Nicht nur im Stadion brennt es bei GC – Fenerbahce lichterloh. Vor Spielbeginn wird der GC-Arzt vor dem Stadion von türkischen Fans angegriffen.
Dr. Florian Grubhofer, Orthopäde an der Uni-Klinik Balgrist in Zürich und nebenbei Team-Arzt von GC, steht Stunden vor dem Anpfiff zum Europa-League-Spiel GC – Fenerbahce in seinem Audi RS 4 im Stau. Es sind noch etwa 300 Meter bis zum Stadion Letzigrund.
Der Wagen des Arztes ist keines aus der GC-Flotte, die mit dem Logo des Klubs beschriftet sind. Aber der Doc trägt GC-Kleider. Was offenbar Fenerbahce-Fans bemerken. Dr. Grubhofer zu Blick.ch: «Plötzlich zerbarsten Auto-Scheiben.» Das Glas auf der Fahrerseite und die Heckscheibe gehen zu Bruch. Dr. Grubhofer: «Und einer hockte sich auf die Motorhaube, das Auto begann zu schaukeln. Ich hatte eine Mords-Angst. Zum Glück kam wieder Bewegung in die Kolonne. Ich fuhr mit Vollgas weg.»
Der Attackierte bekommt mit, dass die Angreifer aus einem älteren, silbrigen Audi A4 gestiegen sind. Und er sieht die deutschen Kennzeichen «LA». Die zwei Buchstaben stehen, das weiss der Voralberger Doktor sofort, für die deutsche Stadt Landshut.
Schlimm erwischt es auch einen 18-jährigen Fan eine Stunde vor Spielbeginn: Er wird an der Hand von einem Knallkörper getroffen, muss mit einer schweren Verletzung ins Spital.
Und laut der Stadtpolizei Zürich ist auch ein Polizist Opfer eines Angriffes. In einer Medienmitteilung schreibt die Polizei: «Bei der Verkehrsregelung ums Stadion fiel einem Stadtpolizisten ein Autofahrer auf, der den Motor aufheulen liess. Als der Polizist vor dem Fahrzeug stand und es kontrollieren wollte, beschleunigte der Lenker und fuhr auf ihn los. Nur mit einem Sprung zur Seite konnte sich der Polizist in Sicherheit bringen. Der Lenker, ein 27-jähriger Türke, wird wegen Verkehrsregelverstössen und wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte angezeigt.»