Früher ging er mit dem Vater ins Espenmoos, war im St. Gallen-Nachwuchs ein grosses Versprechen. Doch jetzt spielt der Rheintaler Nicolas Lüchinger für Sion. Verfolgen Sie die Partie zwischen St. Gallen und Sitten ab 16 Uhr auf BLICK im Ticker.
«Mein Traum war es immer, in der AFG Arena zu spielen», sagte früher Nicolas Lüchinger. Jetzt heisst das St. Galler Stadion Kybunpark. Und Lüchinger steht heute erstmals auf dem Feld. Als Sion-Spieler!
Der Rechtsverteidiger aus Montlingen SG im Rheintal galt jahrelang als Vorzeigespieler des Espen-Nachwuchs: Jetzt spielt er gegen St. Gallen. Was ist passiert? Die letzten zwei Jahre seines FCSG-Vertrags verbrachte er als Leihspieler in Chiasso. «St. Gallen wollte mich dann eigentlich zurück, aber für mich war Sion als Super-League-Topteam die bessere Option», sagt Lüchinger.
Ausserdem wurde bei St. Gallen in der Zwischenzeit auf Lüchingers Position mit Silvan Hefti ein Eigengewächs Stammspieler. Ein solcher Aufstieg war dem Rheintaler verwehrt. Lüchinger war unter Jeff Saibene im Profi-Kader, kam aber an Ivan Martic und Mario Mutsch nicht vorbei. Lüchinger: «Ich brauchte Spielpraxis, es ergab sich die Möglichkeit in Chiasso. Es war auch eine Chance, eine neue Sprache und eine andere Mentalität kennenzulernen.»
Zum ersten Mal weg von zu Hause, beisst er sich in der Fremde durch und wird Publikumsliebling. «Ich kämpfe immer, auch wenn es mal nicht läuft. Wie Lichtsteiner!», sagt Lüchinger schmunzelnd.
Dann der Wechsel als Nobody ins Walliser Star-Ensemble. «Ich war zuversichtlich, dass ich mich in die Mannschaft kämpfen kann», sagt Lüchinger. Kämpfen, rackern, auf den Job konzentrieren. Das ist Lüchingers Ding. «Vielleicht hat es mit der Familie zu tun. Mein Vater geht jeden Tag um 5 Uhr zur Arbeit», sagt er. Der Papa führt im Rheintal einen Familienbetrieb in der Metallbranche. Auch Nicolas´ Cousin Gabriel kickt: Ennet der Grenze bei Ösi-Sensationsklub Altach.
Bei Sion startet Lüchinger unter dem neuen Trainer Peter Zeidler durch. Der St. Galler wird die Entdeckung der Saison. Jetzt die Rückkehr in die Heimat, wo Lüchinger früher mit dem Vater ins Espenmoos pilgerte. «Meine Eltern und meine Freunde werden alle in Sion-Trikots ins Stadion kommen», sagt er. Die Eltern fahren aus dem Rheintal an jedes Spiel von Nicolas. «Auch bei Chiasso war das schon so», sagt Lüchinger, dessen Mutter Wurzeln auf Guadeloupe hat.
Werden Nicolas und seine Eltern irgendwann doch wieder ein FCSG-Trikot tragen? «Eine Rückkehr zu St. Gallen ist kein Thema mehr. Das gehört nicht zu meinen Zielen», sagt er. Klar, dass er heute mit Sion nach den zwei knappen Pleiten gegen YB und Basel in seiner Heimat drei Punkte holen will.
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