Die Ilfishalle steht Kopf. Die SCL Tigers schicken Davos mit einer 6:0-Packung nach Hause! Bern verliert gegen Lausanne. Zug überrollt Ambri, der neue Leader Fribourg gewinnt in Biel und Lugano in der Resega gegen Kloten.
Tigers – Davos 6:0 (Hier gibts das Spiel zum Nachlesen!)
Das Spiel: Ob es sich die Athleten des HC Davos zu einfach vorgestellt hatten? Einzig Dino Wieser fällt im Angriff der Bündner positiv auf, trifft aber zur Spielmitte nur den Pfosten, zu diesem Zeitpunkt liegt seine Mannschaft schon um drei Längen hinten. Die Bündner, die zusammen mit dem ZSC vor diesem Spieltag am meisten Tore erzielt haben, deren 66, finden keinen Weg am starken Damiano Ciaccio vorbei. So verpasst etwa Gregory Sciaroni in Überzahl den Ausgleich vor dem leeren Tor. Kurz darauf führt der Tiger 2:0. Langnau dagegen ist von Sekunde eins an nicht zu bremsen. Der tschechische Neuzugang Rostislav Olesz fügt sich gut ins Team ein. Er geht dorthin wo es weh tut, frisst Holz, sorgt für stetige Unruhe vor dem Tor und trifft zum 5:0. Im Drittels-Rhythmus entlädt sich der Davoser Frust in Keilereien und Handgemengen. Der Baumeister des Tigers-Erfolgs ist der Kanadier Kevin Clark. Mit seinen Toren in der 9. und 28. Minute bringt er seine Mannschaft auf Siegeskurs. Bittere Pille für Nationalmannschafts-Goalie Leonardo Genoni: Der künftige SCB-Keeper muss nach dem 0:4 Gilles Senn weichen.
Der Beste: Kevin Clark (Tigers). Er schiesst die wegweisenden Tore zum 1:0 und 3:0.
Die Pflaume: Beat Forster (Davos). Beim Stand von 0:2 und in doppelter Unterzahl nimmt er eine Strafe wegen Stockschlags. Während seiner Abwesenheit folgt der Vorentscheid.
Bern – Lausanne 2:5 (Hier gibts das Spiel zum Nachlesen!)
Das Spiel: Vor dem Spiel gibts Blumen für SCB-Goalie Marco Bührer, der gegen Lausanne sein 800. Spiel für die Mutzen macht. Es bleibt das einzige Geschenk für die Berner, die nur mit zwei Ausländern und einer Rumpftruppe antreten. Gleich acht Spieler fehlen verletzt oder gesperrt. Das nützt Lausanne gnadenlos aus. Die Waadtländer sind zwar spielerisch nicht besser, aber wesentlich besser organisiert und vor dem Tor kaltblütiger. Doppeltorschütze Louhivaara, Froidevaux und Deruns sorgen dafür, dass die Partie nach zwei Dritteln entschieden ist. Der SCB wird von den eigenen Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert in die zweite Pause geschickt. Viele Augen richten sich auf Nico Hischier, der für Bern im Alter von 16 Jahren und 313 Tagen sein NLA-Debüt gibt. Das Riesentalent, das beim NHL-Draft 2017 früh gezogen werden dürfte, kommt zu ein paar wenigen Einsätzen. Das SCB-Debakel kann aber auch er nicht verhindern.
Der Beste: Ossi Louhivaara (Lausanne). Versteht sich blendend mit Sturmpartner Mievillie und schiesst den SCB mit einem Doppelpack im Alleingang ab.
Die Pflaume: Martin Plüss (Bern). Sein unnötiger Stockschlag in der neutralen Zone bringt Lausanne ein Powerplay ein. Und in diesem das 2:0. Die Entscheidung.
Zug – Ambri 5:0 (Hier gibts das Spiel zum Nachlesen!)
Das Spiel: Wären die Zuger im Abschluss so präzis wie bei ihrem Angriffsaufbau und ihren Passgirlanden, ein Stängeli wäre möglich gewesen. Was die Zuger vollführen, ist jeden Szenenapplaus wert. Die Biancoblu sind chancenlos. Ein kurzes Aufbäumen im Startdrittel, als sie erst 0:1 zurückliegen, ist das erwähnenswerteste ihrer Leistung. Gegen den statistisch besten Goalie der Liga, Tobias Stephan, der nicht mal zwei Gegentreffer pro Spiel zulässt, wird es für Ambris Offensivabteilung nicht einfacher, wenn sie denn mal in den Slot vordringt.
Der Beste: Lino Martschini (Zug). Einmal mehr hat sich der nur 1.67 m grosse Stürmer die Bezeichnung Zauber-Zwerg verdient.
Die Pflaume: Alexandre Giroux (Ambri). Der Kanadier mag ja Goalgetter-Qualitäten haben, aber gegen ein Tempo-Team wie der EVZ ist er einfach nur zu langsam und weiss sich nur mit Fouls zu helfen.
Biel – Fribourg 1:3 (Hier gibts das Spiel zum Nachlesen!)
Das Spiel: Nach drei Niederlagen in Serie kehrt Fribourg auf die Siegerstrasse zurück. Das Team von Gerd Zenhäusern siegt in Biel verdient 3:1. Die Saanestädter sind von Beginn an das bessere Team. Biel wirkt harmlos und kraftlos, bringt es im ganzen ersten Drittel nur zu vier Torschüssen. Dass es trotzdem 1:1 steht, liegt an Fribourgs Verteidiger Sebastian Schilt, der einen Schuss Fabian Sutters ins eigene Tor ablenkt. Sakari Salminen und Julien Sprunger sorgen mit zwei Toren doch noch für den Sieg.
Der Beste: Yannick Rathgeb (Fribourg): Der Verteidiger schiesst sein Team in Überzahl in Führung und bereitet auch die anderen beiden Tore vor.
Die Pflaume: Tim Stapleton (Biel): Setzt nur mit seiner Strafe, die zum 1:3 führt, Akzente.
Lugano – Kloten 3:2 (Hier gibts das Spiel zum Nachlesen!)
Das Spiel: Intensiv, packend und zeitweise hochklassig. Die Lugano-Stars überzeugen mit ihrer Arbeitsmoral. Brunner ist wieder eine Attraktion, dribbelt, malocht, bucht Punkte. Auch Klasen kommt immer besser in Fahrt – Shedden hat erstmal die Wende geschafft. Kloten macht vor den Augen von Bob Strumm, Teil der Führungsclique aus Übersee, eine gute Figur aber auch zu viele Fehler. Santala (Strafen), Back (Deckung) oder Schelling (Zuspiele) sind nur einige Beispiele. Trotzdem: Die Zürcher zeigen Moral und kommen in der Schlussphase durch Guggisberg zum Anschlusstreffer. Für mehr reichts nicht – wäre aber auch etwas quer gewesen, Lugano ist unter dem Strich das bessere Team.
Der Beste: Brunner (Lugano). Tricks und Gags mit Damien - eine Augenweide.
Die Pflaume: Santala (Kloten) Unsicher und wenig inspiriert in der Offensive, dafür mit der Strafe vor Klasens wegweisendem 3:1.