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Fabienne Schlumpf im Steeple-Final: Schweizer Rekord und ganz viel Glück

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Athletics - Women's 3000m Steeplechase Round 1

Steeplerin Fabienne Schlumpf (25) läuft im Olympia-Vorlauf Schweizer Rekord. Damit sie in den Final kommt, braucht es aber ein Drama.

Fabienne läuft drei Kilometer am Anschlag, rollt das Feld kontinuierlich von hinten auf, verbessert ihren zwei Jahre alten Schweizerrekord (9:37,81) als Serien-Sechste um mehr als sieben Sekunden. Und muss dann eine Viertelstunde zittern.

Gegenüber der EM vor einem Monat in Amsterdam ist Rio für die Leichtathleten eine andere Welt. In Holland haben Fabienne 9:40,01 Minuten gereicht zum 5. EM-Rang. Ihre jetzige Rio-Zeit von 9:30,54 ist immerhin die 15. beste Zeit aller 53 Vorlauf-Teilnehmerinnen.

Äthiopierin ohne Schuh

Damit Schlumpfs Zittern um einen Final-Platz ein erfolgreiches Ende nimmt, braucht es im dritten Vorlauf ein Drama. Vor dem letzten Kilometer fliegen drei Läuferinnen aus der Spitzengruppe auf die Nase.

Darunter die Äthiopierin Etenesh Diro. Die Kleine steht nach kurzer Verwirrung auf, rückt ihren rechten Schuh zurecht und beginnt wieder zu laufen.

20 Meter weit. Dann bückt sie sich, zieht ihren rechten Schuh aus und wirft ihn auf den Rasen. Dann setzt sie mit nur noch einem Schuh von fast zuhinterst zu ihrer Aufholjagd an.

Happy End für Gestürtze

Für den Final reichts eigentlich nicht, Fabienne qualifiziert sich für den Endlauf.

Eigentlich, weil Äthiopien erfolgreich Protest einlegt. Diro und die anderen zwei Gestürzten (Praught aus Jamaika und Treacy aus Irland) dürfen am Montag nun doch um Medaillen kämpfen.

Das trifft aber auch für Schlumpf zu, im Final treten nun einfach 18 statt 15 Athletinnen an.


Ruderin Gmelin über Platz fünf: «Besser, als ich es mir erträumt hatte»

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Nichts wirds mit der erhofften Olympia-Medaille: Jeannine Gmelin wird im Skiff-Final von Rio 5. Gold geht nach Australien.

Insgeheim hatte Jeannine Gmelin (26) nach dem Halbfinal mit einer Olympia-Medaille im Skiff geliebäugelt. Doch damit wirds im Final nichts: Die Zürcher Oberländerin rudert auf Platz fünf. Nachdem sie am Start den Turbo zündet, geht ihr auf dem Rest der zwei Kilometer der Most aus.

Die für Ruder-Verhältnisse mit 1.70 Metern relativ kleine Gmelin büsst am Ende gut fünf Sekunden auf den Bronze-Platz ein.

Die Gründe: «Ich hielt am Anfang gut mit. Auf dem zweiten Kilometer zogen die anderen davon», sagt die Ustermerin. «Ich kann noch nicht erklären, an was es lag. Ich fühlte mich sehr gut. Es ist ganz simpel: Die anderen waren besser.»

Überwiegt nach den Rennen die Freude über das Diplom oder die Enttäuschung über die verpasste Medaille? «Das ist besser als alles, was ich mir erträumt hatte! Klar, wäre eine Medaille schön gewesen. Aber es sind meine ersten Spiele. Ich kann nur zufrieden sein», erklärt die 26-Jährige.

Direkt nach dem Rennen gratulierte darum auch Bundesrat und Sportminister Guy Parmelin persönlich.

Olympiasiegerin wird überlegen die Australierin Kim Brennan. Silber gewinnt die Amerikanerin Genevra Stone, Bronze geht an Duan Jingli aus China. (cmü/kst)

TV-Nachtvogel über Kugelstoss-Drama: «Final war ein Krimi – leider spielte ich nicht mit!»

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Athletics - Olympics: Day 7

Unser TV-Nachtvogel sagt über die vergangene Olympische Nacht in Rio: «Die Spiele sind längst zu einer Zapp-Olympiade geworden.»

Die Szene der Nacht um 02.09 Uhr. Martina Hingis wehrt bei 5:7, 4:5 den zweiten Matchball gegen Tschechien ab – und knallt dabei den Ball Hlavackova voll ins Gesicht. Neun Minuten Pflege. Die Spielerin torkelt aufs Feld. Danach hatten Hingis und Bacsinszky leichtes Spiel – Olympia-Final gegen Russland.

Das SRF-Duo Stefan Bürer und Heinz Günthardt plaudert sich von 00.35 Uhr bis zum Ende um 03.17 Uhr mit seinen gewohnten Sprüchen durch die drei Sätze, beklagt sich dauernd, dass fast keine Zuschauer im Stadion sind. Die schauten alle daneben beim spanischen Doppel-Triumph von Nadal/Lopez zu…

Zum Glück Feierabend…

Bei der dramatischen Szene sagt Bürer trocken: Das gibt natürlich ein paar Buhrufe. Aber es ist im Doppel erlaubt, auf den Mann beziehungsweise die Frau zu spielen.» Wie Günthardt zeigt er kein Mitleid mit dem Opfer.

Bei der Schweizer 5:2-Führung im dritten Satz sagt Bürer: «Der Fed-Cup-Captain neben mir dürfte jetzt auch etwas angespannt sein. Hoffe, du musst nicht allzu lange mitfiebern!» Es gibt das 6:2. Zum Glück, so hatten die beiden Sprach-Akrobaten Feierabend.

Olympia hat in den letzten 20 Jahren noch selten grossartige Stimmen hervorgebracht. Aber wegen einer machte der TV-Nachtvogel Überstunden und hörte auf der ARD schon etwas früher rein. Beim Dressurreiten, das jetzt wirklich nur den harten Kern mehr als eine halbe Stunde vor den Bildschirm fesselt.

Wenn Worte verzaubern

Aber bei Carsten Sostmeier (56) ist das anders. Der Goethe unter der Mikrofon-Meute zelebriert die steifen Darbietungen in der Manege. Bei der Dressur der deutschen Königin Isabell Werth (47) mit bereits 27 Goldmedaillen an Olympia, EM und WM  sagt der Reporter über die Haltung der Reiterin: «Sie ist wie eine wunderbare Kerze in dieser Kathedrale des Dressursportes. Ich kann heute Nacht sicher nicht einschlafen – und wenn ich einschlafe, träume ich bis zum Morgen von dieser Darbietung. Die Göttin der Dressur ruft ihre Leistungen im goldenen Sand von Rio so ab, wie der Glockenschlag vom Big Ben in London zu erwarten ist.» Sostmeier bekam schon vor zwölf Jahren den ersten Fernsehpreis.

Na dann wieder ab in den Tempel der Floskeln. Um 22.08 Uhr melden sich Claude Jaggi und Sven Montgomery von der Mannschaftsverfolgung. «Der heutige Auftritt war minim besser als gestern», sagt Jaggi nach der klaren Niederlage gegen Deutschland. «Es ist nicht überraschend», wirft Montgomery ein. Wenigstens gewann unser Vierer gegen China im Kampf um Platz 7.

Das verpasste Siegestor

Auf der ARD gehen wir in die Schlussphase des Viertelfinals bei den Fussball-Damen zwischen Deutschland und China. Plötzlich schaltet man zum Damen-Sprint ins Radstadion – da fällt das 1:0. Reporter Bernd Schmelzer: «Sie haben das Tor in der 77. Minute knapp verpasst.» Sieben Minuten später schiesst China einen Elfmeter an den Pfosten.

Im Halbfinal trifft Deutschland auf Kanada, das Frankreich 1:0 besiegte. Im anderen Match erwartet Schweden, das nach 1:1 im Penaltyschiessen den dreifachen Olympiasieger USA ausschaltete, die Brasil-Tänzerinnen, die nach einem 0:0 gegen Australien ebenfalls erst im Elfer-Krimi siegten!

Bei der leider total medaillenorientierten ARD feiert man schon das Olympiagold für Tennis-Ass Angelique Kerber, die Madison Keys 6:3, 7:5 schlägt. Im Final traut man der Kerber-Gegnerin Puig aus Puerto Rico nichts zu. Nun, seit 1992 und Steffi Graf spielt wieder eine deutsche Spielerin um Gold.

«Ziel bleibt – 3 Medaillen»

Beim ORF rennt man weiter verzweifelt dem ersten Edelmetall nach (bisher 62 Nationen). Beim 3:1-Sieg der Austria-Damen im Tischtennis gegen Holland lässt der ORF-Mann Jubelschreie in die Heimat  ertönen. Heute gehts im Viertelfinal gegen die Nummer 2, Japan. Österreichs Spitzenspielerin Liu Jia (!): «Wir müssen an uns glauben!»

Nach dem eigenen Olympia-Pfarrer traten jetzt auch OK-Präsident Dr. Karl Stoss und sein Vize, Professor Peter Schröcksnadel vor das ORF-Mikrofon. Stoss: «Im Judo, Schiessen und Kanu waren wir nahe dran. Aber knapp daneben ist eben auch daneben!» Schröcksnadel, der als Ski-Boss jeden Winter bessere Zeiten erlebt: «Unsere Zielrichtung mit drei Medaillen sollte möglich sein!» Schon in London 2012 gabs nix.

Serben schocken Amis

Bevor Hingis/Bacsinszky ihren Auftritt haben, schaltet SRF2 zum Basketball mit den NBA-Stars. Auf den 14fachen Olympiasieger USA wartete der Vize-Weltmeister 2014 und der EM-Dritte 2015, Serbien. Manuel Köng macht seine Sache gut, wirkt aber nervös, wie es die Amis erst in der Schlussphase werden.

Doch beim Stand von 94:91 vergeben die Serben einen Dreierwurf. Das Ende erleben wir zum Glück auf dem ORF. Ja, diese Nacht wurde zum grossen Zapp-Festival. Da ist immer viel Glück dabei, um wenig zu verpassen..

Die fast sichere Medaille…

Die ARD hat nach 03.30 Uhr plötzlich ein Problem. Diese Kugel-Entscheidung bei den Damen mit der «fast sicheren Medaillengewinnerin» Christina Schwanitz überschneidet sich mit den Schwimm-Finals, wo die Goldjäger Katinka Hosszu über 200 Meter Rücken und Michael Phelps über 100 Meter Delfin nur Zweite werden.

Bei der SRF2-Aufzeichnung weiss Michael Stäuble dann sofort: «Der Phelps-Bezwinger Joseph Schooling bekommt von Singapur eine Prämie von 750 000 US-Dollar. Denn dort hat man nie mit einem Olympiasieg gerechnet.» Über 800 m Crawl holt US-Star Katie Ledecky mit Weltrekord Rio-Gold Nummer 4.

Der Protest vom Mikrofon

Stäuble, sonst in der Formel 1 und beim Skispringen unterwegs, dreht dann um 04.20 Uhr beim 50-Meter-Crawl-Sprint fast durch: «Ja, es ist Anthony Ervin. 16 Jahre nach Sydney holt er wieder Gold. Er ist jetzt mit 35 Jahren der älteste Schwimm-Olympiasieger!» Seine Stimme überschlägt sich: «Entschuldigung, es hat mir gerade das Mikrofon weggespickt!»

Kurz zuvor haben wir auch erstmals unsere Sprinterin Mujinga Kambundji (24) in einem Vorlauf über 100 Meter gesehen. Sie wird mit 11,19 Dritte. Das SRF2-Duo beruhigt sofort: «Keine Sorgen, das reicht bei den Lucky Losers locker für die Halbfinals.»

«Olympia ist kein Wunschkonzert»

Und was passierte eigentlich mit mit der Kugel-Medaille von Christina Schwanitz, der deutschen Sportlerin des Jahres? Diese explodierte mit nur 19,03 Metern auf dem Weg zu Gold – nur Platz 6. Die Dame blieb gelassen und sprach das Wort zum Freitag: «Abhaken. Ein 6. Rang ist ja nicht grottenschlecht. Olympia war noch nie ein Wunschkonzert. Der Kampf um Gold war doch ein Krimi – aber leider habe ich nicht mitgespielt!» Mit dem letzten Stoss siegte die Amerikanern Michelle Carter mit 20,63 Metern.

«Ich sah alles doppelt»: Hingis trifft Gegnerin bei Matchball voll im Auge

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OLYMPISCHE SOMMERSPIELE, RIO 2016, RIO2016, OLY, JEUX OLYMPIQUES D'ETE,

Zwei Matchbälle wehren Martina Hingis und Timea Bacsinszky im Olympia-Halbfinal ab. Vor allem der zweite gibt zu reden – ein Volltreffer in Hradeckas Auge.

Mehrmals steht unser neues Traum-Doppel mit Martina Hingis (35) und Timea Bacsinszky (27) im Olympia-Halbfinal kurz vor dem Aus. Zwei Mal fehlt den Tschechinnen nur noch ein Punkt. Zwei Matchbälle wehren die Schweizerinnen ab. Den zweiten davon auf besonders kuriose Art.

Hingis trifft mit einem Volley Lucie Hradecka im linken Auge. Die Tschechin bleibt danach benommen liegen, die Partie wird für eine Viertelstunde unterbrochen. «20 Minuten lang sah ich nur noch doppelt», sagt Hradecka. Das Schweizer Duo nutzt das zum Satzausgleich.

«Ich hatte nichts mehr zu verlieren, also sagte ich mir, dass ich attackiere – mit geschlossenen Augen fast. Natürlich wollte ich sie nicht treffen, aber im Doppel kann das passieren», schildert Hingis die Szene. Nach der Pause hätte das Spiel aber auf beide Seiten kippen können.

Für Hradecka ist klar: «Das war der entscheidende Punkt. Ich war danach nicht mehr auf dem Platz.» Einen Vorwurf macht sie Hingis deswegen aber nicht: «Ich hätte diesen Ball auch so gespielt.» Hradecka und Hlavackova spielen am Samstag um Bronze. Gegen zwei Tschechinnen.

Reichts zum Achtelfinal-Sieg? Vergé-Depré blockt so stark wie keine an Olympia

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Olympia Rio 2016 - Beachvolleyball

Die beiden Schweizer Beachvolley-Duos Heidrich/Zumkehr und Vergé-Dépré/Forrer treffen in den Olympia-Achtelfinals auf absolute Topgegner. Die Block-Bilanz von Vergé-Dépré und Heidrich lässt aber hoffen.

Auf unsere Beachvolley-Duos warten in den Olympia-Achtelfinals im Copacabana-Sand am Samstag zwei wahre Kracher. Isabelle Forrer und Anouk Vergé-Dépré bekommen ausgerechnet die amtierende Europameister-Paarung Laura Ludwig und Kira Walkenhorst aus Deutschland vor die Nase gesetzt (20 Uhr Schweizer Zeit).

Ein Trumpf könnte die Block-Stärke der 185 cm grossen Vergé-Dépré sein. Die 24-Jährige weist nach den Gruppenspielen die beste Quote aller 48 Athletinnen auf. Schon 16 Mal punktete Anouk in drei Matches in Rio mit einem Block, stark! Damit liegt sie gemeinsam mit US-Star Walsh Jennings an der Spitze.

Hart wirds im Achtelfinal auch für Joana Heidrich und Nadine Zumkehr. Sie messen sich in der Nacht auf Sonntag (1.00 Uhr CH-Zeit) mit den Europameisterinnen 2014, den Holländerinnen Marleen van Iersel/Madelein Meppelink.

Dort liegen die Stärken am Block bei Heidrich. Die 190-cm-Spielerin hat nur einen erfolgreichen Block-Punkt weniger als Vergé-Dépré und ist damit Dritte zusammen mit der Brasilianerin Talita. (rib)

Deutsche kritisieren eigenen Olympiasieger: «Fremdschämen mit dem pubertären Harting-Bruder»

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Athletics - Olympics: Day 8

Nach seinem Gold-Triumph albert Christoph Harting bei der Siegerehrung herum und irritiert damit die deutschen Medien.

Der Diskus-Wettbewerb der Männer sorgt schon am Freitag während der Quali für Gesprächsstoff: Der deutsche Titelverteidiger Robert Harting (31) qualifiziert sich sensationell wegen eines Hexenschuss' nicht für den Final.

«Kein Problem», denkt sich dessen Bruder Christoph (25). Mit dem letzten Versuch überwirft er im Final den Topfavoriten Piotr Malachowski und sorgt dafür, dass das Diskus-Gold im Hause Harting bleibt.

Zur richtigen Show setzt er aber erst nach dem Wettkampf an. Bei der Siegerehrung albert er herum, verbeugt sich, fordert das Publikum zur La Ola auf und pfeift die Nationalhymne mit.

Hartings Kommentar: «Ich mag gute Musik und guten Rhythmus und auf die deutsche Nationalhymne kann man ja nicht so gut tanzen.»

Die Einlage kommt im deutschen Lager nicht gut an. Sein Trainer Torsten Lönnfors sagt: «Keine Ahnung, was das sollte, ich verstehe es nicht. Christoph muss aufpassen, dass er jetzt nicht frei dreht.»

Auch «ZDF»-Reporter-Legende Wolf-Dieter Poschmann findet keinen Gefallen an Hartings Auftritt: «Es ist ein schmaler Grat zwischen Humor und Klamauk, zwischen Eigenwilligkeit und Provokation. Das auszuspielen, scheint ihn zu reizen.»

Doch damit nicht genug. Auf der anschliessenden Medienkonferenz begrüsst er die Reporter so: «Guten Tag, diese Pressekonferenz wird ziemlich schnell zu Ende sein, ich bin Sportler, ich bin kein Medientyp.»

Harting macht keinen Hehl daraus, dass er keine Lust auf Medientermine hat. «Ich fühle mich hier oben bei so einer Pressekonferenz völlig Fehl am Platz. Ich muss mich mit keinem Journalisten gut verstehen, es ist mir völlig egal, was Sie von mir denken.»

Die Kritik in den deutschen Medien ist vernichtend. «Fremdschämen mit dem pubertären Harting-Bruder», titelt «welt.de». Von einem «Arroganz-Auftritt» ist auf «bild.de» zu lesen. Von einer «peinlichen Gold-Show» schreibt die «Berliner Zeitung».

Dass die Hartings eigenwillige Charaktere sind, ist nicht neu. Robert Harting hatte vor den Olympischen Spielen mit seinen kritischen Kommentaren über Landsmann und IOC-Präsident Thomas Bach für Wirbel gesorgt. (cmü)

Seit 12.37 Uhr ist Usain-Time: Brasilianer drehen wegen Bolt durch!

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Athletics - Men's 100m Round 1

Er ist da, der Super-Star. Und wie – als Herzensbrecher! Schon mit seinem 100-m-Vorlauf füllt Usain Bolt das Olympia-Stadion.

Zuschauermässig war der erste Leichtathletik-Tag am Freitag eine Nullnummer. Nur wenige haben sich ins Olympia-Stadion bemüht. Penibel. Aber als Strafe haben die Weggebliebenen wenigstens den 10'000-m-Weltrekord verpasst.

Gut, dass es ab sofort heiss wird. Nicht bloss von Rios Himmel, sondern auf der Laufbahn. Als nämlich Usain, der Grosse, für die 7. Vorlauf-Serie um 12.37 Uhr Rio-Zeit seinen blauen Teppich im Stadion betritt, flippen die Fans aus. Bolt bedankt sich für den Applaus schon vor dem Lauf, indem er mit seinen Händen über dem Kopf klatscht. Das Stadion feiert ihn. Für die Brasilianer und das internationale Publikum ists der erste Teil ihres Wochenend-Gottesdienstes – das Hochamt folgt dann in der Nacht auf Montag MEZ, wenn Bolt seine Gegner zur Finalissima bittet.

Da ist er also, der Usain. Der Blitz aus Jamaika, der vor acht Jahren in Peking und vor vier Jahren in London jeweils dreimal Sprint-Gold hergezaubert hat. In Rio solls das Gleiche geben. Dann kann am Olympia-Schlusstag, dem 21. August, die ganz grosse Party steigen. Bolt feiert dann nämlich seinen 30. Geburtstag. Bindet eure Frauen und Girls zu Hause an, liebe Männer von Rio!

Usain hat sie alle im Griff, die Fans sogar besser als seine Gegner. Als er eine Viertelstunde vor seinem Lauf aus dem Callroom auf der Grossleinwand im Stadion gezeigt wird, ist es schon zum ersten Mal ganz, ganz laut. Als er dann leibhaftig in die Arena tritt, sind die Leute kaum noch zu halten. Kein Handy, dessen Kamera nicht auf Bolt zielt. Dann wirds mäuschenstill für den Start. Der Schuss – und ab gehts: Der Start ist mässig, dann leistet er sich den Luxus nicht einmal mit kleineren Schritten zu beschleunigen, sondern schaltet nach 20 Metern vom ersten gleich in den sechsten Gang. Der Mist ist nach 40 Metern geführt, da nimmt er schon raus, schaut sich um und spaziert sich umschauend in 10,07 Sekunden ins Ziel.

Usain ist auch in Rio wieder eine Wucht.

Zum Nachlesen im Ticker: So lief die 1. Cup-Runde am Samstag

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Sowohl alle im Einsatz stehenden Super- als auch Challenge-Ligisten haben in der 1.-Cup-Runde ihre Hausaufgaben gemacht. Die Spiele gibts hier im Ticker zum Nachlesen.

 


Im Olympia-Final wartet Murray: Del Potro wirft Nadal nach Tennis-Krimi raus

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Juan Martin del Potro bezwingt Rafael Nadal in drei Sätzen und trifft im Final von Rio auf Andy Murray.

Der zweite Olympia-Halbfinal von Rio ist ein wahrer Tennis-Krimi.

Im dritten Satz schlägt Juan Martin del Potro (27) gegen Rafael Nadal (30) beim 5:4 bereits zum Matchgewinn auf. Doch mit teilweise unglaublichen Punkten zieht der spanische Sandkönig den Kopf aus der Schlinge und rettet sich ins Tiebreak.

In der Nerven-Schlacht von Rio hat der Argentinier del Potro dann aber doch das bessere Ende für sich: Mit 5:7, 6:4, 7:6 zieht er nach 190 Minuten in den Olympia-Final ein.

Dort trifft der Djokovic-Bezwinger am Sonntag (22 Uhr) auf Andy Murray (29).

Der Schotte lässt in seinem Halbfinal dem Japaner Kei Nishikori (26) keine Chance. Mit 6:1 und 6:4 bucht der Titelverteidiger und amtierende Wimbledon-Champion seinen Platz im Final.

Wie auch immer der Final ausgeht, für del Potro ist Rio schon jetzt wie ein Märchen. Der US-Open-Champion von 2009 musste nach seinem einzigen Grand-Slam-Titel aufgrund diverser Verletzungen böse unten durch.

Doch der Gaucho gab nie auf. Dies zahlt sich nun aus. Nach Bronze in London 2012 hat er sein zweites olympisches Edelmetall bereits auf sicher. (cmü)

BLICK-Leser haben gewählt: Alice (18) ist unsere Miss Ipanema

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OLYMPISCHE SPIELE RIO 2016

BLICK suchte die Strand-Miss von Rio – frei nach dem Lied «Girl from Ipanema». Die Siegerin: die schöne Alice Sodre!

Ihr strahlenes Lächeln überzeugt die BLICK-Leser: Die 18-jährige Alice setzt sich im Voting mit 27,7 Prozent der Stimmen gegen elf andere Badenixen vom weltberühmten Strand von Rio durch – und holt sich das «Miss-Ipanema-Krönchen».

Die Architektur-Studentin vor der Wahl: «Einen dicken Kuss an alle, die in der Schweiz leben!» Ob die schöne Alice so die Herzen der BLICK-Leser eroberte?

Hier nochmals die Kandidatinnen im Porträt:

Agatha França, 31, Kosmetikerin

«Ich komme sehr oft hier nach Ipanema, um auszuspannen, aufs Meer raus zu schauen. Ich liebe diese Aussicht! Immer wenn ich schlechte Laune habe, tue ich das.

Irgendwann will ich sicher mal die Schweiz kennen lernen, das Land soll sehr schön sein. Natürlich interessieren mich die Leute und die Kultur auch.»

Alice Sodre, 18, studiert Architektur

«Ich komme hier aus Rio und wohne gleich hier in Ipanema. Heute bin ich hier, um diesen wunderschönen Strand zu geniessen. Einen dicken Kuss an alle, die in der Schweiz zuschauen, tschüss!»

Ana Luiza Vieira, 21, studiert Ernährungswissenschaften

«Mein liebstes Hobby ist, hier in Ipanema an den Strand zu kommen. Und was ich noch sagen will: Ich liebe Schweizer Schokolade!»

Andrea Sepúlveda, 25, Touristin

«Ich komme aus Kolumbien und bin hier in Rio gerade auf Besuch, weil Olympia ist. Was ich über die Schweiz weiss? Die Fahne ist ein weisses Kreuz auf rotem Grund – und dass das Land in Europa liegt.»

Andressa Bizerra da Silva de Jesus, 20, studiert Tanz

«Was ich über die Schweiz weiss: Dass die Schokolade von dort super ist!»

Anna Carolina García Bittencourt, 18, studiert Ingenieurswissenschaften

«Ich wohne in Rio de Janeiro. Was ich von der Schweiz weiss: Ich habe gerade in England einen Studentenaustausch gemacht und habe dort viele Schweizer kennengelernt. Sie haben mir beigebracht, dass die volkstümliche Musik in der Schweiz ziemlich schlecht ist. Dafür habt ihr Fondue, das finde ich super.»

Bianca Novello, 19, studiert Biotechnologie

«Was ich von der Schweiz weiss: Die Leute sind wunderschön. Es gibt super Orte, um gut zu Essen. Tolle Landschaften, ein angenehmes Klima. Ich würde unglaublich gerne mal hin!»

Gizelle da Silva Rocha, 30, Englischlehrerin

«Ich wohne hier und drum bin ich das berühmte Girl von Ipanema. Ich bin schon an viele Orte gereist, aber ganz ehrlich: Rio ist eine der besten Städte, die ich kenne.

Ich würde sehr gerne die Schweiz kennen lernen. Man kann dort super essen. Wie ihr sehen könnt, mache ich viel Sport. Drum wäre ich gerne mal eine Weile bei euch. Dann könnte ich auch eine neue Sprache lernen, und ich liebe Sprachen!»

Ina Bulytchewa, 24, Olympia-Volontärin

«Ich bin aus Russland, aber ich bin euer Girl form Ipanema. Ich arbeite an Olympia als Volunteer im Event Management. Ich geniesse gerade dieses perfekte Land. Wenn ihr die Möglichkeit habt, solltet ihr auch herkommen.

Ich war schon im House of Switzerland. Das ist an der Lagune gelegen und hat mich stark an Montreux erinnert, wo ich vor zwei Jahren war. Also, der Schweizer Spirit ist in Rio gut vertreten. Es wäre toll, euch auch hier zu sehen, Olympia ist noch nicht vorbei!»

Marion Mac Dowell, 18, studiert Jus

«Ich war noch nie in der Schweiz, aber habe richtig Lust, euer Land kennen zu lernen. Vor allem würde ich mich aufs Essen freuen, die Schoggi, der Käse. Zudem würde ich natürlich Skifahren gehen.»

Sara Autorino, 37, Touristin

«Ich bin Italienerin und bin in Rio, um mir Olympia anzuschauen. Mein Mann ist auch hier. Ich liebe Schweizer Schoggi, die ist sehr fein! Ciao zusammen.»

Yasmin Viana Alvares, 23, studiert Jus

«Ich bin heute mit einer Freundin an den Strand gekommen. An der Schweiz schätze ich vor allem Roger Federer, ein toller Tennisspieler. Wir schauen uns sehr interessiert Olympia an und sind gespannt darauf, wie alles ausgeht.»

Auch der FCZ im Cup souverän: Lugano und Luzern siegen mit Drei-Tore-Vorsprung

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4:1 gewinnt Luzern im Oberwallis gegen Naters. Lugano schlägt Moutier 3:0. Und: Die Klubs aus der Challenge League triumphieren.

«Wir dürfen keine Angst zeigen», so äussert sich Hans Ritz, langjähriger Präsident des FC Oberwallis Naters, vor dem Spiel des Jahres. Im Rahmen des Schweizer Cups ist der FC Luzern zu Gast.

Naters spielt in der 1. Liga, der vierthöchsten Klasse. Wenig überraschend also, dass die Walliser zu Beginn gegen den Super-Ligisten eben doch ängstlich agieren: Luzern legt in der 3. Minute durch Eigengewächs Joao Oliveira vor.

Bei heissen Temperaturen lässt Naters gegen Ende des Spiels verständlicherweise mehr und mehr nach. Weil aber kurz nach der Pause der 1:2-Anschlusstreffer gelungen ist, schnuppern die Walliser lange am Coup – obwohl Luzern das Spiel im Griff hat.

Erst in der 83. Minute gelingt dem FCL aber die Entscheidung, vier Minuten später macht Marco Schneuwly seinen Hattrick perfekt.

Ponces Debüt-Tor bei Lugano-Sieg

Auch der FC Lugano erledigt seine Hausaufgaben und zieht problemlos in die zweite Cup-Runde ein. Gegen den FC Moutier (BE) setzt sich der letztjährige Cup-Finalist mit 3:0 durch.

Neben Assan Ceesay und Ezgjan Alioski, die bereits in der Liga für die Bianconeri-Tore sorgen, reiht sich auch Sampdoria-Leihgabe Andres Ponce erstmals in die Torschützenliste ein.

Challenge-Ligisten ebenfalls souverän

Der FC Zürich zieht in La Chaux-de-Fonds den Schluss-Strich unter den Cup-Samstag. 2:0 gewinnt der Absteiger gegen den um eine Liga tiefer klassierten Klub aus dem Kanton Neuchâtel.

Winterthur, Wohlen und Xamax holen ebenfalls den Auswärts-Sieg und somit das Ticket für die zweite Cup-Runde. Gross in Gefahr gerät am Samstag kein Profiklub. (ajf/str/B.S.)

Cup-Kantersieg gegen Romont: Sion lässt unter Coach CC nichts anbrennen

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Was für ein sensationeller Einstand für Christian Constantin als Trainer: Ein Kantersieg in Romont!

Okay, es war ein regionaler Zweitligist. Treten wir also auf die Euphoriebremse. Ein klein bisschen zumindest...

Fakt ist aber: Sion lässt nicht anbrennen. Nach 104 Sekunden macht Akolo das 1:0. Nach elf Minuten erhöht er auf 2:0. Nach einer Viertelstunde und Bias 3:0 ist das Ding gegessen. Der Rest ist Training mittlerer Intensitätsstufe.

Und dennoch ist nicht alles gut bei Sion. Konaté braucht einen Penalty, um endlich zu treffen. Er lässt unglaubliche Chancen aus. Wie auch Mveng. Und Sion leistet sich den Luxus, ein Tor zu kassieren. Chatagny macht es und es ist ein schönes dazu.

CC nimmt das wie alles andere mit stoischer Ruhe zur Kenntnis. Im Nadelstreifenanzug (Armani oder Gucci?) sitzt er während 90 Minuten in der prallen Sonne und schaut zu, wie seine Millionentruppe ihr Pensum im Militär-Look abspult. Sions Cupdress ist ein Camouflage-Shirt, wie es einst die SSC Napoli trug.

Jetzt geht die Suche nach dem neuen Trainer los. Und sie beginnt bei Null. Nachdem Murat Yakin und Christian Gross nicht ins Wallis kommen wollen, konzentriert sich CC nun auf einen Ausländer. Wir sind gespannt!

Trotzdem freuen sich die Veltheim-Kicker: YB mit Kantersieg zum Cup-Auftakt

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YB zieht mit einem 6:0 gegen Veltheim in die 2. Cup-Runde ein. «Das Publikum hatte wohl Freude an uns», meint der Captain des Gastgebers dennoch.

Die Partie, welche auf der Schützenwiese in Winterthur stattfindet, beginnt für YB nach Mass: Nach einer Viertelstunde steigt Milan Vilotic am höchsten und verwertet einen Ravet-Corner per Kopf.

Dann schlägt die grosse (und einzige) Stunde von Underdog Veltheim: In der 24. Minute kommt Heim-Captain Norbu Dobler zu einer riesigen Ausgleichschance, scheitert jedoch an YB-Goalie Marco Wölfli, der den Vorzug vor Yvon Mvogo erhalten hat. Dobler zur Aktion: «Wölfli ist ein guter Goalie, aber es war mein Fehler.»

Vor der Halbzeit erhöht der Super-Ligist auf 2:0. Torschütze: Yuya Kubo.

Im zweiten Durchgang geht dem Zweitligisten endgültig die Puste aus: Der überragende Yoric Ravet schliesst einen Konter zum 3:0 ab, ehe er den vierten Treffer mustergültig für Michael Frey vorbereitet.

Der «verlorene Sohn» legt dann noch per Elfmeter-Tor nach. Kurz vor Schluss gibts dann noch den krönenden Abschluss für die 2'501 Zuschauer im Stadion: Nach einer Flanke von Lecjaks trifft Youngster Kwadwo Duah per sehenswertem Seitfallzieher.

Aber wie so oft im Cup steht das Resultat nach Abpfiff im Hintergrund. Veltheims Luca Spänni meint: «Zum Glück habe ich ein Trikot tauschen können.» (ajf/G.V.)

Kambundji auch in Rio die Nummer 3 Europas: «Ich wäre gerne unter 11,10 gelaufen»

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Von Mujinga Kambundji den Olympia-Final über 100 m zu erwarten, wäre vermessen gewesen. Über ihre 11,16 Sekunden vom Halbfinal ist die Bernerin dennoch enttäuscht.

Mujinga muss nicht lange nach einer Antwort suchen. «Die Zeit ist zwar in Ordnung, aber mein Lauf war schlecht», sagt sie zu ihren 11,16 Sekunden im Halbfinal. Was genau schlecht gewesen sei, könne sie zwar erst nach der Analyse sagen. «Aber ich habe mich auch von der Konzentration her nicht richtig im Tunnel gefühlt.»

BLICK sieht schon einmal, was nicht optimal ist: Schon am Start gehört Kambundji nicht zu den schnellsten. Dann gibts zu Beginn der Beschleunigungsphase einen Rumpler – und weg sind die Gegnerinnen. Auf den letzten 40 Metern fängt sie sich wieder auf, kommt sogar wieder ein bisschen näher zur Spitze. Trotz dieser Mängel ist sie drei Hundertstel schneller als am Freitag im Vorlauf. Das zeigt, ihre Erwartung von unter 11,10 Sekunden ist durchaus realistisch. Wenn sie technisch so stark läuft wie im Vorlauf ist sie sogar für ganz nahe an 11,0 gut.

Dennoch: Kambundji ist auf der brasilianischen Olympia-Bühne stark. Unter den 24 Halbfinalistinnen schafft sie die 14. Zeit. Und wie bei der EM in Amsterdam ist sie auch in Rio die drittschnellste 100-m-Sprinterin Europas. Nur Dafne Schippers, die fliegende Holländerin, und Desiree Henry (Gb, 11,09) liegen vor ihr.

Elaine Thompson ist die 100-Meter-Königin: Kanarienvogel Shelly Ann verliert seine Wette

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Mit 10,71 Sekunden geht das Gold im Frauen-100er an Jamaika. Aber nicht an Shelly Ann Fraser Price, sondern an Elaine Thompson.

Sprint-Frust für die Ami-Frauen. Da wird Jamaikas Kugel-Blitz Shelly Ann Fraser Price nach Peking und London erstmals auf der Olympia-Bühne geschlagen, aber nicht vom US-Girl Tori Bowie, sondern von einer noch schnelleren von der Reggea-Insel.

Die neue Olympiasiegerin heisst Elaine Thompson (24). Tori wird in diesem Jamaika-Sandwich als Zweite eingeklemmt. Und die fliegende Holländerin Dafne Schippers hat als Fünfte in 10,90 im Kampf um die Medaillen keine Chance.

Shelly Ann, die ihrem Job als Besitzerin eines Coiffeur-Geschäfts mit ihren blonden Extensions alle Ehre macht, verliert aber nicht bloss den Königinnen-Sprint. Sie verliert in Rio auch eine Wette mit Usain Bolt. Die beiden hatten miteinander ausgemacht, dass sie beide zum dritten Mal olympisches 100-m-Gold gewinnen. Jetzt steht Usain morgen nicht mehr unter Zugzwang. Zuvor hat er noch befürchtet, dass Shelly Ann vorlegen könnte.

 

 


Nun Beach-Party gegen Brasilien: Heidrich/Zumkehr als erste Schweizerinnen im Viertelfinal!

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Nach der Niederlage von Forrer/Vergé-Dépré bescheren uns Joana Heidrich und Nadine Zumkehr nach einem 2:1-Sieg über Madelein Meppelink und Marleen van Iersel aus Holland den Einzug in den Olympia-Viertelfinal. Und schreiben Geschichte!

Da hüpft das Schweizer Beachvolleyball-Herz!

Nadine Zumkehr (31) und Joana Heidrich (24) stehen nach ihrem 2:1-Sieg gegen Madelein Meppelink und Marleen van Iersel aus Holland im Olympia-Viertelfinal. Als erstes Schweizer-Frauen-Team überhaupt!

Beim Stande von 12:12 im ersten Satz wandert das erste Mal die La-Ola-Welle durch die Beach-Arena an der Copacabana. Die Fans sind in Form, die Spielerinnen weniger. Die Nervosität ist beiden Teams deutlich anzumerken – Fehler hüben wie drüben. War Joana Heidrich (1,90m) im letzen Gruppenspiel am Block noch ein schier unüberwindbarer Berg, ist sie im ersten Satz maximal noch ein Hügel. Dafür ist der Satz an Spannung kaum zu übertreffen. Mit dem schlechteren Ende für die Schweiz: Mit 21:19 geht er an die Holländerinnen.

Heute gegen Brasilien im Viertelfinal

Mit der Wut im Bauch ziehen die Schweizerinnen im zweiten Satz schnell auf 7:3 davon. Doch dann die gleichen Probleme wie in Umgang eins: Heidrich findet kein Rezept am Block. Und Nadine Zumkehr (1,72m) kann den Ball nicht in der gegnerischen Hälfte versorgen. 8:8.

Was folgt, ist ein Schweizer Zwischenspurt in Kombination mit einer holländischen Massenproduktion an Eigenfehlern. Heidrich serviert die Schweiz vom 8:9 zum 17:9 – die Entscheidung in Durchgang zwei. Am Schluss steht auf der Anzeigetafel ein 21:13.

Zumkehr: «Wir spielen momentan mit viel Selbstvertrauen. Und haben in der Defensive und im Block viel Druck auf die Holländerinnen ausgeübt.» Es zahlt sich aus!

Im Entscheidungssatz kommt alles zum Tragen. Nervenkitzel pur bis zum 6:6. Dann zeigen die Schweizerinnen endlich ihr volles Potenzial. Zumkehr gräbt die Bälle nicht nur in den Ecken aus, sondern VERgräbt sie auch im gegnerischen Sand. Und Berg Heidrich zwingt die Weltnummer 12 aus Holland zu noch mehr Fehlern. 12:6. Die Vorentscheidung. Die Bernerin und die Zürcherin lassen sich die Butter an der Copacabana nicht mehr vom Brot nehmen. Und ziehen mit 15:10 in die nächste Runde ein!

Nach dem Ausscheiden und Anouk Vergé-Dépré und Isabelle Forrer liegen nun also die ganzen Schweizer Hoffnungen auf Joana Heidrich und Nadine Zumkehr. Der Viertelfinal findet heute Sonntag (17 Uhr) gegen Larissa/Talita aus Brasilien statt.

Die Schweizerinnen sind heiss! Zumkehr: «Etwas Schöneres kann uns nicht passieren. Das Stadion wird voll sein. Die Fans werden uns ausbuhen, aber wir haben nichts zu verlieren. Und wenn wir gut spielen, können wir sie zum Wackeln bringen.»

Forrer/Vergé-Dépré müssen die Koffer packen

Da konnte sogar die Super-Blockerin des Turniers nichts ausrichten: Das deutsche Duo Ludwig/Walkenhorst schickte am Nachmittag im Achtelfinal Isabelle Forrer (34) und Anouk Vergé-Dépré (24) nach Hause (19:21, 10:21). Von Anfang an war sichtbar: Wenn’s um die Wurst geht, sind die Weltranglisten-Ersten und Doppel-Europameisterinnen besser parat.

Die Nachbarinnen aus dem grossen Kanton hatten zwei Trümpfe: Erstens überspielen sie die Block-Maschine Vergé-Dépré, so oft es geht. Die hatte zuvor in drei Matches 16 Mal geblockt, keine Spielerin war besser! Am Samstag ist sie keine Wand: nur ein Block.

Zweiter Trumpf: Die Anschläge von Ludwig/Walkenhorst. Sie hauen den Schweizerinnen vier Asse rein, umgekehrt kommt keines. «Sie haben sehr gut serviert, wir konnten unser Spiel nicht mehr zeigen», sagt Vergé-Dépré nach dem Match. Forrer: «Sie haben den Service mit viel Risiko gespielt und das ist aufgegangen. Sie haben unseren Aufbau stören können.»

Besonders bitter ist der erste Satz: Die Aussenseiterinnen sind voll dabei, am Schluss verlieren sie mit 19:21 ganz knapp. Forrer: «Wir haben super mitgehalten.» Den zweiten Satz holen sich die Deutschen im Schnellzug-Tempo 21:10. Blick.ch fragt: War im zweiten Satz die Luft schon draussen? «Nein, wir haben immer noch alles versucht», sagt Forrer. «Aber gegen ein Team von dieser Qualität kann’s unter Umständen sehr schnell gehen. Sie sind nicht umsonst die Top-Favoritinnen auf Gold.»

Farah schafft über 10 000 Meter ersten Coup: Aber Mo mags nur doppelt

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Neben Usain Bolt ist auch Mo Farah in Rio unterwegs. Auch der britische Langstreckler mag mehr als einen Coup. Sein 10000-m-Sieg ist erst der Anfang.

Während sich Sprinter Bolt mit Kurzarbeit begnügt, setzt Mo aufs Krampfen. 5000 und 10000 m sind die Domäne des 33-Jährigen. Bei Olympia in London hat er diesen Doppel-Coup vor vier Jahren erstmals geschafft. Schon zweimal bei einer WM – 2013 in Moskau und 2015 in Peking –, ebenfalls zweimal bei einer EM – 2010 in Barcelona und 2014 im Letzigrund von Zürich. Höchste Zeit also, dass er das doppelte Doppel auch auf der olympischen Bühne hier in Rio richtet. Den Grundstein hat er auf der längeren Distanz schon einmal gelegt.

Es ist einer seiner typischen Zehner. Farah will möglichst lange Kraft sparen, lässt seine Gegner sich vorne müde laufen und dann schlägt er auf dem letzten Kilometer und der letzten Runde gnadenlos zu. Mit einer 56-Sekunden-Schlussrunde kämpft er den Kenianer Paul Tanui auf den letzten 100 m nieder. Sein Vorsprung im Ziel nach 27:05,17 Minuten – 47 Hundertstel.

Mo musste schnell laufen um Geburt der Zwillinge nicht zu verpassen

Irgendwie ist dem in Mogadishu (Somalia) geborenen Mo Farah die Rolle des doppelten Lottchens von Geburt an in die Wiege gelegt. Der seit seinem achten Lebensjahr in England lebende Mo hat einen Zwillingsbruder, Hassan. Dieser lebt noch heute in Mogadishu. Während Mo anfangs 90er mit zwei älteren Brüdern vor dem Bürgerkrieg in Somalia zum Vater nach England gezogen ist.

Auch Mo selbst ist Vater zweier mittlerweile 4-jährigen Töchter. Seine Zwillinge sind wenige Tage nach dem Ende der Olympischen Spiele in London zur Welt gekommen. Nur allzu gut sind die damaligen Bilder noch in Erinnerung, wie Mo 2012 den 5000er-Sieg mit seiner hochschwangeren Gattin Tania im Londoner Olympia-Stadion am Laufband-Rand feierte.

Damals musste er schnell laufen, um die Geburt seiner Mädchen nicht zu verpassen. Jetzt in Rio hat er zumindest diesen Druck nicht.

 

Doppel-Final mit Bacsinszky: Für Hingis geht es um mehr als Gold

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Martina Hingis und Timea Bacsinszky kämpfen um Gold. Die 35-Jährige Hingis kann ihre Karriere krönen und die Herzen erobern.

Die Frage ist ganz simpel. Gibt es Gold oder Silber? Martina Hingis steht zusammen mit Timea Bacsinszky im Final gegen das russische Duo Ekaterina Makarova und Elena Vesnina. Nach einem dramatischen Halbfinale gegen die Tschechinnen Hlavackova/Hradecka spielt das Schweizer Duo heute um 17 Uhr um Gold. Und gleichzeitig um so viel mehr. Martina Hingis kann endlich die Herzen der Schweiz erobern. Ein Unterfangen, das ihr in fast 20 Jahren noch nicht restlos gelungen ist.

Rückblende. Bereits als Martina Hingis am 31. März 1997 mit 16 Jahren und damit als jüngste Frau aller Zeiten den Weltranglisten-Thron besteigt, zeichnet sich die Ostschweizerin durch ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein aus. Zuvor ist sie durch die harte Schule ihrer Mutter und Trainerin Melanie Molitor gegangen. Keine spielt so filigran, komplett und intelligent wie Hingis.

Sie weiss das – und sie sagt, was sie denkt. Nicht immer kommt das gut an. Beispielsweise vor dem French-Open-Final 1999 gegen Steffi Graf. «Die Zeiten haben sich geändert. Nur die Deutschen können das anscheinend nicht akzeptieren», sagt sie. 18 Monate zuvor sagt sie in Tokio: «Steffi ist zu lange raus aus den Turnieren, sie wird es nicht mehr schaffen, oben mitzuspielen.» Es wird der bitterste Tag ihrer Karriere.

Hingis verliert den Final und zieht mit Aufschlägen aus der Hüfte den Unmut des kritischen Pariser Publikums auf sich. Unter Pfiffen verlässt sie nach der Niederlage das Stadion und kehrt erst nach Zureden der Mutter zur Siegerehrung zurück. Es sind Szenen eines Lebens, das bereits in jungen Jahren im Schaufenster der Weltöffentlichkeit stattfindet. Und es sind Szenen wie diese, die das Phänomen Hingis ausmachen.

Als sie mit 21 Jahren ihre Karriere wegen chronischer Fussbeschwerden ein erstes Mal beenden muss, hat sie bis auf die French Open und eine Olympia-Medaille alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Für die Schweizer bleibt sie aber ein Mysterium, unfassbar, gleichwohl charismatisch, unnahbar vielleicht. Ihre Leistungen werden in der Schweiz respektiert und bewundert. Doch geliebt wird sie nicht.

Vielleicht auch darum, weil sie 2000 auf die Olympischen Spiele in Sydney verzichtet. Vielleicht auch darum, weil sie nach einem Disput mit dem Verband 16 Jahre nicht mehr für das Schweizer Fed-Cup-Team spielt. Und vielleicht auch darum, weil sie sich der Öffentlichkeit in der Schweiz immer mehr entzieht und mehr Zeit in Florida verbringt. Und weil ihre zweite Einzel-Karriere mit einer positiven Doping-Probe endet.

Weil sie die Erfolge in der Prä-Federer-Ära nicht einzuordnen wissen, fokussieren sich die Schweizer während der Karriere-Unterbrüche auf ihr Privatleben. «Ich habe meine zwei Lektionen im Leben gelernt – einmal mit dem Doping, einmal im Privatleben. Ich hatte schon immer eine dicke Haut. Was meine Mutter alles abbekommen hat! Die Hexe, die ihr Kind ausnutzt. Ich ebnete den Weg», sagte sie einst im «Tages-Anzeiger».

«Ich hasste sie von klein auf»

Nicht für alle war das ein Segen. «Martina war der Ursprung meines Verderbens, schuld am ganzen Horror meiner Kindheit. Ich hasste sie von klein auf, obwohl ich sie nicht einmal persönlich kannte», sagte Timea Bacsinszky. Nun spielen sie erstmals gemeinsam Doppel und greifen nach Olympia-Gold. «Martina ist eine ganz tolle Frau. Heute weiss ich, dass sie mir nie etwas getan hat», sagt Bacsinszky nun.

Zwischenzeitlich weigerte sich Hingis bei den grossen Turnieren, auf Deutsch Auskunft zu geben. Auf ihre Wahrnehmung in der Schweiz legte sie immer weniger Wert. Das hat sich in den letzten Monaten und mit der Rückkehr ins Fed-Cup-Team drastisch geändert. Hingis wirkt offener, entspannter denn je. Während ihrer dritten Karriere hat die einstige «Miss Missverständnis» (NZZ) an Charisma und Persönlichkeit gewonnen.

Sie wohnt nicht in einem mondänen Hotel mit allen Annehmlichkeiten, sondern saugt im spartanisch eingerichteten Athletendorf den olympischen Geist auf. «Mit fast 36 Jahren eine Medaille zu gewinnen, ist für mich unglaublich.» Auch diese Haltung dürfte ihr in der Schweiz zu bisher kaum gekannten Sympathien verhelfen. Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro haben für Hingis fast schon versöhnlichen Charakter.

Noch immer behandelt sie den Ball wie einen Schatz. Sie ist nicht die Schnellste, nicht die Grösste und nicht die Kräftigste. Aber ihr Ballgefühl ist einzigartig. Bei ihrer Rückkehr war eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen mit Roger Federer und Belinda Bencic ein Treiber. Dass sie nun mit Timea Bacsinszky um Gold spielt – nicht als Überfigur, sondern als Partnerin – auch das passt zum Phänomen Hingis.

TV-Nachtvogel über SRF2-Flop: «Rudern? Nein, ich habe nur Fussball und Schiedsrichter gemacht!»

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Der TV-Nachvogel über Tennis-Wunder Puig, das ZDF und positive Tests, den Austria-Jammer, den SRF2-Flop von Steffi Buchli, einen depperten Olympiasieger – und den Song «Tränen lügen nicht!».

Die achte Olympia-Nacht dauerte bis am Sonntag um 05.42 Uhr. Dann hatten auch die Austria-Beachvolleyballer Huber/Seidl im Achtelfinal gegen das zu starke US-Team Dalhausser/Lucena mit 14:21, 15:21 ausgebaggert.

Die «Trauerspiele» für unseren Nachbarn auf der Landkarte und bei den TV-Studios am Strand von Ipanema gehen also weiter. Die Österreicher selbst zeigen in Rio am TV schon Grafiken, wie erfolgreich ihre sieben Nachbarländer sind. Liechtenstein natürlich ausgeschlossen.

«Wir müssen uns von den Schweizern viel Schmäh anhören. Aber wir mögen ihnen die Medaillen gönnen», sagt ORF-Moderatorin Alina Zellhofer (29).

Die Tochter eines früheren Profi-Fussballers und Trainers  hat um 22.40 Uhr einen schweren Stand. Denn auch Golf-Profi Bernd Wiesberger versagt, liegt nach drei Tagen nur an 22. Stelle. «Glauben sie am Schlusstag an ein Wunder?» fragt der Reporter. Der Millionär: «Kann ja mal passieren…» Trost bekommt er von einem der grössten Golf-Profis aller Zeiten, dem 165-fachen Turniersieger aus Südafrika, Gary Player (80). «Ich habe Bernd auf seiner Runde begleitet. Ein wunderbarer Spieler, der in die Top Ten gehört!»

Ein neuer Star ist geboren

Der Knaller beginnt um 22.45 Uhr. Tennis-Finale der Damen zwischen der Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber (28) und Monica Puig, der Weltnummer 34 aus Puerto Rico. ZDF-Reporter Aris Donzelli lässt uns bis 00.51 Uhr das tolle Spiel geniessen. Und warnt  mehrmals: «Das wird kein leichter Weg für die Deutsche!»

Er sollte Recht behalten. Wir erleben ein Weltklasse-Spiel voller Dramatik – und Donzelli muss die Kampfkraft von Puig neidlos anerkennen: «Das ist herausragendes Tennis, das die Aussenseiterin da demonstriert. Wer die Muguruza mit 6:1, 6:1 wegfegt, hat mehr als nur Talent. Sie wird bald ganz weit oben in die Weltrangliste kommen.»

Der ZDF-Mann bleibt neutral, sagt aber: «So eine hadernde Kerber haben wir noch nie gesehen.» Puig haut ihr die Bälle zentimetergenau auf alle Linien des Feldes. Sie spielt sich nach 7:5 und 4:6 im dritten Satz wie in einen Rausch, braucht aber vier Matchbälle – 6:1. Das Stadion kocht. Donzelli: «Ein neuer Stern am Tennishimmel ist geboren. Am Ende spielte sie Kerber an die Wand!» Und das Gold-Girl, das ihren Hund extra «Rio» taufte, bricht noch auf dem Platz in Tränen aus.

Wir sind jetzt richtig heiss auf den Rest der Nacht. An der Copacabana kämpfen unsere Strand-Damen Heidrich und Zumkehr gegen Holland um den Einzug ins Viertelfinale. Wir hören bei SRF2 nur an den Satzenden mit. Sascha Ruefer: «Oh, ein Netzroller – 19:21.» Zwanzig Minuten später: «Wir haben zehn Satzbälle. Das muss reichen!» 21:13…

Um 02.07 Uhr schreit dann Ruefer nach dem 15:10: «Die Schweiz hat Historisches geschafft. Noch nie stand bei Olympia ein Damen-Team unter den letzten acht.» Martina Laciga: «Ein Wahnsinn.» Ruefer: «Die Schweiz jubelt – und wir flippen aus.»

Olympiasieger ohne Stil

Das hätte im ZDF-Studio auch Moderator Rudi Cerne gerne getan. Diskus-Goldwerfer Christoph Harting hat die Einladung abgelehnt. Als Ersatz kommt der Bronze-Mann Daniel Jasinski. Cerne: «Können Sie das mehr als sonderbare Benehmen  ihres Diskus-Kollegen verstehen?» Der bleibt diplomatisch: «Ich habe eigentlich nichts mitbekommen…»

Nun, im Netz geht die Post ab. Harting, dessen Bruder Robert am Vortag in der Qualifikation scheiterte, haut nach dem Sieg eine Bande um, steht mit verschränkten Armen auf dem Podest und dreht sich sogar um. «Ich wollte eigentlich zur Hymne tanzen, aber das passte irgendwie  nicht!»

Kein Freund der Medien…

Es ist der Auftritt eines sichtlich verwirrten Sportlers. Harting läuft wortlos an allen TV-Mikrofonen im Stadion vorbei. An der Medienkonferenz geht die miese Show weiter: «Ich bin kein PR-Mann, ich will eigentlich gar nicht hier sitzen. Ich beantworte nicht gerne Fragen. Ich habe schlechte Erfahrungen gemacht.»

Cerne will die Bilder gar nicht kommentieren und sagt nur: «Christoph Harting hat sich jetzt kaum neue Freunde geschaffen. Den Rest muss er mit sich selber ausmachen!»

Die Stimmung ist angeheizt. Und geht beim ZDF im Leichtathletik-Stadion weiter. Moderator Norbert König, dem von Harting der Handschlag verweigert wurde, ist gespannt, wie der Verband reagiert.

«Über 100 Sünder in Rio»

Nun, es ist König, der dann die Kämpfe wie folgt ankündigt: «Es sind sicher über 100 Athleten in Rio, die schon mal positiv getestet wurden! Vergessen sie alles, was man sonst erzählt. Willkommen in der Welt der Doping-Märchen.»

Doping – das leidige Thema zieht sich durch Olympia 2016. Später hört man von den ebenfalls kritischen ZDF-Reportern Wolf-Dieter Poschmann und Peter Leissl: «Wir wollen gar nicht wissen, wie oft die Kontrolleure vor der Türe der Kenianer stehen!»

Es lebe die Leichtathletik…

Es ist irgendwie zum Kotzen. Denn die tolle Leichtathletik begleitet uns noch eine Woche. Im Damen-Siebenkampf siegt die Belgierin Thiam, über 10 000 Meter gewinnt der Favorit aus England, Mo Farah (trotz Sturz). Mit 8,38 Metern holt US-Star Henderson das Weitsprung–Gold. Und die Jamaikanerin Thompson ist mit 10,71 die schnellste Frau der Welt. Unsere Mujinga Kambundji scheidet um 02.06 Uhr im Halbfinal über 100 Meter als Sechste klar aus. Mit Kritik muss sie auf SRF2 nicht rechnen.

Doch beim ZDF wird meist nur gejammert. Alle drei Stabspringer scheiden sofort aus. «Ein mittleres Debakel, was ist da los? Kein Pepp im Hintern – und einer versuchte wohl mit der Latte Fussball zu spielen!»

So klingen um 04.40 Uhr beim gleichen Sender auch die Schwimmwettbewerbe aus. Bei der Bilanz von sieben Finalteilnahmen ohne Medaille (in London waren es immerhin acht ohne Edelmetall) spielt das ZDF den Song von Michael Holm: «Tränen lügen nicht!» Gezeigt werden dazu über ein halbes Dutzend plärrende Athleten und Athletinnen.

Dänin schockt Deutschland

Thomas Wark: «Über die 4 mal 100 Meter Lagen sind wir nur nicht Letzter geworden, weil China disqualifiziert wurde! Jetzt holen selbst die Dänen hier noch Gold.» Oder eben Pernille Blume mit 24,07 im 50-m-Crawl-Sprint… Später kommt für die Blondine noch eine Silbermedaille in der Staffel dazu.

Freunde, wir können uns glücklich schätzen, dass wir solche Elends-Hymnen, die jetzt eine Woche lang bei der ARD und im ZDF angestimmt wurden, nicht auf SRF2 hören müssen.

Bundesrat ruderte nicht…

Peinlich wurde es trotzdem. Moderatorin Steffi Buchli hatte Bundesrat Guy Parmelin im Studio zu Gast und sagte während des Gesprächs: «Sie sind ja früher selbst gerudert!» Der Waadtländer dazu: «Nein, ich habe nur Fussball und Schiedsrichter gemacht!»

Mit dem 5. Rio-Gold von Michael Phelps (31) über die 4 Mal 100 Meter Lagen gehen die Schwimm-Festivals um 04.20 Uhr zu Ende. Der Grösste verlässt mit seinem 23. Olympia-Gold und viel Tränen die Halle. Die Fans toben,  stehen auf. In Tokio 2020 ist Phelps höchstens als Zuschauer dabei.

Die Sportwelt sagt: Danke für alles, Michael Phelps!

Der nackte Wahnsinn zum Premier-League-Start: Hier löst Lineker seine Unterhosen-Wette ein

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Gary Lineker versprach: Wenn Leicester wirklich Meister wird, dann moderiere ich das erste Spiel der neuen Saison nur in Unterhosen. Der grosse Tag ist gekommen.

 

Hätte er den Mund doch nur nicht so voll genommen. Am 14. Dezember 2015 schreibt Twitter-Fan Gary Lineker auf seinem Account: »Wenn Leicester wirklich Meister wird, dann moderiere ich nächste Saison das erste Spiel nur in meinen Unterhosen.»

Nun ja, wie alle wissen: Leicester hat das Wunder wahr gemacht und hat es durchgezogen. Und wurde Meister. Am Samstagabend stand also das erste Spiel der Saison an. Und die Premier League wurde wie es der Zufall so will auch gleich vom amtierenden Meister eröffnet.

Mund voll – Hosen voll? Nicht, wenn man Lineker heisst. Das Netz war vor dem Spiel von Leicester gegen Aufsteiger Hull City (1:2) weniger in Aufregung wegen des Saisonstarts als wegen des bevorstehenden Unterhosen-Auftritts von Lineker.

Doch der 55-Jährige hielt Wort. Und trat in weissen Leicester-Unterhosen vor die Kamera und stand seinen Mann (also nicht wortwörtlich – oder jedenfalls nicht erkennbar). Seine Co-Moderatoren konnten sich vor Lachen kaum auf dem Stuhl halten. Die Fans waren glücklich. Die Premier League mit all den neuen Superstars ist lanciert. Der nackte Wahnsinn kann losgehen auf der Insel. Auch dank Lineker.

Den Kult-Auftritt gibt es hier.

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