Tom Lüthi erwartet ein schwieriges Wochenende in Austin. Der Kurs in den USA weckt böse Erinnerungen an seine bisher schwerste Verletzung.
Nein, die ganz grosse Liebe ist der GP Austin für Tom Lüthi noch nicht. Die Erinnerungen, die er an den Kurs in Texas hat, sind durchwegs negativ für Lüthi. Denn Jahr für Jahr muss er leiden.
Schuld ist das spezielle Streckenlayout. Die ständigen Links-/Rechts-Kombinationen gehen Lüthi auf den Wecker. Denn sie tun ihm weh. «Austin ist der einzige GP, bei dem ich im Ellbogen in den letzten Jahren immer Schmerzen verspürt habe», sagt der 30-Jährige.
Lüthi hatte sich 2013 bei einem schweren Test-Unfall den rechten Ellbogen komplett zertrümmert. Nur zwei Monate später wollte er es dann in Austin wieder wissen. Der Emmentaler nahm sich damals ein verfrühtes Comeback zum Ziel. Schliesslich musste Tom nach den Trainings einsehen, dass es nicht geht.
Zu gross waren die Schmerzen. Lüthi warf das Handtuch – und wird seither jährlich vom GP der Schmerzen eingeholt. Mehr als Rang sechs lag bei seinen drei bisherigen Starts nie drin.
«Es ist das grösste Ziel meines Physios, dass ich dieses Rennen auch einmal schmerzfrei bestreiten kann», erklärt Tom. Das ganze Jahr würden sie darauf hinarbeiten. Ob es diesmal klappt, wird sich nun weisen.
Doch die Furcht vor den Schmerzen ist sowieso nicht Lüthis grösstes Problem vor dem dritten Rennwochenende der Saison. Vielmehr macht sich Töff-Tom Gedanken wegen der Abstimmungsarbeit. Bis jetzt klappt das diese Saison nämlich noch überhaupt nicht.
Er und seine Crew um Cheftechniker Gilles Bigot kamen bisher noch nicht wie gewünscht mit dem neuen Kalex-Töff zurecht. Eine schnelle Basis-Abstimmung, eigentlich das A und O für eine erfolgreiche Saison, fehlt noch. Umso erstaunlicher, dass Lüthi nach zwei Rennen mit zwei Podestplätzen auf dem 2. WM-Rang liegt. Es zeigt, dass viel drin liegt in diesem Jahr, wenn Lüthi erstmal alle Probleme gelöst haben wird.