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Gold für King Küng: «Ich kann noch schneller fahren»

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Im Regenbogentrikot des Weltmeisters jubelt Küng über den EM-Titel.

Zwei Rekorde innert weniger Stunden. Wo sind die Grenzen von Stefan Küng? Keiner kennt sie. Auch der Athlet nicht.

Ob Regen und Gegenwind wie beim Etappenerfolg an der Tour de Romandie – oder 24 Grad und windstill auf der Holzbahn in Grenchen: Gibt Stefan Küng (21) Gas, dann winkt der Sieg.

Nach Silber im Vierer (Küng, Dillier, Pasche, Schir) und im Scratch-Rennen (Tristan Marguet) sowie Bronze im Punktefahren (Claudio Imhof) holt der Thurgauer für Swiss Cycling überlegen EM-Gold in der Einzelverfolgung.

Der Verfolgungs-Weltmeister stempelt seine Gegner schon in der Qualifikation zu Statisten ab. Der Thurgauer benötigt 4:15,678 Minuten. Damit verbessert er seinen Schweizer Rekord, den er erst Anfang Januar auf dem Weg zu seinem WM-Titel aufgestellt ­hatte, um 1,5 Sekunden.

Im Finale schlägt er den Deutschen Domenic Weinstein (21) um fast drei Sekunden – seine 4:14,992 (56,472 km/h) sind erneut Rekord und die siebtschnellste je gefahrene Zeit über die 4000 Meter.

«Wo die Grenzen von Stefan sind? Fragen Sie die Thurgauer Äpfel», sagt Nati-Trainer Daniel Gisiger (61) und zuckt mit den Schultern. «Stefan hat alles für eine ganz grosse Karriere.»

Stefan Küng ist von seinem Erfolg erst einmal überwältigt. Minuten nach der Siegerehrung gesteht er: «Ich habe immer noch Hühnerhaut. Ich bin Europameister auf meiner Heimbahn – fantastisch. Ich will diesen Erfolg nicht einstufen, es ist einfach genial.»

Er habe gewusst, dass er die 4000 Meter unter 4:15 fahren könne. «Nur muss man es ja erst einmal machen. Hier in Grenchen hat alles gestimmt, das hat mir geholfen.» Obwohl sehr schlecht gestartet, dreht er dann auf, findet seinen Rhythmus.

«Ich habe mich perfekt gespürt. Erst in den letzten Runden musste ich kämpfen.»

Irgendwann der Beste

Und was erzählt er über seine ­Limiten? Er habe noch Margen, sagt er. Und: «Ich kann noch schneller fahren. Ich werde im ­November erst 22. Ich will nicht möglichst schnell der Beste sein, aber irgendwann will ich der Beste sein. Wo meine Limiten sind, das weiss ich nicht. Ich will einfach immer schneller fahren.»


Sauber-Teamchefin Kaltenborn: «Frauen können alles haben»

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Sie steht ganz oben: Sauber-­Konzernchefin ­Kaltenborn in der Werkstatt der ­Sauber Motorsport AG in Hinwil ZH.

Die mächtigste Frau im Schweizer Sport: Monisha Kaltenborn leitet einen Rennstall, ist stets auf Achse – und hofft, dass ihre Kinder ihr das nicht übel nehmen.

BLICK: Frau Kaltenborn, warum tun sich Schweizerinnen so schwer mit Macht und Einfluss im Sport?
Monisha Kaltenborn:
Ich bin nicht so sicher, dass Ihre These stimmt!

Die Mächtigste ist eine indische Österreicherin, nämlich Sie!
Vielleicht gäbe es ja eine Schweizerin, die meinen Job gerne macht.

Was können Sie gut, dass Sie so mächtig geworden sind?
Macht erwirbt man nicht. Das Umfeld muss mitspielen. Es braucht jemanden, der einem die Macht gibt.

Wie bewusst haben Sie denn Macht angestrebt?
Es war nie meine Priorität. Es ist wichtiger, ein Ziel zu haben und dieses konsequent zu verfolgen.

Wie weiss man selbst, dass man mächtig ist?
Macht hat nur, wer das volle Vertrauen seines Umfelds geniesst.

Wie gut reparieren Sie ein Auto?
Das kann ich gar nicht. Auch die meisten Männer können das nicht.

Ein Mann wird in der Formel 1 kaum so mächtig wie Sie, wenn er kein Auto flicken kann!
Aber natürlich. Die Zeit, als alle Teamchefs Autos zerlegen konnten, ist in der Formel 1 längst vorbei.

Sie führen das Sauber-Team. Kann eine Frau Ferrari leiten?
Absolut.

Und wann werden Sie das tun?
Gar nie. Ich bin glücklich hier.

Was wäre in der Formel 1 anders, wenn es neben Ihnen und Claire Williams weitere Teamchefinnen geben würde?
Frauen bringen die Dinge effektiver auf den Punkt. Sie reden härter und vermeiden Redundanzen.

Was positiv wäre.
Historisch interessieren sich weniger Frauen für den Motorsport. Wie für viele technische Berufe oder für Banken. Generell gibt es weniger Frauen an der Spitze von Firmen.

Eine Frauenquote könnte helfen.
Quoten sind etwas Künstliches, was per se nicht gut ist. Es liegt aber weder an der Bildung, am Talent noch am Selbstbewusstsein der Frauen, dass es nur wenige Chefinnen gibt.

Woran liegt es denn?
Es fehlt an Möglichkeiten. Es mangelt an Personen, die Frauen eine Chance geben. Könnte man das mit einer Quote ändern, wäre das ein Mittel zum Zweck. Quoten zum Anschieben, bis es keine mehr braucht.

Sie sind die Chefin. Aber Ihr ­Management ist nur männlich. Warum fördern Sie keine Frauen?
Wenn eine Frau sich bei mir bewirbt und eine Stelle frei ist, und sie ist genauso gut wie ein Mann, dann würde ich sie sicher fördern.

Und warum passiert das nicht?
Weil die Kandidaten auf diesem ­Niveau überschaubar sind.

Auch in den Formel-1-Cockpits fehlen die Frauen. Warum?
Nur wenige Mädchen interessieren sich dafür. Von den unzähligen ­Buben, die Formel-1-Fahrer werden wollen, schafft es eine Handvoll. Will nur eine Handvoll Mädchen in die Formel 1, schafft es keines.

Sie wuchsen in Indien und Wien auf. Was half mehr, Macht zu erwerben – Ihre multikulturelle Herkunft oder das Geschlecht?
Klar die Herkunft. Mit acht bin ich von Indien nach Österreich gekommen. Das war ein krasser Wechsel. Er half mir, flexibel zu werden.

Sie besuchten ein Mädcheninternat. Wie wichtig war das für Ihr Selbstbewusstsein?
Mädchen können härter und verletzender zueinander sein. Da entwickelt man Stärke und Härte. Selbstbewusstsein entwickelt man, wenn man auf sich alleine gestellt ist.

Die 26 Top-Verdiener im Sport sind Männer. Warum?
In fast jeder Branche verdienen Männer mehr als Frauen.

Die bestbezahlte Sportlerin ist Maria Scharapowa auf Platz 27. Sie verdient gut, weil sie schön ist. Tennis spielen ­andere besser.
Dann macht sie es ja richtig. Welcher Sportler ist schon schön und verdient damit viel Geld?

In den Top 100 hat es nur noch eine zweite Frau: Serena Williams. Die kann Tennis spielen.
Sehen Sie, Talent bringt auch was!

Muss eine Frau im Spitzensport denn mehr leisten als ein Mann?
In jeder Spitzenposition muss eine Frau mehr leisten als ein Mann.

Sport-Manager verdienen viel mehr als Managerinnen. Wie viel Neid löst die Lohnschere aus?
Bei mir gar keinen. Alle müssen für sich selber schauen, damit sie genug verdienen. Lohnungleichheit ist gesellschaftlich bedingt.

Das nehmen Sie einfach so hin?
Ich denke in grösseren Zeiträumen, nicht für mich. Es ist mein Ziel, dass Frauen es in der nächsten Generation besser haben.

Was bedeutet Ihnen denn Geld?
Geld ist wichtig, um zu erreichen, was ich machen möchte. Aber es macht nicht immer glücklich.

Die NZZ schrieb, Sie würden Arbeit und Privatleben nicht trennen. Dann sind Sie mächtig, weil Sie wie ein Mann agieren?
Es ist eine Unterstellung, dass eine Frau das unbedingt trennen muss. Für Frauen ist es sogar einfacher, Arbeit und Privatleben zu vereinen. Wir ­sehen die Familie als integralen Teil des Lebens. Für das Formel-1-Team bin ich Tag und Nacht erreichbar. Ich habe viel Verantwortung, leide und freue mich – wie mit den Kindern.

Mütter sind bessere Manager?
Eine Mutter kann besser auf andere eingehen und besser zuhören.

Lindt-&-Sprüngli-Chef Ernst Tanner sagte, Mütter seien weniger mobil. Deshalb gebe es kaum Chefinnen.
Ich muss extrem mobil sein, von März bis November haben wir alle zwei ­Wochen irgendwo ein Rennen.

Wie schaffen Sie das mit zwei schulpflichtigen Kindern?
Das geht, wenn die Familie und die Kinder mitmachen. Bei mir kennen sie es nicht anders. Umso intensiver verbringe ich die Zeit, die ich mit den Kindern habe. Zudem gebe ich ihnen nie das Gefühl, ich sei total weg.

Wie schaffen Sie die Trennung von Ihren Kindern emotional?
Das ist schwierig. Sind sie klein, passieren stets die schlimmsten ­Sachen, wenn man nicht da ist. Dann fühle ich mich schlecht als Mutter. Passiert einem Kind etwas, wäre ich lieber zu Hause als ­unterwegs. ­Hoffentlich nehmen mir die Kinder all das einmal nicht übel.

Können Frauen alles haben – ­Familie und Karriere?
Frauen können alles haben. Aber man kann nicht beides – Familie und Beruf – mit gleicher Intensität im gleichen ­Moment machen. Es braucht stets neue Prioritäten. In einem Moment ist der Beruf wichtiger, im nächsten die Familie.

Sie werden in den Medien als ­Nachfolgerin von Formel-1-Chef ­Ecclestone gehandelt. Sie hätten noch mehr Macht.
Das will ich nicht, ich bin zufrieden mit meiner Rolle. Die Herausforderung mit einem Team reicht mir, ich brauche das nicht noch neun Mal.

Wie erhalten Sie Ihre Macht? Indem Sie sie verteidigen – oder noch mehr anstreben?
Verteidigen ist stets schlecht, denn dann macht man etwas falsch. Macht erhält man, indem man das eigene Umfeld respektiert – und dessen Vertrauen hat.

GP von Australien: Lüthi schlittert vom Podest

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Tom Lüthi vergibt erneut eine gute Ausgangslage.

Beim GP auf Phillip Island ist Tom Lüthi (29) unterwegs zu einem Platz auf dem Treppchen – bis er ausrutscht. Krummenacher ist bester Schweizer.

Startplatz 4, darauf ein gutes Rennen: Tom Lüthi kämpft sich bis auf den zweiten Platz den Australien-Rennens vor – dann passierts: In der unscheinbaren Kurve 10 schlittert der 29-Jährige von der Strecke! Er fährt auf den 15. Schlussrang.

Nicht schon wieder! Der Zwischenfall erinnert an den Japan-GP, als Lüthi in der ersten Reihe startet, dann aber stürzt und aufgibt.

Bester Schweizer ist Randy Krummenacher: Der Zürcher Oberländer wird Zehnter. Jesko Raffin fährt Rang 17 ein. Robin Mulhauser stürzt ebenfalls und gibt das Rennen 15 Runden vor Schluss auf.

Der Schnellste ist – wie schon das ganze Wochenende – Alex Rins. Der Spanier verweist Sam Lowes und Lorenzo Baldassarri auf die Ehrenplätze. (leo)

WM-Boxkampf in New York: Donald Trump sieht Golowkin-Show

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Golowkin (l.) lässt Lemieux keine Chance.

Gennadi Golowkin (33) behält seinen WM-Titel im Mittelgewicht nach einem Knockout-Sieg gegen David Lemieux (26).

Grosse Show von Gennady Golovkin! Der Kasache haut David Lemieux k.o. und verteidigt seinen WM-Gürtel im Mittelgewicht.

Vor über 20'000 Zuschauern (u.a. Donald Trump) im Madison Square Garden schickt der 33-Jährige den Kanadier Lemieux nach acht Runden auf die Bretter – sein 21. Knockout in Serie!

Golovkin trifft über die Hälfte seiner Schläge. Er dominiert den Kampf von Beginn weg und zeigt einen starken Auftritt. (leo)

WM-Titel verteidigt: Berner Boxerin Seki dankt SCB-Boss Lüthi

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Aniya Seki verteidigt ihre Titel.

Die Berner Boxerin Aniya Seki (36) gewinnt gegen Caroline Schroeder und behält alle Titel.

Vor fünf Wochen gab sie ein fulminantes Comeback. Am Samstag stand Aniya Seki wieder im Ring und kämpfte gegen Caroline Schroeder in Karlsruhe um ihre WM-Titel.

Den Kampf im Bantamgewicht entscheidet die Bernerin für sich: Sie gewinnt nach Punkten. Seki darf also alle ihre Titel behalten.

Bei diesem Rencontre stand viel auf dem Spiel. Hätte sie verloren, wären ihre Titel weg gewesen. Ausserdem winkt dank dem Gewinn ein Topvertrag im Sauerland. Und den will Seki: «Das wäre das Grösste», sagte sie im Vorfeld des Kampfes.

Auf Twitter bedankt sich Seki auch bei SCB-Boss Marc Lüthi und seiner Lebenspartnerin. «Gewonnen, auch dank Dir und Bala!« schreibt die Bernerin.  (leo/zbi)

Es geht um fast 500'000 Franken: Ex-Spieler Mitreski verklagt CC!

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2010 wurde Aleksandar Mitreski (35) von Sion wegen eines angeblichen Casino-Besuches fristlos entlassen. Jetzt fordert er vor Gericht seinen Lohn ein.

Die Akten sind arg verstaubt. Es geht um ein Ereignis vom 26. März 2010. Und es geht um verdammt viel Geld. Eine Verhandlung vor der Schlichtungskommission des Fussballverbandes am 21. November 2011 hat nichts gebracht. Sion bot, so erfuhr BLICK, nur eine kleine, fünfstellige Summe.

Doch Mitreski, der in der Zwischenzeit seine Karriere beenden musste, fordert eine knappe halbe Million Franken. Für 16 Monats-Löhne, Prämien, Zinsen, Verzugszinsen. Und auch Geld für unberechtigte Lohnabzüge. So zum Beispiel wurden ihm im November 2009 für eine Reparatur an einem Klub-Auto 7000 Fr. für einen Schaden belastet, den er gar nicht begangen haben will.

Am 27. Oktober steigt vor dem Bezirksgericht Martigny VS eine weitere Zeugenbefragung. Worum gehts? Mitreski soll sich Ende März 2010 – zwei Tage vor einem Meisterschaftsspiel – als Angestellter des FC Sion im Spiel-Casino in Martigny VS die Nacht um die Ohren geschlagen haben.

In seiner Begleitung sind damals auch die Teamkollegen Geoffroy Serey Die (heute VfB Stuttgart) und Antonio dos Santos (jetzt Junioren-Trainer bei Schaffhausen).

Nur: Mitreski, dessen Vertrag mit Sion noch bis Ende Juni 2011 gelaufen wäre, ist zu jenem Zeitpunkt verletzt. Scheint Sion-Boss Christian Constantin nicht zu interessieren. Unter dem Titel: «Der FC Sion wird interne Sanktionen diktieren», verschickt der Klub am 26. März 2010 ein Communiqué und schreibt: «Die Auskünfte haben ein weit schlimmeres Verhalten von Aleksandar Mitreski und Antonio dos Santos aufgezeigt. Harte und gnadenlose Sanktionen werden ergriffen.» Tage zuvor waren Serey Die, Dos Santos und Mitreski seitens ihres Klubs in die Nähe eines Wett-Skandals gerückt worden. Die Vorwürfe werden später unter den Tisch gekehrt.

Constantin: «Hatte einen Kontaktmann im Casino»

Am 2. April 2010 wird Mitreski von CC fristlos entlassen. BLICK schreibt: «Der Mittelfeldspieler gab laut Klub-Mitteilung einen Casino-Besuch in Montreux (...) in der Nacht vom 26. auf den 27.März zu (der Vornacht des Spiels zwischen Sion und Basel). Der damals verletzte (!) Mitreski bestreitet hingegen, auch in der Nacht auf den 26. März im Casino gewesen zu sein, wie ihm das der FC Sion vorwirft.»

«Stasi-Methoden! Sion-Boss lässt Spieler überwachen», titelt BLICK am 23. Dezember 2010. Und zitiert Constantin mit den Worten: «...Die nächtelangen Casino-Besuche konnte ich nur aufdecken, weil ich im betreffenden Casino einen Kontaktmann habe.»

Mitreskis Anwalt Dr. Roland Schaub behauptet jetzt, er sei im Besitz einer Bestätigung des Casinos, die besagt, dass sich sein Klient im damaligen Zeitraum nie im Casino aufgehalten habe, nicht einmal in dessen angrenzenden Restaurant.

Wer in der Schweiz eine Spielbank betreten will, muss ID oder Pass vorweisen. Und ist dann folglich registriert. Schaub: «Selbst ein Casino-Besuch wäre kein Grund für eine fristlose Kündigung, höchstens für eine Abmahnung. Aber auch eine solche ist nie erfolgt.»

Nach der fristlosen Kündigung am 2. April 2010 ist Mitreski acht Monate lang arbeitslos. Von Januar bis Juni 2011 erhält er Unterschlupf beim FC Aarau. Danach findet der 34-fache mazedonische Internationale keinen Klub mehr. Erst sind da die haltlosen Wettskandal-Vorwürfe, dann die fristlose Kündigung durch Sion. Mitreskis Ruf war beschädigt. Völlig zu unrecht, findet sein Rechtsvertreter. Jetzt gehts um fast 500 000 Franken.

Der neue Thun-Trainer Saibene: «Ich vermisse hier nichts, bis auf die Möbel!»

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Jeff Saibene liebt plötzlich seinen Kunstrasen, schwärmt von seinem Captain Hediger und wartet auf sein Sofa.

Noch sieht es im neuen Zuhause von Jeff Saibene nicht wirklich gemütlich aus. Im geräumigen Wohn- und Esszimmer stehen ein Esstisch mit Stühlen, eine Ständerlampe und der TV. Sich gemütlich aufs Sofa fläzen und Fussball schauen, kann der neue Thun-Trainer jedoch nicht. Sofa, Kommode und Tischchen fehlen noch. «Der Zügelwagen kommt erst am Mittwoch», sagt Saibene.

Immerhin sind Küche und Schlafzimmer schon eingerichtet. Übernachtet hat Saibene jedoch noch nicht hier in Spiez. Nur zehn Minuten von seinem neuen Arbeitsort, der Stockhorn Arena, entfernt. «Die Wohnungsübergabe war erst am letzten Mittwoch», sagt der 47-jährige Luxemburg-Schweizer. Heute wird er erstmals in seinem neuen Zuhause übernachten. «Es macht keinen Sinn, nach dem Spiel gegen den FCZ in den Aargau und am Montag früh wieder zum Auslaufen zurück zu fahren.»

Der Vergleich zwischen Thun und St. Gallen

Zukünftig wolle er es genauso halten wie die letzten viereinhalb Jahre in St. Gallen, sagt er. «Etwa die Hälfte der Woche werde ich wohl hier wohnen, die restliche Zeit verbringe ich im Aargau.» Auch sonst sieht Saibene viele Parallelen zu seinem letzten Arbeitgeber. «Das Umfeld ist sehr ähnlich. Hier in Thun ist alles einfach ein bisschen kleiner als in St.Gallen. Es hat weniger Angestellte, doch die Leute arbeiten mit derselben Begeisterung wie in St. Gallen.»

Rückkehrer Saibene – er arbeitete schon in der Saison 2006/07 im Berner Oberland – wurde mit offenen Armen empfangen. Gestern erschienen zum Training 50 Thun-Fans, um den Nachfolger von Ciriaco Sforza zu begrüssen und ihn und die Spieler fürs Spiel gegen den FCZ zu motivieren.

Und wie will Saibene die Thuner zum ersten Dreier seit dem 1:0 gegen Vaduz und fünf sieglosen Spielen führen? «Ich habe meine Ideen», sagt er nur. Gut möglich, dass er seine Mannschaft umkrempelt. «Einige Positionen sind sehr ausgeglichen besetzt, viele Spieler sind auf Augenhöhe. Nach so kurzer Zeit entscheide ich mich für die Stammformation auch aus dem Bauch heraus. Denn bei mir startet jeder Spieler bei Null.»

Stimmt nicht ganz. Der Mann mit der Captainbinde bleibt auch unter Saibene Dennis Hediger und ist gesetzt. Saibene schwärmt von der Arbeitsauffassung des 29-jährigen Mittefeldspielers. «Dennis hat eine unglaubliche Einstellung. Er ist nicht nur körperlich eine Maschine, er geht auch mit gutem Beispiel vorne weg. Und wenn ein Mitspieler ein wenig nachlässt, regelt er dies selbst. So einen Captain kann man sich nur wünschen.»

Der Mann, der vor gerade sechs Wochen den FC St.Gallen auf eigenen Wunsch verlassen hat, fühlt sich im Berner Oberland pudelwohl. Sogar den Kunstrasen hat er innert kürzester Zeit in sein Herz geschlossen. Saibene: «Trotz schlechtem Wetter hatten wir dank des Kunstrasens beste Arbeitsbedingungen. Früher habe ich mich über den Kunstrasen immer genervt, jetzt nicht mehr. Seit dieser Woche finde ich ihn super.»

Saibene scheint wunschlos glücklich. Zumindest fast. «Ich vermisse hier wirklich nichts, bis auf meine Möbel.»

Lugano – St. Gallen 3:1*: Tafer wohl nur mit Ehrentreffer

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Mit vereinten Kräften will St. Gallen das Tessin stürmen.

Ein Ausflug ins Tessin! Für viele Schweizer kommen da unweigerlich Feriengefühle auf. Nicht so, wenn man beim FC St. Gallen arbeitet.

Das Cornaredo in Lugano ist alles andere als eine schöne Destination für die Ostschweizer. Die letzten 15 Mal reisten sie jeweils mit hängenden Köpfen wieder heim. Oder anders formuliert: Seit 1990 (!) konnte St. Gallen in einem Meisterschaftsspiel nicht mehr gewinnen. 15 Versuche, 15 Mal gescheitert.

Trainer Joe Zinnbauer warnt vor den Luganesi aber aus einem anderen Grund. Der Deutsche stapelt tief: «Lugano ist echt gut. Die Tabelle spiegelt nicht wider, was diese Mannschaft kann – zu Hause sowieso. In Lugano ist es unangenehm, zu spielen. Wir sind zwar tabellarisch in der Favoritenrolle, aber wenn man deren Spiele beurteilt, würde ich das eher anders sehen.»

Zinnbauer will dennoch den Cornaredo-Fluch besiegen. «Ein Sieg muss immer das Ziel sein!» Dabei muss er weiter auf seinen Captain verzichten. Albert Bunjaku trainiert zwar wieder mit der Mannschaft, wird aber noch geschont. «Wir gehen kein Risiko ein. Spätestens nach dem Spiel gegen den FCZ möchte ich ihn wieder auf dem Platz haben.»


Josi mit Assist: Hiller kassiert 5 Gegentore

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Jonas Hiller muss fünf Mal hinter sich greifen.

Zwei Schweizer sind in der Nacht auf Sonntag im Einsatz – Josi gewinnt, Hiller verliert.

Für den Schweizer Nati-Goalie Jonas Hiller ist es kein guter NHL-Abend: Der Torhüter der Calgary Flames kassiert im Heimspiel gegen Edmonton fünf Gegentore.

Das Spiel endet 2:5. Hiller wehrt 23 der 28 Schüsse auf sein Tor ab.

Nashvilles Roman Josi kann seinen Auftritt erfolgreicher gestalten: Der Berner liefert beim 4:3-Auswärtssieg in Ottawa den Assist zur 1:0-Führung.

Insgesamt kommt Josi zu 29:05 Eiszeit – am meisten von allen Predators. (leo)

Die NHL-Resultate:
Montreal Canadiens – Detroit Red Wings 4:1
Ottawa Senators – Nashville Predators 3:4
Tampa Bay Lightning – Buffalo Sabres 2:1
Florida Panthers – Dallas Stars 2:4
Pittsburgh Penguis – Toronto Maple Leafs 2:1
Washington Capitals – Carolina Hurricanes 4:1
New York Islanders – San Jose Sharks 6:3
Chicago Blackhawks – Columbus Blue Jackets 4:1
Calgary Flames – Edmonton Oilers 2:5
Arizona Coyotes – Boston Bruins 3:5

Verbands-CEO Kohler: «Wir haben zu fest an Schläpfer geglaubt»

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Florian Kohler (40), CEO des Eishockey-Verbandes.

Florian Kohler (40) durchlebt als CEO des Eishockey-Verbandes eine stürmische Zeit. Derweil erwartet seine Frau, TV-Moderatorin Steffi Buchli, im Januar das erste Kind.

BLICK: Florian Kohler, Sie hatten zuletzt beim Eishockey-Verband unruhige Wochen. Ist das anstrengender als eine schwangere Frau zu Hause zu haben?
Florian Kohler: Oh, eine heikle Frage. Ich kann nicht ganz offen reden, meine Frau liest den Sportteil jeder Zeitung (lacht). Nein, im Ernst. Es waren herausfordernde Tage. Aber das gibts. Manchmal muss es krachen. Stillstand ist für mich keine Option.

Über den Verband hiess es während Jahren, dass alles verstaubt sei und nichts voran gehe. Jetzt wird das Gegenteil kritisiert.
Wir haben drei Hockey-Kulturen zusammen geführt. Amateur- und Profi-Sport sowie das Verbandswesen. Dann hat man eine CEO-Position geschaffen. Anschliessend hatte man zwei kurz aufeinanderfolgende Wechsel auf dieser Posi-tion. Dann kam ich. Ich wurde nicht angestellt, um alles so beizubehalten wie es ist. Ich habe einen klaren Auftrag: Die Vollendung der Zusammenführung von Verband, National League und Regio League.

Es gab aber doch einige Wechsel im Verband. Zuletzt jener des langjährigen Funktionärs Peter Lüthi.
Das stimmt, einige Leute haben uns verlassen, auf eigenen Wunsch. Fakt ist: Seit ich vor zweieinhalb Jahren begann, haben wir eine Person freigestellt. Das war im Marketing-Bereich.

Ihnen wird ein zu forscher Führungsstil vorgeworfen.
Ich gehe grundsätzlich keinem Konflikt aus dem Weg und bin kein Sport-Romantiker. Sind wir ehrlich: Der Sport ist ein knallhartes Business. Da kann nicht immer alles sanft und geschmeidig zu und hergehen. Jeder kann frei entscheiden, ob er die neuen Verbandsstrukturen mittragen will. Früher gab es ständig Kämpfe zwischen Liga und Verband …

… jetzt haben nur noch die Klubs das Sagen.
Das sehe ich anders. Es wird immer wieder gesagt, dass der SC Bern und die ZSC Lions den Kurs bestimmen. Es ist so: Alle vier Jahre haben die Clubs die Chance, ihre Vertreter ins Leistungssportkomitee wählen zu lassen (zuletzt im August 2015).

Dennoch die Behauptung: Wäre Kevin Schläpfer nicht in Biel, sondern beim SCB oder dem ZSC, hätte ihn der Verband nicht angegangen und schon gar nicht, ohne den Klub vorab zu informieren.
Das kann man so nicht sagen. Und diese Spielereien mit «wenn» und «wäre» bringen doch nichts. Für uns war der Fall abgehakt, als uns Biel mitteilte, dass Schläpfer weder jetzt noch auf nächste Saison hin frei gegeben werde. Doch dann hat Schläpfer noch einmal die Initiative ergriffen. Er hat alle zusammen an einen Tisch aufgeboten. Kevin hielt sein Plädoyer und bat Biel inständig, ihn auf die nächste Saison ziehen zu lassen.

Würden Sie noch einmal gleich vorgehen?
Nachdem ich ein paar Mal darüber geschlafen habe, würde ich sagen: Nicht ganz gleich, aber ähnlich. Es war nicht unsere Absicht, bei Biel oder anderen Clubs für Irritationen zu sorgen. Ich würde jedoch immer noch zuerst mit dem Kandidaten sprechen. Wir haben uns auf Schläpfers Einschätzung verlassen, dass ihn seine Vorgesetzten aus dem Vertrag ziehen lassen würden – auch ohne schriftliche Zusicherung. Aus heutiger Sicht sage ich, dass wir nach einem ersten Abtasten direkt mit dem EHC Biel hätten diskutieren sollen.

Dann sind Sie doch ein Sport-Romantiker?
Das nicht. Aber wir haben wohl zur stark an Schläpfers Überzeugung geglaubt.

Wie geht es nun weiter?
Es gibt keinen Grund zur Hektik. Jetzt gehen wir erst einmal mit John Fust und Thierry Paterlini an den Deutschland-Cup und haben Zeit, zu überdenken, ob wir zur WM 2016 mit einem Nati-Coach im Doppelamt gehen oder schon eine langfristige Lösung bis 2018 oder 2020 suchen. Aber: Warum versuchen wir es 2016 nicht einmal mit einem Trainer im Doppelamt?

Was spricht dagegen mit Arno Del Curto zur WM zu gehen?
Er hat ja gesagt: Wenn man ihn fragt, gibt er eine Antwort. Dies ist seine Seite. Was Swiss Ice Hockey betrifft, sage ich noch einmal: Lassen wir uns Zeit! Jetzt wird Raeto Raffainer zuerst in Ruhe diverse Abklärungen treffen und dann einen Vorschlag machen.

In welchem Zeitraum ist ein Entscheid zu erwarten?
Es kann auch nächstes Jahr werden. Ich sehe keinen Zeitdruck.

Das könnte aber für Unruhe und Spekulationen sorgen.
Ich sehe kein Problem. Der Verband ist seit jeher exponiert und eine beliebte Zielscheibe. Damit müssen wir klarkommen.

Wie steht es um Interims-Coach Felix Hollenstein? Besitzt er einen Vertrag?
Wir waren seit langem mit ihm im Gespräch. Ursprünglich war er als Assistent von Glen Hanlon für die Termine in Augsburg und Arosa vorgesehen. Das wurde per Handschlag besiegelt. Als dann der Vertrag mit Hanlon aufgelöst wurde, hat er sich bereit erklärt, einzuspringen. Wir wussten von seiner privaten Situation. Es war aber für uns nicht absehbar, dass er nicht für den Deutschland-Cup zur Verfügung stehen würde.

Jetzt im Liveticker! Gibt Leader Basel im Wallis Punkte ab?

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Gibt Leader Basel heute erneut Punkte ab? Es wartet der schwere Gang ins Wallis zum FC Sion. Verfolgen Sie das Spiel im Liveticker auf Blick.ch!

YB zeigt Schwäche, spielt auswärts gegen Vaduz nur 1:1.

So hat der FCB heute in Sion die Möglichkeit, die Berner mit einem Sieg erneut auf neun Punkte zu distanzieren.

Verfolgen Sie die Partie im Ticker ab 13.45 Uhr.

F1 inside: Wer wird Zweiter hinter Hamilton?

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Die WM ist so gut wie entschieden. Spannend bleibts aber im Kampf um den zweiten Platz hinter Hamilton. Wer macht am Schluss das Rennen?

Champion Mercedes feiert. Und bei der grossen Party am 12. Dezember im Stuttgarter Fussballpalast will man auch in der Fahrer-WM einen Doppelsieg. Doch der ist in Gefahr. In Russland hat Ferrari-Schocker Vettel mit seinem elften Podestplatz 2015 Rosberg überholt! Eine Sensation, denn in seinen Titeljahren 2010 und 2012 stand der bereits dreifache Saisonsieger Vettel mit dem Red Bull jeweils nur zehnmal auf dem Treppchen. Sollte Ferrari tatsächlich der Coup gelingen, würde der rote Teamchef Maurizio Arrivabene (58) sogar 100 Kilometer barfuss nach Maranello laufen!

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Am 3. Titel für Hamilton zweifelt niemand mehr. Vor allem die Buchmacher nicht. Sie bieten den Briten nur noch zur Quote von 1,01:1 an. Heisst: Wer 100 Franken setzt, kassiert einen Franken. Und seine zwei «Verfolger» gibts zu je 50:1. Wären beim gleichen Einsatz stolze 5000 Franken. Also sparen Sie lieber Ihr Geld!

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In einer Woche  setzen sich die GP-Stars wieder texanische Cowboy-Hüte auf – es wird in Austin scharf geschossen. Rosberg holte 2014 dort die Pole-Position vor Hamilton – im Rennen war es dann umgekehrt! Sollte Rosberg in Austin, Mexico-City und São Paulo gewinnen, würde Hamilton in diesen drei WM-Läufen einmal ein lumpiger 9. Rang genügen, um beim Finale in Abu Dhabi immer noch vorne zu liegen!

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Seit drei Jahren fahren jetzt Rosberg und Hamilton zusammen bei Mercedes. Nach Siegen steht es 21:10, nach Punkten 875:717 und in der Qualifikation 30:23 – immer für Lewis. Und wenn beide ins Ziel kamen, liegt Nico ebenfalls hinten – 15:26. Zahlen, die vieles sagen.

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Sauber wird am nächsten Sonntagmorgen in Amerika ein Teamfoto zum 400. GP machen – auch wenn 72 Rennen davon unter der am Ende unseligen BMW-Herrschaft absolviert werden mussten. Nur Ferrari (904), McLaren (776), Williams (696), Lotus (600) und Tyrrell (419) waren mehr im Einsatz als die Hinwiler. Ein echtes Wunder, weil die Schweiz seit dem Grand-Prix-Einstieg am 14. März 1993 in Südafrika (5. Lehto) immer eine Formel-1-Insel geblieben ist. Höhepunkt bleibt natürlich der einmalige Doppelsieg (Kubica vor Heidfeld) 2008 in Montreal. Der Deutsche aus Stäfa war mit 125 Rennen und 194 Punkten der Saubermann mit den meisten Einsätzen und Zählern!

EM-Barrage ausgelost: Horrorlos für Zlatan!

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In Nyon sind die Relegationsspiele zur EM 2016 in Frankreich ausgelost worden. Superstar Zlatan Ibrahimovic muss mit Schweden zittern, es wartet Rivale Dänemark.

Es geht um die letzten vier Plätze zur EURO 2016 in Frankreich. Acht Teams kämpfen um die begehrten Spots. Die Augen sind am Sonntag Vormittag nach Nyon gerichtet.

Und da geht was! Schweden mit Superstar Zlatan Ibrahimovic trifft ausgerechnet auf die Nachbarn aus Dänemark. Eine ganz heisse Partie.

Ein alter Bekannter aus der Super League – Izet Hajrovic – kämpft mit Bosnien gegen Irland um den EURO-Platz.

Der Schweizer Gruppengegner Slowenien tritt gegen die Ukraine an. Und Norwegen fordert Ungarn.

Die Barrage-Spiele finden vom 12. bis 17. November 2015 statt. (leo)

Streit im Tessin: Knatsch um Schällibaum

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Soll neuer Trainer in Aarau werden: Marco Schällibaum.

In den nächsten Tagen soll Marco Schällibaum als neuer Trainer des FC Aarau vorgestellt werden. Doch zum Abschluss kommts noch zum Streit im Tessin!

Wie SonntagsBlick erfuhr, durfte sich Schälli in Chiasso nicht mehr von der Mannschaft verabschieden!

Der Trainer sagt: «Mein Entscheid hat nicht allen gefallen, das kann ich verstehen. Einige Leute sind enttäuscht.»

Sein Wechsel zu Aarau ist trotzdem nur noch Formsache. Das eine oder andere Dokument muss noch ausgetauscht werden, dann kann der Vulkan im Brügglifeld übernehmen. Vollzug ist spätestens Mitte Woche zu erwarten.

Dann dürfte Schälli der Nachfolger des entlassenen Livio Bordoli werden.

Heute in Winterthur sitzt bei Aarau vorerst noch Interims-Trainer Sascha Stauch auf der Bank. Chiasso spielt am Montag in Biel – ohne Schällibaum.

FCB-Legende Costanzo: «Wenn der FCB ruft, komme ich sofort»

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Nach einem Burnout beendete Ex-FCB-Goalie Franco Costanzo 2012 die Karriere. Dann gab er den Rücktritt vom Rücktritt. Heute spielt er für Universidad Católica in Chile. SonntagsBlick hat ihn zum Interview getroffen.

Es war eine Traumehe: Zusammen gewannen Franco Costanzo und der FCB in fünf Jahren je drei Mal die Meisterschaft und den Cup, die Bebbi liebten ihren Goalie. Unvergessen sein Abschied unter Tränen im Joggeli, als der Argentinier 2011 nach 203 Spielen das Rheinknie verliess und zu Olympiakos nach Griechenland wechselte. Glücklich wurde er dort nicht, im Gegenteil: Nach nur einem halben Jahr löste er den Vertrag auf und beendete seine Karriere.

So schien es zumindest. Heute ist Costanzo 35 und denkt nicht mal ans Aufhören. Vor zwei Jahren hat er in Chile den Rücktritt vom Rücktritt gegeben. Beim Spitzenklub Universidad Católica wechselt er sich mit dem chilenischen Nati-Keeper Toselli zwischen den Pfosten ab. SonntagsBlick hat den Ex-Basler im Trainingszentrum seines neuen Klubs im Millionenmoloch Santiago de Chile aufgespürt und ihn nach dem Training zu seinem Comeback befragt. Eine Herkulesaufgabe, denn Costanzo gibt eigentlich keine Interviews. Doch für den Besuch aus der Schweiz machte er eine Ausnahme.

SonntagsBlick: Franco Costanzo, die Fussballschweiz glaubte, Sie hätten die Goalie-Handschuhe an den Nagel gehängt, und jetzt finden wir Sie hier: Wie ist das möglich?
Franco Costanzo:
Ganz einfach: Ich habe das Kribbeln wieder gespürt, dann einen Klub gefunden, und bin jetzt sehr glücklich. Ich habe gemerkt: Ich gehöre auf den Fussballplatz, und sonst nirgendwo hin.

Von Anfang an: Nach dem Abschied beim FCB haben Sie 2011 bei Olympiakos nur neun Spiele gemacht, dann wurden Sie auf die Bank verbannt. Wenige Monate darauf beendeten Sie Ihre Karriere.
Ich hatte keinen Spass mehr am Fussball. Es war ein Burnout. Ich habe immer gesagt, dass ich aufhöre, wenn ich es nicht mehr geniesse, ins Stadion einzulaufen.

Hätte Ihnen das auch in Basel passieren können?
Das ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall wäre das Ganze anders abgelaufen. Ich hatte in der Schweiz ein stabiles Umfeld, der Klub hätte mir den Rücken gestärkt.

Was stellten Sie nach dem Rücktritt mit der vielen freien Zeit an?
Wir zügelten zurück nach Argentinien. Meine drei Kinder hatten noch nie dort gelebt, sie wurden in Basel geboren. Ich gründete mit einem Freund eine Firma, mit der ich aktiven Fussballern half, die Zeit nach der Karriere zu planen. Ein tolles Projekt, wir hatten viele Kunden, waren erfolgreich.

Tönt doch prima ...
Ich habe zu dieser Zeit gemerkt, dass ich eigentlich selbst noch jeden Tag auf dem Platz stehen sollte und nicht nur meine Klienten. Ausserdem waren wir als Familie nicht glücklich. Wir hatten uns im Ausland an Dinge gewöhnt, die in Argentinien nicht normal sind, Sicherheit zum Beispiel. Uns ging es dort nicht gut. Also organisierte mir ein Agent den Vertrag in Chile.

Sie sind jetzt schon seit zwei Jahren in Santiago, spielen regelmässig und haben noch einen Vertrag für anderthalb Saisons. Dann ist aber endgültig Schluss, oder?
Nein! Ich fühle mich bestens, bin erst 35. Wir haben schon oft gesehen, dass gesunde Goalies bis 40 spielen können.

Wie gehts weiter, wenn Ihre Karriere dann definitiv zu Ende ist?
Ich werde wohl eine Ausbildung als Goalietrainer für Kinder und Jugendliche machen. Ich trainiere jetzt schon einmal pro Woche die Junioren-Goalies meines Klubs. Am liebsten würde ich natürlich mal für den FCB arbeiten.

Ist ein Wechsel in die Super League auch schon vor Ihrem endgültigen Rücktritt eine Option?
Das wäre ein Traum, die Schweiz ist erste Wahl für mich. Für meine Familie wäre es fantastisch, wenn ich meine Karriere dort beenden könnte, wo wir am glücklichsten waren.

Könnte es sogar der FCB sein?
Von der Klubphilosophie her ist das unwahrscheinlich. Basel bildet Spieler aus, damit er sie später verkaufen kann.

Delgado ist zurückgekommen, Huggel, Streller und Alex Frei auch.
Ja, aber die waren viel jünger, als sie zurückkehrten, im besten Alter. So wie Zdravko Kuzmanovic jetzt auch wieder. Ausserdem macht Tomas Vaclik einen tollen Job. Aber keine Frage: Wenn der FCB ruft, komme ich sofort. Ich würde notfalls auch durch Argentinien bis ans Meer rennen und von dort über den Atlantik schwimmen! Ich vermisse Basel.

Könnten Sie sich vorstellen, überhaupt für einen anderen Klub in der Schweiz zu spielen?
Das ist schwer zu sagen. Ich identifiziere mich sehr mit dem FCB, ich werde immer Fan des Vereins sein. Es ist fast unmöglich, für einen Zürcher Klub zu spielen.

Luzern soll mal interessiert gewesen sein.
Das war während meiner Auszeit und hat mit Carlos Bernegger zu tun. Als er dort Trainer war, hat er mich angerufen und sich erkundigt, ob ich nicht weitermachen will. Konkret war das Interesse vom FCL aber nie.

Wie verfolgen Sie das Geschehen in der Schweiz vom anderen Ende der Welt aus?
Ich informiere mich jeden Tag im Internet. Und ich schaue mir viele Spiele im TV an.

Dann kriegen Sie also mit, wie sich Ihre ehemaligen Teamkollegen machen: Ist Yann Sommer, dem Sie in Basel vor der Sonne standen, heute besser als Sie?
Ja, keine Frage. Er ist unglaublich gut mit dem Fuss. Er hat schon als Kind mit Goalietrainer trainiert, und das sieht man. Bei uns war das damals noch ganz anders. Da hat man sich ins Tor gestellt, und die Spieler haben einfach mal drauf los geschossen.

Was halten Sie von Shaqiris letzten Karriereschritten?
Er hat auch bei Inter gezeigt, dass er ein einzigartiger Spieler ist. Es ist halt schwer, in sechs Monaten zu zeigen, wie gut man wirklich spielen kann. Er ist immer noch sehr jung, und jetzt lernt er in England eine ganz andere Form Fussball kennen, die ihm besser liegt als die italienische.

Und Granit Xhaka?
Der Junge spielte bei uns vom ersten Tag an so, als hätte er schon 150 Spiele in der ersten Mannschaft gemacht. Der war 18-jährig und abgezockt wie ein 30-Jähriger. Ein fantastischer Spieler. Er wird sich weiterhin verbessern und bald einer der Besten in Europa sein.


In einer Woche gehts los: So gut sind unsere Ski-Cracks in Form

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Beat Feuz fehlt bis im Januar.

Eine Woche vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden stehen unsere Chancen in den technischen Disziplinen vor allem bei den Männern besser als in der Abfahrt und im Super-G.

Beat Feuz (Achillessehne) fehlt bis im Januar. Abfahrts-Weltmeister Patrick Küng hat wegen einer entzündeten Patella-Sehne seit August keinen Schneekontakt.

Junioren-Super-G-Weltmeister Ralph Weber wird das Training nach einem Innenbandriss frühestens in sechs Wochen wieder aufnehmen können.

Der Einsatz von Mauro Caviezel bei den Rennen in Nordamerika ist wegen einem Schienbeinbruch in Frage gestellt. Und Carlo Janka wird momentan von Rückenproblemen geplagt.

Besser geht es den Riesen- und Slalom-Spezialisten: Vor allem der 18-jährige Loïc Meillard hat in den letzten Trainings überzeugt. Der Walliser hat sich im letzten Winter mit dem dritten Gesamtrang in der Riesenslalom-Europacup-Wertung einen Fix-Platz im Weltcup gesichert.

Hoffnung wecken aber auch die jüngsten Trainingsleistungen von Gino Caviezel, Justin Murisier und den drei «Zick-Zackern» Daniel Yule, Luca Aerni und Ramon Zenhäusern.

Bei den Frauen ruhen unsere Speed-Hoffnungen nach den Rücktritten von Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin und Nadja Jnglin-Kamer noch stärker auf Lara Gut. Wendy Holdener trauen die Trainer den ersten Weltcupsieg im Slalom zu.

Emotionen vor Spiel an Rugby-WM: Argentinier heulen bei eigener Nationalhymne

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Das gibts nur an der Rugby-WM! Als im Stadion die Hymne Argentiniens ertönt, brechen sogar die stärksten unter den Starken in Tränen aus.

In den Viertelfinals der Rugby-WM in England geht es langsam aber sicher ans Eingemachte. Die «All Blacks» aus Neuseeland sowie Südafrika sind bereits für die Halbfinals qualifiziert. Am Sonntag treffen unter anderem Irland und Argentinien aufeinander. Und da geht es bereits vor der Partie richtig los!

Während sich die argentinischen Rugby-Kanten zur Hymne umarmen, brechen die ersten Gauchos in Tränen aus. Voller Inbrunst und mit feuchten Augen wird die Nationalhymne zelebriert.

Gleich darauf die Irische Hymne. Da gibt es zwar keine Tränen, aber dafür Gänsehaut-Feeling pur. Rund 50'000 Iren im Stadion schreien den speziell für die Irische Rugby-Mannschaft komponierten «Ireland's Call» ins weite Rund.

Alles andere als zum Heulen ist dann der Auftritt der Südamerikaner. Sie überfahren die favorisierten Iren mit 43:20 und stehen völlig überraschend im Halbfinal.

Die besten Sportbilder: Der Sonne entgegen!

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Manchester, England: der Sonne entgegen - die Zuschauer suchen unter ihrer Hand Schutz beim Blick in die Sonne.

Bilder sagen mehr als tausend Worte. Die besten davon präsentieren wir Ihnen jeden Tag in einer knackigen Diashow. Durchklicken und geniessen!

 

Tischtennis-Wahnsinn im Video: Schwede gewinnt Punkt nach 91 Schlägen

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Insgesamt 91 Mal überquert der Ball das Netz, bis der Schwede Par Gerell endlich den Punkt macht.

Es ist ein denkwürdiger Tag am Tischtennis-Czech-Open. Beim Stand von 10 zu 10 nach sechs Spielen liefern sich der Schwede Par Gerell und der Franzose Adrien Mattenet einen Wahnsinns-Ballwechsel: 91 (!!) Mal fliegt das Bällchen übers Netz!

Der Schwede Gerell schmettert, was das Zeug hält, legt alles was er hat in seine Schläge. Doch Mattenet steht wie eine Wand und verteidigt sämtliche Angriffe.

Am Ende hat Gerell den Tischtennis-Gott auf seiner Seite und Mattenets Verteidigungs-Ball landet im Netz. Aber schauen Sie selbst. (nib)

Final-Sieg gegen Tsonga: Djokovic gewinnt in Shanghai

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Geht es nach China, heisst der Sieger fast immer Novak Djokovic.

Neun Turniere hat Novak Djokovic im Reich der Mitte schon gewonnen. In Shanghai stemmt der Serbe nach dem 6:2, 6:4-Sieg gegen Jo-Wilfried Tsgona (30, ATP 15) bereits zum dritten Mal die Trophäe in die Höhe. Im letzten Jahr war er im Halbfinal an Roger Federer gescheitert.

Für Djokovic ist es in dieser Saison bereits der neunte Titel, der 57. in seiner Karriere. Nur einmal hat er in dieser Saison bei einem einzigen Turnier nicht mindestens den Final erreicht – ganz zu Beginn der Saison in Katar. Seither ist der 28-Jährige nicht mehr zu bremsen.

Alleine in dieser Saison hat Djokovic knapp 16 Millionen Dollar an Preisgeld eingespielt. Mit seinen 88 Millionen Karriere-Preisgeld liegt er in der ewigen Bestenliste nur noch knapp hinter Roger Federer, der es in seiner bedeutend längeren Karriere auf bisher 94,8 Millionen bringt.

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