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Gladbach-Raffael im Exklusiv-Interview: «Der YB-Coup gegen Donezk hat mich echt überrascht»

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Der ehemalige FCZ-Liebling Raffael hat bei Borussia Mönchengladbach eine Heimat gefunden, in welcher er sich pudelwohl fühlt. Das spürt man im Exklusiv-Interview mit BLICK ganz deutlich.

BLICK: Raffael, welche Erinnerungen haben Sie an YB?

Raffael: Nur gute! Und dass ich einige Tore gemacht habe.

Wie viele? 

UIuiui. Keine Ahnung.

Wir haben nachgeschaut. Es waren fünf. Davon vier alleine im August. Und welche Erinnerungen haben Sie an den Kunstrasen im Stade de Suisse?

Dass es eine ungewohnte Unterlage ist und ein bisschen komisch, darauf zu spielen.

Aber als technisch guter Spieler dürfte ihnen der Plastik sogar entgegenkommen?

Ich denke schon, dass wir mit dem Ball keine Probleme haben werden.

In Deutschland wurde YB als einfaches Los aufgenommen.

Não! Wer Schachtar Donezk eliminieren kann, mit grosser Regelmässigkeit in der Europa League spielt und in der Meisterschaft immer vorne mit dabei ist, den darf man keinesfalls unterschätzen. Klar: Hätten wir die AS Roma oder Monaco zugelost erhalten, wäre das als schwieriger wahrgenommen worden. Aber das ist rein psychologisch.

Was halten Sie vom Schachtar-Coup von YB?

Ich war überrascht, echt! Denn Donezk war ein regelmässiger Champions-League-Teilnehmer. Wir haben aber schon im Test beim 3:3 feststellen können, wie stark YB ist, und dass die über gute Individualisten verfügen.

Sie treffen auf einige alte FCZ-Bekannte: Fredy Bickel, Steve von Bergen, Alain Rochat...

...und Harry Gämperle. Ich freue mich auf das Wiedersehen.

Haben Sie noch Kontakt?

Nein.

Damals war Lucien Favre ihr Trainer. Sie sind ihm zu Hertha Berlin nachgefolgt, dann zur Borussia. Wann gehen Sie nach Nizza?

(lacht laut) Ich habe einen Vertrag hier, den ich vor kurzem bis 2019 verlängert habe.

Obwohl sie Offerten von Grossklubs hatten, wo sie weit mehr hätten verdienen können.

Ich hätte ein höheres Salär haben können, das stimmt. Aber ich bin schon in einem gewissen Alter. Da hat man es gerne, wenn man weiss, was man hat. Das ist bei Gladbach der Fall.

Was hat sich seit dem Abgang von Lucien Favre geändert?

André Schubert hat eine ganz andere Philosophie. Er unterbricht in den Trainings noch mehr als Favre. Es ist einiges anders geworden.

Nicht aber das Spiel der Borussia, die weiterhin auf Offensiv-Fussball setzt.

Das stimmt. Da hat Schubert nicht alles auf den Kopf gestellt. Und das ist gut so.

Wo ist die Ausgabe 2016/17 der Borussia im Vergleich zu jener der letzten Saison anzusiedeln?

Ich denke, wir sind in der Defensive viel besser geworden. Und Christoph Kramer ist als echter Leader von Leverkusen zurückgekommen.

Und die Schweizer? Mittlerweile sind es sogar vier!

Über die Arrivierten muss ich nicht viel sagen. Nico Elvedi hat sich sehr gut entwickelt. Auch Djibril Sow. Das ist ein einem Verein wie der Borussia gut möglich, da werden die Jungen richtig gefördert.

Yann Sommer ist wieder fit?

Er hat beim 0:0 im letzten Test gegen Lazio Rom nach seiner Verletzung erstmals wieder gespielt. Er dürfte dabei sein, denn er ist für die Mannschaft enorm wichtig.

Letzte Saison war Mönchengladbach nach 37 Jahren Absenz endlich wieder in der Königsklasse vertreten. Daran findet man Gefallen – nicht?

Und wie! Das sind die besten Spieler und Klubs der Welt. Es gibt nichts Besseres, da wollen wir unbedingt wieder hin.

Auch wenn die Borussia Letzter geworden ist.

Das war auch eine enorm schwierige Gruppe mit Juventus Turin, Manchester City und Sevilla. Dennoch haben wir einige gute Spiele gemacht. Nun haben wir mehr Erfahrung, es liegt sicher mehr drin. Aber eben: Zuerst müssen wir uns qualifizieren!

Schauen Sie sich die Olympischen Spiele in ihrer brasilianischen Heimat an?

Wenig! Wir haben da meist Training. Die Zeitverschiebung macht es ziemlich schwierig.

Und die Seleçao?

Die Spiele sind leider mitten in der Nacht bei uns. Aber ich fiebere natürlich mit.


Nach Fehlstart: Wil wirft zwei Spieler raus – und holt einen Neuen

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FUSSBALL, CHALLENGE LEAGUE, SAISON 2016/17, MEISTERSCHAFT, FCZ, FC ZUERICH, FC WIL,

Wil ist nach 5 Ernstkämpfen noch sieglos. Die ersten Opfer sind Mittelfeldspieler Taipi und Verteidiger Ramos.

Vier Spiele, zwei Punkte. Und als wäre der kapitale Fehlstart für den FC Wil in der Challenge League nicht genug, blamiert sich der ambitionierte Klub auch noch im Cup. 2:4-Pleite gegen Erstligist Stade-Lausanne-Ouchy.

Fünf Spiele, kein Sieg. Trotz den Investitionen des türkischen Besitzers Mehmet Nazif Günal (Forbes schätzt sein Vermögen auf 1,2 Milliarden Dollar)!

Noch wurde 0-Siege-Trainer Ugur Tütüneker nicht abgesägt. Vorerst einmal hat es zwei Spieler erwischt! BLICK erfuhr: Der Albaner Gjelbrim Taipi (23) und der Holländer Guy Ramos (30) mussten bereits ihren Spind räumen. Taipi hat den Zorn der Verantwortlichen auf sich gezogen, als er bei der 2:3-Pleite gegen Xamax einen Penalty verschiesst. Der Mittelfeldspieler trainiert zusammen mit Innenverteidiger Ramos nur noch bei der U21.

Dafür wird Wil bald einen neuen Stürmer präsentieren: Der Hoffnungsträger heisst Artūrs Karašausks (24) und ist achtfacher lettischer Nationalspieler. Der Transfer soll bereits in trockenen Tüchern sein – Karašausks trainierte zumindest bereits auf dem Bergholz mit.

Dank Doppelpack von Buess: St. Gallen zittert sich im Cup eine Runde weiter

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Im Cup-Spiel beim Erstligisten Black Stars will sich der FCSG den Frust der letzten Wochen von der Seele ballern. Sollte das nicht klappen, wirds ungemütlich bei den Espen. Verfolgen Sie das Spiel ab 19.30 Uhr live auf BLICK.

Schwierige Wochen beim FC St. Gallen.

Nach vier Spieltagen teilt man sich mit Sion und GC die Rote Laterne der Super League. Nur gerade drei Zähler (Heimsieg gegen GC) konnte man einfahren.

Spielt die Truppe von Trainer Joe Zinnbauer (46) so weiter, gerät gar das tiefgesteckte Saisonziel Ligaerhalt in Gefahr – und Zinnbauers Position.

Am Montag bietet sich die Gelegenheit zur doppelten Reaktion. Die erste wird im Laufe des Nachmittags vermeldet: Bundesliga-Legende Karim Haggui wird in Zukunft die löchrige Abwehr verstärken.

Die zweite könnte am Abend ab 19.30 Uhr folgen. Beim Erstligisten Black Stars können sich die Espen im Cup den Frust wegballern.

Nur, so einfach wird das nicht. 2013 und 2014 bekundete der FC Zürich viel Mühe gegen die Basler. Und der Klub, bei dem Ex-Nati-Star Beni Huggel (39) noch bis Februar an der Seitenlinie stand, dürfte dieses Jahr noch stärker sein.

Denn bisher mussten die Black Stars jeweils für Cup-Spiele in die Basler Schützenmatte oder ins Joggeli ausweichen. Heute dürfen sie zum ersten Mal auf dem heimischen Buschweilerhof einen Super-Ligisten empfangen.

Auch Black-Stars-Spieler Ricardo Silva hofft auf die Cup-Sensation. Der Versicherungsfachmann sagt im BLICK-Interview: «St. Gallen hat drei von vier Spielen verloren. Eine Unsicherheit ist bei ihnen da.»

Gibts trotzdem ein St. Galler Schützenfest oder nach der Thun-Pleite gegen Kriens die nächste grosse Cup-Überraschung? Sie erfahren es ab 19.30 Uhr im Liveticker auf BLICK. (sih)

34. im ewigen Medaillenspiegel: Phelps besser als Gauchos & Rastas

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160813 RIO DE JANEIRO Aug 13 2016 Michael Phelps of the United States shows the gold meda

Michael Phelps hat genug. Der 23-fache Olympia-Sieger beendet seine glanzvolle Karriere und widmet sich nun voll und ganz seiner Familie.

Und jetzt ist Schluss. Michael Phelps verlässt die grosse Sportbühne mit einem Knall. Goldmedaille mit der US-Staffel über 4 x 100 m Lagen. Seine 23. insgesamt. Aber jetzt ist Schluss. Im Alter von 31 Jahren steigt Phelps endgültig aus dem Becken.

Oder? «Nein, nein, ich komme nicht wieder. Ich bin fertig», versichert Phelps. «Ich weiss, das habe ich schon mal verkündet. Aber 24 Jahre in diesem Sport reichen. Ich bin glücklich über dieses Ende.»

Die Ausgangslage ist eine ganz andere als bei seinem letzten Rücktritt. Damals war er nicht bereit. Nicht mit sich und der Welt im Reinen. Das sieht nun anders aus. «Ich bin bereit zu gehen, die Zeit mit meiner Verlobten Nicole und unserem drei Monate alten Sohn Boomer zu geniessen», sagt Phelps. «Und die Welt zu entdecken.»

Der US-Superstar blickt auf bewegte Jahre zurück. Neben dem Wasser sowieso. Aber auch im Becken. Phelps: «Es war eine wahnsinnige Karriere.»

Eine, die kaum in Worte zu fassen ist. Aber die Zahlen geben einen Eindruck. 23 Gold, 3 Silber und 2 Bronze. Selbst wenn man Phelps als Land zählt, taucht er noch immer weit oben im Medaillenspiegel auf. In der ewigen Liste wäre «Phelpsland» auf Rang 34. Hinter der Schweiz (22.) Aber noch vor den Gauchos aus Argentinien oder den Rasta-Blitzen aus Jamaika! 

Heinzer nimmt Stellung zum Fecht-Debakel: Haben Sie sich überschätzt?

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Das Fecht-Team wollte eine Medaille, scheiterte aber bereits im Viertelfinal diskussionslos mit 32:45 an Italien. Max Heinzer nimmt am Tag danach Stellung zum Schweizer Degen-Debakel.

Max, wie haben Sie geschlafen? 
Ich habe sicher schon besser geschlafen.

Haben Sie das Gefühl, versagt zu haben?
Wir sind uns sicher bewusst, dass wir alle unsere Normalform nicht abrufen konnten. Es ist klar, dass nach der Niederlage Diskussionen aufkommen. Die Art, wie wir verloren haben, ist eine grosse Enttäuschung. Am meisten leid tut es mir eigentlich für unsere treuen Fans. 

Fabian Kauter hat gesagt, ihr hättet euch «wie taktische Schulbuben verhalten». Einverstanden?
Das hat er sicher in den Emotionen kurz nach dem Kampf gesagt. Und es braucht sicher eine längere Analyse. Taktik-Besprechungen sollten aber grundsätzlich intern bleiben.

Mit dieser Offensiv-Taktik hat es aber nicht gereicht. 
Im Nachhinein hat man immer das Gefühl, gescheiter zu sein. Die Taktik haben wir im Team besprochen. 

Was war denn aus Ihrer Sicht der Grund für die Niederlage?
Wir haben gegen ein Weltklasse-Team verloren. Sie sind die Nummer drei, wir die Nummer sechs der Welt. Wir kamen in eine Negativspirale, die Italiener in einen Flow. Dann geht es schnell. Dazu haben wir zu wenig überzeugend angegriffen!

Haben Sie sich überschätzt?
Ich habe immer gesagt, dass es eine perfekte Leistung von uns braucht für eine Medaille. Einfach «mitzulaufen» kann in einer Randsportart kein Ziel sein. Mit unserem Palmarès muss eine Medaille das Ziel sein. 

Bitter ist doch, dass Sie chancenlos waren.
So klare Niederlage sind im Fechten nichts Neues. Aber es ist sicher hart. Es ist nicht an der Zeit, etwas schön zu reden. 

Ist dies das Ende für das Fecht-Team in dieser Konstellation?
Das weiss ich nicht. Ich persönlich habe immer noch Freude am Fechtsport und werde als Profi weitermachen!

Auch am Boden liegt Bronze drin: Giulia greift nochmal nach den Medaillen!

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Artistic Gymnastics - Women's Individual All-Around Final

Nach Bronze im Sprung freuen wir uns auf Steingrubers Schlussbouquet. Machs nochmal, Giulia!

Vielleicht hat Giulia Steingruber mittlerweile begriffen, was sie gestern in Rio geschafft hat. «Ich kann noch gar nicht beschreiben, was in mir vorgeht. Aber es ist wunderschön, diese Medaille um den Hals zu haben!», sagte sie nach der Siegerehrung.

Die Bronzemedaille im Sprung ist historisch. Es ist zwar schon die 49. Olympia-Medaille im Kunstturnen für die Schweiz. Aber die erste einer Frau.

Erreicht hat Giulia den Erfolg mit stoischer Ruhe. Anstatt auf Risiko setzt sie auf Perfektion. Während die Konkurrenz patzt, zeigt sie nur einen kleinen Wackler beim Jurtschenko. Beeindruckend sicher!

Und nun? Noch sind die Spiele für Giulia nicht vorbei. Die 22-Jährige hat sich in den letzten Jahren zu einer Weltklasse-Allrounderin entwickelt. Und darf deshalb auch morgen beim Bodenturnen von Edelmetall träumen.

«Das ist die Königsdisziplin», sagt Steingruber. «Dort kann alles passieren.» Im Vorfeld der Spiele hat man der St. Gallerin am Boden sogar noch etwas mehr zugetraut als im Sprung.

Die Bestätigung lieferte sie in der Qualifikation. Als Vierte turnt sie in den Final. Die US-Stars Simone Biles und Ali Raisman sind in einer eigenen Liga. Aber Bronze? Auf die Quali-Dritte Vanessa Ferrari fehlen zwei Zehntel.

«Die Konkurrenz am Sprung ist im Vergleich zum Boden stärker», sagte Trainer Zoltan Jordanov. Er rechnet sich mehr Chancen aus für den Dienstag. «Wenn sie eine schöne Übung mit guten Landungen zeigt, kommt sie den Medaillen sehr nahe.»

Nach Bronze kann Steingruber befreit auftreten, ohne Druck. Schon im Mehrkampf-Final gelang die Übung besser als in der Quali. Nun gilt es, noch etwas mehr Sicherheit in die Landungen zu bringen. So wie an der EM in Bern. Dort turnte Giulia bestechend zu Gold. Zeigt sie eine solche Übung auch morgen und hat das nötige Wettkampfglück, liegt erneut eine Medaille in Griffweite.

Trainer Conte glückt Debüt: Costa schiesst Chelsea zum Last-Minute-Sieg

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Unter Neo-Trainer Antonio Conte landet Chelsea im ersten Spiel der neuen Saison einen knappen, dramatischen 2:1-Sieg über West Ham United.

Es weht ein neuer Wind an der Seitenlinie der Stamford Bridge.

Antonio Conte, der mit Italien an der EM im Sommer mächtig Staub aufwirbelte, hat bei den «Blues» den Posten des Cheftrainers übernommen.

Am späten Montagabend steht endlich Contes erstes Pflichtspiel als Chelsea-Coach an. Der Italiener tigert wie wild in seiner Coaching-Zone hin und her, dirigiert seine Mannen auf dem Feld gestenreich, jubelt nach dem Penalty-Treffer von Eden Hazard (47.) ausgelassen.

Dann der Rückschlag. Chelsea – spielerisch notabene hochüberlegen – kassiert gegen Stadtrivale West Ham aus dem Nichts den Ausgleichtreffer (77.). Conte beordert seine Mannen noch einmal nach vorne. Und tatsächlich: Sekunden vor Schluss gelingt Sturmtank Diego Costa das 2:1. Trainer Conte feiert an der Seitenlinie wie wild mit.

Mit diesem Sieg reiht sich Chelsea auf Rang 3 der Tabelle der Premier League ein. Der Leader nach dem ersten Spieltag heisst Manchester United. (rab)

YB fehlt die halbe Mannschaft gegen Gladbach: Hätte man noch jemanden holen müssen, Herr Hütter?

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Vor dem Spiel des Jahres plagen YB-Coach Adi Hütter massive Personalprobleme. Die Mannschaft, die er gegen Gladbach aufs Feld schickt, soll dennoch «ordentlich» sein.

Es geht um die Champions League. «Um den Traum eines jeden Fussballers», wie es Verteidiger Alain Rochat formuliert. Um 20 Millionen Franken oder mehr. Um europäisches Prestige. Um viele Punkte fürs Uefa-Ranking. Kurz: Um enorm viel. Doch ausgerechnet jetzt fallen bei YB die Spieler gleich reihenweise aus.

Benito. Gerndt und Sanogo, drei Stammkräfte, fehlen seit längerem. Hadergjonaj ist an Ingolstadt verkauft worden. Sein Ersatz Joss hat sich ebenso verletzt wie Steve von Bergen. Auch der Captain dürfte fehlen. Unter dem Strich: eine halbe Mannschaft.

Hat es YB da nicht verpasst in Anbetracht des riesigen Jackpots, der auf die Berner warten könnte, etwas proaktiver zu agieren und den einen oder anderen Transfer zu machen? «In die Saison gestartet sind wir mit Doppelbesetzungen auf allen Positionen, teils gar dreifach», sagt Trainer Adi Hütter.

«Jetzt hatten wir Pech mit Verletzungen. Ob es allerdings Sinn gemacht hätte, einen Panik-Transfer zu tätigen, weiss ich nicht. Bevor wir jemanden holen, der nicht hundertprozentig und sofort helfen kann, macht ein Transfer keinen Sinn. Zumal die verletzten Spieler in absehbarer Zeit wieder fit sind. Wir verlassen uns auf die, die da sind. Ich werde immer noch eine ordentliche Mannschaft auf die Beine stellen können.»

Ordentlich – ob das reicht gegen den letztjährigen Vierten der Bundesliga? Hütter stuft die Borussia als sehr stark und natürlich als Favoriten ein: «Wir haben gegen Gladbach beim 3:3 im Uhrencup gespielt. Das war allerdings ein Testspiel. Jetzt ist Ernstkampf. Zuletzt haben wir Gladbach beim 0:0 gegen Lazio Rom beobachtet. Eine spielstarke Mannschaft, die Dreierkette spielt, mit Kramer über eine zentrale Figur und mit Raffael, Hazard und Hahn über drei torgefährliche Stürmer verfügt.»

Für den Knüller gegen den deutschen Traditionsklub sind aktuell noch 2200 Tickets an den lokalen Vorverkaufsstellen verfügbar. Man geht in Bern aber davon aus, dass das Stade de Suisse ausverkauft sein wird.


Das meint BLICK zum Millionen-Knüller gegen Gladbach: Letzte Chance für YB, Basel zu ärgern

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SCHWEIZ FUSSBALL YB MOENCHENGLADBACH

YB hat gegen Borussia Mönchengladbach die einmalige Chance in die Gruppenphase der Champions League einzuziehen. Die letzte Möglichkeit, Basel in Bedrängnis zu bringen, meint BLICK-Reporter Alain Kunz.

Es sind über 20 Millionen Franken, die YB mit der erstmaligen Champions-League-Qualifikation einnehmen würde. 12 Millionen Euro Startgeld plus zwei für die Teilnahme an den Playoffs sind fix. Dazu die Zuschauereinnahmen mit mindestens einem Team aus den europäischen Top Ten, ein Anteil aus dem Marktpool und Prämien für Siege und Remis.

Diese 20 Millionen haben eine Bedeutung weit über die blosse Zahl hinaus. Das Budget – oder wenn man will der Umsatz – der Berner würde mit einem Schlag von geschätzten 35 auf 55 Millionen anwachsen. Das wäre eine neue Dimension. Natürlich: Der Abstand zum FC Basel ist immer noch gewaltig. In einer Nicht-Champions-League-Saison kalkuliert der Meister mit 80 Millionen. Inklusive Königsklasse sind es gegen hundert Millionen.

Aber mit diesem gewaltigen Obulus könnten die drei, vier Lücken im YB-Kader geschlossen werden, welche den grossen Unterschied zum FCB ausmachen. Der hat jede Position wirklich doppelt besetzt. Das heisst: Der Qualitätsunterschied zwischen der Nummer eins und zwei auf einer Position ist nicht eklatant. Bei YB schon.

Es wäre die einzige Möglichkeit, die Meisterschaft nochmals spannend zu machen. Dass YB nun bereits sechs Punkte Rückstand hat, blenden wir da mal grosszügig aus ...

Nach Autounfall in Rio: Deutscher Kanu-Trainer gestorben

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Schock in Rio nach den traurigen Nachrichten aus dem deutschen Lager. Kanu-Trainer Stefan Henze ist nach einem Autounfall seinen Verletzungen erlegen.

Der deutsche Kanu-Trainer Stefan Henze ist am Montag verstorben. Der 35-Jährige ist in der Nacht auf Freitag in Rio in einen schweren Autounfall verwickelt worden. Henze war mit einem Taxi auf dem Rückweg ins Athleten-Dorf, als der Fahrer in einen Masten knallt. Henze wird aus dem Fenster geschleudert, er erleidet ein schwers Schädel-Hirn-Trauma.

In einer neurochirurgischen Spezialabteilung wurde er notoperiert. Seine Eltern und sein Bruder machten sich sofort auf den Weg nach Brasilien. Henze kämpfte, bis seine Liebsten bei ihm waren. Er erlag am Montag im Beisein seiner Familie seinen Verletzungen.

 

Deutschland trauert. Die Fahnen stehen heute auf Halbmast. Der Chef de Mission Michael Vesper (64): «Unsere Gedanken sind bei Stefan Henzes Angehörigen, die hier vor Ort noch Gelegenheit hatten, Abschied zu nehmen.» (sin)

Thurnheers Rat an Turnfrau Steingruber: «Geh raus und geniesse es!»

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Der Druck ist weg, jetzt kommt für Giulia die Kür. Die Vorhersage vom Schnurri der Nation: «Sie ist nicht auf Fehler der Konkurrenz angewiesen»

Party verschoben: Im Moment ihres grössten Triumphs durfte Giulia Steingruber (22) am Sonntag nicht abfeiern. «Ich muss die Spannung hochhalten», sagte sie gleich nach dem Wettkampf. «Ich habe noch ein weiteres Ziel. Erst dann darf ich loslassen.»

Mit einer weiteren Medaille im Boden-Final würde sie zum Schweizer Star dieser Spiele werden, sagt Beni Thurnheer. Der Schnurri der Nation liefert seit Jahren fürs SRF den Turn-Kommentar in die Schweizer Stuben, auch heute wieder. Er weiss Bescheid: «Ich verfolge Giulia seit Beginn ihres Aufstiegs.»

Für den 67-Jährigen sind es die siebten und letzten Sommerspiele. Kaum zu glauben: Steingrubers Exploit war erst die zweite Medaille, die der Altmeister kommentiert hat. «Meine erste war 2004 Beachvolley-Bronze von Kobel/Heuscher. Ich hätte nicht erwartet, dass noch eine dazu kommt. Ich habe mitgefiebert, wie selten. Ich hatte ein rot-weisses T-Shirt und ein Chäppli von der Turn-EM in Bern angezogen. Weils Glück brachte, mache ich es heute gleich.»

Bronze im Sprung sei nicht hoch genug zu bewerten. Die Gründe dafür: «Es war nicht Giulias Paradedisziplin. Sie wird früher oder später von den Jüngeren überholt werden. Dort findet ein Wettrüsten statt, die Sprünge werden schwerer und schwerer. Giulias Zukunft liegt im Bodenturnen und im Mehrkampf. An Stufenbarren und Schwebebalken kann sie noch ein paar Schritte nach vorne machen. Zudem ist sie zwar fünffache Europameisterin. Doch selbst Europas Beste ist nicht selbstverständlich im Olympia-Final dabei. Das ist nicht wie im Fussball, wo der Beste Europas auch weltweit zu den Besten gehört. Darum ist diese erste Medaille auf Welt-Ebene extrem wertvoll.»

Der Coup am Sonntag war nicht eingeplant gewesen, die Gegnerinnen hatten mit Schnitzern mitgeholfen. «Heute liegt dagegen alles an ihr. Mein Tipp: Zeigt sie die perfekte Übung, holt sie nochmal Bronze.» Auf Gold oder Silber hat sie fast keine Chance. Die US-Girls Biles und Raisman werden wohl wieder einmal Performances von einem anderen Stern abliefern. Beni national: «Stürzen sie nicht, turnen sie der Konkurrenz locker davon. Aber hinter ihnen ist alles offen.» Steingruber selbst sagte am Sonntag: «Alles kann passieren.»

«Die Halle wird brodeln»

Wie gross ist die Chance, dass nach der Erleichterung über Medaille Nummer eins die nötige Spannung nicht mehr da ist? «Es ist Olympia. Die Halle wird brodeln», sagt Beni. «Giulia wird automatisch gespannt sein.» Vielleicht sogar verspannt? «Sie muss die negativen Gedanken ausblenden. Dass diese Chance nur alle vier Jahre kommt, wie wichtig Olympia ist. Wer daran denkt, hat schon verloren. Darum rate ich Giulia: Geh raus und geniesse es einfach!»

Fünf Medaillen haben wir schon: Das sind unsere Trümpfe für den Rio-Endspurt

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Ihr Ziel hat die Schweizer Delegation in Rio bereits erfüllt. Dabei haben wir in der zweiten Woche noch einige Asse im Ärmel.

Fünf Medaillen gab Swiss Olympic vor den Spielen von Rio als Ziel aus. Nun hat die Schweizer Delegation nach gut der Hälfte der Entscheidungen diese Vorgabe bereits erfüllt. Und dies, obwohl mit Roger Federer und Stan Wawrinka zwei unserer heissesten Kandidaten auf Edelmetall in der ersten Woche die Reise nach Brasilien gar nicht angetreten haben. 

Mit Ausnahme der Fechter hat bisher praktisch jeder unserer Trümpfe gestochen. Die Schweizer haben in Rio einen Lauf. Und dieser könnte schon morgen seine Fortsetzung finden.

Dann haben wir mit Giulia Steingruber im Boden-Final nämlich wieder ein heisses Eisen im Feuer. Die St. Gallerin hat gestern bei ihrem Bronze-Sprung Nerven aus Stahl bewiesen. Ein Platz auf dem Podest ist auch in ihrer nominell zweitbesten Disziplin durchaus in Reichweite. 

Gleich zweimal dürfen die Schweizer Springreiter ran: Am Dienstag und Mittwoch greift unser Quartett Steve Guerdat, Romain Duguet, Martin Fuchs und Janika Sprunger nach einer Team-Medaille. Nur zwei Tage später will Guerdat dann sein Einzel-Gold von London verteidigen.

Am Samstag setzen wir auf Frauen-Power: Mit Nicola Spirig im Triathlon tritt unsere zweite Olympiasiegerin von 2012 zur Titelverteidigung an. Am gleichen Tag gehört auch Moutainbikerin Jolanda Neff zu den Topfavoritinnen. Alles andere als Edelmetall wäre eine Enttäuschung für die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin aus Thal SG.  

Den Abschluss des Medaillen-Regens könnte am Sonntag dann Nino Schurter machen. Nach Bronze in Peking und Silber in London ist nur logisch, welchen Platz der Mountainbiker in Rio anpeilt. Das sind wahrlich goldige Aussichten für die Schweizer Sport-Fans!

Spektakel, Jubel, Frust und Schock: So dramatisch war die Leichtathletik-Nacht

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APTOPIX Rio Olympics Athletics

Sprung ins Ziel. Sprung zu Gold. Frühstart in den Frust. Blackout zur Total-Enttäuschung. Vier verrückte Geschichten. Mittendrin die Schweizerin Lea Sprunger.

Für das grosse Spektakel sorgte Shaunae Miller! Die Hürdenläuferin von den Bahamas hat das historische Gold von US-Läuferin Allyson Felix verhindert. Die 22-Jährige setzte sich über 400 Meter in einem packenden Finale in 49,44 Sekunden mit sieben Hundertstel vor Felix durch, die bei einem Erfolg als erste Leichtathletin der Olympia-Geschichte zum fünften Mal Gold gewonnen hätte. Miller war auf dem letzten Meter sogar gestürchelt und rettete sich mit einem Sprung über die Ziellinie und zu Gold! Bronze holte sich die Jamaikanerin Shjericka Jackson in 49,85 Sekunden.

Für grossen Jubel sorgte Joao de Oliveira. Der Brasilianer rettete sich wie auch Miller mit einem Hechtsprung ins Ziel, klatschte mit der Brust auf die Bahn - kam aber in 13,63 Sekunden über die Ziellinie und als Vierter weiter!

Für den Frust sorgt Wilhem Belocian. Dem Franzose passiert ein Fauxpas der Sonderklasse. Er startet zu früh! Wird deshalb disqualifiziert und ist raus. Was für ein bitteres Out nach monatelangem Training. Geschockt und gefrustet liegt der Franzose danach alleine auf der Bahn, kann es nicht fassen.

Für den Schock sorgt Lea Sprunger. Weil sie auf Bahn eins und nach Regen starten muss, kriegt sie völlig Panik und macht danach alles falsch, wie sie selber sagt. Blackout bei der letzten Hürde. Halbfinal verpasst! Eine Riesen-Enttäuschung. (sin)

Dank Buess-Doppelpack: St. Gallen zittert sich im Cup eine Runde weiter

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Der FC St. Gallen gewinnt in der ersten Runde des Schweizer Cups gegen den FC Black Stars mit 3:2 und zieht in die nächste Runde ein.

Auf dem Papier ist die Angelegenheit eine klare Sache. Erstligist gegen Super-Ligist, Black Stars gegen St. Gallen.

Doch auf dem Platz ist der Unterschied vor allem in den Startminuten kaum spürbar. Der Basler Klub spielt mutig nach vorne und wird belohnt: In der 17. Minute schiebt Rodriguez zum 1:0 ein.

Schock für die St. Galler, die einige Minuten Zeit brauchen, um sich vom Treffer zu erhohlen. Erst in der 34. Minute zappelt der Ball dann auch im Netz der Black Stars. Buess netzt nach einem Abpraller von Goalie Oberle das Leder in die Ecke.

Durchatmen beim FCSG. Die Ostschweizer übernehmen nach der Pause das Spieldiktat. Black Stars versucht zwar, die Führung wieder herzustellen, doch Trainer Joe Zinnbauer scheint in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben.

Denn knapp eine Viertelstunde nach der Pause geht St. Gallen in der Person von Bunjaku in Führung. War es das? Nicht ganz! Aus dem Nichts erzielen die Black Stars den 2:2-Ausgleichstreffer. Schock für die Espen-Fans. Doch einer will hier keine Überstunden machen: Roman Buess.

Der Ex-Thuner erzielt nur eine Minute nach dem Ausgleich seinen zweiten Treffer des Abends und sichert seinem Team damit den 3:2-Sieg. St. Gallen ohne Glanz, dafür eine Runde weiter. (ome)

Sein Sohn verdient bei Barça Millionen: Vater Rakitic: Konkurs und Anzeige

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Ivan Rakitic,Torreira Di Pascua

Ärger im Hause Rakitic. Während Sohn Ivan in Barcelona als Superstar Millionen verdient, scheint sein Vater Luka zuhause in Möhlin am Ende zu sein. Besser gesagt: seine Gipserfirma.

Fast 300'000 Franken schulde ihm Vater Rakitic. Ein Gipser klagt an, dass er seit Monaten auf das Geld für einen Auftrag wartet. Dass er die Firma von Luka Rakitic mehrmals gemahnt habe. Mit ihm gesprochen hat und trotzdem nichts passierte. «Er fühlt sich als etwas Besseres weil sein Sohn bei Barcelona spielt», erzählt der gefrustete Gipser über ein Gespräch mit Vater Rakitic auf «Tele M1».

Jetzt hat er die Schnauze voll und zeigt Rakitic an! Wegen Betrug, Misswirtschaft und Urkundenfälschung. Zudem belegen Dokumente, dass das Konkursamt Aargau am 4. August den Konkurs über das Gipsergeschäft Rakitic eröffnet hat.

«Ich will keine finanzielle Hilfe von meinem Sohn»

Der Vater pleite, obwohl der Sohn als Fussballstar in Saus und Braus lebt und Millionen verdient? Luka Rakitic sagt, man habe dem Gipser gar keinen Auftrag erteilt und erklärt gegenüber dem Regionalsender: Er habe noch offene Geldforderungen und er wolle keine finanzielle Hilfe von seinem Sohn, weil er Privates und Geschäftliches trenne.

Naja. Zumindest auf der Webseite der RIDL GmbH prangt ein Bild des Vaters mit seinem berühmten Sohn. Das «I» im Namen steht dabei für Ivan. Extra erklärt als Fussballprofi bei Barcelona. Das «D» steht dabei für Dejan. Den älteren Bruder des Fussballstars – und verantwortlich für die kaufmännische Leitung des Gipsergeschäfts. (sin)


Der Zuckerhut bebte: Stabhochsprung-Krimi in der Nacht der Flüche

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Olympic Games 2016 Athletics, Track and Field

TV-Nachtvogel Roger Benoit über die vergangene Olympische Nacht, die erst um 4.55 Uhr auf über 6 Metern Höhe zu Ende ging.

Fünf Minuten bevor in Rio die Geisterstunde begann, hatten die Spiele am für einmal bebenden Zuckerhut ihre erste echte Sensation – und auf allen drei deutschsprachigen Sendern suchten die Reporter verzweifelt nach Worten.

Der Brasilianer Thiago da Silva (22) wurde mit 6.03 Metern Olympiasieger im Stabhochsprung. Weil der grosse Favorit und Weltrekordmann Renaud Lavillenie aus Frankreich diese Höhe zweimal knapp verpasste und dann auf 6,08 Metern scheiterte.

Das Gold ging also an einen Brasilianer, der bis jetzt noch nie höher als 5,93 Meter gesprungen war - gegen den Mann, der schon auf 6,16 Metern zum Himmel flog!

Dieser Ablauf tönt so banal, aber wer dabei war, bekam Gänsehaut. «Ach da werden unsere Nerven nochmals strapaziert, das Stadion ist ein Tollhaus», hörte man bei SRF2.

ZDF-Poschmann zweifelt

«So ein Drehbuch kann kein Mensch auf dieser Welt schreiben. Das muss man erlebt haben», tönt es aus den ORF-Mikrofonen. Nur beim ZDF sagt Leichtathletik-Moralist Wolf-Dieter Poschmann: «In Brasilien sind die Dopingkontrollen sicher nicht so streng wie in andern Ländern. Das darf an dieser Stelle auch mal gesagt werden!»

Als der Franzose zur 6,08 Meter hohen Latte anlaufen wollte, buhte und pfiff das Publikum. Da hatte Poschmann mit seiner Schelte Recht: «Das ist unsportlich, liebe Freunde. Das habt ihr nicht nötig!» Ein Vorwurf, der selbst schon im Turn-Tempel gegen die einheimischen Fans erhoben wird.

Alarm im SRF2-Studio

Ja, was war das für ein Finale der TV-Nacht. Sie hatte eigentlich schon um 21.33 Uhr unheimlich begonnen. SRF2-Moderatorin Steffi Buchli musste das Interview mit den schlecht belohnten Beachvolleyball-Heldinnen Heidrich/Zumkehr im Büro machen, weil das Studio im oberen Stock geräumt werden musste.

Und dann der neue Knall. Buchli: «Wir müssen jetzt das ganze Haus verlassen. Es rumpelt immer mehr am Strand von Ipanema.» Was für Bilder vom tobenden Meer und den Windstürmen.

Fliegende Computer…

Als sich kurz darauf Sascha Ruefer vom drei Kilometer entfernten Beachvolleyball-Stadion an der Copacabana meldet, sagt er: «Es haut uns alles um die Ohren, Computer kommen geflogen, alles festhalten bitte.» Und Experte Martin Laciga: «Jetzt wirds gefährlich!» Aber das Spiel zwischen den USA und den siegreichen Brasilianern ging weiter…

Um 22.20 Uhr eine erste Schaltung ins Radstadion zur fernsehfreundlichen Omnium-Entscheidung (total sechs Disziplinen) mit dem Waadtländer Gael Suter. Er wird am Ende Zwölfter. Claude Jaggi: «Sein Ziel war ein Diplom, aber er hat sich wacker geschlagen!» Und der Bahnsport bestimmt keine Fans verloren.

Der kubanische Sexskandal

Wir zappen wieder einmal rum, bleiben beim Volleyball Polen – Kuba (3:0) hängen. SRF-Reporter Andreas Eisenring weiss Bescheid, spricht dauernd von den jungen Sprungfedern aus der Karibik. Um 22.48 Uhr klärt er uns auf: «Kuba muss hier soviele junge Spieler einsetzen, die einfach noch nicht bereit sind. Denn kurz vor Olympia sind bei einem Turnier in Finnland sechs kubanische Spieler nach einem offensichtlichen Sexskandal mit Vergewaltigungsvorwürfen verhaftet worden.» Sie wurden alle gesperrt…

Genug Wienerschnitzel?

Wir zappen weiter, hören beim ORF den nationalen Olympia-Sekretär Peter Mennel reden. Er schwärmt vom grossen Erfolg des Austria-Hauses auch in den sozialen Netzwerken. «Wir haben schon 40'000 Gäste hier bewirtet. Soviel, wie in London während den ganzen Spielen. Einige standen stundenlang für ein österreichisches Bier an!» «Haben sie noch genug Wienerschnitzel für die zweite Woche?», fragt der Reporter. «Ja, der Erfolg des Hauses hat nichts mit den Erfolgen des Teams zu tun!»

Null Medaillen, trotz 49 Ländern mit einer Goldauszeichnung und 72 Nationen mit Edelmetall. Dies nach 176 von 306 Entscheidungen. Und auf Rang 4 mit elfmal Gold und je zwölfmal Silber und Bronze liegt Russland. Also die Nation, die das IOC ausgeschlossen hat, dann die Verantwortung aber auf die internationalen Fachverbände abschob. Nun, im russenlosen Leichtathletik-Stadion müssen jetzt andere Nationen verdächtigt werden.

Gratis-Wasser von oben

Und endlich beginnen dort die Wettkämpfe. Aber kaum sind einige Vorkämpfe im Gang, schüttet es aus allen Wolken. Dort wo sieben Stunden zuvor noch die Sonne mit 35 Grad vom Himmel geblendet hatte. Lukas Studer, der Interview-Mann von SRF2, zeigt uns um 01.53 Uhr seinen Platz – mit vielen Wasserflaschen am Boden: «Sechs Liter Wasser haben der Kameramann und ich am Morgen getrunken. Jetzt ist das Wasser gratis…»

Die lange Pause nützen der ORF mit Volleyball, das ZDF mit Basketball (Spanien – Argentinien 92:73). Und SRF2? Die haben uns am besten unterhalten. Mit 13 Minuten voller Impressionen aus den ersten zehn Tagen. Ein Feuerwerk von guten Szenen mit Emotionen, Frust und Freude. Das war spitze! Danke.

Der doppelte Hürden-Start

Dann ging es trotz nasser Bahn weiter. 110-Meter-Vorläufe der Hürden-Sprinter. In den ersten zwei Serien zwei Deutsche (John und Bühler), die kläglich scheitern und vor der TV-Kamera bei Norbert König fassungslos sind. Matthias Bühler: «Ich habe mich nie gut gefühlt. Ich möchte hier meinen Eltern danken, die alles finanziert haben. Tut mir leid, ich bin enttäuscht, aber eben auch nur ein Mensch.» Dann dreht er sich nochmals um: «Und Gruss nach Hasslach…» Dort wurde offenbar mitgefiebert!

Und dann sahen wir um 04.20 Uhr John und Bühler plötzlich wieder in den Startblöcken! Aber hallo. Bei SRF2 hört man es zuerst. Von Patrick Schmid: «Weil die Bedingungen bei den ersten zwei der sechs Vorläufen deutlich schlechter waren, dürfen die ausgeschiedenen Athleten nochmals starten.»

Doch es wurden gar nicht mehr alle erwischt. Sie waren schon aus dem Stadion. Am Ende schafft es nur der Jamaikaner Carter. Poschmann: «So eine Chance bekommst du nur einmal im Leben. Wir haben sie verpasst.»

«Die Brust zählt!»

Um 02.18 Uhr hechtet sich der Brasilianer De Olivera in einem Vorlauf mit einem Köpfler ins Ziel und in den Halbfinal. Poschmann: «Die Brust zählt!» Wir schmunzeln – und ahnen nicht, dass um 04.08 Uhr ein solcher Sturz ins Ziel Shaunae Miller von den Bahamas das Gold bringt. Vor der völlig verzweifelten Allyson Felix aus den USA. Bei SRF2 sagt Mario Gehrer: «Sie ist nach Gold gesprungen – hinein ins Glück. Unglaublich!»

20 Minuten zuvor hatte der Kenianner David Rudisha über die 800 Meter in 1:42,15 seinen London-Titel verteidigt. Vor dem Algerier Makhloufi und dem Amerikaner Murphy.

Und wir drehen die Zeitreise von Rio nochmals zurück. Die 400-Meter-Hürden-Vorläufe bei den Damen wurden für unsere zwei Athletinen zum Debakel. Ihr Auftritt  bei Lukas Studer, nur einige Minuten nach dem Lauf, berührte wegen den zurückgehaltenen Tränen unsere Herzen.

Petra Fontanive ringt nach den 56,80 Sekunden (6. Platz) mit den Worten: «Ich habe mir mehr erhofft. Ich war eigentlich fit, doch jetzt bin ich draussen. Ich habe enfach mehr erwartet!»

Ehrliche Worte von Lea…

Lea Sprunger schafft 56,58 Sekunden (4. Platz nach der Disqualifikation einer Gegnerin): «Das war das schlechteste Rennen meines Lebens! Ich kam nie in den Rhythmus, obwohl ich sehr positiv war. Aber als ich hörte, dass ich auf Bahn 1 laufen muss bekam ich Panik. Auf dieser Bahn bin ich noch nie gestartet. Ich hatte Angst und habe alles falsch gemacht!» Da fielen selbst Lukas Studer die tröstenden Worte.

Und bei SRF2 kennen jetzt auch die beiden Moderatoren die älteste Journalisten-Weisheit: Niemand kann die eigenen Sportler oder Teams zum Sieg schreiben, reden oder schreien! Bei SRF2 tönte das so: «Eigentlich sollte der zweite Platz für Sprunger reserviert sein. Also kein Problem!»

Scheisse oder Merde…

Beim ZDF machte es eine gescheiterte Dame verbal noch klarer: Jackie Baumann. «Scheisse, keine Erklärung, alles Scheisse, sorry!»

Ja, der Frust muss manchmal raus. Wir wissen nicht, wie oft der klare Stabhochsprung-Favorit Lavillenie nach dem elektrisierenden und verlorenen Schock-Finale das Wort «Merde» gebraucht hat…

Lea Sprunger wie Hussein im Hürden-Vorlauf out: «Ich habe Panik gekriegt»

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Neun Hürden weit ist Lea Sprunger im Olympia-Vorlauf auf gutem Weg in den 400-m-Hürden-Halbfinal. Am letzten Hindernis geht ihr Rio-Traum kaputt.

Die Schweizer Leichtathleten haben am Montag vorerst wenig Grund zum Jubeln. Kariem Hussein scheidet mit seinen Fuss-Problemen im 400-m-Hürden-Vorlauf aus. Fabienne Schlumpf macht im Steeple-Final in der dritten Runde einen Purzelbaum und wird sang- und klanglos Letzte. Die Schande von einer Zeit über 10 Minuten kann sie um 7 Zehntel-Sekunden abwenden. Nur Mujinga Kambundji hat nach ihrem starken 200er-Vorlauf Grund zu strahlen.

Da weint am Abend sogar der Rio-Himmel. Zum Glück für Lea Sprunger haben mindestens die sturmartigen Winde rechtzeitig für ihren 400-m-Hürden-Vorlauf aufgehört. Denn auf Wind ist die 26-jährige Romande wegen ihrer mangelnden Routine als Langhürdlerin besonders anfällig.

Der dritte Platz an der EM in Amsterdam vor einem Monat hat sie auch für Olympia auf den Geschmack gebracht. «Ich will in den Olympia-Final», stellt Lea ihr Licht nicht unter den Scheffel. Doch wie das mit Final-Träumen auch enden kann, hat ja Kariem am Mittag schmerzhaft erlebt.

Opfer ihrer schwachen Hürden-Technik

Und Lea gelingts keinen Deut besser. Sie, die ihre Stärke eigentlich erst auf der zweiten Hälfte ausspielen kann, macht vor der letzten Hürde den verheerenden Fehler. Weiss bis 10 Meter vor dem Hindernis nicht, mit welchen Vorschwungbein sie die Hürde angehen will. Das ist halt, wenn man Hürden technisch zu wenig beschlagen ist und nicht in der Lage ist, das Bein, mit der man die Hürde angeht, spontan zu wechseln. Für Sprunger-Verhältnisse schwache 56,58 Sekunden, in ihrer Serie nur Rang vier. Petra Fontanive, die sonst fast zwei Sekunden hinter Lea herläuft hat in der ersten Serie immerhin 56,80 geschafft.

Aufgelöst sagt Sprunger danach im TV: «Ich bekam völlig Panik und Angst, weil es zu regnen begann und ich auf Bahn 1 starten musste. Beides kannte ich nicht. Ich war blockiert und habe alles falsch gemacht.»

Theoretisch hätte Sprunger zwar noch auf ein Weiterkommen in den Halbfinal über die Zeit hoffen können. Aber ihre Tränen haben diesen kleinen Funken sofort ausgelöscht.

 

Hussein an Olympia schon out: «Vor zehn Tagen konnte ich nicht mal gehen»

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Kariem Husseins (27) Olympia-Abenteuer endet früh. Der Schweizer Hürden-Star leidet auch in Rio unter seiner Fussverletzung.

Olympia und Kariem Hussein – das passt bisher einfach nicht.

Vor vier Jahren in London musste er verletzt absagen. Und auch die Rio-Teilnahme war lange nicht klar. Hussein reiste trotz Fussverletzung dann aber doch nach Rio, biss am Montagnachmittag auf die Zähne. Und scheiterte.

In seinem Vorlauf über die 400m Hürden wird der Thurgauer in 49.80 Sekunden nur Fünfter. Zu wenig. Die Zeit reicht nicht mal für den Halbfinal. Sein Ziel, die Qualifikation für den Olympia-Final, verpasst er somit.

Im SRF-Interview nach seinem Lauf versucht Hussein, seine Enttäuschung in Worte zu fassen. «Ich hatte kein schlechtes Gefühl gehabt, aber der Fuss störte schon. Aber auch abgesehen davon, war der Lauf nicht optimal.»

Hussein blickt auf turbulente Tage zurück. «Vor zehn Tage konnte ich noch keinen Schritt gehen. Dann gab es gute Tage, und dann war das Training auch einfach wieder scheisse.» 

So ist der Traum vom Olympia-Final früh geplatzt. (rab)

Hussein im Olympia-Fieber: «Im Moment verspüre ich einfach nur Vorfreude»

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LEICHTATHLETIK, WELTMEISTERSCHAFTEN, PEKING,

Der Europameister von 2014 über 400 Meter Hürden spricht über Emotionen im und neben dem Sport. Und freut sich auf Olympia.

Kariem Hussein (27) über ...

... Emotionen im Sport: «Emotionen lassen dich spüren, was und wofür du etwas machst. Ich verspüre sie nicht nur an Rennen, sondern auch rund ums Training – vor, während und auch danach. Natürlich nicht in dem Ausmass wie an einem Wettkampf. Emotionen motivieren, können im negativen Sinne aber auch demotivieren. Fest steht: Emotionen beeinflussen und leiten einen Sportler.»

... den emotionalsten Moment im Sport: «Einerseits die Erkenntnis im Abschlusstraining, dass ich den Start an den Olympischen Spielen in London 2012 aufgrund einer Verletzung absagen musste. Andererseits war der Sieg vor Heimpublikum an der EM 2014 in Zürich sicherlich die schönste Emotion.»

... den schwierigsten Moment im Sport: «Generell bei Verletzungen: Nicht rennen zu können und dabei kühlen Kopf zu bewahren. Renn-Niederlagen waren jeweils eher eine zusätzliche Motivationsspritze, Momente, aus denen man lernen und meist etwas Positives mitnehmen konnte.»

... den emotionalsten Moment ausserhalb des Sports: «Familiäre Begebenheiten – mit Wiedersehen oder leider auch Abschieden. Dann denke ich an Erlebnisse, die ich während meiner medizinischen Ausbildung machen durfte: die ersten Geburten als Unterassistent waren zum Beispiel sehr schöne Erfahrungen.»

... Rio 2016: «Im Moment verspüre ich eine leichte Nervosität und Spannung – und ansonsten einfach nur Vorfreude.»

Gladbach-Goalie Yann Sommer vor CL-Knaller: «Mit YB erwartet uns heute ein Brocken»

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SCHWEIZ FUSSBALL MOENCHENGLADBACH YB

Nati-Goalie Yann Sommer ist zurück in der Schweiz! Eine Woche habe er gebraucht, um das bittere EM-Out zu verdauen, bekennt er. Und er warnt und warnt vor YB.

Es ist ja nicht so, dass die Spieler von Borussia Mönchengladbach reihenweise hinstehen und sagen würden: Kein Problem, die putzen wir locker weg! So, wie es im Netz die Fans teils tun, wo das Gedankengut in Richtung «Danke YB, habt Ihr Donezk weggeputzt, weshalb wir bei der Auslosung gesetzt waren und nun kriegen wir euch kleine Schweizer gleich noch zum Frass vorgesetzt» geht.

Sommer denkt anders: «Ich glaube nicht, dass unsere Fans diese Meinung haben. Egal, gegen wen wir spielen, wir haben immer ein volles Stadion. Das zeigt, wie respektvoll sie mit den Gegnern umgehen. Und dass aktuell und in den letzten Jahren so viele Schweizer Spieler bei Gladbach spielen, ist ein Zeichen, dass die Schweizer Liga sehr gut ist. Nein, wir nehmen YB sehr, sehr ernst, haben uns sehr gut vorbereitet und wissen genau, was uns in Bern erwartet: ein Brocken! Auch unsere Fans wissen das genau.»

Dass dieses Spiel mit Sommer im Tor steigen kann, schien vor zwei Wochen noch ausgeschlossen. Denn am 29. Juli reisst sich der gebürtige Waadtländer ein Kapselband am Fuss. Mindestens vier Wochen Pause, so die Diagnose. Nun steht er da, wie wenn nichts gewesen wäre. Gut zwei Wochen sind erst vergangen. Wunderheilung? «Die Entwicklung des Fusses war sehr positiv», so Sommer. «Wir haben sehr viel Therapie gemacht nach der nötigen Ruhezeit. Der letzte Test gegen Lazio ging sehr gut. Ich hatte keine Schmerzen und auch danach war es gut.»

Gut sein solls für den Bundesligavierten auch nach dem Hinspiel im Stade de Suisse. Nur: An dieses hat Sommer durchaus gemischte Erinnerungen. Denn seine Bilanz ist negativ: Neu Mal ist er mit Vaduz, GC und dem FCB bei YB aufgelaufen. Gewonnen hat er einziges Mal, 2013 mit dem FCB. Dafür schon dreimal verloren. Immerhin dies macht den hiobsbotschaften-geschüttelten YB-Fans ein ganz klein wenig Hoffnung.

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