Es geht um Geld: Vladimir Petkovic (52) und der Verband konnten sich noch nicht über eine Vertragsverlängerung einigen. Brisant: Es gibt so viele Alternativen wie nie!
Vladimir Petkovic und SFV-Boss Peter Gilliéron sitzen am Pokertisch: Rund 800 000 Franken verdient der Nati-Trainer – und fordert nun mehr, um seinen Vertrag bis nach der WM 2018 zu verlängern.
Gilliéron sagt zu BLICK: «Wir sind weiter im Gespräch. Aber die Parteien sind sich noch nicht in allen Punkten vollständig einig.» Geht es nur um Geld? «Es geht um verschiedene Aspekte. Die finanziellen Vorstellungen sind einer dieser Aspekte. Wir haben diesbezüglich unsere Prinzipien und unsere Limiten», stellt der SFV-Boss klar.
Der neue Kontrakt galt lange als Formsache und sorgt nun für immer mehr Irritationen. Im Umfeld des Verbandes, innerhalb der Mannschaft, in der Öffentlichkeit. Da ist die Seite von Petkovic: Um ihn kursieren in Italien Gerüchte, wonach er im Sommer ein Thema bei Udinese oder Torino werden könnte. Es ist möglich, dass sich Petkovic auch eine Ausstiegsklausel im neuen Vertrag wünscht – woran der Verband kein Interesse hat.
Da ist die Seite des Verbands. Es sind so viele gute Schweizer Trainer auf dem Markt wie noch nie – fünf an der Zahl. Potenzielle Nationaltrainer. Zwei Schwergewichte und drei Aussenseiter.
In erster Linie: Österreichs Erfolgs-Coach Marcel Koller (55). Sein Vertrag mit dem ÖFB läuft nach der EM aus. Gespräche über eine Verlängerung laufen. Aber Koller ziert sich. Warum? Offenbar ist er auch beim Red Bull Leipzig ein Thema. Nur: Koller, der vor zwei Jahren statt Petkovic Nati-Coach hätte werden sollen, wäre auch 2016 eine logische und gute Wahl.
Koller und Favre wären teurer
Da ist Lucien Favre (58). Nach BLICK-Informationen will der zurückgetretene Gladbach-Coach bis im Sommer eine Pause machen und dann wieder einsteigen. Sein Vertrag mit der Borussia ist noch nicht aufgelöst, läuft bis 2017.
Klar ist: Koller wie Favre wären die teureren Lösungen als Petkovic.
Billiger zu haben wären wohl drei ambitionierte Aussenseiter. Für Christian Gross (61), im Moment bei Al-Ahly in Saudi-Arabien, wäre die Nati die Vollendung seiner Karriere. Sicherlich nicht abgeneigt wäre sein arbeitsloser Trainer-Ziehsohn Murat Yakin (41) und auch GC-Trainer Pierluigi Tami (54).
Sie alle sitzen Petkovic irgendwie im Nacken. Hat man sich schon Gedanken über Alternativen gemacht? Rechnet Gilliéron noch mit einem Scheitern der Gespräche mit Petkovic? «Davon gehe ich zum heutigen Zeitpunkt nicht aus», sagt der Verbandsboss.