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Darum gewinnt heute Roger! Das meint BLICK zum Schweizer Kracher

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Das Schweizer Halbfinal-Duell zwischen Roger Federer und Stan Wawrinka elektrisiert. Ein Kommentar von BLICK-Tennis-Reporterin Cécile Klotzbach.

Stan oder Roger – das ist hier die Frage. Vorhersagen sind gewagt, dafür waren beide an diesen
Aussie Open schlicht zu gut. Zwischen ihnen gibt es keine Geheimnisse, sie kennen das Spiel des Gegners wie kein anderer.

Selbst die Experten halten sich mit Prognosen zurück. Wir trauen uns trotzdem – mit dem Risiko, eines Besseren belehrt zu werden.

Roger gewinnt das Schweizer Duell. Die Unsicherheiten zu Beginn seines Comebacks hat er Schritt für Schritt durch brillante Auftritte in Selbstvertrauen verwandelt. Der Weg in die Halbfinals war für den nur an Position 17 gesetzten Federer steiniger als für Nummer 4 Wawrinka, dessen stärkster Gegner der ratlose Tsonga (12) war.

Zwei Top-Ten-Spieler standen Federer im Weg: Nishikori (5), dem er mental und körperlich über fünf Sätze standhielt, und Berdych (10), den er demontiert hat. Dazu entschärfte er Zverevs Serve-and-Volley-Spiel – an dem sogar der derzeit Weltbeste Murray scheiterte –, als wäre es ein Kinderspiel.

Die nackten Zahlen im direkten Vergleich: 18:3 spricht die Bilanz für Federer – 13:0 auf Hartcourts. Der Romand landete seine drei Siege auf Sand. Sein Spiel ist aggressiv und effizient. Aber Roger
hat auf dem schnellen Belag mehr Möglichkeiten.

Zugegeben: Stan hält mit anderen Qualitäten vehement dagegen. Er spielt grossartig, sein «Federer-Komplex» ist von gestern. Im Kopf ist der dreifache Major-Champ und «Mann der grossen Matches» heute stark wie nie zuvor.

Er kann jeden schlagen. Aber nicht heute Roger. Und sei es nur, weil bei einem Federer-Sieg weltweit einfach mehr Menschen glücklich wären.


Die Franzosen sind schuld: Deshalb wird beim Tennis 15, 30, 40 gezählt

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Roger Federer und Stan Wawrinka versetzen die Schweiz in ein regelrechtes Tennis-Fieber. Doch eine Frage taucht immer wieder auf: Wieso wird 15, 30, 40 gezählt? BLICK klärt auf.

Die Australian Open begeistern mit Rekord-Kulisse und unsere Tennis-Cracks versetzen die ganze Tennis-Schweiz in Euphorie. Je mehr Aufmerksamkeit allerdings der Sportart zuteil wird, desto mehr drängt sich folgende Frage auf: Wieso werden die Punkte mit 15, 30, 40 gezählt?

BLICK ist für Sie der Frage nachgegangen und hat zwei verschiedene Erklärungsansätze gefunden:

Schon früher ging es um Geld

Bei der Vorgänger-Sportart von Tennis, dem «Jeu de Paume» im Frankreich des 12. Jahrhunderts, spielte man einen Ball noch mit blosser Hand («paume» bedeutet auf Französisch Handfläche) hin und her.

Dabei wurde bei jedem Punkt um eine Münze gekämpft. Konkret: Die gesetzte Münze, der «Gros Tournois», hatte gleich viel Wert wie 15 «Denier», die kleinere Währung. Folglich wurde nicht mit Punkten gerechnet, sondern mit Geld, das man vom Gegner bekam.

Dass die Abfolge nun 15, 30, 40 lautet, könnte entweder daran liegen, dass sich die verlierenden Adligen stets weigerten, den vollen Betrag zu zahlen. Oder aber, dass die Schiedsrichter beim Zählen das «cinq» von «quarant cinq» (also 45) aus Bequemlichkeit wegliessen.

Spielfeld-Masse

Ein zweiter Erklärungsansatz bezieht sich auf die Linien des Spielfelds. Wenn ein Spieler beim «Jeu de Paume» einen Punkt machte, durfte er sich eine Position weiter in Richtung Feldmitte bewegen.

Beim ersten Punkt konnte er zur 15-Zoll-Linie vorrücken, beim zweiten zur 30-Zoll-Linie und schliesslich zur 45-Zoll-Linie. Letztere wurde aber als dem Netz zu nahe empfunden, worauf sie zur 40-Zoll-Linie abgeändert wurde.

«Love» für «0»

Steht es beispielsweise 0:30, wird die «0» mit dem englischen Wort «Love» gezählt. Der Ausdruck entstammt dem englischen Sprichwort «to do something for love», was soviel bedeutet wie «etwas umsonst zu tun». (sih)

Ein Turnier für Tennis-Nostalgiker! Nadal ringt Raonic nieder und steht im Halbfinal

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Neben den Williams-Schwestern, Federer und Wawrinka steht auch Rafael Nadal unter in den Halbfinals der Australian Open 2017. Fünf Ü30-Vertreter – Nostalgie pur!

Rafael Nadal (ATP 9) ist im Fieber. Zurück nach Jahren, in denen er sich zuerst mit Knie-, dann mit Handgelenk-Verletzungen herumgeschlagen hat. Mit seinem 6:4, 7:6, 6:4-Sieg über Weltnummer 3 Milos Raonic (Ka), der im zweiten Satz fünf Satzbälle nicht verwerten kann, hat der 30-jährige Mallorquiner seine Ambitionen endgültig unterstrichen: Er will den 15. Grand-Slam-Titel endlich holen. Und damit zu Rekordhalter Roger Federer aufschliessen.

Natürlich, wir sind noch einen – für die Spieler unendlich grossen – Schritt davon entfernt. Nadal bekommt es jetzt mit Grigor Dimitrov zu tun – Federer (35) mit Stan Wawrinka (31).

Erst müssen die Halbfinals gespielt sein, dann erst stehen die Finalisten der diesjährigen Australian Open fest. Aber die möglichen Final-Szenarien sind zu spannend, als dass man damit zurückhalten könnte. 

Käme es zu einem Final Federer – Nadal, wäre das gemäss dem früheren US-Tennisstar Andy Roddick «der wichtigste Match in der Geschichte der Australian Open, oder sogar der ganzen Grand-Slam-Geschichte!»

Er spricht damit die Anzahl Major-Titel der beiden Rekord-Männer an: Rekordhalter Roger will den 18., French-Open-König Nadal den 15. Pokal. «Gewinnt Rafa hier und geht mit diesen Gefühlen nach Paris, könnte er bald bei 17 Titeln sein», so Roddick. Das Super-Duell der Legenden – das der Spanier mit 17:9-Siegen im Direktvergleich anführt – wäre perfekt. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den obersten Eintrag in den Geschichtsbüchern lanciert.

Ganz ähnlich sieht es bei diesem «Legenden-Turnier» für Tennis-Nostalgiker bei den Frauen aus. Käme es in Melbourne wieder zum Familien-Duell der Williams-Schwestern Venus (36) und Serena (35) – es wäre die Wiederauferstehung des berühmten «Sister-Act».

27 mal haben die beiden schon gegeneinander gespielt, 16 Mal mit dem besseren Ende für die knapp jüngere Serena. 14 mal an Grand Slams, davon achtmal im Final (6:2 für Serena).

Die dominanteste gemeinsame Ära der beiden waren die Jahre 2002 und 2003 – beinahe gelangweilt argwöhnten die Fans, ob die echte Rivalität gar durch Familien-interne Absprachen verfälscht wurde. Das hat sich bis heute definitiv wieder gelegt.

Denn während Serena weiter Grand-Slam-Titel sammelte – mit dem 23. würde sie sich hier als alleinige Rekordhalterin vor Steffi Graf verewigen – war die an einer Autoimmunschwäche leidende Venus nicht mehr zu den ganz grossen Taten fähig.

Heute, mit 36 ist sie es wieder. Das «Revival» eines Sister-Acts wäre deshalb umso schöner.

Erste Arbeitsplätze bereits im Tennis-Fieber: Schicken Sie uns Ihre Fan-Bilder!

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Beweisen Sie uns, dass Sie sich das Schweizer Tennis-Spiel des Jahres an den Australian Open nicht entgehen lassen.

Am Donnerstag um 9.30 Uhr gilt es für Roger und Stan ernst. Haben Sie einen grosszügigen Chef, der Sie das Spiel des Jahres bei der Arbeit schauen lässt?

Dann lassen Sie es uns wissen und schicken Sie uns Bilder an 8989@ringier.ch oder per Whatsapp an Nummer 8989. Die besten Schnappschüsse vom Arbeitsplatz werden auf blickamabend.ch veröffentlicht.

«Im Versteckten schauen bringt nichts»

BLICK hat nachgefragt bei Valentin Vogt (56), Präsident Schweizer Arbeitgeberverband.

BLICK: Das Schweizer Duell in Melbourne elektrisiert die Tennis-Fans. Wie sollen die Arbeitgeber damit umgehen?
Valentin Vogt: Von unserer Seite gibt es keine Anweisung, jeder Betrieb soll das selber regeln. Klar, das Interesse ist gross, aber man kann es nicht mit einer Fussball-WM oder -EM vergleichen. Immerhin gibt es pro Jahr vier Grand-Slam-Turniere.

Aber es könnte das letzte grosse Duell zwischen Federer und Wawrinka sein!
Auch ich freue mich darauf, keine Frage. Ich werde es nebenbei verfolgen, die Schlussphase dann sicher genau anschauen. Vielleicht fällt diese ja genau in die Mittagspause, was absolut ideal wäre.

Was, wenn jemand die ganze Partie sehen möchte?
Dann soll er dies dem Chef offen sagen, damit man eine Lösung findet. Offenheit ist wichtig, im Versteckten einen Live-Stream zu schauen bringt niemandem etwas. Wichtig ist, dass niemand gestört wird.

Allerdings kann dies nicht jeder machen ...
Klar, es gibt auch Grenzen. Wenn man zum Beispiel Lokomotivführer ist oder an einem Schalter arbeitet, geht das nicht.

Auf wen tippen Sie?
Ich tippe auf Wawrinka! Stan ist voll im Saft, er spielt sehr kraftvoll. Federer dagegen ist möglicherweise etwas ausgepowert.

Trotz Schweizer Finalgarantie: Bundesräte lassen Stan & Roger hängen

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BERN - Heute duellieren sich Federer und Wawrinka um einen Platz im Final des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres. Der Sieger spielt am Sonntag ohne bundesrätlichen Support um den Pokal.

Das ganze Land richtet heute Morgen seine Augen nach Melbourne. Da die Schweizer Tennis-Stars Stan Wawrinka und Roger Federer im Halbfinale der Australian Open aufeinander treffen, wird einer der beiden helvetischen Ausnahmekönner am Sonntag den Final bestreiten.

Gut möglich, dass es dabei zu einer nicht mehr erwarteten Neuauflage eines der grössten Duellen der Sportgeschichte kommt: Dann nämlich, wenn Federer auf seinen Erzrivalen Rafael Nadal trifft.

Duell war Thema an Bundesratssitzung

So oder so: Auf einer derart grossen Bühne steht selten ein Schweizer Spieler. Gerne lassen sich auch Bundesräte solche Events nicht entgehen, um sich im Ruhm der Stars zu sonnen. Doch trotz Schweizer Beteiligungsgarantie ist nicht vorgesehen, dass ein Mitglied der Landesregierung nach Australien fliegt, sagt Bundesratssprecher André Simonazzi.

Immerhin: Das grosse Schweizer Duell sei «am Rande» der Bundesratssitzung ein Thema gewesen – und «verschiedene» Bundesräte würden sich den Final anschauen und mitfiebern.

Dabei ist gerade Sportminister Guy Parmelin ein leidenschaftlicher Fan. Das stellte er beim Olympia-Sieg von Radstar Fabian Cancellara in Rio eindrücklich unter Beweis (siehe Video). 

Sollte Stan oder Roger die Australian Open gewinnen, müssen sie sich wohl mit einem Gratulations-Tweet des Departements begnügen.

Jetzt! Schweizer Halbfinal-Kracher: Beide noch makellos!

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MELBOURNE - Zurücklehnen und geniessen, rät Federer-Coach Severin Lüthi im BLICK-Interview. Wer weiss, ob und wann die Schweiz sowas wieder erlebt? Verfolgen Sie die Halbfinal-Partie der Australian Open ab 9.30 Uhr live.

BLICK: Severin Lüthi, wer ist für Sie heute der Favorit?
Severin Lüthi:
Wenn ich es wüsste, würde ich es aus Respekt zu beiden nicht sagen. Aber ich weiss es wirklich nicht. Ich lag schon oft falsch, Prophe­zeiungen sind schwierig, jeder Match ist anders. Sicher ist: Es wird eine enge Partie. Es gibt Argumente für beide – und wenn du involviert bist, ist es noch einmal schwieriger, die Lage einzuschätzen.

Drücken Sie als Freund jemandem die Daumen?
In erster Linie freue ich mich für beide. Einer von ihnen kommt in den Final, allein das ist genial! Aber ich mache jetzt mit Stan nicht mehr so viel wie früher – er hat jetzt ein eigenes, sehr gutes Team. Ich bin von Roger angestellt – deshalb ist meine Position klar, ich bin für ihn. Nach seiner Verletzungsgeschichte umso mehr. Er hat es uns in der Vorbereitungszeit extrem einfach gemacht – wie motiviert und professionell er trainiert hat! Es war ein schwieriger Weg. Umso mehr würde es ihm jeder gönnen. Das ist nichts gegen Stan. Aber bei allem, was Roger dem Tennis schon gegeben hat, ist es einfach die Realität.

Hat er Sie mit seinem Super-Comeback überrascht?
Roger hat mich schon so oft überrascht, dass ich mich mittlerweile daran gewöhnt habe. Ich erwarte die Überraschungen aber keineswegs. Weil ich allerdings weiss, zu welchen Wahnsinnsleistungen er fähig ist, rechne ich mit ihnen. Dieses Turnier ist für ihn jetzt schon ein Riesen-Erfolg. Wie auch für Stan. Es ist einmal mehr unglaublich, was die beiden für das Schweizer Tennis leisten! Ich hoffe, die Leute können das richtig einschätzen.

Wie sollen sie es einschätzen?
Ich wiederhole mich, aber früher war es nur schon eine Riesen-Geschichte, als Marc Rosset einmal in Paris im Halbfinal stand. Aber man gewöhnt sich eben an alles, auch an die Erfolge im Schweizer Tennis. Wir sollten wirklich den Moment geniessen. Denn du weisst nicht, wann und ob wir das in der Schweiz je wieder erleben werden. Wenn, dann wird das wohl erst ist 250 000 Jahren passieren.

Hat sich die Einstellung zu Roger nach seiner Verletzung nicht etwas verändert?
Hoffentlich, es wäre schade, wenn nicht. Als ich letzten Herbst ohne Roger in Basel, Paris-Bercy und kurz in London war, richteten andere Spieler und Coaches Grüsse aus, vermissten ihn. Und ­Rogers Pause hat auch den Fans vor Augen geführt, dass seine Karriere endlich ist.

War er deshalb so nervös bei seinem ersten Comeback-Match?
Bei Roger war das ganz anders als bei anderen Spielern. Der Hype im Vorfeld war enorm! Dann wollte er es besonders gut machen. Das ist ihm ja gelungen.

Geht sich Team Federer und Team Wawrinka bis zum Match aus dem Weg?
Nein, so läuft es nicht bei uns. Die beiden können gut an- und abschalten zwischen Freundschaft und Rivalität.

Serena stoppt Lucic-Baroni-Märchen: Beide Williams-Schwestern stehen im Final!

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MELBOURNE - Nach Venus Williams (36) spielt sich auch die «kleine» Schwester Serena (35) in den Final. Der Sister Act ist perfekt!

Das Retro-Tennis in Melbourne lebt! Weltnummer 17 Venus Williams kämpft wieder wie in alten Zeiten – steht 14 Jahre nach ihrem letzten Australian-Open-Final wieder im Endspiel! Im rein amerikanischen Halbfinal gegen Coco Vandeweghe (WTA 35) und ringt sie zehn Jahre jüngere Doppelpartnerin von Martina Hingis nach verlorenem Startsatz nieder: 6:7, 6:2, 6:3!

Nach knapp zweieinhalb Stunden jubelt Venus verdient. Dreht ihre Pirouetten, quietscht vor Freude: «Das bedeutet mir so viel! Besonders, weil meine Gegnerin extrem gut spielte», sagt die glückliche Siegerin. Nachdem sie jahrelang wegen einer schwerwiegenden Autoimmun-Krankheit im Schatten ihrer Power-Schwester Serena gestanden hat, ist sie wieder da! Auferstanden mit 36 (einhalb) Jahren – und kein bisschen müde. «Jeder hat seine Momente in der Sonne», sagt Venus, «ich wünschte es ginge so weiter.» 

Das glaubt ihr jeder gerne. Auch wenn nun im Final ihre ein Jahr jüngere «kleine» Schwester Serena wartet, die den lange erwarteten «Sister Act» mit einem lockeren 6:2, 6:1 perfekt macht. Die ebenfalls wiederauferstandene Mirjana Lucic-Baroni hatte der gnadenlosen Weltnummer 2 nichts entgegenzuhalten. Auch wenn ein Wunder der 34-jährigen Kroatin, die ihre Heimat wegen ihres gewalttätigen Vaters hat verlassen müssen und dann über Jahre in ein tiefes Loch gefallen war, ein Märchen gewesen wäre.

Nun, für Lucic-Baroni war schon der Halbfinal-Vorstoss eine wunderschöne Geschichte. Das zeigt auch ihre Geste, die sie nach der Niederlage macht: ein Handy-Foto der Fans in den Rängen. Und Williams gegen Williams ist ebenfalls eine historische Angelegenheit. Das Duell, das die Tennis-Welt schon 27-mal gesehen hat, fand zum letzten Mal in einem Grand-Slam-Final vor acht Jahren (Wimbledon 2009) statt.

«Serena Tennis spielen zu sehen, ist eine unglaubliche Erfahrung. Mehr als alles andere wünsche ich mit, dass sie mir am Samstag gegenüber steht!», hatte Venus gesagt. Serena: «Der grösste Traum für uns ist wahr geworden. Ich bin so unendlich stolz auf meine Schwester! Niemand hat mich so oft geschlagen, wie sie.»

Genauer gesagt, elf mal – Serena gewann 16 Mal. Der Retro-Frauenfinal in Melbourne ist perfekt.

Kubi knallhart zum Xhaka-Zoff: Granit ist das Opfer seines Trainers

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BLICK-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz analysiert den aktuellen Wirbel um Arsenal-Söldner Granit Xhaka.

Das Granit-Xhaka-Bashing, das nun stattfindet, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Zumal nicht nach dem Platzverweis vom letzten Sonntag, der unberechtigt war. Dieses Foul verdiente eine gelbe Karte. Mehr nicht. Xhaka ist Opfer der Medien, von Ex-Spielern und sogar seines Trainers.

Wenn Arsène Wenger nun achselzuckend sagt, der Spieler sei halt so und spiele halt so, dann erweist er Granit einen Bärendienst. Denn die Gegenspieler nützen das gnadenlos aus. Provozieren Xhaka. Geben ihm die Chance eines harten Fouls. Wissend, dass es bei ihm weniger für Rot braucht als bei anderen. Da schneidet sich Wenger mit seinen Aussagen ins eigene Fleisch. Anstatt mit der Presse sollte er besser mit dem Spieler reden – intern.

Aber natürlich kann man Xhaka nicht von Schuld freisprechen! Neun Platzverweise in drei Jahren sind viel zu viel. Auch für einen Aggressivleader. Und dann begeht er die überharten Fouls oft im Mittelfeld, im Niemandsland. Es sind keine taktischen Fouls, die der Mannschaft etwas bringen. Die Fouls sind stupid. Da geht Granit die Routine ab.

Wenn er gedacht hat, dass er sich in England nun mehr leisten könne als in der Bundesliga, weil auf der Insel weniger streng gepfiffen werde, dann irrt er. Mittlerweile ist der englische Fussball so kontinental, dass auch gleich gepfiffen wird wie bei uns.

Man spürt: Granit steht brutal unter Druck! Und dieser Druck entlädt sich in diesen Fouls. Oder auch in der Flughafen-Szene in London. Doch diese Reaktionen sind falsch. Vielmehr sollte Granit mehr Demut und Souveränität zeigen. Das wäre die richtige Antwort auf diesen Druck, den ich aus meiner Istanbuler Zeit übrigens auch sehr gut kenne.

Zweitens sollte er vielleicht mal Valon Behrami anrufen. Der hatte das Problem eines schlechten Rufs wegen harten Fouls auch. Zu Beginn seiner Italien-Zeit und in der Nati. Doch er ist diesen Ruf losgeworden. Er hat bestimmt den einen oder anderen Tipp für Granit an Lager.

Aber unter dem Strich muss ich doch festhalten: Verglichen mit den Bösewichten meiner Zeit ist Xhaka ein Lämmchen, ein Engel. Die hiessen Paul Ince – und vor allem Roy Keane. Und die flogen für lebensbedrohende Fouls oft nicht mal vom Platz.


Stadt Wil blockiert Stadionpläne: Ziehen sich die türkischen Investoren zurück?

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Die grossen Pläne in Wil erhalten einen weiteren Dämpfer. Ein Spieler spricht gar schon vom Ausstieg der Klub-Besitzer aus der Türkei.

Die Situation beim FC Wil wird immer unübersichtlicher. Das Trainingslager in der Türkei wurde ohne offiziellen Grund abgesagt. Und nach unzähligen Personalwechseln (Trainer, Staff, Sportchef), einer neuen sportlichen Strategie mit weniger Stars und mehr jungen Akteuren ist jetzt völlig offen, wie es beim geplanten Stadion-Ausbau weiter geht.

Gemäss «St. Galler Tagblatt» wird die Stimmbevölkerung frühestens Ende 2017 statt wie vom Klub erhofft diesen Frühling an der Urne über den super-league-tauglichen Ausbau entscheiden. Dabei ist das Projekt längst aufgegleist, wie FC-Wil-Verwaltungsrat Abdullah Cila schon vor einem Jahr zu BLICK sagte: «Wir wollen es vergrössern. Die Pläne sind fertig. Die Liga kennt die Pläne bereits. Jetzt bleibt nur noch die Politik.»

Aber die Stadt Wil blockiert den zähen Prozess. Vor einem Urnengang muss der Klub ein neues Verkehrskonzept vorlegen. FC-Wil-Verwaltungsrat Maurice Weber sagt: «Die Erarbeitung würde über 50'000 Franken kosten.» Bereits jetzt würden sich die Kosten für diverse Nachweise und Auflagen auf über 100'000 Franken belaufen.

Diese Geldbeträge sind für die türkischen Investoren um Bau-Milliardär Mehmet Nazif Günal eigentlich ein Pappenstiel. Weil man aber weder sportlich noch bei der Infrastruktur im gewünschten Tempo vorwärts kommt, verdichten sich die Gerüchte um einen Rückzug der türkischen Investoren.

Bereits jetzt scheint man mit den forcierten Abgängen der teuren Stars wie Egemen Korkmaz und der Nicht-Neubesetzung des Sportchef-Postens einen Sparkurs einzuschlagen.

Selbst Wil-Innenverteidiger Paul Papp, der den Klub verlassen kann und will, sagt gegenüber der rumänischen Plattform «Digisport»: «Ich denke, dass der Eigentümer des Klubs nächstes Jahr gehen wird.»

Abdullah Cila, der den Klub trotz fehlenden Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen weiterhin zeitweise vom Ausland aus leitet, war für BLICK nicht erreichbar.

Trotz Rot-Grätsche und Flughafen-Eklat: Arsenal-Trainer Wenger lobt Granit Xhaka

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Arsenal-Trainer Wenger im Gespräch mit Xhaka.

Arsenal-Coach Arsène Wenger hat sich Granit Xhaka zur Brust genommen. Für Xhakas Charakter gibts Lob, dafür schlechte Noten für seine Grätsch-Technik.

Es war eine schwarze Woche für Granit Xhaka. Erst der Platzverweis gegen Burnley am Sonntag, dem zweiten der Saison. Nur 24 Stunden sein Ausraster am Flughafen Londons, als er eine Flughafenangestellte beleidigt haben soll und anschliessend mit der alarmierten Polizei auf den Posten ging.

Auch bei seinem Coach Arsène Wenger muss der Schweizer Nati-Spieler antraben. Der Arsenal-Coach hat sich seinen 40-Millionen-Mann zur Brust genommen und mit ihm über die Vorfälle gesprochen. Jetzt spricht der Franzose öffentlich über die schwarze Woche des Schweizers.

Wenger lobt den Menschen Xhaka, kritisiert aber den Grätscher Xhaka.

Wie auch in der Polizeieinvernahme dementierte der Schweizer gegenüber seinem Coach, dass er die Angestellte von British Airways mit Worten beleidigt habe. Für Wenger scheinbar wenig erstaunlich, der Franzose sagt: «Seit seinem ersten Tag bei uns hat er eine fantastische Einstellung gezeigt. Seine Konzentration, seine Hingabe, er ist absolut wundervoll. Und wir haben nie nur etwas Negatives über ihn gehört.»

«Er ist kein grossartiger Grätscher»

Kritischer ins Gericht geht die Trainer-Legende, wenn es um Xhakas Disziplin auf dem Platz geht. Vor allem punkto seiner Grätsch-Technik. «Er ist von Natur aus kein grossartiger Grätscher. Vor allem die Art, wie er grätscht, ist nicht überzeugend. Er beherrscht die Technik nicht.»

Richtig zu grätschen sei etwas, dass man in jungen Jahren lerne und welches schwierig sei, erst später in der Karriere zu perfektionieren.

Wengers deutlicher Rat deshalb an den Schweizer: «Ich würde ihn ermutigen, nicht zu grätschen.»

Blick über die Bande: Die Schiedsrichter haben kapiert, um was es geht!

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Vor Weihnachten machte eine Strafenflut die Liga wahnsinnig. Doch inzwischen hat sich die Lage beruhigt. Die neue Linie ist ein Schritt nach vorne, findet BLICK-Eishockey-Chef Stephan Roth.

In der Nati-Pause im Dezember hatten die Sportchefs auf Initiative von Edgar Salis (ZSC) und Jan Alston (Lausanne) Schiedsrichter-Chef Brent Reiber einen neuen Kurs verordnet.

Vor allem Stockfouls sollten endlich, wie im Reglement vorgesehen und schon im Sommer von den Klubs gefordert, konsequent geahndet werden, damit unser Eishockey international wettbewerbsfähig sein kann. Dann an der WM oder in der Champions Hockey League hatten sich die Schweizer Teams zu oft mit Strafen um ihre Chancen gebracht.

Die Folge der neuen Regel-Auslegung: In den Spielen vor Weihnachten brach das grosse Chaos aus. Die Schiedsrichter (über-)reagierten, pfiffen auch Aktionen ab, die zu einer Sportart, in der man um den Puck kämpfen soll, dazu gehören.

Nicht nur die Schiedsrichter, sondern auch Spieler, Trainer und Fans waren verunsichert. Die Reaktionen fielen heftig aus. «So kann man auch das Spiel zerstören», sagte HCD-Verteidiger Noah Schneeberger. «Das ist ein Zirkus!», wetterte Biel-Stürmer Gaëtan Haas. «Das ist ein Wahnsinn, kein Eishockey», regte sich der inzwischen gefeuerte Lugano-Coach Doug Shedden auf. «Wenn es so weitergeht, haben wir in einigen Wochen zwölf leere Stadien in der NLA», befand Servette-Trainer Chris McSorley.

Doch die Festtage wurden genutzt. Es wurde mit Videos gearbeitet. Inzwischen haben die Schiedsrichter begriffen, um was es geht. Das heisst nicht, dass jeder Entscheid richtig ist. Aber die Grundrichtung stimmt. Und darum geht es.

Auch bei den Spielern hat ein Lernprozess begonnen. Mancher überlegt es sich nun, ob er, wie gewohnt, den Stock zur Hilfe nehmen soll, wenn er in eine schlechte Verteidigungsposition oder etwas in Rückstand geraten ist. Es gibt sie zwar immer noch, die unnötigen Stockfouls. Doch sie werden weniger. Das bringt unser Eishockey weiter.

Kein Vertrag für Scholl beim FCL: Babbel kritisiert Bayern!

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Lucas Scholl (20), Sohn von Bayern-Legende Mehmet, konnte sich im Luzern-Trainingslager nicht aufdrängen. Trainer Markus Babbel ortet das Problem bei den Bayern!

Luzern-Trainer Markus Babbel kannte den Sohn seines ehemaligen Kollegen Mehmet Scholl schon als Knirps. «Lucas hat Baujahr 1996, da spielte ich noch mit Mehmet bei Bayern», so Babbel. Bayern-Legende Mehmet Scholl (46) ist seit 2008 Fussball-Experte der ARD.

Im Sommer 2000 zieht Babbel zu Liverpool – da ist Lucas Vier. Mittlerweile ist der Knirps von damals 20 und durfte neun Tage im FCL-Trainingslager vorspielen. Hat Mehmets Sohn überzeugt? Babbel hat Mühe mit der Fragestellung. «Für ihn ist das eine Katastrophe. Er wird immer an seinem Vater gemessen. Das ist eine wahnsinnig grosse Bürde. Für uns ist er der Lucas und nicht der Sohn von Mehmet!» Und hat Lucas überzeugt?  «Ein grosses Talent und technisch top ausgebildet. Aber er hat auch Defizite!»

Körperlich ist Scholl noch nicht so weit – zu wenig robust. Babbel: «Bei den Bayern-Junioren werden die Jungs nicht auf die Zukunft vorbereitet. Da gehts nur darum, schafft er es bei Bayern oder nicht.» Zuletzt hätten es wenige geschafft, sagt Babbel. «Eigentlich keiner! Mir kommt zumindest kein junger Bundesliga-Spieler in den Sinn, der bei Bayern ausgebildet wurde. Auch nicht in der 2. Bundesliga. Da muss man sich auch beim FC Bayern kritisch hinterfragen!»

Und warum setzen Bayern-Trainer nicht auf den eigenen Nachwuchs? «Warum sollten sie auch?», fragt Babbel zurück, «sie haben zwanzig Voll-Raketen im Kader, die sich einen brutalen Konkurrenzkampf liefern. Wie soll man da noch Junge einbauen? Der letzte Bayern-Trainer, der dies getan hat, war Louis Van Gaal.» Der Holländer war von 2009 bis 2011 in München.

Für Scholl, der sich bei der U23 von Bayern mit Trainer Heiko Vogel (Ex-FCB) überwarf, reicht es beim FCL nicht für einen Profivertrag. Doch FCL-Sportchef Remo Gaugler sagt: «Wenn sich Lucas weiterentwickeln will, kann er hier bleiben.» Doch Scholl wollte beim FCL keinen Nachwuchs-Vertrag unterschreiben und kehrt zurück nach Deutschland.

Als Ersatz für Basic: GC holt Schweden-Star

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GC macht doch noch Nägel mit Köpfen. Nach Captain Kim Källström kommt ein weiterer schwedischer Internationaler!

Das GC-Problem ist bekannt: Die Verteidigung. 32 (!) Gegentore in 18 Spielen. Und nach dem Kreuzbandriss von Marko Basic, den man zuerst ohne Operation ausleihen wollte, ist das Problem beim Tabellenfünften noch verschärft. Der Abwehrchef fällt bis mindestens Ende Saison aus.

Blick.ch erfuhr: Jetzt handeln die Zürcher: Der 3-fache schwedische Internationale Emil Evert Bergström (23) unterzeichnet bis Juni 2018.

Der 1,87 m grosse Innenverteidiger wird von Rubin Kazan ausgeliehen, hat dort Vertrag bis 2019.

Fribourg-Boss droht Trainer Huras: Kommt Bykow als Retter?

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Gottéron-Präsident Michel Volet liebäugelt mit Fribourg-Legende und VR-Kollege Slawa Bykow als Feuerwehrmann an der Bande.

Bei Fribourg geht in dieser Saison alles schief, was schieflaufen kann. 34 Spieler wurden eingesetzt, schon alle acht Ausländer-Lizenzen verbraucht, die Goalies sind kein Rückhalt, und auch den Trainer hat man schon einmal gewechselt.  

Der Trainerwechsel von Gerd Zenhäusern, der seinen Stuhl sofort räumen musste, als klar war, dass er nächste Saison Nachwuchschef wird, zu Larry Huras verfehlte seine Wirkung.

Von den letzten sechs Spielen verlor Fribourg deren fünf. Platz 11 – die Playoff-Träume sind längst geplatzt. Dass Huras nicht über diese Saison hinaus bleiben darf, scheint klar. Gut möglich ist, dass er gar vorher gehen muss. Sportchef Christian Dubé sagt: «Der Trainer ist momentan sicher nicht das Thema, aber an der Mannschaft kann ich nichts mehr ändern. Er versucht alles, um das Team aus dem Loch zu holen. Doch wir machen immer die gleichen Fehler.»  

Bedrohlich klingen die Worte von VR-Präsident Michel Volet: «Wir haben bisher alles versucht. Wir waren in der Kabine böse oder haben es mit Streicheleinheiten probiert. Wenn es so weitergeht, müssen wir in der Nati-Pause über die Bücher. Dann ist auch der Job von Huras in Frage gestellt.»

Würde dann VR-Kollege Slawa Bykow übernehmen? «Ich tausche mich viel mit Slawa aus, aber über dieses Thema haben wir noch nicht gesprochen», sagt Volet. «Ich könnte mir das aber gut vorstellen, auch wenn Slawa nächste Saison nicht bei uns Trainer werden möchte.»

Keine Sorgen um seinen Job macht sich Dubé. «Ich habe noch einen Zweijahresvertrag und arbeite sieben Tage pro Woche an der Mannschaft. Mit meinen finanziellen Möglichkeiten liegt einfach nicht mehr drin. Das Team sollte aber eigentlich fähig sein, in der oberen Hälfte mitzuspielen.» Die Realität sieht anders aus: «Jetzt geht es nur noch darum, unseren Platz in der NLA zu sichern», hat Dubé erkannt.

Nach vier Jahren in Nordamerika: Goalie Berra will nach Hause zurückkehren

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Nicht ein einziges Spiel konnte Reto Berra für Florida in der NHL bestreiten. Jetzt schaut sich der Goalie im Hinblick auf die nächste Saison in der Schweiz um, klopfte beim EHC Kloten an.

Statt im sonnigen Florida spielt Reto Berra seit Saisonstart im kalten Norden für das AHL-Team Springfield. Kürzlich wurde der 30-Jährige zwar wieder in die NHL berufen, aber nur, damit die Nummer 2 James Reimer Vaterschaftsurlaub nehmen konnte. Berra sass bloss auf der Bank – und ist mittlerweile wieder zurück im harten AHL-Alltag.

Ende Saison läuft sein mit 1,45 Millionen Dollar dotierte Vertrag aus. Die Perspektiven auf einen NHL-Platz sind nicht rosig. Berra, dessen Familie in Bülach lebt, klopfte deshalb beim EHC Kloten an. «Er ist nicht glücklich in Nordamerika, möchte gerne bei uns spielen», bestätigt Boss Hans-Ueli Lehmann. Das Problem: «Wir können ihn nicht zahlen. Er passt nicht in unsere Strategie.»

Interesse an Berra haben Ambri und Fribourg angemeldet. Die Tessiner suchen nach Sandro Zurkirchens Wechsel zu Lausanne Ersatz. Die Saanestädter ihrerseits sind mit ihrer Nummer 1 Benjamin Conz unzufrieden. Mit einer Fangquote von 89,23 Prozent ist der Jurassier der statistisch schwächste Torhüter der NLA. Fribourg überlegte sich sogar, Conz mit Lugano-Goalie Daniel Manzato zu tauschen.

Berra-Agent Andy Rufener lässt sich nicht in die Karten blicken, sagt: «Noch ist alles offen, aber natürlich macht es so, wie es derzeit läuft, in Nordamerika keinen Sinn mehr.»


Ben-Hatira muss bei Darmstadt gehen: Salafisten-Skandal in der Bundesliga

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Änis Ben-Hatira (28) muss sich einen neuen Verein suchen. Zum Verhängnis wird ihm ein soziales Engagement.

Den Stein endgültig ins Rollen bringen die eigenen Fans vergangenen Samstag: Anhänger von Bundesligaklub Darmstadt 98 lassen beim Heimspiel gegen Gladbach auf der Tribüne Flugblätter zirkulieren. Darauf fordern sie den Klub auf, die Zusammenarbeit mit Änis Ben-Hatira zu beenden. Der Grund für diese heftige Forderung: Ben-Hatiras Engagement für die Hilfsorganisation «Ansaar International e.V.», die der Salafisten-Szene nahestehen soll.

Proteste von allen Seiten

Nach dem Fan-Protest äussern sich auch Politiker zum brisanten Thema. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) attackiert Ben-Hatira in einer Rede: «Wir dürfen nicht akzeptieren, dass sich herausragende Persönlichkeiten für Extremisten zur Verfügung stellen.»

Weil dies alles auch den Sponsoren nicht gefallen kann, verkündet Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch nun, dass eine Zusammenarbeit «nach Analyse der Gesamtsituation» keinen Sinn mehr mache, Ben-Hatiras privates humanitäres Hilfsengagement falsch sei. Der Vertrag zwischen Spieler und Klub wurde «einvernehmlich» aufgelöst.

«Gott sei Dank, ich kann das»

Und was sagt Änis Ben-Hatira? Wie heute üblich äussert sich der gebürtige Berliner auf Facebook: «Es gibt wenige Menschen, die eine grosse Verantwortung tragen, dennoch täglich in den Spiegel sehen können und sich mit stolz selbst erkennen. (HAMDOULILLAH) Gott sei Dank, ich kann das.»

Fürs erste muss sich der technische versierte Offensiv-Spieler einen neuen Verein suchen. Einem künftigen Verein dürfte klar sein: Wer Ben-Hatira holt, setzt sich gleich der Debatte über religiösen Extremismus aus. (klu)

Das meint BLICK: Böses Foul der Behörden am FC Wil

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Das Gebaren der türkischen Klubführung hin oder her: Der FC Wil hat die überfällige Volksabstimmung zum Stadionausbau verdient. Die Hinhaltetaktik der Stadt Wil ist unfair.

Die Pläne waren gross, als ein Investor aus der Türkei 2015 den FC Wil übernahm. Die Rede war von der Europa League. Jetzt scheitert Wil zum zweiten Mal aber nur schon am Super-League-Aufstieg, entlässt dafür regelmässig seine Trainer.

Spielt aber eigentlich keine Rolle: Die Wiler scheitern auch am nötigen Stadionausbau für die Super League. Die Pläne liegen längst vor. Kein Wunder: Klubbesitzer Mehmet Nazif Günal besitzt ein milliardenschweres Bau-Imperium.

Aber die Stadt Wil blockiert das Projekt. Die Politik verlangt vom Klub für den Ausbau des städtischen Stadions immer neue Auflagen und Nachweise. Zuletzt ein komplett neues Verkehrskonzept.

Nun ist auch klar, dass die Stimmbevölkerung frühestens Ende 2017 an der Urne Ja oder Nein zum Ausbau sagen kann. Dabei geht es nicht mal um öffentliche Gelder: Die Türken würden alles selber bezahlen. Will die Stadt Wil nicht mal theoretisch Super-League-Fussball ermöglichen?

Diese Verzögerungstaktik ist ein böses Foul am FC Wil! Es verdient eine Gelbe Karte, dass der Klub nicht endlich den grundsätzlichen Urnen-Entscheid bekommen darf. Kein Wunder, kommen nun Gerüchte um einen Ausstieg der Türken auf.

Dass die Bevölkerung geschlossen hinter dem Ausbau steht, ist sowieso nicht zu erwarten. Der türkische FC Wil hat mit der schwer durchschaubaren Personal- und Kommunikationspolitik viel Kredit verspielt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Trainer-Legende Rolf Fringer wird heute 60: Titel, Tränen und Tiefschläge

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Rolf Fringer über Schicksalsschläge, Fussballverrückte und einen griechischen Pfarrer

Meine Erfolge
Ich war ein junger Trainer, der die Welt erobern wollte. Ich sagte immer: «Wer ist Barcelona? Jetzt kommen wir!» Ich war frech und voller Überzeugung. Wenn man dies als Trainer nicht in sich hat, kann man die anderen auch nicht damit anstecken. Als wir 1993 mit Aarau Meister wurden, hatten wir eine gute Mannschaft, ohne dass man es zuvor gewusst hatte. Dazu hatten wir wichtige Spieler geholt, wie einen Roberto Di Matteo aus Schaffhausen, der danach eine Riesen-Karriere hinlegte.

Bei GC wurde ich 1998 erneut Meister. Und das mit 16 Punkten Vorsprung. Im zweiten Jahr lief es dann unglücklich, als ich als Zweitplatzierter entlassen wurde. Natürlich hatte meine private schwierige Situation in meiner Ehe damals einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung meiner Trainerkarriere.

Emotional gleich viel wert wie ein Titelgewinn war die Rettung des FCL in der Barrage 2009. Es war das letzte Spiel in der Allmend. Wir waren praktisch schon abgestiegen, hatten das Hinspiel 0:1 verloren. Und dann gewannen wir 5:0 gegen Lugano. Einen Klub, eine fussballverrückte Region im letzten Spiel in diesem Stadion, zu retten, ist unvergesslich. Mehr feiern als wir damals geht nicht.

Mein Misserfolg
Natürlich kommt jedem sofort die Niederlage gegen Aserbaidschan in den Sinn. Mein erstes Spiel als Nati-Coach, nachdem ich zuvor beim VfB Stuttgart war. Auf diese 0:1-Niederlage im Auftakt-Quali-Spiel für die WM 1998 wurde ich bestimmt schon 1000 Mal angesprochen. Diese Pleite war wirklich bitter, gleichzeitig hat sie mich auch berühmt gemacht. Heute kann ich sagen, dass diese Episode zu meinem Leben gehört, und ich würde sie auch nicht missen wollen. So was macht dich stärker, wenn du vor eine Nation stehen musst, während alle das Gefühl haben, dass du ein Löli bist, weil du gegen Aserbaidschan verloren hast.

Was ich damals falsch gemacht habe? Ich hatte vor dem Auftaktspiel ein paar wenige Trainings mit dem Team, kein Testspiel und so eigentlich gar keine Zeit, um etwas falsch zu machen. Nach diesem Spiel wusste ich aber auch, dass in diesem Team der Wurm drin ist. Aber die Niederlage war da schon Tatsache und als Trainer war ich dafür verantwortlich.

Meine Trauer
Es war im März 2011, als die Tochter meiner Partnerin Sabina tödlich verunglückte. Kurz darauf wurde ich bei Luzern und später dann auch beim FCZ entlassen, dafür hatte ich in dieser Phase aber viel Zeit, um mich um meine Partnerin zu kümmern und ihr beizustehen. Ich spürte, dass es Momente im Leben gibt, in denen das Schicksal einen abkommandiert, damit man sich um wichtigere Dinge kümmern kann.

In meiner Karriere ist einiges unglücklich mir gegenüber gelaufen, aber ich habe immer weitergekämpft, und dafür ging auch immer wieder eine Türe auf. Und ich wäre nicht überrascht, wenn auch jetzt wieder eine Türe für mich aufgehen würde. Ich wäre bereit, und ich freue mich sehr darauf, nochmals eine Aufgabe zu übernehmen, in der ich meine Erfahrung einbringen könnte. So unschön und unfair wie mit meinem Abgang als Sportchef des FC Luzern wird und kann meine Karriere nicht enden.

Meine Schocker
In Saloniki (Griechenland) wollte der Präsi einmal, dass vor dem Spiel ein Pfarrer in die Kabine kam, um die Spieler zu segnen. Das Irre daran war, dass die Löhne nicht gezahlt, geschummelt und beschissen wurde, aber der Pfarrer sollte dann dafür sorgen, dass die Spieler erfolgreich sind.

Oder in Limassol (Zypern) kam der Teammanager in der Pause zu mir und sagte, dass er wisse, dass zwei Spieler unseres Teams vom Gegner gekauft wurden. Und als wir kurz vor Schluss in Rückstand lagen, rannte bei einem Freistoss mein Innenverteidiger (einer der Verdächtigen) nach vorne, schubste alle weg und donnerte den Ball 10 Meter neben das Tor, damit wir ja verlieren. Da habe ich sofort gewusst, dass mein Teammanager recht hatte.

Giulia Tanno ist unsere einzige Frau bei den X Games: «Es ist lässig mit den Jungs»

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Giulia Tanno, die einzige Schweizerin an den X Games, ist trotz ihrer 18 Jahren schon ein alter Hase.

Aufs Wochenende hin steigt bei Giulia Tanno die Nervosität. Die Bündnerin ist erstmals bei den X Games in Aspen dabei – in der Nacht auf Sonntag im Big Air und am Sonntag im Slopestyle.

Den Moment, als die Einladung für den prestigeträchtigen Freestyle-Event in ihrer Mail-Inbox landete, vergisst Giulia so schnell nicht. «Man konnte es fast ein wenig erwarten, aber ich wollte nicht zu sehr damit rechnen.»

Obwohl erst 18-jährig, ist Tanno schon ein alter Hase. 2013 das Weltcup-Debüt, Anfang 2016 erstmals im Hindernisparcours auf dem Podest. Diese Saison folgte die Big-Air-Podestpremiere.

«In Aspen ich will einfach zeigen, was ich kann. Wenn mir ein guter Run gelingt, bin ich zufrieden. Beim Slopestyle hoffe ich eher auf ein bisschen mehr.»

So oder so – Giulia Tanno fühlt sich als einziges Girl mit ihren Jungs Fabian Bösch (19), Luca Schuler (19), Elias Ambühl (24), Kai Mahler (21) und Andri Ragettli (18) pudelwohl.«Sie sind mega lässig», sagt Giulia. «Wir sind ja schon ein Weilchen zusammen unterwegs und kennen uns gut.»

Traumatische Störung nach Kitz-Sturz: Gisin leidet wie ein Kriegsveteran

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Vor drei Jahren stürzte Marc Gisin in Kitzbühel schwer. Eine posttraumatische Belastungsstörung raubt ihm noch heute den Schlaf.

Vor zwei Wochen hat Marc Gisin die Flucht ergriffen. Weil er nicht tatenlos zusehen wollte, wie seine Rennfahrer-Kollegen auf seiner geliebten Lauberhorn-Strecke fahren, ist der lange Gisin (1,98 m) in eine Stadt gereist, wo die atemberaubenden Sprünge über den Hundschopf nicht am Stammtisch diskutiert werden. Er ist in Rom gelandet.

Rückblickend betrachtet war die Ewige Stadt für den Engelberger allerdings nicht wirklich eine Reise wert: «Ich habe mich auch dort nicht wohl gefühlt.» Im Dezember musste er die WM-Saison wegen gravierenden Erschöpfungs-Symptomen abbrechen. Damals tappten die Ärzte bezüglich der Ursache noch im Dunkeln.

In der Zwischenzeit hat der 28-Jährige aber die Diagnose. Marc leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Diese Krankheit tritt als eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis auf. Also nach einer aussergewöhnlichen Bedrohung oder nach einem Vorfall katastrophenartigen Ausmasses. «Die Störung tritt häufig bei Menschen auf, die ums Überleben gekämpft haben», weiss Gisin. Oft sind es Kriegsveteranen, die an den Symptomen leiden.

Das Unterbewusstsein kämpft noch

Gisins «Kriegsschauplatz» war vor zwei Jahren die Kitzbüheler Hausbergkante, wo er nach einem heftigen Abflug mit einem Schädel-Hirn-Trauma und einer Gehirnblutung im Spitalbett landete. «Nach diesem Sturz hatte ich bei meiner Rückkehr auf die Ski­piste zwar nie das Gefühl, dass ich mich nicht mehr richtig überwinden kann. Aber offenbar hat mein Unterbewusstsein den schweren Sturz halt eben doch nicht so schnell vergessen, wie ich geglaubt habe.»

Deshalb leidet Marc auch jetzt noch unter Schlafstörungen. Und es fehlt die Energie und die Lust, um das Kraft- und Konditionstraining wieder aufzunehmen. «Darum komme ich mir manchmal extrem nutzlos vor, weil meinem Körper ja rein äusserlich betrachtet nichts fehlt.»

Was ist in diesem Fall die richtige Behandlungsmethode? «Ich probiere derzeit verschiedene Therapien aus.» Welche Methoden das sind, will Marc für sich behalten. Und wie lange Gisin unter der posttraumatischen Belastungsstörung leiden wird, kann auch noch niemand voraussagen.

So braucht der Abfahrts-Riese jetzt vor allem etwas – Geduld! Erst recht, wenn seine Kumpels an der WM fahren.

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