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Klare Indizien bei Olympia in Rio: Profitieren Schwimmer von Pool-Strömungen?

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***BESTPIX*** Swimming - Olympics: Day 7

Eine Langzeit-Studie enthüllt, dass Schwimmer in höher-nummerierten Bahnen über 50 Meter einen Vorteil haben. Wurden auch die Olympia-Wettkämpe in Rio durch eine Strömung beeinflusst?

Es wird nicht ruhig um den Wassersport in Rio. Zuerst die grünen Becken, dann der ausfällige Schwimm-Star Ryan Lochte und jetzt sorgt auch noch die Physik für Wirbel!

Forscher der US-amerikanischen Indiana University haben Untersucht, ob eine Strömung im Pool gewissen Schwimmern an den Olympischen Spielen von Rio geholfen haben könnte.

Über längere Zeit gesammelte Daten lassen vermuten, dass Schwimmer in einer Hälfte des Wasserbeckens einen Zeit-Vorteil gegenüber denjenigen Athleten haben, die in der anderen Hälfte starten.

Nur 50-Meter-Rennen betroffen

Joel Stager, Direktor am Zentrum für Schwimmwissenschaften an der Indiana University, gab dem «Wall Street Journal» an, dass nur 50-Meter-Rennen betroffen seien. Denn nur Wettkämpfe über eine einzige Länge würden das Resultat verfälschen. Wird gewendet, haben die zunächst benachteiligten Schwimmer auf der Gegenseite einen Vorteil.

Klare Indizien in Rio

Die Resultate an den Olympischen Spielen 2016 bestätigen die Vermutungen. In allen Disziplinen über 50 Meter, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern, qualifizieren sich praktisch nur Athleten für den Final, die in den Bahnen vier bis acht gestartet sind.

Schwimmer in den unteren Bahnen weisen eine klar schwächere Performance aus, nur der US-Amerikaner Anthony Ervin holt eine Medaille.

Studie an 17 Events

Stager hat gemäss «Guardian» insgesamt 17 Schwimm-Events untersucht, an mindestens fünf kann ein ähnlicher Trend wie in Rio festgestellt werden. So entdeckt er den «Bias» auch an der WM 2013 in Barcelona. «Die Leistung der Schwimmer wurde stets durch ihre Startnummer beeinträchtigt.»

Stager sei in Rio von einigen Trainern auf eine Strömung angesprochen worden. «Es ist enttäuschend, dass nichts unternommen wurde», wird er zitiert.

Der Welt-Schwimmverband (Fina) versichert aber in einem Statement, dass gemäss Tests des ausgewählten Pool-Herstellers «Myrtha Pools» ein Strömung zu sämtlichen Zeitpunkten der Wettkämpfe in Barcelona und in Rio auszuschliessen sei.

Aussage gegen Aussage. Fakt ist aber, dass ganz kleine Zeitunterschiede grosse Folgen haben können. So gewann die Siegerin in Rio über 50 Meter Freistil, die Dänin Pernille Blume, gerade einmal mit 0,16 Sekunden Vorsprung auf die Sechstplatzierte! (sih)


«Es gibt Niederlagen, die vergisst du nie»: Bayern-Ancelotti hat böse Erinnerungen an Jena

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Borussia Dortmund - Bayern Munich

Die Bayern eröffnen am Freitagabend mit einem Gastspiel bei Carl-Zeiss Jena den DFB-Pokal. Der heutige Regionalligist hat Neo-Trainer Carlo Ancelotti einst eine empfindliche Niederlage zugefügt.

Deutschland im Pokal-Fieber. Und die Bayern mittendrin.

Am Freitag starten die Münchner mit dem Gastspiel beim Regionalligisten Carl-Zeiss Jena die Mission Titelverteidigung.

Ist es für den neuen Trainer Carlo Ancelotti der erste Ausflug in die thüringer Provinz? Nein! Der 57-Jährige hat ganz düstere Erinnerungen an das Ernst-Abbe-Sportfeld.

Vor 36 Jahren, am 1. Oktober 1980, reist die AS Roma für die erste Runde des Europapokals nach Jena. Mit dabei: Der damals 21-jährige Ancelotti und ein 3:0-Polster aus dem Hinspiel. Das Erreichen der zweiten Europapokal-Runde scheint ein sichere Sache. Doch die Italiener werden an jenem Abend schwindelig gespielt, Jena gewinnt gleich mit 4:0.

«Wir hätten auch 0:10 verlieren können. Es gibt Niederlagen, die vergisst du nie. Ich hoffe, dass es diesmal anders läuft», sagt Ancelotti gegenüber der «Welt».

Personalsorgen und Ribéry-Rüffel

Die neue Saison hat noch nicht einmal begonnen und die Bayern haben mit dem Supercup (2:0 gegen Dortmund) bereits wieder einen Titel eingefahren.

So wie das Pokal-Sammeln beim Rekordmeister zum fixen Programm gehört, scheinen auch Personalsorgen Alltag an der Säbener Strasse zu sein. Im Moment fehlen mit Jerome Boateng, Holger Badstuber, Arjen Robben, Renato Sanches, Douglas Costa, Xabi Alonso, Thiago und Kingsley Coman gleich acht namhafte Spieler.

Dazu hat die Spielzeit bereits ihren ersten Aufreger. Im Supercup sorgt Superstar Franck Ribéry mit einer Ellbogen-Attacke gegen BVB-Youngster Passlack für einen Skandal.

Der Franzose sieht zwar nur Gelb, muss aber jede Menge Kritik aus dem eigenen Lager einstecken. Coach Carlo Ancelotti, Mitspieler Philipp Lahm oder auch Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld mahnen den Flügelflitzer. In der «Bild» schreibt Hitzfeld: «Ribéry weiss, dass er sich nicht mehr viel erlauben kann bei den Schiedsrichtern.»

Zwar seien die Emotionen und die Leidenschaft des 33-Jährigen auch durchaus gewinnbringende Eigenschaften, aber es sei oft ein schmaler Grat. «Klar, Ribéry muss cooler werden», fügt er an. Ob Ribéry gegen Jena zeigt, dass er auch anders kann? (sih)

 

Duo am gleichen Tag im Einsatz: Spirig und Neff holten schon mal Doppel-Gold

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AZERBAIJAN BAKU 2015 EUROPEAN GAMES

Der Super-Samstag mit Jolanda Neff und Nicola Spirig ist ein gutes Omen für Doppel-Gold.

Der 13. Juni 2015 war ein Glückstag für Mountainbikerin Jolanda Neff (23) und Triathletin Nicola Spirig (34). An den European Games in Baku eroberten die beiden Gold. Gleichentags kletterte sogar Nino Schurter mit zuoberst auf das Podest.

Während er nun am Sonntag «allein» feiern müsste, treten die beiden Frauen wieder zusammen an. Werden sogar zur gleichen Zeit unterwegs sein. Und wie damals in Baku an einem Samstag.

Wenn das kein Glück bringt! Die gemeinsame Medaillenfeier wäre für beide ein tolles Erlebnis. Spirig und Neff kennen und schätzen sich, trainierten in der Rio-Vorbereitung auch ab und zu zusammen auf dem Velo.

Spirig auf alle Fälle ist das gute Omen durchaus auch aufgefallen. «Ich wünsche Jolanda alles Gute für Samstag, an den European Games hat unser gleichtägige Einsatz auch Glück gebracht», sagt sie zu BLICK. C.S./sme

Keine Zeit für Trainersuche: CC spielt Berlusconi und Capello am gleichen Tag

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FUSSBALL, SCHWEIZER CUP, ERSTE RUNDE, SAISON 2016/17, CS ROMONTOIS, FC SION, FC SITTEN,

Sion hat keinen Trainer. Die Suche hat für Präsident Christian Constantin Vorrang. Denkt man. Er siehts anders: «Keine Zeit!»

Nun, der Sion-Trainer für die Spiele gegen GC am Sonntag und am Samstag drauf gegen Vaduz ist unentlassbar. Da kann man die präsidialen Prioritäten durchaus auf andere Brandherde richten. Auch wenn alles Zeit frisst. Denn es sind alles Aufgaben von ein- und demselben Mann.

Der Mann heisst Christian Constantin und witzelt: «Ich bin am Morgen Silvio Berlusconi und am Nachmittag Fabio Capello.» Um dann fortzufahren, und nun ernster: «Meine Priorität liegt darin, in der Mannschaft für Ordnung zu sorgen. Da ist vieles im Argen. Es haben sich Grüppchen gebildet. Ich will nichts Schlechtes gegen Didier Tholot sagen. Aber er hat sich um gewisse Spieler nicht gekümmert. Da braucht es nun viele Gespräche.»

Einer von ihnen ist Fanis Gekas. Tholot hat den Aufwand gescheut, sich einen Dolmetscher zu organisieren, um sich eindringlich mit dem Griechen-Knipser unterhalten zu können.

Wirds bei dieser Team-Bereinigung auch Opfer geben? «Es gab zum Beispiel eine Anfrage von YB für Freddy Mveng, weil der unter Tholot nie spielte. Es gibt starkes Interesse für Moussa Konaté. Doch im Moment will ich zuerst alle Spieler sehen. Die, die da sind, sollen es vorderhand auch bleiben.»

Und der Trainer? CC sagt bloss: «Da muss ich sehr gut überlegen. Nächste Woche.»
Die News kommen von anderer Seite. So soll sich Murat Yakin doch vorstellen können, Sion zu trainieren.

Und in Leipzig ist das Gerücht aufgetaucht, ein gewisser Willi Kronhardt sei Kandidat. Willi wer? Kronhardt. Ehemaliger Trainer von Braunschweig, Alemannia Aachen, Lok Leipzig, im Sudan und zuletzt des SV Elversberg 07. Schräge Sache!

Ex-Bundesliga-Star Haggui bei St. Gallen: Vom Millionär zum Fussballbettler

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18 Haggui2.jpg

Der langjährige Bundesliga-Profi Karim Haggui soll den kriselnden St. Gallern sofort helfen. Dafür verzichtet er auf viel Geld.

Seine Referenzen sind beeindruckend, der Auftrag klar: Der neu verpflichtete Innenverteidiger Karim Haggui (32, Bild) bringt die Erfahrung von 172 Bundesliga-Einsätzen und 82 Länderspielen mit nach St. Gallen.

Bei den Espen soll Haggui die verunsicherte Verteidigung stabilisieren.

Für den Tunesier mit deutschem Pass bedeutet der Wechsel in die Schweiz nach zehn Jahren im deutschen Fussball (Leverkusen, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf) eine Zäsur.

Der bisherige Fortuna-Captain muss in der Super League kleinere Brötchen backen. Als Stuttgarter verdiente Haggui eine Million Euro pro Saison. Letzte Saison als Düsseldorf-Topverdiener strich er noch umgerechnet etwa 40 000 Franken im Monat ein. Bei St. Gallen kassiert der Tunesier nach BLICK-Informationen monatlich rund 15 000 Franken.

Trotzdem konnten Sportchef Christian Stübi und Trainer Joe Zinnbauer den bei Düsseldorf aussortierten 1,90-m-Hünen bei seinem Besuch am GC-Heimspiel vom Zweijahresvertrag überzeugen. Mit der Schweizer Lebensqualität – Söhnchen Karam (3) kommt nächstes Jahr in den Kindergarten – und seiner vorgesehenen Rolle als Teamleader.

Doch jetzt muss Schnäppchen Haggui trotz Trainingsrückstand sofort eine Verstärkung für die Krisen-Espen sein. Sonst wird der Druck auf Trainer Zinnbauer noch grösser!

Schweizer Teams weiterhin makellos: Auch Davos und Zug legen erfolgreich los

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EISHOCKEY, CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE, CHL, GRUPPENPHASE SAISON 2016/17, HDC, HC DAVOS, ROUEN DRAGONS, ROUEN HOCKEY ELITE 76

Die Schweizer Erfolgs-Serie geht weiter. 6 Spiele, 6 Siege. Nach Bern (2 Erfolge), Lugano und den Lions starten auch Zug und Davos stark in die Champions Hockey League.

Die Bündner, die es im letzten Jahr als einziges nicht-skandinavisches Team in die Halbfinals schafften, schlagen Rouen 4:1.

Die Entscheidung fällt bei Spielhälfte. Erst trifft Dario Simion, dem ein Doppelpack gelingt. Vier Minuten später doppelt Aeschlimann nach.

Zug macht mit dem dänischen Meister Esbjerg kurzen Prozess. Nach einer halben Stunde steht es 6:1. Auch Rückkehrer Rafael Diaz trifft.

Verbrüht, gekidnappt, verunfallt: Brasil-Kanute holt trotz hartem Schicksal Medaillen

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Rio Olympics Canoe Sprint Men

Isaquias Queiroz hat ein Kämpferherz. Sein Leidensweg als Kind wird nun mit zwei Medaillen belohnt.

Die Worte haben wir schon oft gehört von Sportler. Selten waren sie so zutreffend. «Ich war sehr zufrieden, diese Medaille zu gewinnen, nach all den Hindernissen, die ich überwinden musste», sagt Isaquias Queiroz.

Tatsächlich. Der brasilianische Kanute, der Silber über 1000 m und Bronze über 200 m im Canadier -iner holte, hat eine bewegte und gefährliche Vergangenheit.

Es beginnt im Alter von drei Jahren. Queiroz verbrüht sich schwer mit heissem Wasser, zieht erhebliche Verletzungen davon. Doch er übersteht es.

Im Alter von fünf Jahren, kurz nachdem er seinen Vater verloren hat, wird der mittlerweile 22-Jährige entführt. Sogar zur Adoption angeboten. Schliesslich wird er aber seiner Mutter zurückgebracht. Unversehrt. Er übersteht es.

Mit 10 Jahren ist er dann dem Tod am nächsten. Er klettert auf einen Baum, will eine Schlange aus der Nähe betrachten. Der Bub stürzt herunter, kracht auf seinen Stein. Isaquias kommt sofort ins Krankenhaus, wo ihm eine Niere entfernt werden muss! Doch auch das übersteht er.

Das einzige, was davon bleibt, ist eine Niere. Und ein Spitzname. «Sem Rim» nennen sie ihn. «Ohne Niere».

Queiroz ist einer der Brasil-Stars der Spiele. Wird von den Leuten gefeiert. Im Canadier-Zweier über 1000 m hat er ab Samstag sogar nochmal die Chance auf eine Medaille.

Darüber würde er wieder liebend gerne sprechen, über seinen harten Weg tut er es kaum. Gegenüber der «associated press» nur so viel: «Ich denke, auf der Reise eines Sportlers warten viele Schwierigkeiten. Das läuft nicht mühelos, das ist nicht einfach.»

Riesen-Enttäuschung im BMX-Halbfinal: Graf: «Es scheisst mich an!»

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Olympia Rio 2016 - BMX

Einmal Zweitletzter, zweimal Letzter: David Grafs Medaillen-Traum ist jäh geplatzt.

Wir hatten nach seinem Granaten-Vorlauf (2. Platz) scheue Hoffnungen auf die nächste Schweizer Medaille, jetzt ist er nicht mal im Final! David Graf (26) fliegt im Halbfinal raus. Bitter: Es ist so was von deutlich! Schon nach zwei Läufen besteht rechnerisch keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Danach sagt der Winterthurer: «Ich habe nach dem zweiten Lauf gleich gewusst, dass es heute nichts wird. Es scheisst mich an. Ich wollte eine Medaille, ist doch klar!»

Noch gestern hatte er nach zwei Runs mit Stürzen das Blatt im dritten noch gedreht und war denkbar knapp weiter gekommen. Heute schnitt der WM-Dritte von 2015 in den ersten beiden Umgängen noch schlechter ab. Obwohl er nicht mal stürzte!

Ein Drama in drei Akten: In Run eins verliert Graf nach einem bösen Verbremser massiv an Speed. Der Schuldige: der Amerikaner Long. Graf: «Er machte einen Schlenker und fuhr plötzlich direkt vor meiner Nase. Drum habe ich abgebremst.» War der Kopf nicht frei? «Vielleicht habe ich auch wegen meinen Stürzen von gestern nicht voll durchgezogen.» Abgeschlagen rollt er ins Ziel, der Rückstand auf den Zweitletzten beträgt massive neun Sekunden.

Noch ist nichts verloren, doch der Traum platzt schon im nächsten Lauf: Siebter, trotz anständiger Leistung. Und es kommt noch schlimmer: Im dritten gibts wieder einen Crash: Letzter, das Schlussbouquet auf einen Tag zum Vergessen.


«Das Leben geht weiter!»: Hier vergibt Guerdat eine Olympia-Medaille

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Steve Guerdat verzeichnet im ersten Hindernis des Stechens einen Abwurf. Bronze verpasst er um 99 Hundertstelsekunden.

Nach zwei fehlerfreien Ritten reisst Steve Guerdat (34) mit Nino des Buissonnets im Stechen der sechs besten Reiter bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro bereits beim ersten Hindernis eine Stange. Der Traum von Gold? Geplatzt. Der Traum davon, als erster Reiter überhaupt, einen Olympia-Sieg zu wiederholen? Geplatzt.

Noch schlimmer! Zwar bleiben nur der Brite Nick Skelton (58) auf Big Star und der Schwede Peder Fredricson auf All In auch im Stechen ohne Abwurf, aber der Kanadier Eric Lamaze auf Fine Lady 5 (ein Abwurf am vorletzten Hidnernis) ist um 0,99 Sekunden schneller als Guerdat. Nicht einmal eine Sekunde fehlt zur zweiten Einzel-Medaille bei Olympischen Spielen.

Guerdat wollte Gold und Reitgeschichte schreiben – nichts weniger. Vier Jahre lang hat er diesem Ziel alles untergeordnet. Jetzt wird er undankbarer Vierter. «Knapp oder nicht knapp. Das Ziel war es, eine Medaille für die Schweiz zu gewinnen», erklärt Guerdat. Das haben er und sein Pferd verpasst. Um Millimeter. Um einen Wimpernschlag.

«Nino ist ein Ausnahmepferd, das leider zum letzten Mal an den Olympischen Spielen dabei war. Er hätte eine Medaille verdient gehabt. Für ihn hätte ich es mir gewünscht.» Sein Gold-Wallach von den Olympischen Spielen 2012 in London ist bereits 15 Jahre alt. Ein drittes Mal, in vier Jahren in Japans Hauptstadt Tokio, wird er nicht mehr bei den Spielen antreten köönnen.

Debütant Martin Fuchs (24) verpasst mit Clooney nach einem fehlerfreien ersten Durchgang und einem Abwurf im zweiten Umgang ein Diplom als Neunter knapp. Der Berner Romain Duguet (35) auf Quorida de Treho hatte bereits im ersten Durchgang zwölf Strafpunkte kassiert. Er war von Equipenchef der Baselbieterin Janika Sprunger (29) vorgezogen worden.

«Meine Entscheidung bereue ich  nicht. Dass es so schlecht gelaufen ist bei Romain, konnte niemand erwarten. Im Moment bin ich sehr enttäuscht, wir waren so nahe dran. Andererseits bin ich auch unglaublich stolz auf Steve und Martin. Das war ein Wettkampf auf Weltklasse-Niveau - und zwei Schweizer waren vorne mit dabei, das macht mich stolz!»

Spanien erleidet Amerika-Trauma: US-Basketballer glanzlos im Olympia-Final

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Basketball - Men's Semifinal Spain v USA

Das Team USA gewinnt die Neuauflage der letzten beiden Olympia-Endspiele gegen Spanien mit 82:76 und spielt am Sonntagabend um Gold.

«Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss!» Diese Weisheit nehmen sich die amerikanischen Basketball-Stars auch im Olympia-Halbfinal gegen Spanien zu Herzen.

Der 82:76-Sieg ist zwar nie in Gefahr, die ganz grosse Show bekommen die Fans in Rio aber auch beim siebten Auftritt des US-Teams nicht zu sehen. 

Angeführt von Warriors-Scharfschütze Klay Thompson (22 Punkte) liegen die NBA-Stars während der kompletten Partie in Front. Für die Iberer hält Alt-Star Pau Gasol (36) mit 23 Zählern dagegen.  

Um den Amis richtig Paroli zu bieten, fehlt es aber an Unterstützung. Nach dem Viertelfinal 2004 in Athen und den beiden letzten Olympia-Finals ist das Team USA damit erneut Endstation für die Spanier. 

Der zweite Finalist wird zwischen Australien und Serbien in der Nacht auf Samstag ermittelt. Das Endspiel steigt dann am Sonntagabend (20.45 Uhr). (cmü)

Nach WM-Titel auch Frauen-Gold: Verhindert Neymar das deutsche Rio-Titel-Triple?

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Rio Olympics Soccer Women

Nur der Barçca-Star kann heute Abend um 20.30 Uhr verhindern, dass das Maracana zur deutschen Erfolgsstätte für die Ewigkeit wird. Nach dem WM-Titel 2014 feiern auch die deutschen Frauen in Rio.

Die Olympiasiegerinnen begruben Zauberfüsschen Dzsenifer Marozsan unter sich, und Trainerin Silvia Neid sprang im Überschwang der Gefühle auf das Jubelknäuel: In einer magischen Nacht im Maracana führte Torschützin Marozsan die deutschen Fussballerinnen erstmals auf den Olymp.

768 Tage nach dem WM-Triumph der Männer im legendären Fussball-Tempel von Rio de Janeiro bekam Bundestrainerin Neid beim 2:1 (0:0) gegen Schweden den erhofften goldenen Abschied. Nach einem WM-Triumphen und zwei EM-Titeln in elf Jahren als Chefin war es für die 52-Jährige die Krönung.

«Es ist ein wunderschöner Moment, ich kann es gar nicht in Worte fassen, das ist etwas ganz Besonderes», sagte Marozsan. Die Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon traf zunächst von der Strafraumgrenze mit einem Traumtor in den Winkel (48.). Das 2:0 per Eigentor der Schwedin Linda Sembrant (62.) erzwang sie mit einem ihrer gefürchteten Freistösse, der an den linken Pfosten klatschte. Der Anschlusstreffer von Stina Blackstenius (67.) kam für Schweden zu spät, obwohl die Deutschen ganz am Ende noch einmal wackelten.

Doppeln die Männer heute nach?

Deutschland könnte heute Abend (22.30 Uhr) sogar einen historischen Doppelsieg im Fussball feiern. Noch nie kamen die Olympiasieger im Fussball bei Frauen und Männern aus demselben Land. Für die Frauen war es nach dreimal Bronze (2000, 2004, 2008) der erste ganz grosse Coup.

Kurz vor Anpfiff wünschte Weltmeister Bastian Schweinsteiger via Twitter Glück: «Auf zu Gold, denn Rio ist ein sehr guter Ort für ein Finale!» In Rio wurde Deutschland 2014 bereits Weltmeister. Nur Neymar kann heute Abend also verhindern, dass Rio zur Symbolstätte der deutschen Fussballübermacht wird. (sin/sda)

Nicole Büchler mit 4,70 m starke Olympia-Sechste: Besser als die Weltmeisterin und Olympiasiegerin von 2012

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Dank eines leichten Schmerzmittels und ihrem Wunderstab kann sich Nicole Büchler (32) trotz vorangegangener sechswöchigen Verletzungs-Pause auf Olympia-Rang 6 zaubern.

Noch vor zwei Wochen hat sie selbst nicht mehr richtig an einen möglichen Rio-Start geglaubt. Die Verletzung, die sie sich Anfang Juni im finnischen Turku zugezogen hatte, machte ein richtiges Training unmöglich. «Dass ich jetzt doch hier bin, verdanke ich auch dem Vertrauen von Swiss Athletics», sagt sie. «Sie haben auf mich gesetzt, obwohl die Leute beim Verband gar nicht genau wussten, wie es um meine Verletzung wirklich steht.»

Die Bielerin war also in einer ähnlichen Situation wie Kariem Hussein. Im Unterschied zu ihm, hats sie es aber nicht zu früh wieder probiert – wie Kariem nach seiner Fussverletzung in Luzern oder bei der EM. Sein Heilungsprozess ist nicht wirklich vorwärts gegangen, jener bei der geduldigeren Nicole Büchler indes schon. «Ich bin aber auch hier noch mit einem leichten Schmerzmittel gesprungen», gibt sie nach ihrem Coup zu. Und ihr Zauberstab, mit dem sie schon im Frühling bei der Hallen-WM über 4,80 m geflogen ist, funktioniert bei Olympia wieder.

Wie ein Swiss-Flieger vor dem Abheben

Nicoles erster Olympia-Final ist gelungen. Nach ihrer Anfangshöhe von 4,50 m – problemlos im Ersten überflogen –, hat sie eine Zitter-Situation bei 4,60. Zweimal stimmt zwar die Höhe, aber Büchler ist zu nah an der Latte und reisst sie beim «Sinkflug» mit. Es ist aber auch schwierig zu springen. Der Wind im Stadion ist wohl nicht stark, aber er bläst einmal von hinten, nach ein paar Sekunden von der Seite oder sogar von vorn. Zudem pokert die Schweizerin sogar ein bisschen: Um ihren nach wie vor noch nicht ganz schmerzfreien im Übergang von Rumpf zu Oberschenkel nicht gleich bei den ersten Versuchen zu sehr zu reizen, springt sie aus kurzen Anlauf – 12 Schritte. Doch auch so klappt es dann im dritten Anlauf. Büchler streift sich danach mit einer Geste symbolisch den Angstschweiss von der Stirn.

Jetzt ist sie im Flug-Modus, markiert wie in der Quali die Swiss – statt wie die Flugzeuge auf der Heckflosse, trägt sie das Schweizer Kreuz auf ihren Tapes an Rücken und Bauch. Und wie die Swiss-Flieger beim vor dem Abheben, macht sie bei 4,70 m bereits im Anlauf viel mehr Schub. Dazu braucht sie jetzt ihre gewohnte «Startbahn», Anlauflänge 14 Schritte. Und es zahlt sich aus. 4,70 m packt sie auf Anhieb. Damit hat Büchler mindestens Platz sechs in der Endabrechnung schon auf sicher. Ihr vierter Rang von der Hallen-WM im März in Portland (USA) ist also mehr als bestätigt.

Versuchter Lucky Punch über 4,85 m

Jennifer Suhr (USA), die diesjährige Hallen-Weltmeisterin und Olympiasiegerin von London oder Yarisley Silva (Kuba), die letztjährige Weltmeisterin von Peking sind draussen – schon bei 4,70 m von Büchler übertrumpft.

Dann zwingt sie ihr doch noch nicht ganz fitter Körper zu pokern. Zu viele Wettkampf-Sprünge verträgt Nicole noch nicht. Im ersten Anlauf über 4,80 scheitert sie – setzt dann gleich auf einen Lucky Punch mit zwei verbleibenden Versuchen über 4,85 m. Das wäre dann aber doch zu schön gewesen.

«Rang 6 ist mehr als ich mir je hätte erträumen können. Es ist der Wahnsinn, nach meiner ganzen Verletzungsgeschichte. Natürlich ist es schade zu wissen, was hier noch möglich gewesen wäre, wenn ich die letzten sechs Wochen hätte normal trainieren können», sagt Büchler zum «SRF».

Lugano-Star Alioski schiesst scharf: Achtung vor dieser Frisur!

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Im Winter kam er als unbekannter Linksverteidiger. Jetzt ist Ezgjan Alioski (24) Lugano-Topskorer.

Ezgjan Alioski schlendert den Lago di Lugano entlang. Die Touristen erkennen ihn nicht. Aber die Einheimischen. Eine Gratulation hier, ein «Ciao» da. «Mit meinen blonden Haaren erkennt man mich halt auch gut», sagt der Lugano-Senkrechtstarter schmunzelnd. Seine Haare – seit neustem ist am Nacken noch ein Pfeil hineinrasiert. Darum der Bogenschützen-Jubel gegen Sion. «Deshalb habe ich diesen Jubel ­angekündigt. Mal schauen, was es nächstes Mal sein wird.»

Gibts den nächsten Alioski-­Jubel schon heute in Basel? Nach seinen drei Toren im Mai hat er diese Saison in fünf Pflichtspielen schon vier Treffer auf dem Konto.

Der Mazedonier aus Flamatt FR untermauert mit Toren seinen Entscheid, trotz Interesse (vor allem von Sion) im Tessin zu bleiben. Alioski hat seit dem Wechsel im Winter gut Italienisch gelernt und sagt: «Mein Ziel war die Super League. Ich habe mir hier etwas aufgebaut und will mich jetzt mindestens ein Jahr in dieser Liga beweisen. Der Präsident und der Trainer haben mir sehr viel Vertrauen entgegengebracht, und ich möchte dies mit guten Leistungen auf dem Platz zurückzahlen. Viel Geld verdienen oder ins Ausland wechseln kann ich auch später noch.»

Alioski fühlt sich im Tessin und in seiner ­Single-Wohnung in Stadionnähe wohl. Auch im Team. Wo er gleich selber für Stimmung sorgt. Wird in der Kabine Schabernack getrieben, ist er nicht weit. Alioski lacht und sagt: «Spass muss sein. Gerade in einem jungen Team.»

Doch es geht auch anders. Nach einem verlorenen Match im Training kann Alioski sauer werden. «Ich bin sehr ehrgeizig. Ich gebe auch im Training immer 100 Prozent. Da müssen auch mal die Emotionen raus.»

Verrückt: Im Winter kam er als unbekannter Linksverteidiger – jetzt ist er Topskorer. Weil ihn Trainer Zdenek Zeman zum Rechtsaussen machte. Zeman-Nachfolger Andrea Manzo hält daran fest.

Alioski: «Hauptsache, ich spiele auf der Aussenbahn. Ich habe auch früher manchmal im Mittelfeld gespielt. Ich bin Zeman sehr dankbar, dass er den Mut ­hatte, in der Offensive auf mich zu setzen.»

Die andere Seite kennt Alioski auch: dass er nicht erste Wahl ist. Bei YB kommt er 2011 unter Christian Gross in die 1. Mannschaft, hat hinter dem gesetzten Christoph Spycher und Jan Lecjaks aber keine Chance auf Super-League-Einsätze.

Er lässt sich an Schaffhausen in die Promotion League ausleihen, der Aufstieg gelingt – doch die Vereine einigen sich zunächst nicht auf eine definitive Übernahme. Alioski ist sogar kurze Zeit vereinslos, bevor es klappt. Alioski: «Drei Monate nach dieser ungewissen Zeit bekam ich mein erstes Nati-Aufgebot und spielte gegen Wales mit Aaron Ramsey. So schnell kann es gehen.»

Fast ebenso schnell war sein Aufstieg zum Super-League-Star!

Liebes-Tanz statt Baggern am Strand: Vergé-Dépré im Samba-Fieber

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OLYMPISCHE SPIELE RIO 2016

Das Tanzen ist ausserhalb des Sandes ihre grosse Leidenschaft. BLICK geht mit der Beacherin Anouk Vergé-Dépré in Rio de Janeiro in die Samba-Schule.

Das olympische Beachvolleyball-Turnier ist für Anouk Vergé-Dépré (24) seit dem Achtelfinal-Aus gegen die deutschen Olympiasiegerinnen Ludwig/Walkenhorst vorbei. Nun hat die Bernerin Zeit, sich ihrer zweiten Leidenschaft zu widmen: dem Tanzen. «Ein idealer Ausgleich – beim Tanzen kann ich alles um mich herum vergessen!»

BLICK nimmt sie mit in eine Samba-Schule und übergibt sie für eine Stunde in die Hände von Ricardo Borges (31). Los gehts im schön eingerichteten Tanzstudio mit einigen Aufwärmübungen. Kleine Schrittchen nach vorne, kleine Schrittchen zurück. «Ich sehe ja aus wie ein Pinguin», sagt die 1,85 m grosse Beacherin lachend.

«Entspanne deine Knie», meint ihr Tanzlehrer, «das ist das Hüft-Geheimnis des Sambas.» Schnell wird ersichtlich: Anouk hat den Rhythmus im Blut. Und macht auf dem Parkett eine tolle Figur.

Coach Ricardo nimmt sie an der Hand, spaziert mit ihr durch den Raum: «Stell dir vor, du flanierst an der Copacabana, siehst den Strand, das Meer, die Wellen. Und jetzt: Tanz Samba!» Schritt um Schritt wird eingeübt, an der Haltung gefeilt. Bei Halbzeit schwärmt Ricardo: «Sie macht das grossartig! Wenn nur alle Schülerinnen so wären.»

«Oh, läck du mir!»

Es wird aber komplizierter. Zu den Tanzschritten kommen nun die Arme und der Oberkörper dazu. Koordinativ gar nicht so einfach. «Und jetzt noch mit Musik», freut sich Ricardo. «Oh, läck du mir», meint Anouk.

Dann wird alles zusammengesetzt. Eine Choreografie mit «Grande Finale» – ein eleganter Sprung von Anouk auf Ricardos Hüften – wird einstudiert.

«Es war wirklich cool! Ich hätte nie gedacht, dass wir in einer Stunde so weit kommen», strahlt Anouk. Und Ricardo gibt ihr noch einen Tipp mit auf den Weg: «Übe, wo immer du kannst. Tanze Samba unter der Dusche, beim Kochen, im Lift! Dann wirst du dich schnell verbessern.»

Dem TV-Nachtvogel entgeht nichts: Nur Bronze für Ayana: «Jesus ist mein Doping!»

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Athletics - Women's 5000m Final

TV-Nachtvogel Roger Benoit über die 14. Olympia-Nacht, die um 04.46 Uhr zu Ende ging – mit dem Finaleinzug der Brasil-Herren im Volleyball nach dem klaren 3:0 gegen Russland.

Damit haken wir das leidige Thema der Russen ab. Sie bleiben nach 264 von 306 Entscheidungen also vielleicht auf ihren 48 Medaillen (13/16/19) sitzen. Diese gehören eigentlich dem IOC, das diese Nation nach dem aufgedeckten Staats-Doping für Rio 2016 sperrte. Um dann später die Verantwortung auf die verschiedenen Fachverbände abzuschieben. Wenigstens der grosse internationale Leichtathletik-Verband bestätigte unter anderem die Sperre.

ZDF-Zweifel am 9. Bolt-Gold

Doch dort gibt es ja trotzdem einen grossen Doping-Wirbel. Beim 4 mal 100-Meter-Sieg von Jamaika 2008 in Peking soll bei Carter etwas faul gewesen sein. Dann müsste ja auch Usain Bolt sein damaliges Gold zurückgeben! Und das um 03.41 Uhr geschaffte Triple Triple des Leichtathletik-Gottes nach dem Sieg in der 100-Meter-Staffel (vor Japan, USA disqualifiziert!) wäre Geschichte. ZDF-Mann Peter Leissl: «Da müssen wir also abwarten, bis wir die 9. Goldmedaille von Bolt wirklich feiern können!»

Der Handball-Krimi 

Der TV-Nachtvogel erlebt in seinem letzten Rio-Einsatz ab 21.50 Uhr beim ZDF gleich ein Herzschlagspiel um den Finaleinzug bei den Handballern. Frankreich, das schon mit sieben Toren führt, gelingt drei Sekunden vor Schluss das 29:28. Dem leider viel zu einseitigen ZDF-Reporter ist die Enttäuschung anzuhören: «Bitter, bitter, bitter.  Wenn sich diese Übermacht der letzten zehn Jahre aber so freut, dann hat das einen Grund – das starke Team von Deutschland!» 

Pfiffe gegen Deutschland

Ab 22.30 Uhr liessen wir uns die fast unerträgliche Reportage von Claudia Neumann beim Damen-Final im Fussball über uns ergehen. Das dauernde Pfeifkonzert der Fans gegen Deutschland  kommentierte die ZDF-Frau so: «Jetzt erleben wir ein mittelprächtiges Pfeifkonzert. Wir verstehen nicht warum. Dafür sollte auf den Rängen Begeisterung herrschen.» Nun, heute spielen die Deutschen Herren im gleichen Stadion gegen Brasilien um Gold. Das 1:7 an der WM 2014 ist nicht vergessen..

Das Herz in der Hose…

Die deutschen Damen führen nach der Pause verdient  1:0. Dann fällt in der 64. Minute das 2:0 – und kurz darauf das erste Tor der Schwedinnen.  Neumann: «Zu früh gefallen, dieser Anschlusstreffer.» Als eine Schwedin in der 87. Minute den Ausgleich vergibt, sagt Neumann: «Was für ein Glück, dass sie den Ball nicht traf. Da ist ihr wohl das Herz in die Hosen gefallen!»

Nach Spielende versucht sich Claudia Neumann dann neben dem nordischen Tränenmeer noch als Frauen-Kennerin:  «Es braucht noch einige Augenblicke bis die Schwedinnen realisieren, dass sie Olympia-Silber gewonnen haben!» Wo beginnt und endet die Überheblichkeit?

USA: Pleite und Sieg

In der Pause sehen wir gerade noch auf ORF das dramatische Finale im Volleyball-Halbfinal. Italien schlägt die USA 3:2. «Wieder eine Enttäuschung für  die siegesgewohnten Amerikaner.» Das Desaster machen dann die NBA-Stars im Basketball wett und schlagen Spanien im Halbfinal 82:76. Erneut musste die «Air Amerika» den Turbo nicht zünden. Auch Serbien (87:61 gegen Australien) wird im Goldkampf kein echter Prüfstein sein, wenn die US-Millionäre endlich einmal richtig Lust haben…

Ab 01.30 Uhr sind wir im Leichtathletik-Stadion und fiebern mit der Bielerin Nicole Büchler (32) im Finale der Stabhoch-Frauen. Allein dieser Auftritt war schon eine Sensation nach ihrer Verletzung vor wenigen Wochen und dem EM-Verzicht. Als sie die Anfangshöhe von 4,50 Meter locker schafft, sagt SRF2-Reporter Patrick Schmid: «Mittlerweile packt sie das im Vorbeigehen!»

«Bravo Nicole Büchler!»

Als sie auf 4,60 Metern den zweiten Sprung reisst, sagt Schmid: «Klar muss die Seeländerin Schmerzmittel nehmen.» Um 02.35 Uhr dann der dritte Sprung über 4,70 Meter. Sie reisst klar. Schmid: «Ein Höhe, die für sie jetzt nicht üblich ist. Sie hat sich ja in Finnland verletzt und seither keinen Wettkampf mehr bestritten.» Die Latte fällt und Schmid sagt zu Recht: «Bravo Nicole Büchler!»

Sein Kollege Mario Gehrer zieht Bilanz: «Zuletzt war in der Frauen-Leichtathletik bei Olympia nur Cornelia Bürki besser gewesen. Sie wurde 1984 Fünfte!» Aha, die Disziplin (3000 Meter) hätte er uns ruhig auch mitteilen können.

Später hören wir den sonst souveränen Interviewer Lukas Studer: «Ich darf doch zu dieser Leistung gratulieren?» Büchler schaut den Mann etwas verdutzt an und sagt: «Ja, dieser 6. Platz ist doch ein Wahnsinn. Weil mir ja sechs Wochen Vorbereitung und deshalb etwas Tempo beim Anlauf fehlen!»

Warum brach Ayana ein?

Ab 02.52 Uhr läuft das 5000-Meter-Finale der Damen. Die souveräne 10'000-Meter-Siegerin Almaz Ayana mit Fabelweltrekord aus Äthiopien läuft der Konkurrenz wieder davon. SRF2-Mann Patrick Schmid: «Den dritten Kilometer lief sie in 2:47 Minuten. Laufen Sie einmal einen Kilometer in 2:47… Nach ihrem 10'000-Meter-Erfolg wurde sie gefragt, wie das alles möglich sei. Sie hat geantwortet, das einzige Doping sei Jesus!»

Dieser muss sie dann vergessen haben. Denn plötzlich bricht Ayana ein und wird am Ende von zwei Kenianerinnen um rund 40 Meter distanziert!  Schmid: «Trotzdem bleiben Fragen, aber wenigstens ist sie wieder auf dem Planet Erde gelandet!» 

ZDF: 4. Plätze zählen nichts

Um 03.20 Uhr ärgern wir uns bei der 4 mal 100-Meter-Staffel der Frauen über ZDF-Mann Wolf-Dieter Poschmann. «Das ist im Rahmen, aber es ist eben ein 4. Platz! Na ja, bei einem Wechsel sahen wir noch etwas Luft!» Aber hallo, die Deutschen wurden immerhin von den drei Sprint-Grossmächten USA, Jamaika und Grossbritannien geschlagen.

Miss Rio aus Amerika

Um 03.31 Uhr die Siegerehrung über die 400 Meter Hürden der Frau. Wir durften drei Minuten lang in das wohl schönste Olympiasieger-Gesicht von Rio 2016 schauen: Dalilah Muhammad aus Amerika.

Schweiz weg vom 33. Platz?

Damit sagt der TV-Nachtvogel nach über 120 Stunden vor dem TV-Kasten ade. Ohne zu erwähnen, dass die Schweiz vor den letzten zwei Tagen allein auf dem 33. Platz von total 84 Nationen im Medaillenspiegel liegt. Mit den geforderten fünf Medaillen (2/1/2). Aber die Fans erwarten jetzt  im Damen-Triathlon und bei den Mountainbikern wohl noch etwas mehr glänzendes Edelmetall ... 


Nach starkem 6. Rang in Rio: Was macht Büchler hier mit ihrer Konkurrentin?

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Nicole Büchler (32) macht nach dem Stabhochsprung-Wettkampf in Rio als Stylistin auf sich aufmerksam.

Die EM musste sie verletzt auslassen. Auch in Rio war sie nicht hundertprozentig fit. Trotzdem wird Nicole Büchler an Olympia ausgezeichnete Sechste, holt sich ein Diplom ab.

Unmittelbar nach dem Wettkampf ist die Bielerin bereits wieder gefragt. TV-Kameras fangen sie ein, wie sie die Bronzemedaillen Gewinnerin Eliza McCartney aus Neuseeland herausputzt.

Was steckt hinter dieser Aktion? Büchler im SRF-Inti: «Eliza hatte sich das Gesicht mit Harz verschmiert. Das sieht auf den Sieger-Fotos blöd aus. Also hab ich es ihr weggeputzt.»

Eine schöne Geste unserer Stabhochsprung-Heldin aus Rio!

Triple-Triple ist nach dem Staffel-Sieg perfekt – vorläufig! Der Bolt-Zauber geht 2017 weiter!

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Rio Olympics Athletics

Ob es seine achte oder neunte Goldene bei Olympia ist, steht zwar noch nicht fest. Aber nach Peking und London ist Usain Bolt jetzt auch König von Rio.

Die herzlichste Szene spielt sich kurz vor Ende der Ehrenrunde von Jamaikas Staffel-Helden ab. Plötzlich kommt «ein kleines Mädchen» aus dem Tunnel der Haupttribüne, stellt sich vor den grossen Sprint-Gott und küsst ihn ab. Das «kleine Mädchen» hat sich eine Stunde zuvor selbst zu einer Grossen gemacht. Es ist Vivian Cheruiyot, Kenias 5000-m-Olympia-Siegerin, die voller Ehrfurcht zum noch gigantischeren geht.

Usains Reich ist eben nicht in Jamaika oder in Europa zu Ende. Mittlerweile hat er alle Erdteile erobert. Nach der Geste der Kenianerin offensichtlich auch Afrika.

Zuvor stürmt der Jamaika Blitz mit Asafa Powell, Yohan Blake und Nikel Ashmeade als Assistenten auch über 4x100 m wieder auf Olympia-Thron. In 37,27 Sekunden versetzt er die Zuschauer im Olympia-Stadion noch einmal in einen Rausch. Damit steht am Sonntag einer verrückten Rio-Party nichts mehr im Weg – dann feiert Usain nämlich seinen 30. Geburtstag.

Verliert Bolt eine Goldmedaille?

Nur Usain Bolt kann im Staffel-Final die ganz grosse Sensation verhindern. Als er für die Schluss-Gerade den Stab von Nikel Ashmeade übernimmt, liegt Japan noch in Führung. Und die Amis sind ebenfalls noch auf gleicher Höhe. Im Ziel ist das Verdikt aber klar – die Überraschungs-Flitzer aus Japan sind um 33 Hundertstel distanziert, die Amis um 35. Diese Zeit hat allein Usain Bolt den Schlussläufern Aska Cambrighe und Trayvon Bromell abgeknüpft. Die USA wird nachträglich wegen einer irregulären Übergabe noch disqualifiziert. Kanada erbt Bronze.

Das dritte olympische Sprint-Triple ist für Bolt damit perfekt. Oder ist es doch erst das zweite? Bei einer Nachkontrolle der Doping-Proben von Olympia 2008 in Peking ist nämlich vor ein paar Wochen aufgeflogen, dass Bolts damaliger Staffel-Kumpel Nesta Carter nicht sauber war. Demnach müssten die Jamaikaner also ihr chinesisches 4x100-m-Gold zurück geben. Offiziell wurde das bisher noch nicht verlangt. Ob acht oder neun Olympia-Siege – Usain, den Grossen, kümmerts wohl wenig. An seinem Mythos ändert das nichts.

«Ich bin total zufrieden. Ich habe das erreicht, was ich unbedingt wollte: das Triple-Triple. Der Sport macht vieles durch und Olympia brauchte meinen Sieg. Ich habe viel durchgestanden und bin deshalb zu einem der Besten geworden», sagt Bolt.

«2017 will ich sicher an der WM antreten»

Zur Sprint-Legende von der Reggae-Insel gibts noch eine gute Nachricht: «Ich will 2017 bei den Weltmeisterschaften in London sicher über 100 Meter und mit der Staffel antreten», sagt er. Ob er dann auch nochmal den 200er anpacke, überlasse er seinem Trainer Glen Mills. Die Karriere des Wundermannes ist also noch nicht fertig.

Die schlechtere Nachricht schmerzt wohl besonders die Schweizer Fans und die Veranstalter von «Weltklasse Zürich» am 1. September. Es sieht nämlich danach aus, dass Usain mit seinem Rio-Coup die Saison 2016 beendet, jetzt in die Ferien fährt und nicht mehr zu den Meetings nach Europa kommt. «Ich bin müde. Bin halt nicht mehr 26- oder 21-jährig», hat er schon am Donnerstag nach dem 200er gesagt.

Glarner trainiert vor Estavayer mit Kugel-Werni: Günthör: «Für den Anfang war das ganz anständig»

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Vor dem Eidgenössischen in Estavayer vom kommenden Wochenende übt sich Matthias Glarner im Kugelstossen mit Werner Günthör – und erntet viel Lob.

Eigentlich ist die Kugelstoss-Technik von Werner Günthör nichts für Matthias Glarner. Denn WM-Gold 1987 und Olympia-Bronze 1988 erkämpfte sich der 2-Meter-Mann mit der klassischen O’Brien-Technik. «Sorry Mätthel, ich bin jetzt ziemlich frech zu dir», sagt «Kugel-Werni» ohne Umschweife. «Aber mit 1,84 Metern bist du zu klein für die O’Brien-Technik, dazu braucht es viel längere Hebel.»

Mit der Drehstoss-Technik könnte Glarner fehlende Grösse mit sauberer Technik kompensieren. Doch diese lernt man nicht in einer Stunde, weshalb Günthör dem 13-fachen Kranzfestsieger die Basics der klassischen Technik beibringt.

Der als zu klein befundene Glarner ist der Aufgabe ziemlich schnell gewachsen. Im ersten Versuch stösst er die sieben Kilo schwere Kugel über elf Meter weit. Dafür erntet er anerkennende Worte vom Ex-Weltmeister: «Für den Anfang war das ganz anständig.»

Der grössere Bruder von FC-Thun-Verteidiger Stefan Glarner (28) bleibt aber selbstkritisch: «Ich muss viel mehr aus den Knien heraus stossen.» Gesagt, getan. Beim zweiten Versuch kratzt die Kugel die 13-Meter-Grenze.

Rücktritt vor 23 Jahren

Und Günthör? Bevor sich der 55-Jährige auf das Duell mit Glarner einlässt, betont er in aller Deutlichkeit, dass er seit dem Rücktritt vor 23 Jahren nie mehr ernsthaft die Kugel ge­stossen habe. «Zudem werde ich seit längerer Zeit von Rückenproblemen geplagt.»

Günthör kann sich dann doch zu einem Stoss aufraffen – die Kugel fliegt rund 14 Meter. Sein persönlicher Rekord liegt bei 22,75 m. Günthör will deshalb nicht allzu viele Worte über sein «Comeback» verlieren. Dafür packt er ein Kompliment für Glarner aus: «Matthias hat seine Sache gut gemacht. Er bringt fürs Kugelstossen wirklich Voraussetzungen mit, mit denen man etwas sehr Gutes machen könnte.»

Glarner, der nach einer Ausbildung als Polymechaniker an der Uni Bern Sportwissenschaft studiert hat, betrachtet seine Premiere auch nach Günthörs Loblied kritisch: «Ich habe die Technik vernachlässigt und zu sehr mit Kraft ge­stossen.»

Dafür ist er von seinem Formaufbau im Hinblick auf Estavayer überzeugt: «Wegen meinem harzigen Saisonstart bin ich überhaupt nicht nervös geworden. Meine Saisonvorbereitung war darauf ausgelegt, dass ich im Sommer die Top-Form erreiche. Deshalb habe ich vor allem das Schnellkraft-Training bewusst ein bisschen hinausgeschoben. Diese Strategie ist Mitte Juli in Unterbach erstmals voll aufgegangen.»

Glarner spricht das Berner Kantonale an, bei dem er mit Remo Käser, Florian Gnägi und Thomas Sempach drei ganz Böse aufs Kreuz legte. Wenn Glarner diese Form bis Esta­vayer konservieren kann, werden auch seine Gegner wie die Kugeln fliegen.

Doppelpack bei ManU-Sieg: Zlatan klaut Pogba die Show

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Manchester United v Southampton - Premier League

Manchester United schlägt Southampton beim Debüt von Paul Pogba mit 2:0. Für die Schlagzeilen sorgt jedoch Zlatan Ibrahimovic.

Es ist der Transferhammer des Sommers: Paul Pogba wechselt für eine Rekordablöse von rund 130 Millionen Franken von Juventus Turin zu Manchester United.

Den Auftaktssieg der «Roten Teufel» letzten Sonntag gegen Bournemouth musste der Franzose wegen einer Sperre aber noch von der Tribüne aus beobachten. 

Am Freitag gegen Southampton steht der 23-Jährige nun erstmals in dieser Premier-League-Saison in der Startelf. Es ist Pogbas erster Einsatz für Manchester United seit 1616 Tagen – damals wurde der Youngster in der 58. Minute für Michael Carrick eingewechselt.

Für Schlagzeilen sorgt jedoch ein anderer Spieler: Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede (wer sonst?) köpfelt zuerst eine Rooney-Flanke in die Maschen (34.) und verwandelt in der 50. Minute einen Foulpenalty.

Damit sorgt der Stürmer dafür, dass ManUtd auch nach zwei Spieltagen ohne Punktverlust von der Tabellenspitze grüsst. Es ist bereits das dritte Tor des 34-Jährigen im zweiten Liga-Spiel. (ome)

Franzose bei 5:0-Sieg ausgepfiffen: Ribéry rastet auch im Pokal aus

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Der FC Bayern gewinnt in der ersten Runde des DFB-Pokals auswärts gegen Carl-Zeiss Jena locker mit 5:0. Lewandowski erzielt einen Hattrick. Zu reden gibt aber schon wieder Franck Ribéry.

5:0 putzt Bayern im Pokal Jena weg. Saisonauftakt geglückt. Friede, Freude, Eierkuchen also an der Säbenerstrasse? Nicht ganz.

Schuld ist Franck Ribéry. Der Franzose sorgt schon wieder für unrühmliche Schlagzeilen.

Der 33-Jährige «revanchierte» sich am Freitagabend nach einem Rempler von Gegenspieler Kühne mit einem Griff an den Kopf. Kühne gibt dem Schiri im Anschluss klar zu verstehen, wie er die Szene gesehen hat: Ribéry hat mal wieder den Ellbogen ausgefahren.

Trainer Ancelotti wechselt Ribéry in der zweiten Halbzeit aus. Was folgt, ist ein Pfeifkonzert. Der Franzose macht wütende Gesten in Richtung Kühne.

Ribéry streckte im Super-Cup gegen Dortmund (2:0-Sieg) unlängst BVB-Youngster Passlack mit dem Ellbogen nieder. Er hätte sich nicht beklagen dürfen, hätte ihn der Schiri vom Platz gestellt. Keine zwei Wochen später folgt nun also der nächste Ausraster.

Matchwinner Lewandowski

Zum Spiel: Herausragender Mann auf Seiten der Münchner ist Robert Lewandowski. Der Pole schiesst gegen den Regionalligisten gleich drei Tore (3./34./43.) in der ersten Halbzeit – ein lupenreiner Hattrick. Ebenfalls in die Torschützenliste eintragen können sich Arturo Vidal (72.) und der Neuzuzug aus Dortmund, Mats Hummels (77.). 

Damit gelingt den Bayern der perfekte Start in die Saison. Bereits letzten Sonntag konnten Müller, Lewandowski und Co. gegen den BVB mit dem Supercup den ersten Titel der Saison feiern. Nächsten Freitag treffen die Münchner dann zum Bundesliga-Auftakt auf Werder Bremen. (rab/ome)

Die weiteren Spiele: 

FV Ravensburg – Augsburg 0:2

Luebeck – St. Pauli 0:3

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