Den Rekord der zweiten Ära Constantin brach Didier Tholot schon Mitte Februar. Nun ist er absoluter Rekordhalter. Wechselt er nun zu Bordeaux?
427 Tage war Tholot Mtte Februar im Amt, als er Laurent Roussey überflügelte. Nun ist er es 481 Tage und lässt Umberto Barberis hinter sich, den Coach, den Christian Constantin in seiner ersten Amtszeit am längsten «leben» liess.
Doch wie schon das Erreichen des ersten Rekords, so bedeutet auch dieser neue Bestwert für den Mann aus Feurs in der Nähe von Lyon so gut wie nichts. «Das Einzige, was mich an diesem Sonntag interessiert, ist das Spiel gegen Thun», sagt Tholot.
Und weiter: «Wenn man in einem anderen Klub wäre, würde man über dieses Thema - nicht einmal zwei Jahre nach meiner Ankunft – überhaupt nicht reden.» Er sei sich der Dauer seiner Amtszeit gar nicht bewusst gewesen, führt der Franzose im «Nouvelliste» weiter aus. «Die Zeit ist vergangen wie im Flug. Ein Spiel reihte sich an das andere.» Und Tholots Bilanz? «Die ist aller Ehren wert, hätte aber durchaus besser sein können.»
Nun kann sich der Trainer an die absolute Bestmarke des FC Sion seit dem Aufstieg in die NLA 1962 machen. Die hält Jean-Claude Donzé. Dessen Amtszeit beginnt im Juni 1981. Und endet… im Dezember 1987. Macht unter dem Strich: sechseinhalb Jahre! «Diesen Rekord zu schlagen, das wird kompliziert…», sagt Tholot. «Aber es ist ja auch nicht mein Ziel.»
Der Rekordhalter selbst gesteht im «Nouvelliste», ein Bewunderer von Tholots Arbeit zu sein. Donzé: «Zum Wohle des Klubs hoffe ich, dass er noch lange bleiben kann. Denn er ist derjenige Trainer der letzten Jahre, der von der Mentalität her am besten ins Walis passt. Und er hat sich das Vertrauen und den Respekt von CC erarbeitet.»
Allerdings könnte es sein, dass Tholot ganz plötzlich weg ist. Denn Bordeaux sucht nach dem Rausschmiss von Willy Sagnol (kurz nach der 0:1-Niederlage in der Europa League gegen Sion…) einen Nachfolger für Interimstrainer Ulrich Ramé. «Ich habe zwei, drei Anrufe erhalten», bekennt Tholot. Sagt aber: Nicht speziell aus Bordeaux. Was aber auch bedeutet: Bordeaux IST wohl darunter. Tholot gehörte zum Team, das sich 1996 für den Uefacupfinal führte. Und sein zweiter Lebensmittelpunkt ist die Wein-Hochburg. Seine Familie lebt dort. Tholot: «In Bordeaux gefällt es mir ebenso gut wie im Wallis.» CC muss um seinen Rekordhalter zittern. Vertrag bis 2017 hin oder her.
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