Hülkenberg und Massa der rechte Vorderreifen des Brasilianers einen Plattfuss erlitt.

RUNDE 24. Die Spitze liegt jetzt viel näher zusammen als vor dem Unfall. Der wurde übrigens schuldmässig Hülkenberg zugesprochen. Er bekommt drei Strafplätze nächste Woche im japanischen Suzuka! Leader Vettel liegt 0,6 vor Ricciardo und 1,4 vor Räikkönen. Hamilton als Vierter noch knapp vier Sekunden zurück. Drehen die Mercedes noch auf? Im Kampf um den Titel zählt jetzt für Hamilton vorerst nur eins, er muss vor Rosberg bleiben. Die beiden trennen zwei Sekunden. Aber wer Hamilton wirklich kennt, der weiss, er wird auch hier seinen Blick Richtung Sieg lenken. Nasr liegt weiter auf Position 9, vor Grosjean und Alonso. Ericsson ist 14. – weit hinter Massa im Williams.

RUNDE 26. Alarm bei Hamilton; Er verliert an Leistung, Probleme mit dem Gaspedal – und schon ist Rosberg vorbei! Und Grosjean macht hinter Nasr den zweiten Reifenstopp. Das Rennen ist nicht mal bei Halbzeit angelangt – und da wird es noch zu Action kommen. Hamilton wird immer langsamer und wurde jetzt auch von Nasr überholt. Gibt das den ersten Punkte-Nuller für den souveränen WM-Leader 2015?

RUNDE 29. Seltsam, dass Hamilton noch nicht an den Boxen war, obwohl er pro Runde mehrere Sekunden verliert! Vettel jetzt 3,5 vor Ricciardo und 5,1 vor Räikkönen. Rosberg als Vierter über elf Sekunden zurück. dann Kvyat, Bottas, Pérez, Nasr, Alonso und Button in den Punkten. Also ein Sauber und zwei McLaren-Honda! Das Duell um den 8. WM-Platz steht momentan 25:17 für Sauber gegen das Weltmeister-Duo.

RUNDE 31. Halbzeit. Massa wird an die Boxen gerufen, er muss aufgeben. Die Folgen des Crashes mit Hülkenberg? Hamilton jetzt pro Runde zehn Sekunden langsamer und schon auf Platz 14 abgerutscht. Hofft man bei Mercedes auf ein Wunder? Der Brite will aufhören, die Crew sagt nein, sie sieht keine Gefahr für den Motor oder das Getriebe. Nasr weiter auf Platz 8, etwas mehr als eine Sekunde vor Alonso und neun Sekunden vor Button. Ericsson auf Platz 14, im Kampf mit Sainz (Toro Rosso).

RUNDE 33. Hamilton kommt jetzt einfach an die Boxen, wo die Helfer verzweifelt am Lenkrad und im Cockpit herumbasteln. Aber es nützt nichts: Der erste Ausfall des Weltmeisters. Alles läuft übrigens für Sauber. Denn jetzt hat Alonso soeben den McLaren-Honda in die Garagen gefahren. Der 9. Platz und wichtige Punkte sind weg. Was für ein weiterer Frust für den Spanier. Nasr weiter Achter, jetzt vor Button und Verstappen auf den letzten Punkteplätzen. Vettel 4 Sekunden vor Ricciardo und 10 vor Räikkönen.

RUNDE 36. Jetzt entscheiden schon die Boxenstopps über Erfolg und Misserfolg. Nasr fiel nach seinem zweiten Halt vorerst auf Platz 12 zurück, knapp vor Teamkollege Ericsson. Das wird noch eng im Kampf um die letzten WM-Punkte. Und soeben kommt das Safety Car raus: Offenbar irrte ein Zuschauer auf der Strecke herum! Was ist das nur für ein Rennen, denn wieder kommen die meisten Fahrer zum Boxenstopp herein. Wer da nicht den richtigen Zeitpunkt erwischte (oder eben vom Zufall überrascht wurde), den bestraft die Rangliste, die jetzt wieder unübersichtlicher wird. Wir bleiben dran...

RUNDE 40. Zweiter Neustart. Und kaum jagen die PS-Helden wieder los, kracht es zwischen Button und Maldonado (immer wieder er). Beide verlieren einige Teile, fahren aber vorerst weiter. Vettel führt 2,2 Sekunden vor Ricciardo und 3,5 vor Räikkönen. Dann Rosberg (5 Sekunden zurück), Bottas, Kvyat, Pérez, Grosjean, verstappen, Sainz, Maldonado, Nasr, Ericsson, Button, Rossi, Stevens. Button soeben über Funk: «Ich hätte doch wissen müssen, dass Maldonado geistesgestört ist!»

RUNDE 47. Noch 14 Mal um den 5 km langen Kurs mitten in der Nacht. Die TV-Bilder sind hier farblich besonders beeindruckend. Vorne ist weiter Rot Trumpf: Vettel rast seinem 42. Sieg entegegen, dem dritten für Ferrari 2015 – und damit wäre das Plansoll aus Maranello schon aufgegangen! Nasr (12.) fehlen zum letzten WM-Punkt zehn Sekunden. Er müsste an Maldonado und Sainz vorbei. Der Crash Button gegen Maldonado wird jetzt von der FIA untersucht.

RUNDE 47. Max Verstappen, der in zehn Tagen erst 18 Jahre alt wird, hat im Toro Rosso-Renault soeben Grosjean (Lotus-Mercedes) überholt, ist jetzt Achter. Nasr fehlen weiter 8,8 Sekunden auf den letzten Punkteplatz. Aber der Brasilianer im Sauber wird jetzt von hinten attackiert, vom schwedischen Teamkollegen Ericsson. Passiert da noch was? Vettel kontrolliert seinen 152. Grand Prix weiter souverän. Vor Ricciardo, der einfach aufpasst, dass ihn Räikkönen nicht attackieren kann. Rosberg scheint sich mit Platz vier und 12 Punkten zufrieden zu geben. Er hätte dann sechs Rennen vor Schluss noch 41 Punkte Rückstand auf Hamilton.

RUNDE 51. Noch 50 Kilometer bis ins Ziel. Nasr plant offenbar eine Attacke auf Maldonado (11.). Das kann eng werden... Übrigens hat die FIA beim Crash zwischen Maldonado und Button keinen Sünder ausgemacht, beide bleiben straffrei. Für Sauber wäre das jetzige Resultat schlecht, da Toro Rosso (zehn Punkte vor Sauber) hier wieder gut punkten kann: 8. Verstappen, 9. Sainz. Das wären mal sechs Punkte...

RUNDE 52. Das Trauerspiel bei McLaren-Honda geht munter weiter: «Sorry Jenson, wir müssen das Auto aufgeben. Das Getriebe ist kaputt!» Diesen Funkspruch bekam Button an 14. Stelle liegend. Schon vorher war Teamkollege Alonso ausgefallen. Bleibt auch Sauber punktelos, bleibt es beim 25:17 Vorsprung der Hinwiler. Aber eben Toro Rosso wird von Sauber wegziehen.

RUNDE 54. Nasr hat mit einem tollen Überholmanöver Maldondo ausgetrickst und ihm keine Chance gelassen, Dummheiten zu machen – und soeben ist auch Ericsson am Lotus-Mercedes vorbei. Die beiden Sauber jetzt auf den Positionen 11 und 12. Aber acht Sekunden hinter dem Genfer Grosjean im Lotus-Mercedes. Vorne passiert gar nichts. Alle scheinen sich mit ihren Plätzen zufrieden zu geben: Vettel mit dem 42. Sieg, Ricciardo und Räikkönen mit dem Podest und Rosberg mit zwölf Punkten (Hamilton ist ja erstmals ausgefallen).

RUNDE 57. Noch viermal um die Strecke, es wird eng, da die Uhr tickt – und es nur noch fünf Minuten Rennzeit sind. Nasr macht jetzt Grosjean Druck und liegt nur noch 1,6 Sekunden hinter Grosjean. Gibt es zum vierten Mal in Serie Punkte für Sauber, weil die Konkurrenz patzt? Man muss eben erben können, wenn es die Lage zulässt.

RUNDE 59. Reicht die Zeit, die Uhr läuft gleich ab, geht das Rennen eine Runde weniger. Nasr hat jetzt Grosjean voll im Visier, doch der Lotus-Star wehrt sich wie wild.

RUNDE 60. Nasr hat sich Grosjean geschnappt, weil sich der Lotus-Star in einer Linkskurve verbremst hat. Was für ein Geschenk. Auf den 9. Platz von Sainz fehlen dem Brasilianer jetzt aber über 36 Sekunden! Trotzdem: Die Hinwiler haben jetzt 26 Zähler - und Grosjean fährt an die Boxen. Bei Toro Rosso will man offenbar, dass Verstappen (8.) und Sainz (9.) die Plätze tauschen... Die Rennzeit ist vorbei, man lässt es aber trotzdem über die volle Rundendistanz (61) gehen.

DAS ZIEL. Vettel gewinnt seinen 42. Grand Prix, den dritten für Ferrari. «Forza Ferrari», brüllt Vettel aus dem Cockpit und Teamchef Maurizio Arrivabene: «Du bist ein grosser Champion!» Dahinter Ricciardo, Räikkönen und Rosberg. Der WM-Stand: 1. Hamilton 252 Punkte. 2. Rosberg 211. 3. Vettel 203. 4. Räikkönen 107. Ärger wird es bei Toro Rosso geben, weil Verstappen seinen 8. Platz nicht an Sainz abgab, wie verlangt. Trotzdem sechs Punkte für das B-Team von Red Bull. Sauber bleibt mit 26 Punkten Achter – neun vor McLaren-Honda und 15 hinter Toro Rosso. Das wars Freunde, bis in einer Woche aus Japan, wenn es dort um 7 Uhr MEZ losgeht...

Erster Saisonsieg für Juve: Lichtsteiner gewinnt Duell mit Dzemaili

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Stephan Lichtsteiner darf für Juve 90 Minuten ran.

Im vierten Saisonspiel gibts für Juventus Turin bei Genoa den ersten Erfolg: Lichtsteiner und Co. gewinnen 2:0 gegen das Dzemaili-Team.

Beim Aufeinandertreffen der Nati-Stars Stephan Lichtsteiner (31) und Blerim Dzemaili (29) feiert Juve endlich den ersten Dreier der Saison.

Gegen Genoa kommt die «Alte Dame» allerdings nur langsam in die Gänge, der Führungstreffer ist dann auch kurios: Pogba hämmert den Ball an die Latte, von dort findet das Leader via das Knie von Genoa-Keeper Lamanna den Weg ins Netz.

Auch beim zweiten Gäste-Treffer hat der Juve-Franzose seine Füsse im Spiel: In der 60. Minute verwandelt er einen Foulpenalty souverän. Juve verwaltet danach das 2:0 problemlos.

Und unsere Nati-Stars? Lichtsteiner spielt bei Juve auf der rechten Seite wie gewohnt durch. Nicht so Dzemaili: Der Mittelfeld-Puncher wird nach einer knappen Stunde ausgewechselt. Kurz zuvor hatte er für ein Foul an Pogba noch Gelb gesehen.

In Rom erzielt derweilen Roma-Legende Francesco Totti sein 300. Pflichtspieltor. Zum Sieg reichts trotz Tottis Meilenstein nicht. Das Spiel gegen Sassuolo endet 2:2. (cmü)

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